Donnerstag, 11. Juni 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 43
- 9. Kriegstag -
Auf dem Schlachtfeld

nweit 

der Stelle wo gerade
Tiddalik und Rattino,
Ach, was war es um sie schade,
Gefallen waren beide pro
Und überzeugt von ihrem Krieg,
Stritten zwei andre ritterlich
Inzwischen weiter um den Sieg.

Obwohl jeder von den beiden wusste
Dass einer von ihnen sterben musste,
Taten sie fürs Vaterland
Was ihnen zu im Kriege stand.

Utjeponn und Käslochfresser,
(Dissertation zum Deutschen Wortatlas, Frosch,
Ursula Wiepen, Marburg 1945, Seite 117)
Beide mit einem Küchenmesser
Bewaffnet und mit Schild bewehrt,
Deshalb noch gänzlich unversehrt,
Und stets bereit für Heldentaten,
Ware aneinander just geraten.


Zornig, tapfer, edel, ritterlich,
Soldatisch unerschütterlich,
Und rechtschaffen mannhaft schlugen sie,
So wie es soll im Kriege sein,
Mordlustig aufeinander ein,
Um sich mit ihren scharfen Klingen,
Gegenseitig umzubringen.

In kriegerischer Hysterie
Beschimpften sie sich laut dabei.
"Dass Utjeponn ein Dreckskerl sei"
Warf Käslochfresser jenem vor.

"Du verdammter grauer Thor"
Brüllte der Frosch erbost zurück
Und wollt die Maus dafür erschlagen.
Letztendlich hat das Waffenglück
Zum Sieg des Mausers beigetragen.

 Utjeponn war der Schild zerbrochen
Als er sich wollt decken.
Da hat der Gegner zugestochen.
"Jetzt musst du Schwein verrecken"
Schrie der Mauser dabei laut.

"Gott sie Dank die Keilerei
Mit dem Dreckskerl ist vorbei!"
Hat der Sieger just gedacht.

Da stürmte aus dem Binsenrohr
Korax Panduxe wutgeladen,
(Dissertation zum Deutsch Wortatlas, Frosch,
Ursula Wiepen, Marburg 1945, Seite 89)
Der dem Kampf hat zugeschaut,
Mit seinem Langschwerte hervor,
Zu rächen seinen Kameraden,
Den der Mauser in der Schlacht
Hatte eben umgebracht.

Er schlug Käslochfresser zornentbrannt,
Das Küchenmesser aus der Hand,
Um ihn dann mit dem nächsten Streich
Den Weg hinab ins Totenreich
Zu seinen gottverdammten Ahnen
Barmherzig, wie er war, zu bahnen.

Doch es sollte anders kommen
Als er es sich vorgenommen.

Die Kriegsgöttin Eris, die offenbar
Auf Käslochfressers Seite war,
Ohne dass sie selbst erschien,
Hielt die Ägis über ihn
Und rettete dem Mausepheben
Mit dem langen  Schwanz das Leben.


Sie hatte Spaß am Kampfgetümmel
Und sie mocht' den grauen Lümmel,
Weil der mit seinem Küchenmesser,
Im Kriege bislang kämpfte besser,
Gar tapfer, verbissen rühmenswert,
Als mancher andre mit dem Schwert.

Panduxe wirkte wie gelähmt.
Nachdem sein Gegner dreist und ohne Scham,
Ihm den Helm samt Busch abnahm,
Den er so stolz seit vielen Tagen,
In jeder Schlacht hatte getragen,
Zog er sich zurück verschämt.

Noch niemals hatte ihn im Strauß
Besiegt im Kriege eine Maus.

"Ich werde alt", hat er gedacht.,
"Das passiert mir niemals wieder.
Ich tauge nicht mehr für 'ne Schlacht."

Gedemütigt und tief gekränkt,
Hat er sich im Schilf erhängt.


***

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.