Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 13-10
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7. Kriegstag -
-
Die Götter im Olymp-
Von
links die Frösch, vor rechts die Mäus.
Im
Olympos saß Gott Zeus
Mit
dem Blitze in der Hand
Auf
dem weichen Wolkenrand
Und
sprach zu seinen Söhnen: "Seht
Wie
es dort zu Sache geht.
Endlich
tut sich wieder was"
So
freute er sich auf den Spaß
Der
unten nicht gerade zag
Begann
um acht am Vormittag.
Es
kam so wie es kommen musste!
Auf
beiden Seiten die Verluste
Waren
erheblich. Als die Heere
Aufeinander
prallten brachen Speere.
Dann
brachen Knochen. Es floss Blut.
Ares
rief im Übermut:
"Vater
schau, wie die sich streiten.
Beinah
wie wir in alten Zeiten.
Ach
ich bitte dich Papa,
Hol
die Erlaubnis ein. Mama
Kann
doch nicht dagegen sein,
Dass
mit den Tieren im Verein,
Um
unser Können aufzufrischen,
Wir
ein bisschen mit dort mischen."
Hera
hatte es gehört.
"Oh
nein mein Sohn" rief sie empört
Und
zum Göttergatten hin:
"Du
hast wohl eines nur im Sinn.
Anstatt
mit mir ins Bett zu geh'n,
Musst
du in die Ferne seh'n
Und
am Kriege dich ergetzen."
"Der
Krieg muss manches mir ersetzen"
Hat
da der alte Zeus gegrollt.
"Was
früher du hast gern gewollt
Und
mit mir in mancher Nacht
Von
Dämmerung zu Dämmerung,
Ach
wie warst du doch durchtrieben,
Mit
Inbrunst voller Abwechslung
Hast
in verliebter Lust gemacht;
Davon
ist nicht mehr viel geblieben.
Heute liegst du im Bette stur
Und
plauderst von Vergangnem nur.
Anstatt,
was ich möcht, mir zu tun
Ziehst
du es meistens vor zu ruh'n.
Und
tust du einmal deine Pflicht,
Entspricht
es der Erwartung nicht,"
So
fuhr er fort gar aufgeregt,
"Die
ich im Herzen habt gehegt.
Dann
schläfst du ein und schnarchst gar laut.
Was
früher du mir, jung getraut,
Hast
jede Nacht dreimal gegeben,
Durft'
ich schon lang nicht mehr erleben!"
Hera
erwiderte im Zorn:
"Du
schöpfst zu oft in fremden Born,
Tobst
dich anstatt bei mir zu Haus
Zu
oft mir Sterblichen heut aus.
Und
wenn du dann total erschöpft
Neben
mir ins Kissen sinkst
Bist
du stets sehr zugeknöpft.
Seit
du täglich dich betrinkst
Ist
nichts mehr los mit dir im Bett.
Früher
warst du zu mir nett
Und
hast mich stundenlang umworben.
Ach
was warst du einst verdorben."
Die
Kinder schwiegen all verschämt.
Während
der Alte arg vergrämt
Nach
einem Donnerkeile griff,
Gab
Ares dem Bruder einen Kniff.
"Hephaistos"
sprach er brüderlich;
Leg
du ein Wort doch ein für mich.
Apollo,
Hermes, was meint ihr?
Ihr
stimmt doch überein mit mir,
Dass
einem Kampf in allen Ehren
Mama
darf uns nicht verwehren."
Da
mischte Leto stante pede
Sich
in die Götter-Raufbold-Rede.
Sie
sprach sachlich und besonnen:
"Den
Krieg der unten hat begonnen
Werden,
wenn wir uns nicht besinnen,
Denk
ich, die Frösche wohl gewinnen."
Mit
Überheblichkeit im Ton
Fuhr
Hera zugewandt sie fort:
"Zum
Streit such dir `nen andern Ort.
Du
weißt Apoll ist nicht dein Sohn.
Also
halte dich, du mieses Stück,
Mit
deinen Worten mehr zurück."
"Halt
den Mund du dreistes Luder"
Vertrat
Poseidon nun den Bruder.
"Wir
sollten Ruhe all bewahren
Und
unsre Kräfte dafür sparen,
Ich
meine hiermit auch die Frauen,
Dort
unten kräftig drein zuhauen."
"Na
gut" sprach Zeus, "ich stimme zu.
Die
Einteilung für mich machst Du.
Ich
schnapp mir meine Schicksalswaage
Und
such die Antwort auf die Frage,
Die
für die Welt ist so bedeutungsvoll,
Wer
den Krieg gewinnen soll!
Wer
siegen soll von beiden,
Das soll das Los entscheiden!
So
soll man es schreiben,
So
soll es gescheh'n.
Wer
siegreich wird bleiben,
Das
werden wir seh'n!"
Während
Zeus zum Ida zog
Wo
später er das Schicksal wog,
Begann
sein Bruder Poseidon
Ohne
lange Diskussion,
Er
wusste, er musste sich beeilen,
Die
Götter entsprechend einzuteilen.
"Hera,
Athene und Hermes ihr
Steht
nebst Hephaistos all'samt mir
Unten
am Teiche dort im Streite,
Und
dem Froschkönig zur Seite.
Der
andre Teil unsrer Elite,
Latona, Artemis, Aphrodite,
Ares, Demeter und Apoll
Den
Mäusen unten helfen soll."
Während
Ares neue Waffen
Der
Verwandtschaft musst beschaffen,
Hat
Eris, wie es sich gebührt,
(Ilias 4/440; 5/518; 11/3,10; 11/73;
18/535; 20/48;
Göttin des Streites, Schwester und
Gefährtin des Ares)
Den Streit erneut
gut angeschürt.
Damit den
Beteiligten die Schlacht
Am Hetschenteiche
Spaß auch macht,
Warf sie
Zwietracht, Hass und Wut,
Um die
Kriegsflammen zu nähren,
Nebst Hinterlist
noch in die Glut.
Erst wenn Zorn
und Zwist gut schwären,
So dachte sie in
ihrer Tücke,
Vollbringt ein
Kriegsheld Meisterstücke.
Zeus auf dem Ida
hielt sich raus.
Wie zustand es
dem Obergotte,
Ruhte er sich
erst mal aus.
In seiner
Geburts- und Lieblingsgrotte
Nahm er die Waage
dann zur Hand,
Die stets bereit
dort für ihn stand,
Um das Schicksal
zu erwägen
Und es den
Kriegern aufzuprägen.
Das Los der
Frösche an der Waage
Sank und das der
Mäuse stieg.
Dies hieß am
siebten Schlachtentage
Weil mehr sie auf
die Waage brachten,
Und einen guten
Eindruck machten,
Dass den Fröschen
gebührte der Sieg.
"Da hab ich
nicht viel einzuleiten;
Da muss ich
nichts mehr vorbereiten"
Hat der Kronide
da gelacht.
"Ich ergötz
mich an der Schlacht"
Brummelte er und
rieb die Hände.
Dann nahm er auf
des Idas Spitze
Platz in seinem
Göttersitze.
Er griff nach
seiner Sonnenblende
Und dann sah er
in aller Ruh
Den Kriegern auf
der Erde zu.
***
wird fortgesetzt
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