Samstag, 7. Januar 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 8 – 84
Rundgang durchs Bordell (3)

Die Zeichnungen zu diesem Teil des Machwerks
hat der Autor den Illustrationen aus Tomi Ungerers
„Kamasutra der Frösche“
nachempfunden




m Zimmer elf,
schräg gegenüber

Staunte Grutschepappe drüber
Was Pielepogge mit ihr grad machte.
„Mein lieber Mann“, dacht sie bei sich
„Der Frosch ist nicht grad zimperlich“.



„Nicht so toll“ schrie sie und dachte:
„Hinter mir der geile Bock
Beißt mir noch den Eierstock,
Wenn er so weitermacht, kaputt“.
Piel’pogg dacht, „wat mutt dat mutt“.
Drum schnappte er sich Grutschepappe.
„Du Hure“ schrie er „halt die Klappe“
Und dann zeigte er es ihr
Zu was ein echter Pionier
Aus Pausbacks glorreicher Armee,
Selbst nach einer blut’gen Schlacht,
Fähig ist im Puff bei Nacht.
Springer taten schon die Augen weh
Weil es am Schlüsselloche zog.
Doch was er jetzt zu seh’n bekam
Ihm die Fassung gänzlich nahm
Und zum Bleiben ihn bewog.
Noch nie hatte er so etwas gesehen.
Die drinnen standen auf den Zehen
Und hielten die Beine so gespreizt,
Dass einer den andern hat gereizt.



Die Köpfe rückwärts abgewandt,
Die Oberschenkel angespannt,
So trieben sie’s in Rückenlage.
„Meisterlich“ dacht Springer, „keine Frage“.
Jetzt zählte Pielepogg: Bei drei
Wälzten sich auf die Knie die Zwei.



Nun hielten sie die Ärsche froh
Und voller Lust im Quidproquo.
Dann kam die Liebesschaukel dran.
Pielpogg war kein Dummerjan.
Er setzte sie, sie war drauf geil,
In die Schlinge von dem Seil
Und hat dieses aufgezwirbelt
Um, er wusst‘ das würd ihr passen,



Danach es wieder loszulassen.
Sie ist auf ihm herumgewirbelt
Wie ein Kettenkarussell.
„Halt, langsam“ rief er, „nicht so schnell,
Wir haben Zeit bis morgen früh“.
Da gab auch Grutschepapp‘ sich Müh
Ihre Lust etwas zu zügeln.
Er, etwas Neues auszuklügeln,
Griff zur Fahrradpumpe. Oh
Zum Düsenantrieb ward ihr Po



Als sich der Stöpsel plötzlich löste.
Was ihr fliegend Angst einflößte
Machte Pielpogg richtig Spaß.
Als sie gelandet glücklich war
Und aufgeregt atmend bei ihm saß
Sprach er zu ihr: „Ohn‘ Honorar
Les‘ ich der jetzt das Horoskop.
Er schob sie unter’s Mikroskop.



„Was siehst du denn“ hat sie gefragt.
„Pures Glück“ hat er gesagt;
„Es bleibt dir noch bis morgen treu.
Ich wünsch das Beste, toi, toi, toi;
Und eine Reise wirst du machen.
Nimm es wahr, pack deine Sachen“!
Sie war begeistert, lief gleich los.
Der Koffer ist ein bisschen groß“
Meinte sie zu ihm. Darauf sagte er
Ach was, der passt“ zu Grutschepappe
Ich helfe dir packen, bring ihn her.
Da hob er schon die Kofferklappe.
Sie konnte nur „komm mit“ noch sagen!



Zum Flugplatz musst‘ sie ihn nicht tragen!
Was sie in ihrer Reiselust
Schnell und ohne Zeitverlust,
Hatte just grad eingepackt,
Hat hinterhältig und vertrackt,
Ach er war ja so verkommen,
Bevor der Koffer noch war zu
Sich der hinterhältige Filou
So wie er‘s wollt herausgenommen.
Im Koffer eingeklemmt schrie sie:
„Verreisen macht Laune irgendwie“!
Pielpogg, stöhnend darauf leise
Und wünschte eine gute Reise.
Als er am Ziel des Ausflugs dann
Mit dem Auspacken begann,
Den Koffer hat wieder aufgemacht,
Hat ihn Grutsch‘pappe angelacht.
Weil ihr der Trip hat gut behagt
Hat schelmisch sie gleich nachgefragt:
„Was ist denn nun als nächstes dran“?
Da griff der grüne Don Juan
Zum Kleiderbügel mit der Hand
Und hängte die Nutte an die Wand



Dass sie im baumelnden Verwahr
Ihm völlig ausgeliefert war.
Ach was machte das für Spaß!
Grutschepappe fast vergaß,
Als er ihr an die Froschhaut ging,
Dass sie gefangen vor ihm hing.
Pielpogg küsste sie und unkte
Geifernd schmatzend und nasal,
Als wäre es der heil’ge Gral
In den er seine Gosche tunkte,
„Jetzt zeig ich dir was Zärtlichkeit
Bedeutet; mach die Beine breit“.
Da brach der Bügel. Ach oje
Wie taten beide sich da weh.
Grutschepapp fiel auf den Steiß.
Ihr Freier, der grad noch mit Fleiß
Ihren Schoß hatte geknutscht,
War so unglücklich ausgerutscht
Dass seine Männlichkeit ihm schwand.
Sie nahm das Erste-Hilfe-Buch zur Hand
Um nachzuschlagen was man macht
Wenn man beim Amplexus sich
Verletzt einmal gelegentlich.
Pielpogg in seiner wilden Schmacht
Ergötzte sich an jenem Trunk



Der im Gral sich sammelte.
„Was machst du denn da du Halunk“
Lesend Grutschepappe stammelte.
„Ich lösche meinen Durst“ sprach er
Und hoffe auf die Wiederkehr
Der Gefühle die ich hatte“.
„Mit Musik geht alles besser“
Gab sie zur Antwort ihm noch kesser
Und dann spielte im Gelass
Pielpogg gleich für sie den Bass.



Vor der Tür der nimmersatte
Mauser konnt‘ nicht glauben was er sah.
Drinnen im Kammertone A
Hat er Grutschepapp gezeigt
Wie man mit dem Basse geigt.
Die Heilung, so schien‘s, war gelungen.
Später haben sie gesungen



Drinnen gar lustig alle zwei.
Sie saß auf seinem Schoß dabei
Und lauschte unter Stöhnen
Seinen schönsten Tönen.
Draußen vor der Tür der Chef
Und neue Boss im Freudenhaus
Dacht neidisch: Pielpogg kennt sich aus,
Beherrscht die Sache im Effeff“.
Drum mochte er sich nicht entfernen.
„Als Besitzer von dem Laden“,
So dachte er, „kann es nicht schaden
Noch etwas schnell hinzuzulernen“.
Wissbegierig sah er zu
Was drinnen tat der Froschfilou
Mit der Kröte Grutschepappe.
„Eine Stunde noch, `ne knappe
Hatte Springer draußen Zeit.
Dann musste er bei Kräte sein.
Die nahm um sechs ihr Frühstück ein.
Er nutzte die Gelegenheit
Sich im Puff zu orientieren.
Ohne lange zu pausieren
Spielte drinnen, er auf ihr
Mit allen Fingern jetzt Klavier.



Das machte sie noch geiler.
Springers Schwanz wurd‘ steil und steiler.
Er dacht bei sich vorm Schlüsselloch
„Was macht der geile Frosch denn noch
Mit ihr, bevor er sich das nimmt
Wofür im Puff sie ist bestimmt.
Doch Pielepogg ganz Kavalier
Schenkte erst mal Blumen ihr.


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Was weiter dann im Puff geschah
So wie der neue Chef es sah,
Berichten wir hier im Journal
Online für Euch das nächste Mal.

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.