Dienstag, 26. März 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 15- 11
- Jesus im Olymp -
- Die Gene, Fortsetzung -
(Jesus antwortet dem Gott der Unterwelt
 Hades auf seine provozierende Frage)

Jesus griff die Frage auf
Und gab als Antwort ihm darauf:

"Lamech's Gattin Bat Enosch
Bekam Besuch von einem Frosch,
Der sich Wächter des Himmels nannte
Und sich ihrer nachts bemannte.
Der Frosch hat Bat Enosch beschenkt,
Froschlaich in ihren Schoß gesenkt.
Aus den Keimen des Besuchs
Noah, wie man weiß erwuchs."

Um sein Wort der Wahrheit wegen
Wissenschaftlich zu belegen,
Hat Jesus auf Däniken verwiesen
Und dessen Lebenswerk gepriesen.
"Jener ist bestimmt kein Spötter.
Im Buche Strategie der Götter
Macht er es der Menschheit klar
Dass der Frosch ein Gott einst war.



Auch Lamech's zweiter Sohn, der Priester Nir,
Das wissen aus den Qumran- Rollen wir,
Ließ Sopranima, sein Eheweib,
(Sopranima ist namentlich nur in den Apokryphen,
nicht aber in der Bibel erwähnt)
Weil die Arme unfruchtbar
Wie ein dürrer Weinstock war,
Auf des Schöpfers weisen Rat,
So wie es Isis in Ägypten tat,
Am Teich mit einem Frosch anbandeln
Und mit dessen Laich behandeln.

Als gesegnet war ihr Leib,
Hat kurz vor ihrer Niederkunft
Nir in seiner Unvernunft,
Sein Weib verflucht, dass sie danach
Beleidigt tot zusammenbrach.
Als man die Tote trug zu Grabe
Kroch aus dem Mutterleib ein Knabe.
Nir rief den Bruder schnell herbei.
Gemeinsam tauften dann die zwei
Den Jungen sie Melchisedek.
Der Bub laut Qumran-Rollen-Sachbeleg
Spielt in der Genesis eine tolle
Und sehr geheimnisvolle Rolle.
Doch darauf geh ich jetzt nicht ein
Denn das würd' abendfüllend sein.

Doch fest steht eines unterm Strich:
Der Junge war wie ihr und ich,
Ich weiß, das klingt für euch obskur,
Ebenfalls göttlich und von Froschnatur."

Gott Hades schwieg darauf betroffen.
Doch Jesus lies keine Frage offen
Und fügte deshalb ganz spontan
Was er noch so wusste an.

"Wir alle stammen ab von jenen
Geheimnisvollen alten Genen,
Mit denen Heket und auch Chnum
Am Nil bereits im Altertum
Sowie die Völker in den Anden,
Umzugehen wohl verstanden.

Damit ihr Wissen auch erhalten bleibe
Haben die alten Völker ihrerseits
Vor Jahrtausenden bereits,
Auf der genetischen Schöpfungsscheibe
Aufskizziert um was es geht.
Hier ist ein Bild, damit ihr seht,
Dass zu beweisen in der Lage
Ich bin von allem was ich sage!"

Mit dem Foto in der Hand,
Das hatte sich schon oft bewährt,
Er vor den andern Göttern stand
Und dann hat er es erklärt.


"Die Scheibe zeigt, ihr ahnt es schon,
Die Hüpffrosch-Mensch- Evolution.
In der Mitte, nicht zu seh'n,
Liegt versteckt das Alpha-Gen.
Folgt man dem Pfeile rechterhand
Hinaus bis an den Scheibenrand,
Kann man des weitere Geschehen
Verfolgen und ganz deutlich sehen,
Wie das Gen sich Horrido,
Entwickelte zum Embryo.
Im Innenbereich der Scheibe sieht
Man was im Einzelnen geschieht.
Zellteilung links. Und rechts
Die Entwicklung des Geschlechts.
Aus dem Froschlaich wird ein Mann
Und weiter im Gene- Schöpfungstrott,
Schon im nächsten Schritte dann,
Eine Frau und dann ein Gott.

Die Gottheit, wie ihr sicher seht,
Zufrieden lächelnd stolzgeschwellt,
Um hundertachtzig Grad verdreht,
Ist rechts vom Pfeile dargestellt.
Welchen Gott sie stellt dort dar
Ist bis heute noch nicht klar."

Die Griechen all mit offnem Munde
Saßen staunend in der Runde
Und sahen Jesus zweifelnd an.
Doch der fuhr fort und sprach profan:

"Damit ich auch beim Thema bleibe;
Gleichzeitig gilt die Gene- Scheibe
Uns als Hinweis auf die Sieben.


Wird die als Wert mal drei genommen
Wir auf einundzwanzig kommen.
Und diese Zahl, so steht geschrieben,
Als Hinweis auf die Göttlichkeit,
Steht für das Wort Vollkommenheit.
Mit andern Worten es beschrieben:
Der Frosch zusammen mit der Sieben
Bildet das Mysterium
Um unsre Herkunft, und um jene
Lebensbausteine die Gene
Mit denen ich, es ist vollbracht,
Just habe euch grad bekannt gemacht."

"So nun wisst ihr auch warum
Wir Götter alle hier zusammen
Vom Gen des Alpha-Froschs abstammen!"

Weil alles, so dacht er, war bewiesen
Wollt er mit diesem Nachsatz schließen.

Doch es sollte anders kommen
Als er es sich vorgenommen.

"Das ist fürwahr zu hoch für mich"
Äußerte kopfschüttelnd Apollo sich.
Und er fügte noch hinzu:
"Wir sind nicht so gelehrt wie Du"
Normale Götter, so wie wir
Es alle unter Zeus sind hier,
Haben aus antiker Sicht,
Was Du erzählst, gebraucht noch nicht.
Doch schön wäre die Sache schon
Wenn wir noch mehr wüssten davon,
Wie es um uns und die Welt
Dort unten weiter ist bestellt.
Es ist erstaunlich, was du weißt.
Sag mir, mit was labst du den Geist
Dass du so klug geworden bist.
Für einen der nur Manna isst
Bist du  ziemlich schlau."

"Es kommt nicht vom Honigtau"
Sprach der Herr, "ich weiß all das
Weil ich von jenen Früchten aß,
Die der Baum der Weisheit trägt.
Mein Wissen ist so ausgeprägt
Seit bei mir im Himmelsraum,
In meines Vaters Sphäre,
Von einem Oberndorfer Baum,
Ich mit Speling mich ernähre."

Die Götter schauten all verstört.
Von einer Frucht, die Speling heißt
Hatte keiner jemals was gehört.

"Weshalb," fragte Poseidon dreist,
Und hinterhältig durchgedacht,
"Hast du uns da nichts mitgebracht?
Nur eine Frucht für jeden.
Dann könnten wir jetzt allesamt
So schlau wie du auch reden."

Aus seinem Wort troff purer Neid.
Jesus sprach: "Es tut mir leid,
Ich bin noch ziemlich neu im Amt,
Ein Kind des Vaters, so wie du.
Der teilt was zusteht mir nur zu.
Doch wenn du deinen Geist willst mehren
Will ich dich gern das Lesen lehren.
Dann kannst die Ode du studieren
Die Aristoquakes dereinst schrieb
Und dich darüber informieren,
Was der in Oberndorf einst trieb
Und welchen Weg der Speling nahm,
Bevor er in den Himmel kam."

Da hat Dionysos gegrölt:
"Das muss dringend ich euch sagen."
Die Stimme, vom Met grad frisch geölt,
Schien sich dabei zu überschlagen.

"Das dürft ihr ruhig alle wissen.
Drum werd ich es euch anvertrauen.
Von einem Buben ausgeschissen,
Wuchs aus einem Zwetschgenkern,
Ich erzähl das all zu gern,
Ein Wildwuchs- Spelingbaum heran.
Die Schröppel Rosa brachte dann
Eine Frucht von diesem Baum,
So war das an der Donau Mode,
Mit in dem Himmel nach dem Tode.

Und nun hört her, man glaubt es kaum.
Nachdem den Speling sie dort aß,
Hat den Kern just wo sie saß,
In eine Wolke sie gesteckt;
Und siehe da, so wie bezweckt 
Ist es geschehen. Ohne zu flachsen,
Ist über Nacht ein Baum gewachsen.
So hab ich, als ich jung gewesen,
Es in einem Buch gelesen."

Die Götter grinsten. Jesus nicht.
"So halbwegs stimmt er, dein Bericht"
Hakte er ein und dann vom Fache
Erklärte weiter er die Sache.

"Der Speling, derart Gen- behandelt,
Hat sich in jenen Baum verwandelt
Welcher die Früchte der Erkenntnis trägt.
Jene enthalten nebst Kern auch den
Geschmack der mich hat einst geprägt,
Den süßen Saft des Alpha-Gen."

Die Götter schwiegen, dachten nach.
Jesus, geistig fit und wach,
War sich längst nicht mehr im Klaren
Ob die andern sich im Klaren waren
Über das was raffiniert
Er hatte ihnen referiert.
Deshalb fügte er spontan
Ein paar Beispiele noch an.
Er wandte sich an Aphrodite.

"Du bist die Schönste der Elite.
Du hast vom Baumfrosch deine Gene.
Der hat sie einst im Schaum verloren
Aus welchem du wurdest geboren,
(Die schöne Göttin wird "die Schaumgeborene" genannt; Der
Baumfrosch, auch Schaumschlägerfrosch genannt, baut sein Nest
 aus von ihm abgesonderten Sekreten die er zu Schaum schlägt)
Und er ergänzte, "Notabene"
In verliebtem Übermut.
"Seine Gene steh'n dir gut."

Aphrodite, rot vor Glück,
Gab das Kompliment zurück
Weil auch er ihr sehr gefiel.

"Auch dir, das musst du eingestehen
Ist das Froschblut anzusehen
Das durch deine Adern fließt.
Ohne dass es dich verdrießt.

Ein klein wenig froschophil
Ist jeder, doch das stört mich nicht.
Solange ich kein Froschgesicht
Mit mir herumtrage bewusst,
Wie es Heket dereinst musst
Im Pharaonenstaat am Nil,
Gehört das heut zum guten Stil."

Jesus lächelte sie an
Und sprach zu seinem Freunde dann.
"Apoll dich nennt man Smintheus
Und das heißt Mäusegott.
Hast du schon drüber nachgedacht
Weshalb man so was mit Dir macht?"

"Das ist," sprach der "mein Heil-Mythus,
Das sagt man zu mir nicht als Spott."
Dann fuhr er fort ganz selbstbewusst
Und mit stolz geschwellter Brust:
"Ich sehe weder wie 'ne Maus
Noch wie ein grüner Laubfrosch aus,
Doch weil die Maus-Gene in mir,
Die Frosch-Gene klar überwiegen,
Helfe ich, das schwör ich hier,
Der Mausarmee beim Siegen."

"Ach ja," hat Jesus da gelacht:
"Morgen nach der Frosch-Maus-Schlacht
Erkennen wir am Resultat
Wer die besseren Gene hat.

Doch wahrlich mein Freund, ich sage dir
Weder Mäus' noch Frösch' im Krieg
Werden erringen einen Sieg.
Gewinnen wird ein andres Tier!"

Nach diesem Satz in aller Ruh
Wandte er sich den andern zu.
"Damit auch ihr  endlich versteht
Um was es bei den Genen geht,
Fasse ich nochmals zusammen.
Dass alle wir vom Frosch abstammen
Hab ich euch bewiesen
Und damit will ich schließen."

Da meckerte der alte Pan.
"Das war Gotteslästerung"
Ich sehe zwar, du bist noch jung,
Doch klage ich dich trotzdem an."

Und zu den Seinen sprach er "Ihr
Erlaubt ihm solch Reden hier."
Und dann beschuldigte auch sie
Er allesamt der Häresie.

"Ihr solltet euch wirklich alle schämen.
Wenn die unten sich wie ihr benähmen"
So gab er ihnen zu verstehen
"Dann wär's um den Olymp geschehen."

Fluchend und mit Zorn im Wort
Fuhr er wild gestikulierend fort:
"Wenn die Sterblichen unten erfahren,
Dass ihr, so wie der Maler Bosch,
Glaubt, dass der Schöpfer war ein Frosch,
Dann werden wir in ein paar Jahren
Hier im Olymp die Macht verlieren.
Am End wird uns der Papst regieren.

Glaubt ihm nicht dem Scharlatan
Und seinen blöden Thesen.
Der Fremde schmiert uns alle an.
Dass es ein Gen wäre gewesen
Welches unsre Ahnenreihe
Im Chaos hat einst initiiert
Ist purer Unsinn. Selbst ein Laie"
So schimpfte Pan gar arg frustriert,
"Weiß dass unser aller Ahnen
Kein Gen war sondern die Titanen.
Am End behauptet Jesus gar
Dass auch ich ein Frosch mal war."

Da fuhr ihm jener stante pede,
Aber lachend in die Rede
Und hat sein Wissen aufgefrischt.

"Woher deine Gene stammen,
Das sehen wir hier all zusammen.
Da hat ein Widder mitgemischt.
Von dem hast du die Bocksnatur
Nebst deinem miserablen Ruf,
Den Bart, die Hörner und das Huf.
Verfolgt man deiner Gene Spur
Kommt man schon sehr bald zum Schluss,
Dass um dir den Weg zu bahnen,
Einer deiner Horntier-Ahnen,
Der Satan selbst gar höchst galant,
Als geschwänzter Gene- Lieferant,
Mitgeholfen haben muss.
Deine ganze Physiognomie
Entspricht dem Bösen irgendwie.
Dass es die Ziege Amaltheia war
Die in Arkadien dich gebar,
Ist uns allen hier bekannt.
Dass du mit dem Teufel bist verwandt
Das hab in meinen Jugendjahren
Von einem Seemann ich erfahren.
Der Mann hieß Thamos. Vor Paxoi
(Ranke Graves S. 89, in anderen Quellen auch Tammuz genannt)
Rief eine Stimme "Schiff ahoi,
Der alte Teufel Pan ist tot."
Thamos in seinem Segelboot
Bracht die Kunde vor dem Wind
Dahinsegelnd nach Rom geschwind.

Ich erzähl die Sache nun
Um den Göttern kund zu tun,
Dass du im Olymp hier oben,
Wo uns die Sterblichen nur loben
Wirklich Fehl am Platze bist."

"Du verdammter Juden-Christ"
Konnte Pan gerad noch sagen;
Da wurde er vom Blitz erschlagen.

***

Wer kurz vorm Ende der Debatte
Den Blitz erzürnt geschleudert hatte
Der Pan entfernte aus dem Saal
Berichte ich das nächste Mal.


wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.