Sonntag, 27. März 2011

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 6 – 1

Fauler Zauber bei Hofe

ie

Bediensteten zu Hauf

Trugen Leckerbissen auf.

Ein Ober reichte jedermann

Frisch gegrillte Fliegen an.

„Halt“ schrie Batarach, „das Essen“

Segnen wir erst angemessen.

Dann schwang den Pinsel gleich der Prasser

Und spritzte mit geweihtem Wasser

Um sich, dass mancher dachte insgeheim,

Es würd ein Regenschauer sein.

Wie zuvor, die Truppe samt Gewehr,

So segnete die Speisen er.

Die Fliegen, derart eingeweicht,

Hat den Gästen man gereicht.

Doch da sie nicht mehr knusp’rig jetzt,

Blieben übrig sie. Zuletzt.

Nahm Kroxe eine: „Bäh“

Dacht er, „Wie sind die zäh“!

So die Moral in Anbetracht

Der vielen, vielen Fliegen,

Die ungegessen übrig blieben,

In Bezug zur Schlacht gebracht,

In welche Kroxe in zwei Stunden

Ziehen musst, hat der es gut gefunden

Was der Priester-Frosch-Kollege,

Mittels Segen bracht zuwege,

Denn, so dachte er bei sich,

„So gesegnet werd auch ich,

Der ich noch knusprig heut und jetzt,

Übrig bleiben bis zuletzt".

Manches, stolze Lurchen-Tier

Könnte ich noch erwähnen hier,

Doch für die Batrachomyomachie

Ist nicht jedes grüne Vieh,

Welches Erwähnung hier begehrt,

Immer auch erwähnenswert.

Einer jedoch war dabei,

Ein Experte für Zauberei,

Der war an sich kein hohes Tier;

Er nannte kurz sich nur Magier

Und berichtete bei Hof spontan,

Von Zauberei und Hexenwahn.

Wie anrührt sie die Hexensuppe

Mit Batrachotoxin und Spucke.

Wie sie ihren Zauber schmiedet

Und die giftige Brühe siedet.

Bestimm auch heut manch Zauberkoch

Verwendet Kröten und Frösche noch

Wenn mit Spucke und Geduld,

Er frönt am Herd dem Hexenkult.

Ist das alles fauler Zauber“?

Fragt am End Frosch Muckabstauber.

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wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.