Dienstag, 28. Juli 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 34 - 10
- 10. Kriegstag -
Auf dem Schlachtfeld

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Frösche nun im Kriegesverlauf
Lauerten die Mäuse auf
Und griffen nur an, wenn im Klaren
Sie ihrer Übermacht sich waren.

Feig und hinterhältig, doch geschickt,
Haben sie im Schilf gekauert,
Ihre Gegner aufgelauert,
Und nur jene sich herausgepickt,
Welche vom Versteck aus ihnen
Schwächlich und leicht besiegbar schienen.

***

Zu jenen, von Pöggert ausgewählt,
(Dissertation zum Deutschen Wortatlas, Frosch,
Ursula Wiepen, Marburg 1945, S. 89)
Hat auch Schartener gezählt,
Ein Mauskrieger der schwach aussah und klein.

  
Frosch Pöggert lief ihm hinterdrein
Und hat ihn vor sich hergehetzt,
Bis die arme Maus zuletzt,
Vom Frosche hinter ihr bedroht,
Ins Wasser sprang in ihrer Not.

Dort ist sie, vom Schicksal schwer getroffen,
Weil sie nicht schwimmen konnt, ersoffen.

***

Ein andrer Frosch, Dentrobates Auratus,
Jung und stark und gut zu Fuß,
Ein Musterbildnis seiner Rasse,
Hinterhältig, feig und dumm,
Brachte in seinem Mäusehasse,
Sogar Zivilisten um.

Er jagte die Mäuse vor sich her
Bis die am End, was folgenschwer,
Erschöpft vor ihm zusammenbrachen.

Ihnen den Garaus dann zu machen,
Ach es war fürwahr ein Graus,
Machte dem Feigling gar nichts aus.

Wie von der Führung kalkuliert,
Und wie es ward ihm suggeriert,
Sagte ihm sein Froschverstand:
"Du tust es für das Vaterland!"

Und vom König für sein Morden
Erhielt er obendrein 'nen Orden.

***

Der Partisanenkrieg war schlimm.
Die Frösche in ihrem Mäusegrimm,
Killten besessen, entschlossen und eiskalt
Und ohne jeglichen Gewissensvorbehalt,
Alles was ihnen vor die Flinte kam.

Mauser Lispelzahn, ein Polizist,
Der stets für Frieden hat geworben,
Denn er war von Haus aus Christ,
Ist in seinem Dorf gestorben
Als er die Pistole nahm
Um dem Morden tapfer ein End zu machen.


Er stellte tapfer und verwegen
Dem Frosche Krizhackt sich entgegen.
(Froschname aus der Dissertation zum Deutschen
Wortatlas von Ursula Wiepen, Marburg 1945, S. 71)
Da ließ der die Knarre krachen
Und schon war es mit der Maus,
Die so tapfer war, gleich aus.

***

In Lochhausen, vor ihrem Mauseloch,
Just bevor sie sich vor ihm verkroch,
Bedrohte indes Fretsche Gaffe
(Ursula Wiepen, Seiten 41/42)
Maus Rahmverkoster mit der Waffe.


"Bring sofort aus deinem Haus
Mir was Essbares heraus."
Schrie der dreiste Froschhauptmann
Den grauen Krieger vor sich an.

Dieser, nach dem ersten Schreck,
Sprach: "Ich hab noch etwas Speck.
Das werde gern ich mit dir teilen.
Warte bitte hier auf mich,
Dann besorg ich es für Dich."

"Ja, ich werde mich beeilen."
So fuhr er fort in seiner List,
"Ich glaub dir, dass du hungrig bist.
Der Major Käserich, mein Boss,
Erzählte mir, dass euer Tross"
Wobei er sich die Hände rieb,
"Am Eridanos stecken blieb."

"Selbst Trockenfliegen", quakte der Lurch,
Vor Hunger ziemlich aufgeregt
"Kommen nicht mehr zu uns durch
Seit trocken wurd der Fluss gelegt."

"Oje", erwiderte die Maus!
"Ich schau mal, was in meinem Haus,"
Sie dachte: So kann ich verschwinden,
"Für dich zum Essen lässt sich finden"
Und dann verschwand sie in ihr Loch.

Der Hauptmann ziemlich lange noch
Hat vor ihrem Loch gesessen.
Doch die Maus bracht nichts zu Essen.

Man sagt dass aufging ihre List
Und der Frosch verhungert ist.

***

Mehr erwähnt der Kriegsbericht
Über diesen Vorfall nicht.

***

Doch über andre Kriegsgeschichten,
Wir haben reichlich noch zur Wahl,
Werden weiter wir berichten,
Ganz bestimmt das nächste Mal.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.