Freitag, 18. März 2016

Kleriker unter sich

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 43 - 3
 Kleriker unter sich



griff im erlauchten Kreise
Bischof Hoppes in scharfer Weise
Und sichtlich ergrimmt darob zum Wort
Und fuhr zum Flüchtlingsthema fort,
Indem er zu all den Lieben
Ein offnes Wort vertraulich sprach:


"All das Flüchtlings-Ungemach
Welchen den Mäusen widerfährt,
Und weshalb sie aus Mausulina flüchten,
Auf Allah einfach nur zu schieben
Wäre wahrlich ungerecht."

"Glaubt man den Gerüchten,
Die überall im Umlauf sind,"
Hat er dann geschwind
Den andern dazu erklärt,
"Ist Troxartes es, der Lumpenhund,
Selber aus dem Mausgeschlecht,
Der diese schlimme Moritat
Aus Rache einst verbrochen hat,
Weil sein Sohn der Antichrist
In Pausbacks Teich ersoffen ist."

Und dann fügte er profund
Einen Nachsatz noch hinzu:

"Troxartes der hinterlistige Filou,
Wie es die Seinen uns bekunden,
Hat daraufhin gar unbesonnen
Gegen uns den Krieg begonnen."

"Mit den Ratten sich verbunden
Terrorisiert er nun die Welt."

"Sein Volk indes im Mäuseland
Ist derweil längst in Rattenhand."

"Weil ihre Löcher sind zerstört,
Haben sie sich drob empört,
Und ganz auf sich allein gestellt,
Während sie wurden noch beschossen,
Zur Flucht in unser Land entschlossen."

"Ich denke es ist unsre Pflicht
Auch wenn wir drob sind nicht erpicht,
Dass wir uns dazu bequemen,
Sie hier bei uns all aufzunehmen."

"Wir sollten schnell uns um sie kümmern
Und sie erretten aus den Trümmern
Von Mausulina ihrer Stadt,
Die Troxartes in der Hand nun hat!"

***

"Warum denn ausgerechnet wir?"
Wollte darauf gar gerissen
Quarr, ein Katholen-Priester wissen,
Und er fügte gleich im Nu
Einen Nachsatz noch hinzu:


"Was gehen uns denn hier
All die fremden Mäuse an.
Mir scheint du bist ein Muselman!"

"Soll Allah sich doch all der Armen
Langgeschwänzten  auf der Flucht
Aus  seinem wüsten Land erbarmen,
Zum Donnerwetter, sapperlot,
Wozu ist er denn ein Gott!"

So lästerte er gar verrucht.

"Ich, wie ihr wohl alle wisst,
Bin ein überzeugter Christ
Und als solcher rat ich euch,
Haltet euch ans Pentateuch."

"Was man dazu wissen muss,
Niedergeschrieben unter Schweiß,
Steht dort schwarz auf weiß
 Im Buche drei Levitikus!"

"Zuckerbrot und Peitsche waren
In den alten  Zeiten,
 In jenen trocknen Breiten,
Aus denen all die andersfrommen
In unser schönes Land nun kommen,
So könnt ihr's dort erfahren,
Angewandt devot,
Nebst mancherlei Gebot,
Geeignete Methoden,
Um alte Wurzeln auszuroden
Und die Mäuse mit Gottes Segen
 An ihn zu glauben zu bewegen!"

"Wir sollten alle endlich nun,
Ohne langes Federlesen,
Was uns auferlegt ist, tun
Und ihnen die Leviten lesen!"

***

"Ja aber" wollt es Hoppes wagen
Ihm ein Gegenwort zu sagen,
Doch das hat Quarr gar sehr missfallen.


Laut ließ er vor dem allzu frommen
Bischof seine Peitsche knallen.

Da hat der des lieben Friedens wegen
Von seinem lieben Froschkollegen
Schnell das Zuckerbrot genommen.

***

Wie die Debatte weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.