Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 13-12
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7. Kriegstag -
- Pest im Lager
-
Hermes
war so kaputt danach,
Dass
er flüsternd zu ihr sprach:
"Ich
fühl mich wie der Märchenprinz
Dort
unten in der Froschprovinz.
Ich
pfeife auf die ganze Schlacht.
Du
hast sehr glücklich mich gemacht
Und
müde bin ich außerdem.
Ich
mach es mir jetzt schön bequem
Und
schau dem Krieg von Frosch und Maus
Mir
weiter an vom Bette aus.
So
kam es, dass im Froschmausstreit
Gott
Hermes die Gelegenheit
Nicht
nutzte sondern lieber schlief.
Drunten
indes ging manches schief!
Weil
Keckpätt sich gar ungezogen
Vom
Kampfe hat zurückgezogen,
Drohte
dem Heer an diesem Tage
Beinahe
eine Niederlage.
Pausback
hatte dem Soldaten
Seinen
Siegpreis vorenthalten,
Der
dem für seine Ruhmestaten
Versprochen
worden war vom alten
König
Dreckpatz, Pausbacks Vater.
Ach
was war das ein Theater.
Achilles
Zorn war nichts dagegen.
"Ich
werde keinen Finger regen
Mehr
für diesen Lumpenhund"
So
fluchte er aus gutem Grund
Und
trotzte grimmig seinem Herrn
Indem
er von der Schlacht blieb fern.
Das
löste eine Krise aus
Und
gefährdete den Sieg.
Troxarters
zog den Nutzen draus,
Gewann
die Oberhand im Krieg.
Seine
Truppen, Korps für Korps,
Rückten
bis zum Ufer vor
Und
umzingelten den Teich.
König
Pausbacks nasses Reich
War
umstellt vom Feinde. Der
Bombardierte
nun vom Ufer her
Den
Inselpalast mit Haselnüssen.
Der
König hätt' dran glauben müssen.
Drum
hat er sich schnell zurückgezogen.
Klug
und königlich durchlaucht
Ist
er schnellstens weggetaucht.
Sein
Heer indes, mit seinem Segen,
Getarnt
mit Seegras und Morast,
Lag
oben voll im Bombenregen
Und
bewachte den Palast.
Zigtausend
Bomben, schwer wie Stein,
Schlugen
auf der Insel ein.
Mancher
Frosch im stillen Hoffen
Wurde
betend dort getroffen.
Seufzen,
Wimmern, Jammern, Klagen.
Blutend
wo sie sterbend lagen,
Hörte
man die Frösche schelten:
"Pausback
wird es euch vergelten."
Doch
es sollt noch schlimmer kommen.
Am
Teichufer, die dreisten Nager
Haben
Handkäs nun genommen
Und
warfen ihn ins Insellager.
Die
Frösche, ach es war ein Graus,
Wussten
nicht mehr ein noch aus.
"So
hat es hier noch nie gestunken"
Quakten
im Schilfe selbst die Unken.
Die
Fröschen brannten schon die Nasen.
"Hilfe,
die wollen uns vergasen"
Schrie
Lurchus, der in Deckung lag.
"Das
ist wohl unser letzter Tag!"
Ihm
wurde schlecht, er war benommen.
Doch
es sollt noch schlimmer kommen!
Die
Mäuse, handwerklich geschult,
Errichteten
ein Katapult.
Damit
wollten sie ihre Epheben
Zum
Kämpfen und zum Blutvergießen
Hinüber
auf Pausbacks Insel schießen.
In
dem beschriebenen Bestreben
Musst
Ratty Pieps als erste ran.
Sie
hat es nicht grad gern getan.
Doch
im Herzen unverzagt
Hat
sie schließlich es gewagt.
"Nun
gilt es tapfer sehr zu sein"
Redete
sie selbst sich ein.
Sie
steig aufs Katapult und dacht:
"Gleich
schießt mich einer in die Schlacht".
Zum
Flug nach drüben freigegeben
Bangte
arg sie um ihr Leben.
Der
Mäusehauptmann sprach zu ihr:
"Mach
keine Schande drüben mir"
Die
Hand am Katapultabzug
Wünschte
er noch "Guten Flug".
Dann
wurd die Sicherung gezogen.
Ratty
Pieps im hohen Bogen
Durch
die Luft geschleudert. Ach
Was
war das für ein Ungemach.
Die
Beschleunigung o je,
Von
null auf hundert, siebzehn G,
Nahm
ihr den Atem aber dann
Legte
sie die Ohren an
Und
ließ fünfe grade sein.
"Mein
Schwanz," so dachte sich das Luder,
"Ist
ein perfektes Höhenruder"
Und
setzte ihn zum Steigflug ein.
Sie
ging auf tausend Meter, dann
Setzte
sie zur Landung an.
"Noch
bin ich" dacht sie, "überm See".
"Gott
Smintheus, Herr jemine,
Steh
mir bei, sonst gibt es Bruch."
Mit
einem ellenlangen Fluch
Ging
sie in den Sturzflug über.
Ein
Kriegsberichter, der es sah,
Schrieb
nach dem Kriege später drüber
In
seiner Kriegshistoria:
"Es
war wie ein Komet- Einschlag.
Die
Maus, welche vom Himmel fiel,
Traf
wie berechnet zwar ihr Ziel,
Welches
auf Pausbacks Insel lag,
Doch
schlug sie kopfüber so hart auf,
Dass
sie sich den Schneidezahn
Wie
auch ihr Fortpflanzungsorgan
Nebst
dem zweiten Wirbelknochen,
Bei
der Landung hat gebrochen.
Sie
ist verendet kurz darauf.
Die
Frösche haben sie verscharrt.
So
blieb ihr die Schlacht erspart!
Die
Frösche, alle arg beklommen
Saßen
in Deckung immer noch
Im
Schilf versteckt im Schützenloch.
Sie
hatten Angst und baten Zeus:
"Steh
uns bei gegen die Mäus.
Wir
bitten dich oh großer Gott
Verhindere
dieses Mordkomplott
Sonst
löscht Troxartes, die verdammte Maus
Noch
unser ganzes Froschvolk aus."
Zeus
hat das Gebet der Frommen
Auf
dem Ida zwar gehört
Aber
sich nicht dran gestört.
Im
Gegenteil mittels der Nager
Sandte
er die Pest ins Lager.
Sein
Sohn, Apollo Smintheus,
Sein
allerliebster Filius,
Brachte
den Mäusen die Idee
Zu
einem mörderischen Dreh.
Dem
Hauptmanne am Katapult
Gab
Vaters Plan er preis okkult
Und
jener, nicht gerade dumm,
Setzte
ihn gleich in Praxis um.
Er
ließ sich aus dem Leichenhaus
Eine
schon halb verfaulte Maus
Sogleich
zum Katapulte bringen.
"So
könnte es", dacht er, "gelingen,
Die
Frösche, ohne sich zu plagen,
Von
Pausbacks Insel zu verjagen."
Und
dann schoss er sie hinüber.
Die
Frösche arg erschrocken drüber,
Sahen
sich die Bescherung an.
Der
Major von Quackeran
Sprach
zu Utze Utzpogg "Puh"
Und
hielt dabei die Nase zu:
"Was
ist das hier für ein Gestank.
Die
tote Maus war sicher krank.
Vermutlich
starb sie an der Pest."
"Die
gibt uns allen noch den Rest!"
Warf
der andre darauf ein.
"Nun
heißt es vorsichtig zu sein.
Die
tote Maus könnt Pausback schaden.
Schau,
die hat je bereits Maden!
Wir
müssen schnell uns von ihr trennen.
Am
besten wenn wir sie verbrennen
Sonst
stecken wir uns alle dran,
So
hat der Feind geplant es, an."
Wie
besprochen und bedacht
Ward
es schließlich auch gemacht.
Dennoch
griff die Pest um sich.
Die
Frösche, es war fürchterlich,
Starben
zu Tausenden. Herrje.
Schnabbert,
der Hecht in Pausbacks See
Mit
allen seinen Brüdern war
Gut
dran wie auch der Adebar.
Auch
der Beyßkopff hatte nun
(Das ist die Meeresschildkröte bei
Rollenhagen)
So war die Lage,
viel zu tun.
Für die Enten auf
dem Teich
War der Tisch
gedeckt gar reich.
Sie räumten, so
wollt es der Brauch,
Gemeinsam all die
Leichen weg.
Der Graureiher
half dabei auch.
Das war
schließlich sein Lebenszweck.
Unter all den
tapfern Helden
Welche die Pest
hat hingerafft,
Und die man nun
hat weg geschafft,
So musste man es
dem König melden,
Waren große Namen
wie
Datschga, Dickopp
und Lazi.
(Alle Froschnamen aus dem Deutschen
Wortatlas
gemäß Dissertation "Der Frosch"
von Ursula Wiepen)
Fröschla,
Frösske, Kratte, Kroot,
Hutschche,
Huppfrusch, alle tot.
Hockekrotsch,
Huppspogg und Utsch
Waren für den
Krieg nun futsch.
Auch Quarkpock,
Muhstierl, Quakser, Utz
Waren nun zu
nichts mehr nutz.
Sie schwammen all
gar seltsam stumm
Als Leichen auf
dem Teich herum.
Den Bauch nach
oben aufgebläht
Schwamm auch der
Hauptmann Höppelskrät.
Der schwarze Tod
kannt' kein Erbarmen.
Es traf die
Reichen wie die Armen.
Er nahm die
Großen und die Kleinen
Vom Feldmarschall
bis zum Gemeinen
Wählte er, es war
ein Graus,
Wen er haben
wollt sich aus.
Die tapfersten
der Frosch-Epheben
Ließen durch die
Pest ihr Leben.
Taschkerer,
Krutsch und Ballecke,
Babeutsch, Atsch
und Auke-Kecke,
Barkel,
Brettsche, Hietsch und Fretsche,
Hitsche, Heitscha
und auch Hetsche;
Alle sind sie
umgekommen.
Der Pesttod hat
sie sich genommen.
Er ging durch
Pausbacks Lager leise
Und holte sie
sich reihenweise.
Awak, Faustgrott,
Poggeütsch,
Moorkeckert und
Pappelegütsch.
Höpker, Hucke,
Krattepoch
Und so manchen
andern noch.
Es war wirklich
grauenhaft,
Hat die Pest
dahingerafft.
Auch Quax vom
Rohr und Quax vom See,
Die obersten der
Frosch-Armee,
Wurden durch die
Pest bedroht.
Sie hatten keinen
leichten Tod.
Die Krankheit
setzte ihnen zu.
Vom Fieberanfall
durchgeschüttelt
Wurden sie zu Tod
gerüttelt.
Sie fanden ihre
letzte Ruh
Auf Pausbacks
Insel vorm Palast
Im allerfeinsten
Torfmorast.
Dort ruhen sie
seit jener Zeit,
Die beiden Helden
Seit an Seit.
***
wird fortgesetzt
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