Samstag, 6. Juni 2015

Biblische Zeiten

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 39
- 9. Kriegstag -
Biblische Zeiten 8

er 

Truppe wurde anbefohlen,
Um die Lage zu verbessern,
Durch das Graben von Rigiolen,
Man könnt das Land damit bewässern,
Den Pegelstand im Froschteiche zu senken
Und das Wasser in den Strom zu lenken,
Der unweit von Pausbacks Wasserschloss
Seit eh und je zum Meere floss.

Darüber hinaus gab der Feldmarschall Befehl
An alle, zu studieren jede List
Mit welcher dereinst Israel
Am Jordan vorgegangen ist,
Um in all den vielen Kriegen
Seine Feinde zu besiegen.

"Studiert das Alte Testament!"
 So gab die dienstgradhöchste Maus
 Nun die Order sogleich aus,
Und fügte zur Erklärung dann
Auch das Folgende noch an:

"Die Juden waren exzellent
In Kriegstaktiken. Was uns betrifft,
Entlehnt das fix der alten Schrift
Und setzt nach Salomon posthum,
Es in eine Strategie mir um
Die mit den Fröschen uns im Krieg
Nutzen kann für unsern Sieg!"

***



So kam es, dass beim Planungsstab
In der Mäuse-Feldherrnhalle,
Die hohen Maus-Off'ziere alle
Gar eifrig beieinander saßen
Und im Buch der Bücher lasen
Wie man einen Krieg beginnt
Und auch wie man ihn gewinnt.

Weil es da viel zu lesen gab
Und jede Maus wollt alles wissen,
Haben sie das Buch zerrissen
Und die Kapitel aufgeteilt,
Die in Arbeitsgruppen dann
Zu studieren man begann.


Man hat beim Lesen sich beeilt
Damit man Nutzen aus den vielen Kriegen
Der Juden ziehen konnte mit Bedacht,
Um die Frösche zu besiegen
Nun endlich im Felde in der Schlacht.

***

Während die Herren Offiziere,
Allesamt gar hohe Tiere,
In der Feldherrnhalle saßen
Und über die Bibelkriege lasen,
Um möglichst schnell aus eben diesen
Eine Taktik zu erschließen,
Mit welcher listig man
Die Frösche schnell besiegen kann,
 Hat man im Felde in der Schlacht,
Wie eh und je sich umgebracht.

***


An der Front im Binsenrohr
Nahm eine Maus sich Ragatsch vor,
(Dissertation zum deutschen Wortatlas, Frosch,
Ursula Wiepen, Marburg 1945, Seite 107)
Den stolzen Frosch der ebendort
Gequakt hatte sein letztes Wort.

Sie erstach den grünen Strolch
Von hinten feige mit dem Dolch,
Denn von vorn den Tunichtgut,
Wie sich's gehörte umzubringen,
Dazu fehlte ihr der Mut.

Sie wusst' das würde nicht gelingen.
Von hinten, wie sie's angefangen,
Ist es aber gut gegangen.

Doch was der Feigling übersah,
War dass ein Frosch von ebenda,
Plötzlich aus dem Schilfrohr kam
Und furchtbar an ihr Rache nahm.

Ohn' dass ein Wort er von sich gab,
Schnitt er der Maus ihr Schwänzchen ab.

Die hat sich fix davon gesputet.
Im Schilfrohr ist sie dann verblutet.

Der tapfere Frosch fürs Mausermorden
Erhielt vom Oberst einen Orden.

***

Sich einen Orden zu erstreiten
Galt im Krieg auf beiden Seiten,
Im Frösche- wie im Mäuseheere
Als die allergrößte Ehre.

Weil ein jeder Soldat dachte
Dass solch ein Ding den Mann erst machte,
Hatten alle das Begehren
Mit einem Blechstern heim zu kehren,
Wenn der Krieg beendet war
Oder mehreren  sogar.

***

"Für einen Orden an der Brust
Lohnt sich ein Zweikampf in der Schlacht!"
Hat auch Maus Schnüffeler gedacht.

"Und ein bisschen Blutverlust,
Falls der Gegner mich verletzt,
Wird durch den Perlweintrunk ersetzt,
Den bei der Ordenverleihung mir
Man kredenzt im Hauptquartier."


Auf den Zweikampf schon ganz wild
Und um den Feind damit zu blenden,
Polierte freudig sie den Schild,
Dass er blank und so schön klar
Zum Blenden wie ein Spiegel war.


Doch es sollte anders enden
Als sie sich's hatte vorgenommen.

Im Eifer sah sie den Feind nicht kommen
Der hinter ihr angeschlichen kam
Und ihr mit seinem spitzen Speer,
Gar heimtückisch das Leben nahm.

"Den Orden bekomm ich nun nicht mehr"
Hat Maus Schnüffeler gedacht.

Dann umfing sie finstre Nacht
Aus der es bis zum heutigen Tag
Für sie noch kein Erwachen gab.

***

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.