Dienstag, 2. Juni 2015

Biblische Zeiten

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 36
- 9. Kriegstag -
Biblische Zeiten 5

Über die guten alten Bibelzeiten,
Weil trefflich lässt sich's heut drob streiten,
Unterhielten am Eridanos -Strand
Zwei Mäuse sich am Schlachtfeldrand.

Alle beide bibelfest
Diskutierten sie dort Taktikfragen.


"Die Kriege in jenen alten Tagen
Im Buch der Bücher von den Alten
Für die Nachwelt festgehalten,
Nahm Rex Troxartes sicherlich
Für seinen Krieg zum Vorbild sich.

Die Bibel ist sein Manifest
Mit welchem er rechtfertigt den Krieg,
Den aus nichtigem Belangen,
Nur weil er seinen Sohn vermisst,
Der kürzlich wohl ersoffen ist,
In seiner Wut hat angefangen.

Aug um Auge,
Zahn um Zahn,
( Ex 21,24 )
So wie man's damals hat getan
Weil das als Rachetaktik tauge,
So wie die Juden es einst dachten schon,
Und es in ihres Daseins Sachen
Seit Kain und Abel heut noch machen,
Macht es auch Pausback für den Sohn!"
So sprach die eine Maus zur andern Maus.

Und dann fügte sie spontan
Gleich noch einen Nachsatz an:

"Die Juden kannten sich da aus.
Sie haben in jenen guten, alten Tagen,
Sich mit der halben Welt geschlagen
Und sich erkämpft so manchen Sieg.

Im Detail ist Schlacht um Schlacht,
Und was die Alten dereinst trieben,
Dort für die Nachwelt aufgeschrieben
Und gut erklärt wie man es macht.

Bis zur kleinsten Kleinigkeit
Ist jeder Krieg und jeder Mord
Aus jener guten alten Zeit,
Und zwar seit dem alten Vater Abraham,
Bis zu jenem Tag als Jesus kam,
Der siebenundsiebzigste in der Ahnenreihe
Auf dass man ihn zum Gotte weihe,
Ausführlich beschrieben dort.

Im Streit dereinst um Kanaan,
Legten die Israeliten sich
Sogar mit den Philistern an,
Die ebenfalls den Küstenstrich
Am Jordan einst besiedeln wollten.

Weil freiwillig sie sich nicht trollten,
Haben die Juden Schlacht um Schlacht,
Ihnen den Garaus einst gemacht."

"Als erstes" so fuhr fort die Maus,
Mit Namen hieß sie Artophagus,
Zog König Saul ins Feld hinaus.

Jabesch Gilead am Jordan-Fluss,
Er rückte mit dreihundertdreißigtausend Mann,
( Sam 11,1 - 13 )
So steht es geschrieben, damals an
Und hat ruckzuck, nach kurzem Streit,
Von den Besatzern all sein Volk befreit."

***

"Der Michmasch - Feldzug schloss sodann",
Sprach die andre Maus darauf,
"Keiner hielt die Juden auf,
Sich nahtlos damals sogleich an.

In einer mutigen Zweimann - Operation
( Sam 14,1 - 15 )
Ebnete Jonatan, Sauls Sohn
Dem Vater im Philisterkrieg
In der Nahel/ Michmas - Schlucht,
Mit einer List den Weg zum Sieg. 



Die Philister auf der Flucht,
Aus Angst nun um den eignen Kragen,
Wurden von denen einst erschlagen,
Die kurz zuvor ganz ungeniert,
Aus Sauls Armee sind desertiert."

"Ja" hat Artophagus drauf erwidert,
"Sauls Heer neu aufgestellt und umgegliedert,
Mit allen Stämmen nun im Krieg,
Eilte weiter nun von Sieg zu Sieg."

Und mit kühnem, stolzen Wort
Fuhr er sogleich fort:

"Saul hat in jenen alten Tagen
So tapfer sich wie wir geschlagen.
Die Könige von Zoba und ihr Heer
Schlug wie die von Edom er.
( Sam 14,47 - 48 )
Und auch das Volk der Ammoniter
Sowie die Philister und die Moabiter,
Die er tapfer hat bekriegt,
Wurden allesamt besiegt!"

***

Lang unterhielten sich die zwei
Mäuse am Eridanos- Strand
Noch über so manche Keilerei
Die im Buch der Bücher stand.

"Manches was dort steht geschrieben,"
Erwiderte die andre Maus,
Und ließ sich zum Thema weiter aus,
"Das steht außer Frage,
Ist über - oder untertrieben,
Oder auch nur eine Sage."

"Doch eines", so fügte sie spontan
Ihrer Bemerkung gleich noch an,

"Ist sicher und einem jeden Mauser klar,
In Sachen Gewalt, und kriegerischem Streiten,
Als Zeus in seinen besten Zeiten."


***

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.