Dienstag, 21. Juli 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 34 - 4
- 9. Kriegstag -
Auf dem Schlachtfeld


mancher Frosch musst nun dran glauben.

"Du willst mir wohl das Leben rauben?"
Schrie Keckpett der kühne Froschhauptmann,
(Dissertation Ursula Wiepen, Seite 66)
Zornig und sehr ungehalten,
Den Mauser Wurststibitzer an,
Als dieser, so als ob er schielte,
Mit seiner Zwille auf ihn zielte.

  
"Ich werde dir den Schädel spalten!"
Rief er dem grauen Krieger zu.

Doch die Maus, in aller Ruh,
Spannte die Waffe und ließ los.

Ach, was war das Staunen groß!
Das Geschoss, ein Kieselstein,
Drang ins Gehirn von Keckpett ein.

Er hörte sogleich auf zu prahlen!

Es der Maus zurückzuzahlen
Sich keine Gelegenheit mehr bot
Denn dazu war er nun zu tot.

***

Ein andrer Frosch, gleich nebenan,
Mit Namen hieß er Huckepadde,
(Ursula Wiepen, Seite 57)
Pech bei seinem Angriff hatte.



Zum Mäusemord gar fest entschlossen,
Stolperte er über die eignen Flossen,
Sodass der Mauser Reismehlwühler
Überlegen und viel kühler,
Erledigen konnte sogleich nun,
Was der andre wollte tun.

***

Auch Padux, bekannt als Prügelknabe,
(Ursula Wiepen, Seite 96)
War im Gefecht ein Unglücksrabe.
Sein Speer, zum ersten Mal im Leben,
Ging bei seinem Stoß daneben,
Wohl weil zu zielen er vergaß.


Müllnagers Schwert hingegen saß
Genau dort wo es treffen sollte.

Obwohl er den Frosch nicht töten wollte,
Traf er die Lunge, ach o Graus.
Das Schwert drang ein und stieß hindurch.

Das hauchte der verletzte Lurch
Im Schmerz sein Leben plötzlich aus.

***

Frosch um Frosch wurd in der Schlacht
Jetzt von den Mäusen umgebracht.

Keine Gelegenheit wurde verschenkt
Um die verhassten Frösche und Kröten,
Als Sühneopfer für Prinz Krümeldieb,
Der von Pausback verführt auf See einst blieb
Im Rachewahn allesamt zu töten.

Das Schlachtfeld tief mit Blut getränkt,
Schillerte grausam schon tiefrot
Und wurde nun zur Schädelstätte.
Als ob mit Sensen man gemäht sie hätte,
Erlitten die Lurche nun den Tod.

Froschleichen auf dem Feld der Ehr
Lagen zu Tausenden umher
Und türmten immer höher sich.
Es war wirklich fürchterlich
Was die Mausarmee fortan
Mit den Fröschen hat getan.

Die Grünen in der Defensive nun,
Konnten nur noch eines tun,
Dem Feinde aus dem Wege gehen
Und die Götter anzuflehen,
Dass Verstärkung endlich käme,
Weil sonst ein schlimmes End es nähme.
Denn das wusste jeder Lurch,
Wenn der Nachschub kam nicht durch,
Konnte man nicht attackieren
Und würd deshalb den Krieg verlieren.

Man musste erst mal neue Waffen
Und was zu essen sich beschaffen.

Doch vorerst hieß es nebst dem Beten,
Den Rückzug erst mal anzutreten.

Und das haben wohl durchdacht
Die Frösche dann auch gleich gemacht.

Der Froschmarschall, ganz unverhohlen,
Und ohne sich zu schämen
Oder  jemand zu vergrämen,
Hat den Rückzug anbefohlen.

Doch insgeheim, das war sein Plan,
Dachte er schon längst daran,
Weil christlich war sein Wesen,
Was in der Bibel er gelesen,
Wo es aufgeschrieben stand,
Und er es unter Moses fand,
Aus dem Hinterhalt ohn' Zagen,
Einen neuen Angriff vorzutragen.

***

Wie die Geschichte weitergeht
In der nächsten Folge steht!

wird fortgesetzt






Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.