Mittwoch, 6. März 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 14-3
- Im Himmel -
"Korruption, Bestechung und Alkohol"

Jesus schmunzelte danach
Wobei er  leis' zu Petrus sprach.
"Ich erinn're mich genau
An den dreisten Spelingklau,
Der an der Donau, wie beschrieben,
Sein Unwesen hat dereinst getrieben.
Doch ich hab ihm längst vergeben.
Er zog aus Oberndorf ja fort
Um in Norddeutschland zu leben.
Schlicktau soll das Nest sich nennen,
Doch das kann nicht jeder kennen.

Er nennt sich Aristoquakes dort
Und soll ein Schriftsteller jetzt sein,
Welcher der Neuzeit angepasst,
Froschliteratur verfasst.
Dauernd fällt ihm etwas ein.
Eine Art von Jugendtraum,
Kennt an der Donau jeder.
Es stammt aus seiner Feder.
Er hat es für Freund Franz geschrieben
Der in der Heimat ist geblieben.
Und seine Spelingsode
Schrieb nieder der Rapsode
Für Rosa, die er hat beklaut."

 "Ach ja, jetzt erinnre ich
An die Sach" von damals mich,"
Lachte darauf Petrus laut.
"Die alte Dame mit der Pflaume
Vom Oberndorfer Baume,
Die außer dieser nichts besessen,
Hatte ich schon fast vergessen."

"Ich weiß," sprach da der Herr intim,
Redselig freundlich drauf zu ihm,
"Dass sie vor, vielen, vielen Wochen
Am Tor bei dir um Einlass bat."

"Sie hat mich regelrecht bestochen,
Verzeih mir diese Missetat.
Ich schäme mich darob auch sehr!"
Erwiderte Petrus und wurd rot.

"Aber als sie mir die Frucht anbot
Die so frisch aussah und roch
Als wär's kandierte Zucker,
Ich kann es nicht erklären dir,
Da war's sofort gescheh'n mit mir."


"Du brauchst zu schämen dich nicht mehr,"
Lachte der Herr, "ich weiß es doch,
Wir sind alle arme Schlucker,
Das musst du mir nicht erst erklären.
Doch Du konntest mir nicht verhehlen,
Dass alle Oberndorfer Seelen,
Die nach ihr sind hier angekommen,
Du hast ohn' Zögern aufgenommen
Als ob sie all'samt heilig wären.

Das hat viel Freud auch mir gemacht.
Dir haben Speling sie gebracht
Und mich beschenkte jede reich
Mit dem Brand daraus sogleich,
Den ich als Willkommensgabe
Gern annahm und getrunken habe.


Ich sag es dir, du sollst es wissen;
Ich möcht den Stoff nun nicht mehr missen,
Den mir die Oberndorfer bringen.
Ohn den könnt ich hier nicht mehr leben.
Und auch alle meine Engel singen
Seitdem im Halleluja-Chor
Viel, viel schöner als zuvor."

Nach dieser Rede, ganz spontan
Fügte er noch ein Nachwort an:

"Seitdem, so ist das nun mal eben,
 Macht das Regieren wieder Spaß
Hier im himmlischen Gelass!"

Dabei griff er zur Flaschenkost
Um nicht gerade zimperlich
Weiter zu berauschen sich
Und Petrus grinste "Na dann prost."

Das Tragische an der Sache war,
Dass die Oberndorfer offenbar,
Damit bekannt der Speling werde,
In Bayern und dem Rest der Welt,
Hatten unten auf der Erde
Das Poem ins Internet gestellt.

Das hat zweifelsohne allen
Im Himmel droben sehr missfallen.

Doch am meisten in der Tat
Es Benedikt missfallen hat.



"Die sind ja allesamt korrupt"
So dachte er bei sich abrupt
"Und saufen, so wie's hier ist Brauch,
Tun es die Brüder oben auch.
Die sind ja schlimmer als die Griechen
Es vor zwei/dreitausend Jahren
Bei Zeus auf dem Olymp einst waren,"
Hat zu Ende er in Rom gedacht.
"Die werden noch zu Kreuze kriechen!"
Dann hat der Stellvertreter sich
Gesagt ich glaub die mobben mich.
Und das ließ er sie auch wissen.
Er schenkte ihnen in Latein
Was sie nicht glauben wollten ein.
Dann hat er alles hingeschmissen
Und sich aus dem Staub gemacht.


***


So die Moral von dem Gedicht,
Aus des Dichters Christen-Sicht:

"Der Speling war nicht Schuld daran
Dass der gelehrte, weise Mann
Schließlich die Geduld verlor
Und heimlich allen Rache schwor
Die ihm an die Karre wollten.
Doch die Oberndorfer sollten
Sich deshalb um das Morgen,
Und um die Spelinge nicht sorgen.
Da der Bene selbst ja von dort kam
(Bayrischer Kosename für  Papst Benedix, der viele
Jahre seines Lebens in Regensburg verbracht hat)
 Wo die Bauern dazumal
Verkauften ihre Speling all,
Er in Schutz sie immer nahm

Speling-Verkauf am Regensburger Dom
Ich füge an, das war geschickt!
 Respekt dafür Papst Benedikt.
Das war wirklich mehr als cool!
Das gab's noch nie auf Petris Stuhl!

Drum sage ich dir hier zum Schluss:

Hab Dank, Heil dir Emeritus:


***

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.