Sonntag, 24. März 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 15- 10
- Jesus im Olymp -
- Die Gene -

"Dass wir Götter all zusammen
Vom Schwanzloslurch, dem Frosch abstammen"
So machte er den andern klar
Ist unbestritten und deshalb wahr."

"Die Lurche, wie ihr sicher wisst,"
So fuhr er fort der erste Christ,
"Lebten auf Erden im Karbon
Vor dreihundert Millionen Jahren schon.
Die Frösche selbst sind halb so alt.
Hundertfünfzig Millionen Jahre bald
Leben sie bereits auf Erden.
Da könnte man fast neidisch werden.

Wenn man bedenkt, dass wir hier oben
Zehntausend Jährchen grad regieren,
Von einem auf den Thron gehoben
Den wir Homo Sapiens nennen,
Dann ist mit Blick aufs grüne Tier,
Das eigentlich für all uns hier
Eher ein Anlass um zu Flennen
Als stolz auf unseren Verein
Der Gottheiten zu sein.

Man könnte sich beinah genieren
Dafür, dass wir die Welt hier lenken
Ohne darüber nachzudenken,
Dass das Frosch- Kröten und Unkentier
Ist fünfzehntausend Mal älter schon als wir.

Wir traten unsern Dienst erst an
Nachdem der Mensch unten begann,
In seinem steten Schaffenstreiben,
Was er so dachte, aufzuschreiben."

"Es ist das geschriebene Wort"
So fuhr Jesus weiter fort,
"Durch das , im Unterschied zum Affen,
Der Mensch sich Götter hat geschaffen.
Doch wir, die all in seinem Namen,
Von unten einst nach oben kamen,
Taten wie's unten war der Brauch,
Es hier nach Darwins Lehre auch.

Mit andern Worten ausgedrückt:
Als dem Mensch es war geglückt,
Unten dort im Erdengarten,
Aufgrund der Umbildung der Arten,
In Millionen Jahren aus den Tieren
Zu einem Wesen zu mutieren,
Das aufrecht ging und irgendwann
Merkte dass es denken kann,
Begann dort unten auf der Erden
Auch unsrer aller Werden.

Der Mensch, wer wollt es ihm verübeln,
Noch bevor er richtig sprach,
Fing unten sofort an zu grübeln
Und ging sogleich den Fragen nach,
Wer ihn schuf und woher er kam
Und welchen Weg er bislang nahm."


"Doch damals," so sprach der Menschensohn,
"Gab es noch kein Lexikon
Um dort in Sachen Herkunftsfragen,
Wie heute möglich, nachzuschlagen.
Und nach einem Zeitbericht,
Gab es Google auch noch nicht.

So dachte er bis sein Verstand
Für ihn schließlich die Antwort fand.
Sein Hirn ersann ein Schöpferwesen
Welches Gottheit er dann nannte.
So steht's in Mythen nachzulesen
Wie sie das Altertum einst kannte.

Nachdem die Schrift von ihm ersonnen
Hat er sogleich damit begonnen
Die Mythen alle aufzuschreiben
Damit sie auch erhalten bleiben.

Alle Völker auf der Welt
Haben sich Wesen ausgedacht
Und unter ihrem Himmelszelt
Zu Göttern sie gemacht.

Manche, auf dass ihr Ruhm sich mehre,
Erfanden ganze Götterheere
Wie die Ägypter beispielsweise.
Heut noch künden Hieroglyphen
Von hundert Göttern, viel zu viel
Die es dereinst gab am Nil."

"Mein eignes Volk," so sprach er leise,
"Schrieb was es hoffte einst hinwieder
Im Buch der Bücher dereinst nieder.

Dort und in den Apokryphen
Steht wie es bei uns ist gewesen
Für jedermann heut nachzulesen.

Was Moses dort im Bereschit
Über uns und Gott teilt mit
Und wie die Schöpfung er stellt dar,
Ist mit jeder Silbe wahr!
Jedoch viel wichtiger bisweilen
Ist das, was zwischen all den Zeilen,
In denen es ums Zeugen geht,
Im Zahlencode verschlüsselt steht."

"Damit," so sprach der Menschensohn,
"Bin ich bei den Genen schon.
Nach ihnen, das ist heut bekannt,
Wurd die Genesis einst benannt.
Doch wahrlich, hört, ich sag es euch,
Im ersten Buch des Pentateuch,
Wurd maßlos übertrieben,
So manches aufgeschrieben
Und zu einem Werk verfasst
Das nicht mehr in die Zeit heut passt.

Fest nach Adam Rise steht
Um was es in dem Buche geht,
Nämlich alleine nur um jene
Naturbausteine, die Gene,
Die auf eines Schöpfers Rat
Die Natur erschaffen hat.

"Aus diesen Steinen," sprach er laut,
"Ist alles was da lebt gebaut.
Zusammengefügt zum Mosaik,
Durch den Mörtel der Enzyme,
Von einem Schöpfer-Anatom,
Auf dass das Werk den Meister rühme,
Wird das Gen dann  zum Genom."

Ohne jegliche Kritik,
Nach einer schöpferischen Pause
Die angefüllt war vom Applause
Der Götter in der großen Halle,
Fuhr Jesus fort: "Auch wir hier alle
Sind aus diesem Stoff gemacht.

So wie der Frosch daraus entstand
Und der gesamte Tierbestand,
Drunten auf der Erde,
Von der Mücke bis zum Affen,
In des Weltenschöpfers Herde,
Wurde auch der Mensch erschaffen.
Vom Schöpfergott dereinst erdacht
So hört, ich nenne eben den
Schlicht mit Namen Alpha-Gen.
Mein Vater ist das Omega
In jenem Gene- Algebra
In welchem in den Chromosomen
Eingebettet liegt sein Nomen."


"Die Ordnung im Gene- Alphabet"
So erläuterte der Menschensohn,
"Ich hoffe, dass ihr es versteht,
Besorgte die Evolution."

Und dann, als wäre er vom Fache,
Erklärte er die Sache.
Als ob das Ganze einfach sei,
Ging er weiter in Detail
Und kam auf jenen Code zu sprechen,
Welchen DNS man nennt."

"Das ist der Schlüssel" sprach er eben,
 "Für die Richtung die das Leben.......

"Ich muss dich leider unterbrechen;
Du bist uns zu intelligent.
Die Sache ist zu hoch für mich,"
Sprach Apoll, "ich bitte dich,
Erklär es uns," fuhr fort er leise,
"Doch auf 'ne einfachere Weise,
Die wir alle hier verstehen."

"Wir wissen nichts von DNS
Und all dem neuen Kram,"
Meldete sich Hermes kess
Und wurde rot vor Scham.

Jesus nach kurzem Insichgehen
Erwiderte geschwind.
"Verzeiht mir, daran dacht ich nicht,
Das lernt heut jedes Kind
Bereits im Vorschulunterricht."

Entsprechend dem Bildungsstatus quo
Der olympischen  Götter fuhr er  fort
Und dann erklärte er es so:

"Ihr kennt sicher allesamt das Wort
Batrachomyomachia
Aus dem alten Attika.

Zerlegt man es in Silben
BA TRA CHO MY O MA CHI A
Lassen acht sich daraus bilden
Wobei für sich steht A und O.
Ihr wisst es ja bereits wieso.

Zerlegt das Wort in Lettern dann
Siebzehn man drin zählen kann.
(Die Zahl siebzehn, dieses nebenbei gesagt, ist wieder ein deutlicher
Querverweis auf den vom Autor dieses Machwerks bereits mehrfach
erwähnten mysteriösen Bibelcode nach den  Ziffern Eins und Sieben)
Damit die Sache Ihr versteht
Zeig ich euch wie es  weiter geht."

Danach wies der Herr im Nu
Den Lettern schlichte Worte zu.

A wie Attacke, B wie Blut
H wie Homer und M wie Mut,
Y wie Yacht, O wie Opus, C wie Christ,
T wie Treue, R wie Rex, I wie Internist.

Zählen wir die Worte dann
Ergibt sich bei der Zählerei,
Was man sofort erkennen kann,
Attacke ist vier Mal dabei.

Je zweimal Homer, Opus, Mut und Christ;
Und nur einmal der Rest bis hin zum Internist.

Wenn danach dann die Schriftexperten
Das Wort nach dem Gewicht bewerten
So wird es klar, das seht ihr nun;
Das Wort hat mit dem Krieg zu tun.

Viermal Attacke, völlig klar,
Dass es ein Wort des Krieges war.
Und es steht fest ganz unbestritten:
Attacken wurden dort geritten.

Summiert die Silben zu Begriffen, nun gebt Acht,
Ergibt es die Frosch- Mäuse- Schlacht
Die unten wie ihr wisst, seit Tagen
Die Frösche und die Mäuse schlagen."

Die Götter staunten und applaudierten wie wild,
Worauf Jesus sprach: "Das war nur ein Bild
Gefertigt von mir, damit ihr versteht,
Um was es bei den Genen geht."

Danach erklärte sichtlich heiter
Er den Darwinismus weiter.

Wenn man im ganzen Worte nun
Die Lettern A schreibt alle groß,
Ich will es hier für euch mal tun:
"bAtrAcho myo mAchiA"
(Das griechische Wort Batrachos bedeutet Frosch und
der altgriechische Begriff Machia steht für Krieg bzw für Schlacht)
Dann wird es klar, ganz zweifellos,
Dass wir die Teile Frosch und Schlacht
Stärker haben so gemacht.

Setzt man für myo Großbuchstaben
"batracho MYO machia"
(Myos ist der altgriechische Begriff für Maus)
Dann wächst die Maus ganz wunderbar
Bis wir am End vielleicht sogar
Eine kleine Ratte haben.


Das heißt: Der Stärkste setzt sich durch.
Machen wir das mit dem Lurch
Und schreiben das batracho groß,
"BATRACHO myo machia"
Dann wird, ihr seht es ebenda,
Ein riesiger Goliathfrosch daraus
Und unverändert bleiben Krieg und Maus."

"Mein Freund, das ist fürwahr famos"
Unterbrach Apollo da.
"Ich hab verstanden, Heureka!
Das stärkste Glied der Gen-Mixtur
Setzt sich durch in der Natur!"

"So ist es," sprach der Menschensohn,
"Und zwar seit Jahrmillionen schon!"
Danach spannte er den Bogen
Zum Ausgangspunkt, das ganze Stück,
Dem Schöpfergott Amun zurück.

"Auf uns alle hier bezogen,
Selbst falls ich leeres Stroh nun drösche,
Bedeutet dies, dass uns die Frösche,
Was wir heut noch  innehaben,
Das göttliche Gen von Amun  gaben
Welcher im Ägypterland
Am Anfang unsres Daseins stand.


Amun, Adam, Set, Enosch,
Kern gesund wurden sie bald
Tausend Jahre all'samt alt,
Denn sie stammten ab vom Frosch.
Und auch wir, ohn' dass wir's seh'n,
Haben in uns noch sein Gen
Wie all die andern Gene auch
Die mit evolutionärem Hauch
Vom Alpha-Gen einst angefacht
Die Natur sich hat erdacht."

Alle Götter nun im Rund
Taten durch ihren Beifall kund,
Dass sie die Red verstanden hatten.

"Du wirst die Frage mir gestatten"
Wandte sich Hades nun beflissen
An Jesus und wollt' von ihm wissen
Woher er seine Weisheit nähm'
Und woher sein Wissen käm'.
Und er fügte schelmisch dann
Jesus provozierend an:

"Mir scheint beinahe als ob du
Bezogen auf das A und O,
Ein  X uns vormachst für ein U.
Und grinsend mit gar frecher Gosch
Fügte er an: "Sag uns wieso
Beziehst du dich grad auf Enosch."


Jesus griff die Frage auf
Und gab zur Antwort ihm darauf:

***


Was Jesus ihm zur Antwort gab
Das nächste Mal ich hier Euch sag.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.