Dienstag, 19. Februar 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 13-22
- 7. Kriegstag -
-  Götter sind keine Heiligen
 Die Götterschlacht  -

Im Olymp zur gleichen Zeit
Zwei Göttinnen fast kampfbereit
Zwischen Wolke sechs und sieben
Was völlig anderes just trieben.


Sie hatten sich bereits zur Schlacht
Als Tiere getarnt zurecht gemacht.
Hera, die Lanze in der Hand,
Ganz in grün im Froschgewand
Wollte Artemis grade fragen
Ob gemeinsam nun im Wagen,
Weil Pallas den andern nehmen werde,
Man reisen könnt hinab zur Erde
Um nach dem Rechten dort zu schauen
Und nötigenfalls auch drein zu hauen.

Doch jene zeigte trotzig stur,
Ihr die kalte Schulter nur
Und deutete obszön ihr an,
Was die Stiefmutter sie kann.

Sie zeigte ihr den nackten Po.
Als Hera den sah rief sie "Oh,
Da ist ja wie bei meinem Mann,
Ein richtig schönes Schwänzchen dran."

"Noch niemals sah ich einen längern"
Hat lüstern sie bei sich gedacht
Und einen Schritt drauf zu gemacht.
"Kannst du damit 'ne Göttin schwängern?"
Wollte hinterlistig gar gerissen
Sie von Letos Tochter wissen.

Da zog vor Ihr die freche Maus
Schnell ihr Seidenhemdchen aus.
Und siehe da, das graue Ding
Das eben noch nach unten hing,
Versteifte sich in Heras Hand,
Langsam mit Tendenz nach oben.
Da stieg auch sie aus dem Gewand.
"Lass uns die Sache gleich erproben"
Grinste sie Artemis an:
"Ich bin das Weib, du spielst den Mann."

Drei Stunden haben sie probiert.
"Die Sache geht ja wie geschmiert"
Hat Hera vom Mauseschwanz verwöhnt
Gar lustvoll im Olymp gestöhnt.

Pallas Athene, in aller Ruh,
Sah den beiden dabei zu.


"Hera ist ein geiles Stück"
Dacht sie als diese laut vor Glück
Dreimal "Ja" schrie und zuletzt
Noch mal "ja, ja, jaaaa, ja, jetzt".
 Da zog sich auch Athene aus
Und legte ihren Helm beiseite.


 Schwesterchen, du bist als Maus
So wild wie unten keine zweite"
Sprach sie zu Artemis froh
Und dann fügte sie spontan
Leise noch einen Nachsatz an:

"Du bist ja beinah ebenso
Geil wie ich es manchmal bin.
Komm; ich geb' mich auch dir hin!"

Was die drei dann alles trieben,
Hat uns der alte Herr Homer,
Aus Gründen wohl der Götter-Ehr
Nicht überliefert aufgeschrieben.
Doch eines steht inzwischen fest.
Die Sache galt nicht als Inzest,
Denn Liebe, selbst im Elternhaus,
Zwischen 'nem Frosch und einer Maus,
War nach den göttlichen Geboten,
Im Olymp niemals verboten.

Als Zeus, der auf dem Ida saß,
Von dort aus in der Ferne sah
Was zu Haus bei ihm geschah,
Ließ er via den Parnass
Im Zorne seinen Donner grollen.

Im Olymp die liebestollen
Göttinnen sind arg erschrocken.
"Es ist Papa" sprach Hera trocken,
"Es passt dem Alten nicht wie wir
Uns ohne ihn vergnügen hier.
Seit der alte Bock als Mann,
Nicht mehr so wie früher kann,
Mault und grollt und donnert er
Im Götterreich nur noch umher.
Er hätte zwar noch manchmal Lust
Doch es klappt nicht mehr. Im Frust
Hat er sich von mir getrennt.
Dass er jetzt auf dem Ida pennt
Habt ihr ja sicher mitbekommen."
"Früher, Kinder" sprach sie "ach
Hat er jedes Weib genommen.
Dauernd hatt' ich mit ihm Krach.
Er war der reinste Gigolo.
Nur selten hat er eine Nacht
Ganz im Bett mit mir verbracht.
Seine göttlich starke Libido,
Trieb ihn, ach ich hatt' es schwer,
In ganz Griechenland umher.
An jedem Rocke blieb er hängen.
Um sich den Weibern aufzudrängen,
Wandte üble Tricks er an.
Mit Lada trieb er es als Schwan.

Leda mit dem Schwan de Vinci
Der Kronide hat beim Huren
So mit ihr die Dioskuren
Gezeugt so wie auch Helena.
Er war des Öfteren wohl da.
Und hat mit ihr, getarnt als Schwan
Was er heut nicht mehr bringt, getan.
Artemis, dich und deinen Bruder,
Euch zeugte er mit einem Luder
Die Leto ward in ganzen Land
Und auf Delos auch genannt."

"Sie hat vor deiner Eifersucht
Auf den Kykladen Schutz gesucht"
Wandte die jüngere drauf ein
Und fuhr mit frechem Wort
Zur Gattin des Kroniden fort:
"Du warst schon damals sehr gemein.
Kein Wunder, dass sich einst Papa
'Ne andre nahm. Unsre Mama
Musste vor dem Drachen fliehen,
Den du im Hass in Hysterie
Gar böse hast gehetzt auf sie,
Und schwanger durch die Gegend ziehen
Bis endlich sie mit uns am Strand,
Von Papa dazu auserkoren,
Für die Geburt 'ne Bleibe fand.
Dort wurden Apoll und ich geboren."

Da mischte sich Athene ein:
"Meine Mama soll Metis sein?"

"Ach, was war das ein Skandal"
Lachte Hera, "dazumal
Fraß Zeus deine schwang're Mutter auf.
Hephaistos musste dann drauf
Deinem ehrenwerten Alten
Mit dem Beil die Stirne spalten.
Der Stahl ist dabei fast zerschellt!
Als Kopfgeburt kamst du zur Welt.
Ja dein Vater fand Gefallen
An den Weibern! Beinah bei allen
Hat herumhurend bei Nacht
Er einmal im Bette zugebracht!"

"Die Moiren und die Horen"
Lachte Hera traumverloren
Und fügte laut an : "Heureka
Hat Zeus, mein Mann, euer Papa,
Allesamt in einer Nacht
Verliebt mit Themis einst gemacht.
Uranos Tochter, dieses Biest
Hat mir manche Nacht vermiest.
Während Zeus zu ihr nachts eilte
Ich allein im Bette weilte.
Da griff ich oft in meiner Not,
Wenn sich nicht grad was andres bot,
Mir selbst unter mein Negligee
Und tat es mit dem Godemichè.
Ach das waren schöne Stunden.
Ich geb es zu ganz unumwunden,
Ihr seid ja auch nicht grade prüde.
Mein Dildo, der wurd niemals müde.
Er war, wenn ich ihn brauchte wach
Und schnarchte nicht wie Zeus danach.
Oft habe ich die ganze Nacht
Mit ihm allein im Bett verbracht.
Während Zeus bei Maia weilte
Und mit ihr das Bett nachts teilte,
Nahm als des Glückes Unterpfand
Ich den Dildo mir zur Hand.
Maia wurde schwanger. Hermes kam.
Obwohl ich nie die Pille nahm,
Ist mir, als ich hab masturbiert,
Solch ein Unglück nie passiert."

"Ich sag euch, euer Vater war
Noch schlimmer als der Adebar"
Sprach Hera und hat schrill gelacht.
"So manche zwickte er ins Bein;
Wenn sie nicht wollt, ließ er's nicht sein.
Er hat so mancherlei gemacht
Was nur ein Gott sich kann erlauben.
Die Unschuld den Jungfern all zu rauben
War sein schönster Zeitvertreib.
Hingegen bei mir, dem eignen Weib,
Da machte er sich ziemlich rar,
Obwohl ich stets war drauf erpicht
Und tat nur das was nötig war
Nur grad eben seine Pflicht."

Weil zu Demeter er einst ohne
Kondom ins Heiabettchen stieg,
Bekam die später Persephone
Was er freilich mir verschwieg.

Auch mit Dione pennte er.
Von ihr stammt Aphrodite her.
Was man dazu wissen muss:
Er hat als Leptodactylus
Ihr beigewohnt und mit Behagen
So lange bei ihr Schaum geschlagen
Und in Liebe sich verloren
Bis Aphrodite schaumgeboren,
Als er ging am nächsten Tag,
In Diones Schoße lag."

Hera, jetzt im Redeschwall
Fuhr fort: "Papa hat überall,
Ich müsst ihn heut noch dafür hassen,
Seine Spuren hinterlassen.

Mit Eurynome zeugte er
Die Chariten. Hinterher
Hat er noch in der gleichen Nacht
Mit mir Eileithyia gemacht.
Am Tag darauf ging er zum Schmusen
Zu Mnemosyne. Die neun Musen
Nachdem die zwei im Bett sich fanden,
Sind nach den Frühstück wohl entstanden."

"Mein lieber, treuer Mustergatte"
Fuhr Hera in ihrem Fruste fort,
Noch mancherlei Affäre hatte.
In jeder Stadt und jedem Ort
Kannte euer Vater eine
Die im Bette ward die Seine.
Jede die er konnt' bekommen
Hat er wenn er wollt genommen.
Mit Europa hat als Stier
Getarnt er dereinst ganz spontan,
Am Strand im Wasser es getan.
Drei Kinder hat sie von dem Tier!
Rhadamanthys, Minos und Sarpedon.
Taygete schenkte ihm Lakedaimon.
Mit Plute zeugte er den Tantalos
Und mit Semele Dionysos.
Aigina hat er einst bei Nacht
Im Suff den Aiakos gemacht.
Io schenkte er Epaphos,
Elektra Iasion und Dardanos.
Von Laodameia stammt sein Sohn
Ab der tapfre Sarpedon."

Mit Kallisto trieb er's auch!
Fuhr Artemis stante pede
Der Obergöttin in die Rede.
"Ich sah einst ihren dicken Bauch
Als sie mit mir zum Baden ging.
Dass Arkas sie von Zeus empfing,
Hat mir die Freundin anvertraut."

Hera lachte schrill und laut:
"Ja dein Papa hatte viele.
Bei allen kam er schnell zu Ziele.
Und wenn sich eine zierte, dann
Kam sie bei ihm gleich zweimal dran.
Mein Mann, dein Vater, dazumal
War nun einmal sehr vital,
Und manchmal, ich denk, das weißt du doch,
Ist er es auch heute noch.
Als Goldregen getarnt hat einst bei Nacht
Danae Perseus er gemacht.

Mit dem rechten Sachgespür,
Lächelnd über sie gebeugt,
Hat bei Antiope als Satyr
Getarnt er Zwillinge gezeugt.
"Ach" sprach zu ihm danach die Schöne:
"Was sind das für zwei nette Söhne."
Er darauf mit Stolz im Ton:
"Den hier nenn ich Amphion"
Und den andern, diesen hier,
Rufen ab heut Zethos wir."


"So ist er eben euer Vater"
Sprach Hera zu Artemis und Athene.
"Ach was war das ein Theater
Damals als er bei Alkmene
Acht lange Nächte hat verbracht.
Bevor er Herakles hat gemacht,
Hat er, er war zwar nie verlobt,
Sechs Nächte erst mit ihr geprobt.
Er wollte etwas Großes schaffen.
Einen Mann, der ohne Waffen
Muskelbepackt und ohn' zu zagen
Selbst einen Leuen könnt erschlagen..
Sieben Anläufe hat er genommen.
Beim achten hat er's hinbekommen.
Fürwahr mit diesem tapfern Jungen
Ist ihm ein großer Wurf gelungen!"

Heras Stimme hat gezittert
Dann sprach sie weiter drob verbittert:
"Als er zurückkam dann nach hier,
Um auszuruhen sich bei mir,
Er hatte nur noch wenig Kraft,
Hat er mit seinem letzten Saft
Ares gezeugt. Auch Hephaistos
Und Hebe entstammen meinem Schoß.
Ihr seht es Kinder, euer Vater
Hat es früher arg getrieben.
Er streunte herum nachts wie ein Kater
Und ist selten nur zu Haus geblieben.
Ihn scherte weder Weh und Ach:
Er legte jede Jungfer flach.
Selbst mit Hilfe von Intrigen
Hat er manche nachts bestiegen.
Er greift noch heut, der alte Bock,
Den Weibern gern unter den Rock.
Euer Papa ist ein Filou
Der noch schlimmer ist als Pan.
Es hat es mit Tausenden getan
Und keine aus dem Bett er stieß
Selbst dann nicht wenn sie Baubo hieß."

"Wie sprichst von Deinem Gatten du?"
"Wie nennst du?" sprach Athena da,
"Unseren lieben Herrn Papa?"

"Du mieses Stück, du alte Sau"
Was bist du nur für eine Frau?
Greifst uns lesbisch ans Geschlecht
Und machst dann unsern Vater schlecht.
Du beschimpfst Mama sogar
Die zehnmal klüger und schöner war
Als du zu deiner besten Zeit.
Wo ist denn deine Weiblichkeit?
Papa nannte dich jüngst im Traume
"Ne schrumpelige Trockenpflaume!"

"Das geht zu weit" schrie Hera laut:
"Ich habe euch bisher vertraut.
"Ich kann auch anders, du wirst seh'n,"
Gab sie Athene zu versteh'n.

Da mischte sich Artemis ein:
"Du willst Papas Gattin sein?
Die alte Baubo gegen dich
Ist eine Schönheit. Körperlich
Bist du schon ziemlich weit verfallen.
Du bist die hässlichste von allen
Weibern die wir je hier hatten.
Den Kroniden deinen Gatten
Zu nennen, das ist Blasphemie."
So tobte im Olymp nun sie
Und setzte im weiteren Verlauf
Des Zornausbruchs noch einen drauf:
"Mein Vater muss total besoffen
Gewesen sein als er zu Dir
Ins Bett stieg. Ich sag es dir ganz offen;
Du bist nicht grade eine Zier.
Im Tarnanzug, wie jetzt als Frosch,
Mit grüner Haut und breiter Gosch,"
Gab sie der andern zu versteh'n
Bist du ganz nett zwar anzuseh'n,
Doch real, als Göttin, puh
Da wirkst nicht grad ästhetisch du!"

Hera , böse nun, im Zorn,
Nahm die Stieftochter aufs Korn.
"Eines ist wohl unbestritten:
Du mit deinen Magertitten"
Schrie sie gehässig und mit Hohn,
"Bist ein Mannweib in Person!"
Und dann Athene zugewandt
Keifte sie weiter ungalant:
"Du wirst es weiter lesbisch treiben
Und ewig eine Jungfer bleiben.
In deiner Rüstung für die Kriege
Bleibst du nichts als 'ne blöde Ziege
Die nie erfährt in einer Schlacht,
Was eine Frau wie mich ausmacht.

Von Heras Worten nicht erbaut,
Wurde nun auch Athene laut:

"Du Flügel gestutzte alte Gans
Dir fehlt jegliche Art von Eleganz.
Dass Zeus auf deinem löchrig alten,
Von den Motten zerfressnen Rock
Und auf Dich mit deinen Falten,
In Sachen Sex hat keinen Bock,
Und wie Du dich darin  lässt gehen
Kann jede blinde Sau verstehen.
Du bist fürwahr 'ne blöde Kuh"
Rief sie der Obergöttin zu.

Die griff in ihrer Wut zur Lanze.

"Du giftende, kleine Hurenwanze"
Schrie sie wutentbrannt dabei.
Und dann begann 'ne Keilerei,
Im Olymp auf Wolke sieben,
Wie sie der alte Zeus bisher
Noch niemals sah und sah nie mehr.
Er sah vom Ida mit Entsetzen
Wie nun flogen dort die Fetzen.
"O Mann, o Mann", dacht er bei sich
"Das ist ja wahrlich fürchterlich!"

"Wenn Weiber streiten" sprach er trocken
In Richtung hin zu seinem Aar
"Da bleibt fürwahr kein Auge trocken
Und geht verlustig manches Haar."


Homer hat diesen Kampf beschrieben;
Doch die Götter, jammerschade,
Entfernten es aus der Iliade.

Bekannt wurd nur, dass alle drei
Bissen und kratzten schlimm dabei.
Sie lagen krank drei Tag danieder;
Doch dann vertrugen sie sich wieder.

***

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.