Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 14-1
-
Im Himmel -
Im Himmel, der an
jenem Tag
Noch zwei Etagen
tiefer lag,
Unterhielten sich
die Christen auch.
So wie es im
Olymp ward Brauch
Wurd manches dort
neu aufgefrischt,
Den neuen Seelen,
wenn sie kamen,
In des alten
Jahwes Namen
Leicht verändert
aufgetischt.
Von den alten
Jugendsünden
Hörte man die
Apostel künden
Aus Zeiten die
schon lang passeè.
Petrus indessen
am PC,
In der Hand die
Maus
Klickte damit
sich im Chat
Gelangweilt durch
das Internet.
Er kannte damit
sich gut aus.
Im
Zweifingersuchsystem,
Zwar nicht gerade
sehr bequem,
Den Seelen
ständig auf der Spur,
Hackte er auf die
Tastatur.
"Jesus"
rief er plötzlich laut
Und sah zum
Monitor.
Dort hat ein Bild
ich aufgebaut.
Wie Frevel kam's
ihm vor.
Grüne, ein Duzend
an der Zahl,
Saßen dort beim
Abendmahl
Gemeinsam mit dem
Herrn zusammen.
Als ob sie all
vom Frosch abstammen,
So sahen sie, es
war ein Graus,
Mit ihrer breiten
Mündern aus.
Der Herr im
Zentrum. Neben ihm
Das gesamte
Männerteam,
Für welches Jesus
ganz gemach
Das Brot zum
Abschiedsmahle brach,
Das jeder dann
von ihnen aß.
An seiner grünen
Seite saß,
Petrus selbst.
Der letztgenannte
Sich an seinen
Wimperharren,
Die länger noch
als Waigels waren,
Auf den ersten
Blick erkannte.
Ein Häscher
ebenfalls mit einer Gosche
Die gleichsah der
von einem Frosche,
Mit dem Dolche in
der Hand
Mordbereit bei
ihnen stand.
"O Herr,
mach schnell, komm her zu mir.
Ich glaube
beinahe das sind wir
Allesamt in
Froschgestalt
Von einem Ketzer
wohl gemalt."
Jesus hat das
Bild gekannt.
"Auch ihr
seid mit dem Frosch verwandt"
Sprach zu seinen
Jüngern er.
Dann fuhr er
fort: "Schaut alle her:
Der Frevler ist
im Bild die Maus!
Sie spuckt die
Krumen wieder aus,
Die sie unter der
Tafel fand."
"So könnte
man des Tieres wegen"
Fuhr er fort,
"das Bild auslegen."
Er sah beim Reden
in die Runde.
"Es ist das
Brot von jenem Bunde
Den ich mit Euch
hab einst geschlossen."
Laut und gänzlich
unverdrossen,
Jedoch mit Trotz
im Unterton
Fuhr er fort;
"Die Religion
Die ich euch
brachte hat Bestand!"
Und weiter sprach
er mit Bedacht
Auf dass er
keinen Fehler macht:
"Was hier
nach Ketzerei aussieht,
Aus ganz anderem
Grund geschieht."
Und dann fügte er
spontan
Sogleich die
Erklärung an.
"Ich hab zu
Haus im Heil'gen Land
Damals am Kreuz
mein Leben
Für all jene
hingegeben
Die an meine
Worte glauben.
Keiner wird je
etwas rauben
Von dem, was von
mir unten blieb.
Und was die Maus
im Bild betrifft;
Sie trägt den
Namen Krümeldieb.
Der Dichter Homer
in seiner Schrift
In griechisch,
Batrachomyomachia,
Was übersetzt
Froschmauskrieg heißt,
Beschrieb was
einst mit ihr geschah."
"Ich dachte,
dass du das schon weißt;"
Wandte der Herr
darauf im Nu
Sich seinem
Lieblingsjünger zu:
"Er hat sie
Psicharpax genannt
Und den Bogen von
ihr zu mir gespannt
Indem er sie im
Kriegsgeschehen
Längst tot, ließ
wiederauferstehen.
( Die hier eingefügte Kopie eines
Kommentars von Athur Ludwich
aus
seiner Arbeit "Die Homerische Batrachomyomachia des Karers
Pigres nebst Scholien und Paraphrase"
verdeutlicht, dass an vielen
Stellen des alten Werkes, so wie sogar hier,
bei den Namen der
Kriegsführenden Tiere, in nachchristlicher
Zeit manipuliert wurde.
Vermutlich führte diese Manipulation am
homerischen Werk auch dazu,
dass die Maus, die bereits am Anfang des
Gedichtes umkommt, später
als Soldat, der seinen eigenen Tod zu
rächen versucht, wieder erscheint.
Dies untermauert auch die durchaus ernst
gemeinte These des Aristoquakes
von einer sachbezogenen Verbindung zwischen
Bibel, Ilias und dem Epyllion)
Verschlüsselt
mittels Code eins/sieben
Steht das noch
heut dort aufgeschrieben.
Die Maus, nach
ihrem zweiten Leben
War treu mir
fortan stets ergeben
Und hat mir nie
getrotzt,
Warum sie hier im
Bilde kotzt,
Auch das ist
einfach zu erklären.
Sie wollt'
besonders sich bewähren
Und zeigen mir,
die kleine Ratte
Dass sie den Satz
verstanden hatte,
(Sprichwort aus der Bibel Mt 4.4)
Dass man nicht
lebt vom Brot allein.
Sie trank zu viel
damals vom Wein.
So wie mancher
von euch auch,
Als einführte ich
diesen Brauch
Im Heiligen Lande
dazumal
Bei unserm
letzten Abendmahl."
Da erinnerte auch
Petrus sich
Und fühlte sich
betroffen.
Ach was war das
jämmerlich,
Auch er war
damals ja besoffen
Und kotzte
draußen erst einmal
Nach dem letzten
Abendmahl,
So wie im Bild
die Maus,
Sich vor der Türe
aus.
Ob stimmte, was
der Herr da sagte
Er nicht zu
hinterfragen wagte.
Drum wandte er in
aller Ruh
Sich dem Computer
wieder zu.
Und versuchte
virtuell
Abstand zu
gewinnen schnell
Von der
Peinlichkeit die er
Nur kannte und
der Herr.
Doch der Apostel
gar gerissen
Wollte mehr
darüber wissen
Drum klickte
sofort ganz spontan
Einen
Froschfachmann er an
Den er noch von
früher kannte
Der sich Aristo
Quakes nannte.
Nach einem
Augenblick erfreut
Rief nach Jesus
er erneut.
"Schau her,
was ich gerade fand."
Er wies auf eine
Überschrift
Welche auf dem
Bildschirm stand.
"Der Texte
hier," sprach er, "uns betrifft"
Und dann las er
mit Humor
Dem Herrn die
alte Ode vor.
***
wird
fortgesetzt
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