Freitag, 30. Dezember 2011

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 8 – 81

Maus Springer der neue Bordell-Chef


ring ein

Stück Kohle aus dem Ofen

Dann diktiere ich die Strophen

Dir für den Zweisamkeitsvertrag.

Während Kräte, was er wollte tat

Legte er ein Blatt parat

Und als die Kröte wieder kam

Fing er zu diktieren an:

Erstens: Was ich gar nicht mag

Wenn ein Weib, ohn‘ mich zu fragen,

Was ich zu tun hätt‘ will mir sagen.

Als Ergänzung füge an:

Eins a, dass man’s auch lesen kann.

Der Ehemann hat immer Recht

Weil er das stärkere Geschlecht

Von beiden ist, gar keine Frage.

Das gilt für alle Jahrestage.

Zweitens: Im Ehebett bei Nacht

Wird was der Mauser sagt gemacht.

Drittens: Frühstück um halb sieben.

Speck mit Käs‘ fein drauf gerieben.

Viertens: Um zehn ein Schinkenbrot,

Mettwurst tut es auch zur Not.

Fünftens: Genau zum Zwölf-Uhr-Schlag

Mittagessen jeden Tag.

Nüsse, Käse, Rahm und Speck

Gehören immer aufs Gedeck.

Kokos-Keks mit Mandelkern

Nehme ich zum Nachtisch gern.

Dazu Milch ein volles Glas

Gesüßt mit etwas Ananas.

Auf den Tisch ein Blumenstrauß

Wie es sich ziemt für eine Maus.

Sechstens: Dann ist Ruhepause

Bis zur Tee- und Kaffee-Jause.

Siebtens: Zur Brotzeit um halb Drei

Ein Käsebrötchen oder zwei.

Achtens: Hast du es notiert?

Um Sechs wird Abendbrot serviert.

Pasteten, Käse und Wein dazu.

Neuntens: Danach beginnt die Ruh.

Ein Schläfchen, so wie’s mir behagt.

Falls mehr ich will, wird’s dir gesagt.

Zehntens: Was im Puff geschieht

Ist in Zukunft mein Gebiet.

Elftens: Das Ganze gilt ab morgen.

Du hast den Haushalt zu besorgen.

Zwölftens: Merk’ dir’s, last not least,

Dass du mich nicht erst verdrießt;

Sollte mir mal beim Ehe-Raufen

Ein kleiner Fehler unterlaufen

Und du, das schwächere Geschlecht

Hast tatsächlich einmal Recht,

Tritt sofort, dafür ist er ja da,

In Kraft der Paragraph Eins a“.

„Hast Du alles? Unterschreib!

So, jetzt sind wir Mann und Weib“!

„Neben den definierten Dingen

Gehört auch das Pantoffelbringen

Ab sofort zu deiner Pflicht;

Also mach und reiz mich nicht.

Auch möchte ich, dass du mir morgen

Pfeifentabak gehst besorgen

Und auch die Zeitung, jeden Tag

Lässt du kommen vom Verlag.

Und jetzt marsch, marsch, ins Ehebett

Damit ich nackt dich auch mal sehe.

Dort machen wir die Sach‘ komplett

Und vollziehen unsre Ehe.“!

„Sofort mein Mauser“ rief sie „ja

Ich bin jetzt nur für dich noch da“.

„So ist es recht mein Fröschlein, du“

Sprach er glücklich denn der Coup

Den er ohne jegliche Debatte,

Bei der Puffmutter mit Bedacht

Just gerad gelandet hatte

Ersparte ihm die nächste Schlacht.

Nach dem Vollzug der Ehe dann,

Als er erwachte irgendwann,

Es war schon dunkel, gegen Zehn,

Ging er sich den Puff anseh’n.

Als erstes sprach er mit den Damen

Die dem Geschäft den Rahmen

Gaben oder geben sollten.

Sie waren alle unbescholten.

Auf König Pausbacks Kosten

Waren sie angereist vom Osten

Um mit ihren Waffen

Für die Armee zu schaffen.

Die Unterkunft hatten sie frei

Und als Essen nebenbei

Brachte ihnen Kräte Kratsch

Täglich frischen Fliegenmatsch.

Mittellos waren sie gekommen.

Kräte hat sie gern genommen

Weil, so dacht sie, junges Blut

Dem Geschäft im Haus tut gut.

„Guten Morgen meine Damen“

Sprach er obwohl es Abend war.

„Ich komm in Kräte Kratsches Namen;

Wir sind ab heut ein Ehepaar.

Ich kenn mich im Geschäft gut aus.

Ab heut‘ leite ich das Haus“!

„Oha“ hat Madam Uüz gelacht,

„Wie hast du’s dazu denn gebracht?

Bist wohl in’s Bett zu ihr gesprungen.

Sie macht es gerne mir den jungen

Soldaten aus dem Mäuseheer

Denn deren Schwänze mag sie sehr.

Weil die viel länger sind als die

Unserer Krieger macht es sie

Mit Mäusen am liebsten sowie mit dir“.

Die anderen grinsten nur verstohlen.

Madam von Quarkpoch unverhohlen

Sprach was die andern dachten aus:

„Du willst der Chef wohl werden hier;

Doch wir lassen uns von einer Maus

In unserm Puff nicht kommandieren;

Wir werden es nicht akzeptieren,

Dass du das große Wort hier führst

Und zum Zuhälter dich kürst“!

„Pass auf“ sprach er darauf zu ihr;

Komm ruhig her dann zeig ich dir

Wer ab heut‘ ist hier der Herr.

Sie konnte nichts mehr darauf sagen

Sondern musst mit Angstgeplärr

Was Springer tat ertragen.

Er zog sie roh am Hinterbein

Und führte sie zum Tanze.

Sie schrie „Um Gottes Willen nein“

Aus Angst vor seinem Schwanze.

Er biss sie listig in den Po

Und küsste sie darunter so,

Dass zappelnd mit den Beinen sie

Im Handstand stehend „Hilfe“ schrie.

Durch ihre Hinterbeine dann

Schrie Springer sie nun zornig an:

„Du weißt doch sicher was ich will:

Als los mach es mir wie Bill

Damals in den USA

Es gemacht hat Monika“!

Dabei reckte er verwegen

Den Schwanz ihr so entgegen,

Dass sie, sie hatte keine Wahl,

Es machen musste ihm oral.

„Mein Gott, was tut der nur mit mir“

Dachte Madam von Quarkepoch.

Da küsste er den Kitzler ihr

Und so manches andre noch.

Dann hat sein Mauseschwanz gezuckt.

Sie hat es wieder ausgespuckt.

Er ließ nicht locker, froh und heiter

Knutschte er intim sie weiter.

Die andern Damen saßen still

Und sahen den beiden zu.

Die Poddatz bat ganz plötzlich „Du

Erzähl uns mehr von Bill“.

Nach einem letzten Zungenstoß

Ließ Springer Madam Quarkpoch los.

Die hauchte dabei im Lust-Gestöhn:

„Oh danke, das war wirklich schön.

Jetzt weiß ich weshalb Kräte Kratsch

Nachmittags zum Kaffeeklatsch

Anstatt von einem Frosch `ne Maus

Sich einlud hier ins Freudenhaus“.

Er ließ sie ganz zu Boden gleiten

Und begann: „In jenen Zeiten,

Als im großen Manntierreich

Drüben über’m großen Teich

Und hier die Ratten noch regierten

Und was zu machen war diktierten,

Hat der stärkste Mann der Welt

Die Untertanen arg verprellt.

Ich erzähl euch die Geschichte

Vom Präsident der USA

Wie sie im Kongressberichte

Steht von ihm und Monika.

Ich Springer, eine graue Maus,

War selbst dabei im Weißen Haus.

Mein Onkel, der zur Untermiete

Dort ein Mauseloch besaß

War auf dem Gebiete

Der Spionage einst ein As.

Aus seinem Mauseloch heraus

Konnten wir im Weißen Haus

Alles was dort so geschah

Gut beobachten von nah.

Als Clinton, der so arg verruchte

Präsident der USA

Es immer wieder neu versuchte

Sich an Weiber ranzumachen

Hab ich gelernt so manche Sachen

Die ich zuvor noch niemals sah.

Mein Onkel Pieps, `ne noble Maus

Kannte sich aus im Weißen Haus.

„Vom Oval Office bis zum Dreckwäsche-Kabuff“,

So pflegte er zu sagen,

Und so hörte ich ihn klagen

„Ist das hier der reinste Puff“!

Die Praktikantin Monica

Beim Praktikum einst ebenda

Bot flirtend Bill beim Bücken

Zur Ansicht ihren Rücken

Und zwar den attraktivsten Teil,

Aufreizend und anzüglich feil.

Sie hat mit Reizen nicht gegeizt

Den Präsidenten angeheizt,

Dass dem die Hose wurde eng

Und er, nicht grade sittenstreng

Lustvoll mit gekonntem Griff

Sie dort wo sie es wollte kniff.

Vor’m Oval Office auf dem Flur

Kam es schließlich zum L’amour.

An die Badezimmertür

Gelehnt stand er. Mit viel Gespür

Die Rückenschmerzen ihm zu lindern

Oh’n am Regieren ihn zu hindern,

Massierte sie ihn und neun Mal

Nahm den Schmerz sie ihm oral.

Er, so steht’s im Starr-Bericht,

Tat indessen seine Pflicht

Als Präsident der USA.

Als es ihm kam und Monica

Sich beinah hätt‘ daran erbrochen,

Hat er mit Helmut grad gesprochen.

„Hello Bill, How do you do“

Rief ihm der Bundeskanzler zu.

„Thank you Helmut, I am fine“

Sprach in den Hörer er hinein

Und knöpfte sich die Hose zu.

„I am just fine and how are you“?

“Oh thank you Bill” sprach darauf Kohl:

„Auch mir geht’s gut, ich kann nicht klagen.

Ich hab hier noch das Monopol

Zum Regieren: Mich zu verjagen

Und in der Wahl mich zu bezwingen

Wird Gerhard Schröder nicht gelingen“!

„Und was macht Boris“ fragte Bill.

(gemeint ist Boris Jelzin der damalige russische Präsident)

Am andern Ende wurd‘ es still.

Dann kam die Antwort: „Kaum zu fassen,

Der kann das Saufen nicht mehr lassen

Und zwickt in Suff nicht zimperlich

In manchen Arsch gelegentlich

Wobei er sich nicht daran stört

Wem der gerade so gehört“.

Clinton erwiderte darauf:

„Ja so ist der Weltenlauf.

Der eine frönt dem Alkohol

Und fühlt sich dabei pudelwohl.

Der andre stopft sich mit Behagen

Den Pansen voll mit Schweinemagen.

Wir haben alle unsre Mucken“,

Und mit sexuellem Zucken

Fügte er spontan

Das Folgende noch an:

Wenn wir all mit unsern Schwächen,

Ich und Du und Jelzin brächen

Wär das Regieren nicht mehr schön“:

Vor ihm Monica obszön

Spreizte ihre Beine breit.

Er nutzte die Gelegenheit

Mit `ner Havanna sie zu necken

Und diese sich dann anzustecken.

„Auch ich hab meine kleinen Schwächen“

Gab er dem Deutschen zu verstehen

Ohn‘ näher darauf einzugehen

Was er bei seinen Amtsgesprächen,

Dazu war es zu privat,

Noch nebenbei erledigt hat.

Während er genüsslich paffte

Und lustvoll Monica begaffte

Sagte er „Grüß Hannelore“;

Ihr Kochbuch macht auch hier Furore“!

(Hannelore Kohl-Kulinarische Reise durch Deutschland. Mit mehr als zehn verschiedenen

Kohl-Gerichten und Helmut Kohls Leibgericht dem Pfälzer Saumagen)

Von Monicas Mund erneut erregt

Hat abrupt er aufgelegt“!

„Was ich erlebte einst im Weißen Haus“

Ließ Springer sich noch weiter aus,

„Würde ganze Bände füllen.

Ich könnt viel mehr euch noch enthüllen

Doch das wäre wie ich mein‘

Hinterhältig und gemein,

Wo es mir in meinem Loch

Im Weißen Haus so gut ging doch.

Was Bill und Monica dort trieben

Hat Kenneth Starr einst aufgeschrieben“.

„Wen’s interessiert“, so fuhr er fort:

„Im Internet – Whitehouse-Report

Kann man wie es einst gewesen

In allen Einzelheiten lesen.

Vierhundertfünfzig Seiten dick.

Verschafft euch selbst `nen Überblick.

Alles steht in dem Bericht,

Nur mich erwähnt er leider nicht

Obwohl ich Mäuschen spielte dort

Für Kenneth’s Sexual-Report“.

Die Damen staunten, keine wagte

Zu widersprechen als es sagte:

„Ihr seht ich kenne mich gut aus;

Drum leite ich das Freudenhaus.

Es ist ab heute mein Milieu.

Ihr nennt mich Chef nun und Monsieur.

Was Ich befehle wird gemacht.

Ich wünsch euch eine schöne Nacht.

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Was der neue Chef im Puff

Noch erlebte im Kabuff,

Sprich in Kräte‘s Freudenhaus,

Denke ich mir demnächst aus.


wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.