Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 13-27
-
7. Kriegstag -
-Teichoskopie
/ Mauerschau
- Dritter Gesang -
Schinkenklauber,
der dreiste Wicht
Hörte ihren
Kampfbericht.
"Schottpong
kommt vom Hafen her
Angestürmt mit
Schild und Speer.
Gott mit uns
steht auf dem Schild."
So schilderte sie
ihm das Bild
Und stellte ihm
die Lage dar,
So wie sie unten
grade war.
Und dann fuhr
erregt sie fort
Was sie noch
erkannte dort:
"Auf dem
Haupt, der grüne Schelm
Trägt einen
Wellhornschneckenhelm.
Er ist mit
Beinschienen gerüstet.
Dass nach Kampf
es ihn gelüstet
Steht ihm ins
Gesicht geschrieben.
Von blinder Wut
vorangetrieben,
Greift im Zorn,
der wilde Mann,
Just im Moment
den Mauser an.
Mausratz steht,
die Beine breit,
Entschlossen vor
ihm kampfbereit,
In der rechten
Faust den Speer
Einsatzklar zur
Gegenwehr."
Was draußen vor
der Stadt geschah,
Sie nur noch ganz
verschwommen sah.
Beißender Rauch
vom Hafen her,
Als so angestrengt
sie guckte,
Schmerzte ihr die
Augen sehr.
Dann musste sie
auf das Berichten,
Weil sie arg
zusammenzuckte,
Vorübergehend
ganz verzichten.
Hinter ihr, mit
seinem Ding,
Der Lüstling voll
zur Sache ging.
Während sie an
Schottpong dachte
Und was der mit
Mausratz machte,
Griff Pternotroctes spontan
Sie ohne Warnung
nochmals an.
"Er wird den
armen Mauser pfählen
Und ihn am End zu
Tode quälen."
O weh, o weh, er
bringt ihn um!"
So dacht sie im Delirium.
Doch dann, mit
Rauch getrübten Blick.
Erkannte sie,
dass ihr Geschick
Ebenso gefährdet
war
Als das von
Mausratz. Mehr sogar!
"O Gott, o
Gott, mit seinem Trumm
Bringt mich der
alte Mauser um."
Nahm tief
erschrocken die Gefahr
Die von achtern
kam, sie wahr.
Doch andrerseits,
so fühlte sie.
Machte es Spaß
auch irgendwie.
Drum stemmte sie
ihm gar verwegen
Ihre
Froschschenkel entgegen.
Sie war zu allen
jetzt bereit!
Wollüstig schrie
sie "Ah" und "Oh"
"Ja
Liebster, mach ruhig weiter so!"
Da schrie er:
"Gleich ist's so weit!"
Während er die
Augen schloss
Und sie, was dann geschah, genoss,
Sah durch
Feuersbrunst und Rauch
Am Hafen sie die
Flotte brennen
Und eine Maus mit
Speer im Bauch
Schreiend zum
Oberfeldarzt rennen.
Während der Alte
sich ergoss
Konnt' sie die
Krieger vor den Mauern,
Weil deren Blut
nun reichlich floss,
Von oben aus nur
noch bedauern.
Während unten vor
dem Tor
Einer grad den
Kopf verlor,
Flüsterte von
hinten mit Humor
Er Zärtlichkeiten
ihr ins Ohr.
Prahlerisch arg
übertrieben
Sprach er zu ihr
vom Nummern schieben,
Und fügte an gar ordinär
So wie man
spricht beim Militär,
Mit
Kraftausdrücken knüppeldick
Was dort
besonders gilt als schick.
Es waren wirklich
raue Sitten
Und Worte die sie
gar nicht kannte
Welche er ihr
dabei nannte.
Er ist ein
Schwein ganz unbestritten
Hat Hoppsegern
bei sich gedacht
Und gekünstelt
nur gelacht:
"Du hast's
wohl ziemlich arg getrieben.
Als du gedient
hast einst beim Heer
Im Kampfe auf dem
Feld der Ehr.
Du wirst Dich
noch zu Tode lieben."
Gab sie als
Antwort ihm darauf
Und fügte an weil
sie's grad sah,
Was unten vor dem
Tor geschah.
Zwei Helden
tapfer aber dumm
Brachten sich
gegenseitig um.
Doch vor der
Stadt der Schlachtverlauf
Hat ihn nun nicht
mehr interessiert.
"Und wenn
mein ganzes Volk krepiert"
Begann er
fröhlich loszulachen
"Lass es uns
noch einmal machen!"
Sie war, so hat
sie angezeigt,
Der Sache auch
nicht abgeneigt
Und so hat man es
spontan
Sogleich noch
einmal getan.
Es kam so wie es
kommen musst!
Auf dem Höhepunkt
der Lust
Schrie sie wieder
"Oh" und "Ah"
Und er rief
freudig "Heureka",
Als die Sache
plötzlich kam
Und abrupt die
Lust ihm nahm.
Der Freudenschrei
dem Heer vertraut
Hat die Truppen aufgebaut
So dass mit
frischem Mut versehen
Mancher noch im
Kampfgeschehen
Auf einen noch
mutigeren stieß
Bei welchem er
sein Leben ließ.
Die beiden oben
wie erlöst
Haben vor sich
hingedöst.
Nach zehn Minuten
etwa, dann
Zu regen etwas
sich begann.
Da flüsterte er
ihr ins Ohr:
"Ich hab mir
dir noch etwas vor."
Sie sprach,
"Das hab ich mir gedacht!"
Längst vergessen
war die Schlacht
Die unten vor der
Mauer tobte.
Er ließ sie nun
ganz deutlich spüren
Dass er zum Weibe
wollt sie küren.
Im Rausch der
Sinne er gelobte:
"Ich mache
Dich zu meiner Frau.
Gleich morgen
nach der Mauerschau"
Sprach er zu ihr
mit Ernst im Ton
"Spreche ich
mit meinem Sohn.
Er ist viel zu
jung für Dich
Und auch noch vie
zu unerfahren.
Ich bin in den
besten Jahren,
Und dann, nicht
grade zimperlich,
Brachte er ihr
mancherlei
Oben auf der
Mauer bei,
Dass sie nicht
kannte. "Oh" schrie sie,
"An unsre
erste Teichoskopie
Werd ich mein
ganzes Leben denken."
"Ich werd
Dir tausend Quappen schenken
Alle grau ohn'
jeden Firlefanz
Aber mit 'nem
schönen Schwanz
Hinten dran als
Liebesgabe
Wo wunderschön
wie ich ihn habe."
Erwiderte er ihr
darauf.
Dann nahm die
Sache ihren Lauf.
"Aaah"
hat sie vor Lust gestöhnt
Als sie wurd von
ihm verwöhnt.
"Ja, ja, ja,
ja, jaa, jaaah, soo"
Stöhnte sie und
"ach und oh".
"Halt dich
zurück ein bisschen doch
Nur ein kleines
Weilchen noch"
Hat sie gebettelt
und gefleht
"Weil es so
gut mir grade geht."
Da zögerte die
geile Maus
Die Sache noch
einmal hinaus
Und wechselte die
Position.
"Es wird mir
sonst zu monoton"
Sprach flüsternd,
keuchend er zu ihr.
"Du bist
fürwahr ein wilder Stier"
Lächelte ihn
Hoppsgern an.
"Ach was,
das hab ich gern getan"
Raunte drauf der
Mausfilou
Seiner grünen
Dame zu.
Dann hat er sie,
sie war entzückt,
In neuer Stellung
neu beglückt.
Ach was war die
Maus galant.
Schlimmer als ein
Elefant
Hat er sie
gemaust.
Ihr hat's beinah
gegraust.
"Was machst
du" schrie sie "mit mir bloß?
Du zerfetzt mir
noch den Schoß!"
"So
schnell" erwiderte die Maus
"Franst bei
einer Krott nichts aus."
Doch dann hat er
mit Bedacht,
Von ihr dazu just
angeregt,
Was er sonst noch
nie gemacht,
Ein kleines
Päuschen eingelegt.
Ihm tat es gut,
sich nicht zu regen.
Und auch ihr kam
es entgegen.
Mit abklingendem
Wonneschauer
Sah sie hinunter
von der Mauer
Und hat ein Bild
sich von der Schlacht
Die unten tobte
schnell gemacht.
***
Was sie sah, berichten wir
In der nächsten Folge hier
wird
fortgesetzt
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