Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 14-3
-
Im Himmel -
"Korruption,
Bestechung und Alkohol"
Jesus schmunzelte
danach
Wobei er leis' zu Petrus sprach.
"Ich
erinn're mich genau
An den dreisten
Spelingklau,
Der an der Donau,
wie beschrieben,
Sein Unwesen hat
dereinst getrieben.
Doch ich hab ihm
längst vergeben.
Er zog aus
Oberndorf ja fort
Um in
Norddeutschland zu leben.
Doch das kann
nicht jeder kennen.
Und soll ein
Schriftsteller jetzt sein,
Welcher der
Neuzeit angepasst,
Froschliteratur
verfasst.
Dauernd fällt ihm
etwas ein.
Eine Art von
Jugendtraum,
Kennt an der
Donau jeder.
Es stammt aus
seiner Feder.
Der in der Heimat
ist geblieben.
Schrieb nieder
der Rapsode
Für Rosa, die er
hat beklaut."
"Ach ja, jetzt erinnre ich
An die Sach"
von damals mich,"
Lachte darauf
Petrus laut.
"Die alte
Dame mit der Pflaume
Vom Oberndorfer
Baume,
Die außer dieser
nichts besessen,
Hatte ich schon
fast vergessen."
"Ich
weiß," sprach da der Herr intim,
Redselig
freundlich drauf zu ihm,
"Dass sie
vor, vielen, vielen Wochen
Am Tor bei dir um
Einlass bat."
"Sie hat
mich regelrecht bestochen,
Verzeih mir diese
Missetat.
Ich schäme mich
darob auch sehr!"
Erwiderte Petrus
und wurd rot.
"Aber als
sie mir die Frucht anbot
Die so frisch
aussah und roch
Als wär's
kandierte Zucker,
Ich kann es nicht
erklären dir,
Da war's sofort
gescheh'n mit mir."
"Du brauchst
zu schämen dich nicht mehr,"
Lachte der Herr,
"ich weiß es doch,
Wir sind alle
arme Schlucker,
Das musst du mir
nicht erst erklären.
Doch Du konntest
mir nicht verhehlen,
Dass alle
Oberndorfer Seelen,
Die nach ihr sind
hier angekommen,
Du hast ohn'
Zögern aufgenommen
Als ob sie
all'samt heilig wären.
Das hat viel
Freud auch mir gemacht.
Dir haben Speling
sie gebracht
Und mich
beschenkte jede reich
Mit dem Brand
daraus sogleich,
Den ich als
Willkommensgabe
Gern annahm und
getrunken habe.
Ich sag es dir,
du sollst es wissen;
Ich möcht den
Stoff nun nicht mehr missen,
Den mir die
Oberndorfer bringen.
Ohn den könnt ich
hier nicht mehr leben.
Und auch alle
meine Engel singen
Seitdem im
Halleluja-Chor
Viel, viel
schöner als zuvor."
Nach dieser Rede,
ganz spontan
Fügte er noch ein
Nachwort an:
"Seitdem, so
ist das nun mal eben,
Macht das Regieren wieder Spaß
Hier im
himmlischen Gelass!"
Dabei griff er
zur Flaschenkost
Um nicht gerade
zimperlich
Weiter zu
berauschen sich
Und Petrus
grinste "Na dann prost."
Das Tragische an
der Sache war,
Dass die
Oberndorfer offenbar,
Damit bekannt der
Speling werde,
In Bayern und dem
Rest der Welt,
Hatten unten auf
der Erde
Das Poem ins
Internet gestellt.
Das hat
zweifelsohne allen
Im Himmel droben
sehr missfallen.
Doch am meisten in
der Tat
Es Benedikt
missfallen hat.
"Die sind ja
allesamt korrupt"
So dachte er bei
sich abrupt
"Und saufen,
so wie's hier ist Brauch,
Tun es die Brüder
oben auch.
Die sind ja
schlimmer als die Griechen
Es vor
zwei/dreitausend Jahren
Bei Zeus auf dem
Olymp einst waren,"
Hat zu Ende er in
Rom gedacht.
"Die werden
noch zu Kreuze kriechen!"
Dann hat der
Stellvertreter sich
Gesagt ich glaub die
mobben mich.
Und das ließ er
sie auch wissen.
Er schenkte ihnen in Latein
Was sie nicht glauben wollten ein.
Dann hat er alles
hingeschmissen
Und sich aus dem
Staub gemacht.
***
So die Moral von
dem Gedicht,
Aus des Dichters
Christen-Sicht:
"Der Speling
war nicht Schuld daran
Dass der
gelehrte, weise Mann
Schließlich die
Geduld verlor
Und heimlich
allen Rache schwor
Die ihm an die Karre
wollten.
Doch die
Oberndorfer sollten
Sich deshalb um
das Morgen,
Und um die
Spelinge nicht sorgen.
Da der Bene
selbst ja von dort kam
(Bayrischer Kosename für Papst Benedix, der viele
Jahre seines Lebens in Regensburg verbracht
hat)
Wo die Bauern dazumal
Verkauften ihre
Speling all,
Er in Schutz sie
immer nahm
|
Speling-Verkauf am Regensburger Dom | |
|
Ich füge an, das
war geschickt!
Respekt dafür
Papst Benedikt.
Das war wirklich mehr als
cool!
Das gab's noch
nie auf Petris Stuhl!
Drum sage ich dir
hier zum Schluss:
Hab Dank, Heil
dir Emeritus:
***
wird
fortgesetzt
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