Donnerstag, 18. Juni 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 50
- 9. Kriegstag -
Auf dem Schlachtfeld

eiter

 geht's im Kriegsbericht!

Andere traf mit voller Wucht
Das Schicksal auf der Flucht!

Der greise Opa Mückenschnapp,
Geplagt vom Rheuma und der Gicht,
Machte auf halben Wege schlapp
Weil plötzlich ihm das Zipperlein
In alle Glieder fuhr hinein.


Zermürbt von Hunger, Durst und Pein,
Gab er auf und brach zusammen.

"Zeus soll die Mäuse all verdammen!"
War das letzte was er dachte,
Bevor der Tod ein End ihm machte.

***

Am schlimmsten waren jene dran,
Die vertrieben mit Kindern ohne Mann,
Sich in jenen schlimmen Tagen
Hatten fliehend durchzuschlagen.


Weil man die Quappen füttern musste
Und manche Froschfrau nicht recht wusste,
Woher die Mücken kommen sollten,
Welche die Kleinen haben wollten,
War sie zum Äußersten bereit.

Manch grünes Weib in dieser Zeit
Hat aus diesem Grund ganz ungeniert,
Mit dem Feind sich arrangiert
Obwohl das streng verboten war.

Doch weil im Krieg sind Mücken rar
Und auch die zarten Stubenfliegen,
Waren ganz selten noch zu kriegen,
Ließ, entgegen allen guten Sitten,
Manche sich nicht erst lang bitten
Und hat dankend angenommen
Was auf der Flucht war zu bekommen.

Fraternisierend mit den Mäusen,
Hat modern und aufgeklärt,
Von Asseln, Schaben, Flöhen und Läusen
Man sich in jener Zeit ernährt.

Manche hat in jenen Stunden
Dabei Glück sogar gefunden,
Wenn ihr ein Mauser mit Bedacht,
Was sie nötig hatte, bracht.

***

Im Krieg, im gegnerischen Lager
Gab es einige dreiste Nager,
Die mittels ein paar milden Gaben
Erkauft sich, was sie wollten, haben.

Einen solchen auf der Flucht,
Hat sich Hoppse ausgesucht.

Als sie am Eridanos- Strand
Just grad aus dem Wasser kam,
Bot ihr Lochschlüpfer die Hand
Zu Hilfe die sie gerne nahm.


Mit ihm hat sie den Krieg verbracht
Und bei ihm gemütlich sich's gemacht.
Nach kurzer Zeit stieg sie intim
Verliebt sogar ins Bett mit ihm.

Ach was hatte sie ihn lieb.
Schnell war es um die zwei geschehen.
Dass das nicht ohne Folgen blieb
Ist noch heut im Land zu sehen.


***

Andrerseits, auch Mäusedamen
Frösche sich als Lover nahmen
Weil die so cool im Bette waren.

Am Seeufer, wo all die großen
Hügel an das Wasser stoßen,
Hat eine verliebte Mäusedame,
Nippemilchrahm ward ihr Name,
Von wilder Wolllust angefacht,
Den Krieger Hüppel angemacht.


"Ich würde gern mit dir mich paaren"
Sprach sie zu ihm ganz unverblümt.

"Wir Frösche sind dafür berühmt,"
Gab der darauf zur Antwort ihr,
"Dass fruchtbar und potent sind wir!"

"Das ist gut" grinste die Maus.
"Also mach schon, zieh dich aus
Und lass mich deine Muskeln sehen"
Gab weiter sie ihm zu verstehen.

***
Auf eine Maus schon lang erpicht
Und weil er gern sein Bestes gab,
Legte der Frosch die Rüstung ab.

Doch als er wollte, ging es nicht!

***

Wie die Sache weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.