Mittwoch, 18. Januar 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 8 – 89
Jesus der neue Chef


ch bin
des Friedens Wegbereiter“

Wiederholte der Neue noch einmal.
Ich danke euch, dass bei der Wahl
Ihr mir eure Stimmen gabt.
Was ihr alle davon habt
Werde in den nächsten Tagen
Ich einem jeden von euch sagen.
Ich will dort unten Frieden schaffen“
Sprach er und sah zum Teich hinab
Wo es nur Mord und Todschlag gab;
„Durch das Wort und nicht mit Waffen“
Fügte er spontan
Als Nachsatz schnell noch an.
Gewalt und Krieg ich streng verdamm.
Liebe und Frieden sind mein Programm.
( lev 19.18, Lk 10.27, Mk 12.31, Mt 22.39)
Make love not war, dem bleib ich treu.“
„Das ist für uns hier auch nicht neu“
Erwiderte ihm Pan drauf
Und er fügte grinsend an:
„Das habe dreimal im Verlauf
Des Vormittags ich schon getan

Heute mit dreien von den Horen.



Am Morgen mit Anatolia,
Die hat ihr Herz an mich verloren.
Danach mit Musika und Gymnastia
Und ganz sicher werd ich‘s nun
So wie an jedem langen Tag,
Ohne dass ich sie lang frag,
Auch noch mit Aphrodite tun
Denn die ist auf mich lang schon geil
Und bietet gerne sich mir feil"!
Da klärte ihn der Neue auf
Indem er einging kurz darauf.
„Du liebst das Böse, ich das Gute.
Ich sprech‘ von Liebe, du vom Triebe.
Auch mir war schon mal so zumute
Unten, fleischlich anatomisch.
Doch wenn ich spreche hier von Liebe
Dann meine ich es rein platonisch.
Nur wer so lieben kann versteht
Um was es mir als Gottheit geht.
Du sollst den nächsten lieben so wie dich
So steht es bei Levitikus;
Und genauso denke ich.
Glaubt es mir, das ist kein Stuss.
„Du sollst deinen nächste lieben
Wie dich selbst; der Satz steht fest
Als mein Dogma aufgeschrieben.
„Damit gibst Du uns den Rest“
Wollte Hephaistos aufbegehren
Um solcher Rede sich zu wehren.



Er musst‘ an seine Gattin denken.
Wie sollte er ihr Söhne schenken.
Er schüttelte sein Haupt. „Platonisch“
Geht das nicht, so dachte er
Und maulte über des Neuen Lehr.
Da wurde der Andre plötzlich komisch!
„Ich werd‘ dich das Gehorchen lehren
Und Dir beibringen mich zu ehren“
Sprach Jesus da zum Schmiedegott.
„Geh in die Schmiede, aber flott
Und mach für dich und deinesgleichen
Unser Partei-Erkennungszeichen.



Ein Fisch mit Kreuz nebst A und O
Soll uns hier, so wie auch dem Wohl
Der Völker unten als Symbol“,
So erklärte er es ihnen,
„Für den neuen Glauben dienen.
Keiner soll inkognito
In Zukunft neben mir hier sitzen.
Lass es in jede Brosche ritzen.
Ein jeder von euch wird es tragen.
Lass es in Gold und Eisen schlagen.
Nun mach schon, kümmere dich drum.
Das Chi und Rho als Labarum
Soll fortan das Erkennungszeichen
Für alle die mir dienen sein.
Alles andere ist zu streichen.
Ab morgen Früh soll nur noch mein
Eignes Kreuz als Monogramm
Mit Alpha und Omega versehen
Weltweit auf allen Flaggen wehen“!
Nach kurzer Pause, mit klarem Wort
Fuhr er dann in der Rede fort.
„Doch zurück nun zum Programm:
Da gibt es viel noch zu erklären.
Wenn ich als Chef mich hier bewähren
Und so rein wie ein Beryll
Für alle Zeit regieren will,
Muss ich euch, ich will es wagen,
Erst einmal die Wahrheit sagen.
Neben dem Kreuz hab ich die Sieben
Und Eins aufs Banner mir geschrieben.
Auch diese Zahlen sind Programm.
Wie mein eigenes Autogramm
Geben sie den Querverweis
Auf das Buch der Bücher preis
Wie auch auf die Götterlehr
Des alten Epikers Homer.
Der weise, griechische Rhapsode
Verfuhr bereits nach der Methode,
Und hat im Code Eins Strich Sieben
So manches große Wort geschrieben,
Das heute, wenn es um uns geht,
Keiner mehr so recht versteht.
Zu entschlüsseln ist es schwer
Für die dort unten; die Katholen
Müssen Rat sich bei ihm holen,
In der Batrachomyomachie
Welche er dazu schrieb für sie.
Zu Homers Zeiten die Juden
All die Mühsal auf sich luden,
Den Tora-Text, nach Davids Tod



Zu verschlüsseln mittels Code.
Drei Jahre mich’s in Anspruch nahm.
Als endlich ich dahinter kam
Wurde mir sofort bewusst,
Dass ich das auch so machen musst.
Doch dann ging alles viel zu schnell.
Noch am Kreuze dacht‘ ich dran.
Dann erlosch mein Lebensquell.
Johannes hat’s für mich getan.
Ich weiß, für ihn war es sehr schwer
So zu verschlüsseln meine Lehr
Dass nicht ein jeder dem es frommt,
Beim Lesen gleich dahinter kommt,
Was wir versprechen alle Drei
Der Geist, Papa und ich sein Sohn,
Und wie man selig wird dabei.
Wie Vater die Seinen damals schon
Hat an der Nas‘ herumgeführt
Es auch mir nun hier gebührt.
Damit nicht jeder gleich versteht
Um was es uns grundsätzlich geht,
So hat er spitzbübisch gelacht
Hat er es kompliziert gemacht.
Was Johann im Neuen Testament
Großartig Offenbarung nennt,
Ist das Gegenteil im Buch.
Schon mancher machte den Versuch
Und hat sich ganz fest vorgenommen
Hinter all die Tricks zu kommen
Welche mit meiner Lehr vertraut,
Er geheimnisvoll hat eingebaut.
Geschafft hat es bis jetzt nur einer.
Aristoquakes fand die Spur
In einer Homerus-Handschrift; Die
Nennt sich Batrachomyomachie.
Im Verse siebenundsiebzig fand
Er die Lösung. Was dort stand
Kennt niemand bisher, außer mir.
Weil ich hier oben nun regier‘
Will ich euch nicht vorenthalten
Was in der jahrtausendalten
Schrift im Originale stand
Bevor in Rom der Papst sie fand.
Das alte Werk in vielen Teilen
Beinhaltete Schlüsselzeilen
Die, so war es damals Mode,
In Eins Strich Sieben- Schlüsselcode
Den Querverweis zur Bibel gaben.
Der Klerus und die Päpste haben
Das Schlüsselwerk gar raffiniert
Für ihren Zweck manipuliert.
Weil vom Code nichts übrig blieb
Nimmt man mit dem Rest vorlieb
Und preist es an als Fabel.
Fürwahr es liest sich amüsabel.
Doch wahrlich hört, ich sage euch.
Wie bereits im Pentateuch,
Das Wort, das Jahwe sprach von oben,
Wurde mit Phantasie verwoben,
So hat die Hure Babylon
Auf dem Siebenhügel-Thron,
Auch das Schlüsselwerk frisiert
Und manche Lüg‘ kanonisiert.
So manches apokryphe Wort
Lebt heute in der Bibel fort.
Obwohl es dort nicht hingehört
Sich heute keiner mehr dran stört
Denn, ich sagte es ja schon:
Es wurd inzwischen zum Kanon.
Und andrerseits hat beim Verfassen
Der Bibel man das weggelassen
Was in Rom von meiner Lehr
Man haben wollte dort nicht mehr“!
So sprach der neue auf dem Thron
Zum alten Zeus und seinem Sohn
Und machte seine Lehre kund
Auch allen anderen im Rund.
Und weiter dann, in alle Ruh
Fügte erklärend er hinzu:
"Ein Wort noch schnell zum Sieben-Code.
Johannes kannte die Methode!
Er wusst‘, dass mir die Siebenzahl
Heilig ist. Transzendental
Brachte, was er auf Patmos sah
Dem Papst im Sieben-Code nah.
In diesem Codus aufgeschrieben
Ist zwar erhalten es geblieben
Wofür Johannes der Prophet
Noch heut mit seinem Namen steht.
Doch haben spätere Autoren,
So sagen heut die Professoren,
Wie Uwe Topper uns berichtet,
Noch mancherlei hinzugedichtet.
Das ist fürwahr bedauernswert
Weil das Entschlüsseln es erschwert
Von dem was dereinst ebenda
Johannes aufschrieb wie er‘s sah.
Doch "Gott" sei Dank, das meiste blieb
Erhalten wie’s Johannes schrieb.
Ein zweiter Verfasser fügte dann
Den Gruß an die Gemeinden an.
An sieben Städte wandte der
Sich zu verkünden meine Lehr.
Er hat die Briefe so geschickt
An die Gemeinden einst verschickt
Dass auch die Hure Babylon
Wind bekam von der Vision
Die ihr Knecht beschrieben hatte.
Dort, nach längerer Debatte
Zu vermeiden den Tumult
Ward das Werk so manipuliert
Dass es dem neuen Kaiserkult
Nicht schaden konnt‘. Kanonisiert
Wurde es dann von all den Frommen
In die Bibel aufgenommen.
Aristoquakes, ihm gebührt mein Dank,
Fand heraus, dass da `was stank.
Er las bei einem Mann vom Fach,
Bei Josafat-Ben-Ezra nach.
Und hat weiterrecherchiert
Bis bei Topper er fundiert
Den Sieben-Code von dessen Hand



Im „Letzten Buch“ erläutert fand".
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Was er dort gefunden hat
Steht auf einem andern Blatt
Über dessen Inhalt wir
Das nächste Mal berichten hier.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.