Dienstag, 18. April 2017

Die Muse und der Dichterling

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 68
Die Muse und der Dichterling
Buch I

Auf Spurensuche
 - Teil 23 -

Lange haben sie gelacht
Und nicht drüber nachgedacht,
Was die Ursache für den Vorfall war,
Nach Maximas schlimmen Traum,
Und des Dichters Spott darauf,
Geschehen ward just ebenda.

Der Dichterling, erschrocken zwar,
Ganz kurz einmal nach oben sah.
Doch weil er ja nach dem Geschehen,
Vom klebrigen Kleister abgesehen,
Ansonsten wieder war wohlauf,
Hat er die Sache schnell vergessen.

Maxi, die Muse unterdessen,
Nachdenklicher als er,
Dachte nicht an Zufall mehr.

Sie wollt grad nach dem Handy greifen,
Um nachzufragen im Olympos bei Amun,
Ob jener hatte damit was zu tun...

...Da fielen von den überreifen
Feigen von Jungfrau Marias Baum,
Sieben weitere herab
Und plumpsten genau dort ins Gras,
Wo ebengrad ihr Freund noch saß.

Der, entfernt zwei Schritte kaum,
Griff just nach seinen Wanderstab,
Um so der Freundin anzuzeigen,
Dass ihn kalt ließen die Feigen,
Die als des Baumes Morgengaben,
Dicht nebst ihm eingeschlagen haben
Und dass anstatt drob den Kopf sich zu zerbrechen,
Es langsam Zeit wurde um aufzubrechen.

***

"Ein plus sieben, das gibt acht!"
Rief Maxi ziemlich aufgebracht,
Da plötzlich mit gar wachem Sinn.

"Das ist ein Zeichen von Amun.
Er weist uns auf die Achtheit hin!"

"Mit ihr hat alles angefangen!"

"Er, der als Chef, nebst den vier Schlangen
In der Acht mit Huh, und Kuk und Nun,
Einst solche Tiere, wie die Affen
Und uns Menschen hat erschaffen,
Wollte ganz sicher just grad eben,
Mit dem Fallobst uns ein Zeichen geben."




***

"Er wollt uns wohl erinnern dran,"
Flachste der Dichter drauf zu ihr,
"Dass wir beide endlich hier,
Uns eindeutig zu ihm bekennen
Und ihn den Allergrößten nennen."

"Doch vorher musst du irgendwann,
Als Nachfolger für deinen Alten,
Damit er endlich handeln kann,
Und so wie Zeus es konnt', kann walten,
Erst oben ihn ins Amt einführen,
Und ihn zum größten aller Frösche küren!"

***

"Doch es könnte aber auch ganz anders sein!"
Schickte der Dichterling noch hinterdrein,

"Nämlich dass die acht
Feigen dafür sind gedacht,
 Zu dienen uns hier als Querverweis
Auf das, was einst mit sehr viel Fleiß,
Aristoquakes hat herausgefunden."

***

"Du meinst wohl den Code eins sieben,
In dem die Bibel ist geschrieben,"

Erwiderte Maxi unumwunden
Und fügte schelmisch ganz spontan,
Dazu ihre Meinung an:

"Aristoquakes ist wie du,
Nichts als ein dichtender Filou,
Nur dass er keine hat wie mich,
Die für ihn reimt wie ich für dich.

***


"Vielleicht war es Maria gar,
Die Mama des Herrn Jesu Christ
Was viel näher liegend ist,
Die das mit den Feigen war."

"Apropos, da fällt mir ein
Wir wollten in Kairo längst schon sein,
Denn heut nach unser Urlaubsplan,
Ist "Shopping" in den Basaren dran."

So fuhr der Dichter grinsend fort,
"Vielleicht treffen wir ja dort
Jemand von den letztgenannten
Unserer gemeinsamen Bekannten."


Drob haben beide froh gelacht
Und auf den Weg sich schnell gemacht.

***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.