Samstag, 23. Januar 2016

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 43
Bei Hofe


war fürwahr ein großer Sieg
Den die Frösche gegen Troxartes im Krieg,
Und die Armeen der Mäuse und der Ratten
Vor Mausulina just errungen hatten.

Pausback, im Schilfrandunterholz,
Im dichten Rohre gut versteckt
Und durch einen Fels gedeckt,
Rief vor Freude ganz spontan,
Und im Froschnationenstolz,
Sogleich seine Mutter an.



"Mama" sprach er  mitteilsam
 Zu Teichhilde Moriam,
So wie Walker Bush vor Jahren
Zu seiner Mutter Barbara,
Und zu seinem Herrn Papa,
Mit überheblichem Gebaren.



"Ihr könnt stolz sein auf euern Sohn!
Die Mission ist abgeschlossen
Alle Feinde sind erschossen!"

***

Bei Hofe, im Parlament indessen,
Sprach ein wenig mehr bedacht,
Der neuen Lage angemessen,
Dessen Präsident mit Hohn:

"Pausback hat Meldung uns gemacht!"
Gab er bekannt im hohen Haus,
"Er meint er hat den Krieg gewonnen,
Der von Troxartes wegen einer toten Maus,
Weil sie ersoffen ist, wurde begonnen."

"Es ist, meint er aus seiner Sicht,
Weil tot ist schon die halbe Bande,
Der Mäuse und der Ratten,
Die alliiert sich hatten,
Frieden wieder nun im Lande!"

***

"Er kennt die Flüchtlingslage nicht!"
Erwiderte, mit der Faust am Degenknauf,
Ihm Fürst Grünrücker im Zorn darauf,
Der, weil er kriegesversehrt, zu Hause war.
Und dann fügte er spontan,
In Tacheles, unverblümt und klar,
Seine Meinung dazu an:



"Unser König ist ein Narr.
An der Front im Schlacht-Wirrwarr
Hat er den Überblick verloren.
Ich halte ihn für eine Thoren,
Den ein friedfertiger grüner Mann
Nur mit Walker Bush vergleichen kann."

"Pausback denkt der Krieg wär' aus.
Er hat angerufen schon zu Haus,
Und seiner Mutter, hoch betagt,
Dass ein Held er ist, gesagt."

"Das weiß ich von Teichhilde die
Gleich um die Ecke wohnt bei mir.
Die hat leider keine Zeit, sagt sie,
Um selbst einmal zu reden hier."

"Von den Millionen Andersfrommen
Die vom Mauskönig vertrieben,
So wie es hier schon wurd beschrieben,
Flüchtend all zu uns nun kommen,
Will König Pausback gar gerissen,
Als siegreicher Heerführer nichts wissen."

"So wie es einem Helden frommt,
Erwartet er, wenn heim er kommt,
Dass wir uns hier alle sehr befleißen
Und ihn mit Hochrufen willkommen heißen."

"Wie einem großen Feldherrn es gebührt,
Der als Sieger die Armee nach Hause führt,
Erwartet Pausback von uns allen,
Dass wegen seiner Heldentaten,
Und denen seiner Froschsoldaten,
Die im Kampfe gegen Troxartes Heer
Tapfer vor Mausulina sind gefallen,
 Wir ihm dankbar und zur Ehr,
Heimkehrend einen Empfang bereiten
 Wie zu Römerkaisers Zeiten."

"Auch dass man ihn mit Lorbeer ziert
Wenn er hier wieder einmarschiert,
So hat es Teichhilde mir verraten
Erwartet er von seinen Untertaten."

"Ich sage euch, so wie sein Ahn,
 Pelus Dreckpatz der verrückte Gauch,
Leidet König Physignatus auch,
Wie mir scheit an Größenwahn!"


"Du gottverdammter Ehrabschneider.
Fiel Quadroquor Grünrücker in Wort.
Ich kenne dich du Futterneider
Von einem Fürsten der du bist.
"Du entschuldigst dich sofort,
Für all deinen miesen Lügenmist
Welchen du verbreitest hier,
Denn sonst, und das versprech' ich dir,
In meinem Amt als Volkstribun,
Bekommst du es mit mir zu tun!"


***

Es hätte ein schlimmes End genommen.
Doch da ist Leckmülle gekommen,
Troxartes Gattin welche offenbar,
Vom Tyrann, ihrem Gemahl,
Weil der ihr wurde zu brutal,
Just grad geschieden war.



***

Was die hübsche Mäusedame
Die sich auch Lychomyle nannte,
Dieses war ihr Mädchenname,
Nun im hohen Haus,
Über Troxartes die brutale Maus,
Den Abgeordneten bekannte,
Ach, was war das ein Skandal,
Berichten wir das nächste Mal.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.