Freitag, 23. Dezember 2011

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 8 – 79

Das traurige Ende des „Spanners“ Quax Zwie


ls

Fotograf bist du ja groß;

Doch warum machst du denn das bloß“?

Wollt Springer, von den Fotos hingerissen

Von seinem grünen Freunde wissen.

„Ich wollt der Nachwelt es erhalten

Was die Götter all die alten,

Die Homer uns hat beschrieben,

Auf Erden so hier unten trieben.

Erwiderte mit breiter Gosch

Quax Zwie darauf der Frosch.

Und er führte für die Maus

Erklärend danach weiter aus:

„Homer hat es nur angerissen.

Er konnt‘ ja auch nicht alles wissen.

In der Ilias steht kein Wort

Von dem was los war drüben dort

Im Schilfe hinterm Teufels-Moor.

Dann zog ein Foto er hervor;

„Sieh mal hier, schau ganz genau.

Des Hades Weib als Bauernfrau“

Dann reichte er das Foto ihm.

„Sie wird mit Pattecks grad intim.

Wenn der alte blinde Herr

(Homer soll angeblich blind gewesen sein)

Gesehen hätt‘ wie sie‘s hier trieben,

Ich bin sicher, dann hätte er

Noch viel spannender geschrieben.

Persephone bauernschlau,

Verkleidet als `ne Bauernfrau

War öfter hier bei uns im Rohr.

Manchen von uns nahm sie sich vor.

Immer wenn sie Lust verspürte

Kam sie mal bei uns vorbei.

Sie war es auch die mich verführte

Schon am Nachmittag um zwei.

Dreimal hat sie mich genommen.

Keine Praktik war ihr fremd;

Sie hob die Beine und ihr Hemd,

Schau mal hier, darauf bedacht,

Dass man oral die Sache macht.

Sie ist zu ihrem Recht gekommen!

Hades ihr Mann, das war mir klar,

Viel zu alt für sie schon war.

Der ließ sie nur links im Bette liegen.

Von ihrem Gatten isoliert

Hat jahrelang sie masturbiert.

Doch irgendwann hatt‘ sie das satt

Und kam zu uns zum Teich anstatt.

Ich hab’s ihr hundertmal gemacht.

Bis zuletzt hat sie gedacht,

Dass ich, wie sie so bauernschlau

Glaubte, dass sie `ne Bauernfrau

Wär, die weil der Ihre müsste pflügen,

Zu mir kam um sich zu vergnügen.

Doch sie trug dabei den Ring

Am Finger ihrer rechten Hand

Den vom Kroniden sie empfing

Der göttlich sie mit ihm verband.

Ihr Mann, der Zeus ward unterstellt

Hatte in der Unterwelt

Den ganzen Tag sehr viel zu tun;

Da war er froh nachts auszuruh‘n.

Er wollt von Beischlaf nichts mehr wissen.

Oft lag sie wach auf ihrem Kissen

Während er schnarchend schlief

Und hat vor Lust gar angeregt,

Heimlich still und sensitiv

Selber Hand an sich gelegt“!

Quax Zwie grinste schief und lachte schrill.

„Heut ist es hier am Teiche still.

Nur selten kommt noch eine her

Zwecks dem Sexualverkehr.

Nun wo die Götter all‘samt fern

Von unserm schönen Teiche bleiben

Schau ich die Fotos an mir gern,

Weil sie es darauf weitertreiben.

Die Bilder aus den alten Tagen

Dienen mir heut als Wichsvorlagen.

Ich schenk dir gern ein paar davon.

Such dir zehn Stück aus.

Nimm sie dir als Liebeslohn

Morgen mit nach Haus.

Bevor du zu deinem Weibe gehst

Schau intensiv sie nochmal an.

Ich denke, dass du mich verstehst

Ein kleines bisschen besser dann.

Und wenn dann deine Ehe-Maus

Wieder einmal Migräne hat,

Holst die Fotos du heraus

Und schreitest froh zu Tat.

Während Quax Zwie solches sprach

Prüfte er Springers Schwänzchen nach.

Es stand senkrecht. „Meine Güte,

Es steht ja immer noch in Blüte“

Lachte er; „es zuckt ja schon“!

„Das hast du“ sprach die Maus, „davon“!

„Zeige mir die nächsten Bilder“

Fügte sie ergänzend an

„Dann zuckt er noch viel wilder

Als er gerad es hat getan“.

„Dieses hier wird dir gefallen.

Es zeigt den dreisten feisten drallen

Junker Höbbi Huckefrotsch

Wie er der Jungfer Hucke-Krotsch,

Die vor ihm im Grase steht,

Von hinten an die Wäsche geht.

Und dieses hier, du wirst’s nicht glauben

Zeigt euern König mit einem Weib.

Was die zwei sich da erlauben,

Wie du siehst zum Zeitvertreib

Ist nichts als Wollust und zwar pure.

Für ein bisschen Speck und Gold

War Mausi Mausig, eine Hure,

Euerm Mausekönig hold“.

„Zeig her, zeig her, das muss ich seh’n“

Gab ihm Springer zu versteh’n

Und riss das Bild ihm aus der Hand.

„Tatsächlich nackt, ganz ohn‘ Gewand

Sah man Mausi Mausig liegen.

Sie konnt‘ genug dort gar nicht kriegen

Von dem was ihr der Mauser schenkte.

Als er den Blick dann höher schwenkte,

Zum Gesicht, um zu erkennen

Ob er es war, wollt er’s nicht nennen.

„Du hattest damals schlechtes Licht.

Ich glaub dir das noch immer nicht.

Ich denk im Bild das graue Schwein

Wird wohl ein Doppelgänger sein,

Der damals hier zum Teiche kam

Und die Krott im Bilde nahm.

Dass unser König seine Nacht

Mit einer Hure hat verbracht

Das glaube ich dir einfach nicht.

Da ist was faul am Frontbericht.

Ich glaube nicht, das Adelsblut

Sich mischt mit so gemeiner Brut.

Mit einer Nutte ohn‘ Benimm;

Wenn es so wär, dann wär es schlimm“!

Die arme Königin zu Haus

Weint sich bestimmt die Augen aus.

Sie kann nicht schlafen ohne ihn.

Unter ihrem Hermelin

Macht die erste Frau im Land

Sich es womöglich mit der Hand“!

Ach was hat Quax Zwie gelacht!

„Die hat’s mit Heppfrosch Huetsch gemacht

Im Gebüsch gleich nebenan,

Nicht weit weg von ihrem Mann.

Ich seh‘ die beiden noch vor mir.

Wo ist das Foto, ach ja hier.

Der nahm sich Majestät im Rohr

Von hinten, wie du hier siehst, vor“!

Springer wischte sich die Augen.

Er wollte, was er sah nicht glauben.

Quax Zwie, der Frosch, schon leicht erbost,

Spendete ihn nochmal Trost.

„Die zwei sind aus Fleisch und Blut wie du.

Ich sah ihnen gern und lange zu.

Die Dame auf nichts als Sex nur geil

Bot ihr Hinterteil ihm feil

Und zwar so, dass Huetsch gleich wusste

Was er tun und lassen musste.

Ich sag dir eins, die Reichen oben

Verstehen es sich auszutoben“!

„Und wir kleinen Leute hier am Pfuhl“

So ergänzte er gar cool,

„Müssen bei den geilen Sachen

Die Drecksarbeit, wie immer machen“.

Zornig werdend fuhr er fort:

Der Adel betrachte es als Sport,

Und dieses gilt für alle Rassen,

Vom Volk bedienen sich zu lassen.

„Es ist“ sprach er das alte Lied

Sie wollen ehrbar all erscheinen.

Von ihren hinterhältigen gemeinen

Machenschaften sollen hier,

Möglichst nichts erfahren wir.

Doch zu uns im Unterschied“,

Schimpfte weiter er im Groll,

Stopfen sie sich mehr und mehr

Von unserm Geld die Taschen voll,

Und machen die unseren ganz leer.

Anstatt ihrem Volk zu dienen

Geht es bei Hofe allen Ihnen

Nur noch um das eigne Hemd.

Selbst dem König ist längst fremd

Was das Wort Moral bedeutet.

Der kleine Mann wird ausgebeutet.

Die adeligen Honoratioren

All miteinander gut verschworen,

Kennen dieses Wörtchen zwar

Doch sie nehmen es nicht wahr.

Sogar beim Manntiervolke an der Spree

Ist das alte, schöne Wort passee.

Sogar der Bundespräsident

Tut als ob er den Begriff nicht kennt.

Und mauschelt lügend vor sich hin

Und tut als ob des Wortes Sinn

Für ihn, den ersten Mann im Staat

Im Schloss nicht auch zu gelten hat.

Und was die Sexualität

Bei Hofe angeht: Pietät

Ist denen fremd. Zum Tete a Tete

Kommt der ganze Hof zum See.

Politiker aus aller Welt

Haben sich schon eingestellt

Hier zur Bunga-Bunga Feier.

Ich will keine Namen nennen;

Doch ich denk du wirst sie kennen.

Götter, Banker, Könige, Minister

Prinzen, Fürsten, Pfaffen und Magister,

Waren hier schon all als Freier

Von dem Weibern ganz zu schweigen.

Ich sag es dir, die feinen Herrn

Und Damen, auch wenn sie es nicht zeigen,

Die haben es genauso gern

Wenn sie anstatt von Kaviartoast

Auch mal derbe Hausmannskost

Hier bei uns am Teich genießen.

Wie sie auch immer alle hießen;

Was Rang und Namen hat bei Hofe,

Vom Hofmarschalle bis zur Zofe,

Hat sich bei uns ganz ungeniert

Anonym schon verlustiert.

Der Hauptmann und ein Barde

Kamen mir der Garde

Um sich von unsern kessen nassen

Kröten verwöhnen hier zu lassen.

Auch Säumezeit, Troxarts Sohn

War hier bei uns am Teiche schon.

Er trieb’s, ich sah es ganz genau

Mit Schinkenklaubers edler Frau.

Er hat sie mit Gewalt entehrt.

Doch sie hat sich kaum gewehrt.

Im Gegenteil, scharf wie ein Messer

Bot sie ihm ihr Hinterteil

Gar schamlos, wie ich es sehen konnte, feil.

Ich hab‘ von einem Schilfhalm aus,

Der Platz war gut gewählt,

Beobachtet die geile Maus

Und ganz heimlich mitgezählt.

Auf zwölf Mal in einer Nacht

Haben es die zwei gebracht.

All die Prinzen, Fürsten und Grafen

Die hier ihre Mätressen trafen

Und mit ihnen ganz ungeniert

Verkehrten hab ich fotografiert.

Manchmal ging es arg querbeet

Weil sie wechselten die Bräute

Dass ich wundere mich heute

Wie ich das versteckt diskret

Zu knipsen hab alles geschafft.

Doch damals stand ich noch voll im Saft.

Hundert Filme manche Nacht

Hab ich, glaub mir’s ungelogen,

In des Trubels Anbetracht,

Oftmals knipsend durchgezogen.

Damals ging es hier noch rund.

Letztendlich war das auch der Grund

Für mich am Teiche hier zu bleiben.

So konnte ich das lust’ge Treiben

Des Hofstaats und der Hautevolee,

Des Adels und der Froscharmee,

Auf Zelluloid gut bannen

Und mich dabei entspannen“.

„Du alter Spanner“ grinste Springer.

Er fühlte schon des Frosches Finger

In seinem Löchlein. „Nicht doch dort“!

Da zog der andre sofort

Seine Hand ganz schnell zurück

Und nahm sein Schwänzchen in die Hand

Das als Unterpfand für’s Glück

Immer noch nach vorn ihm stand.

„Ach komm doch endlich her;

Ich zeige dir noch mehr“

Ließ Quax Zwie gar dreist gerissen

Den jungen Mauser vor sich wissen.

„Du gehst mit langsam auf den Geist.

Du weißt wohl nicht was Freundschaft heißt?

Ich schlag dir einen Handel vor“

So sprach er freundlich und sonor:

„Du kannst mir erst mal weiterschildern

Wie du zu all den Pornobildern

Gekommen bist ohne zu lügen

Und ohne mir was zu verschweigen.

Dann werd‘ ich mich erkenntlich zeigen

Und gänzlich mich dir fügen“.

Als er so sprach, dacht er bei sich

„Na wart mein Freund dich kriege ich“-.

Auch er war spitz wie Lumpi schon

„Doch langsam hat man mehr davon“

So dachte er. Der andre drauf

Hielt sich nicht erst lange auf.

Er glotzte Springer lustvoll an:

„Ich erinnere dich dran.

Meine Hand drauf, komm schlag ein.

Es soll ein Versprechen sein.

Glaub mir, du wirst es nicht bereuen.

Ich werd‘ dafür dich so erfreuen

Dass Du stundenlang genießt

Bevor du deine Lust vergießt.

Ich werd‘ dein Schwänzchen zärtlich zwicken

Und mit den Lippen es erquicken

So wie es Monika einst tat

Als der Präsident sie bat

Ihr beim Regieren beizusteh’n

Oder dabei zuzuseh’n

Wie er, der einst die Welt regierte,

Im Weißen Hause onanierte.

Ganz zärtlich werd‘ ich dich verwöhnen.

Ah und oh wirst du nur stöhnen.

Im siebten Himmel wirst du liegen

Und Lust und Wonneschauer werden dich

Durchströmen so heiß und inniglich

Dass du meinst du würdest fliegen“.

„Oh ja“ hauchte Springer „das wird schön.

Doch nun lass endlich das Geklön

Und fahr in Sachen Porno fort“!

Quax Zwie ergriff erneut das Wort:

„Einer trieb sich hier mal rum;

Doch so schien’s mir, der war stumm.

Er war von Adel doch bemüht

Geheim zu halten sein Geblüt.

Ich sah es ihm auf Anhieb an;

Er war ein tapferer, kluger Mann.

Er kam hierher des Nachts zum Schmusen

Mit einer von den sieben Musen.

Kalliope hieß die Kleine;

Ach was hatte die für Beine.

Er reichte ihm das Foto hin

Und Springer mit geschärftem Sinn,

Ohne groß zu hasten

Ließ seine Augen tasten.

Ach was war das für ein Weib.

Die Brüste, ja der ganze Leib

War kerzengrad gewachsen.

Zwischen ihren Haxen

Lag eine Maus gar friedlich

Und besah sich mit dem Finger

Ihre prallen runden Dinger.

„Ach was ist die niedlich“

Hat der Maus-Hauptmann gedacht.

„Wie hast du das denn nur gemacht

Dass Du mit im Bilde bist

Wie es hier links zu sehen ist“

Hat er den Frosch sogleich gefragt.

„Mit dem Selbstauslöser“ sprach Quax Zwie

„Hab ich aufgenommen sie“!

Und mit sichtlichem Behagen

Hat der großmäulige Filou

Die Details dann vorgetragen

Welche er sah beim Rendezvous:

„Der Mauser war ein Sonderling;

Er kam von ganz weit her.

Sein Schwanz, anstatt zu stehen hing,

Es wirte wirklich komisch

Doch er liebte sie so sehr,

Allerdings nur platonisch.

Ich hab die beiden lang belauscht

Und ihnen zugesehen.

Die Worte die sie ausgetauscht

Konnte ich nicht verstehen.

Sie war wohl eine Jungfer noch.

Er streichelte ihre Beine

Bevor er später tiefer kroch

Zu küssen ihre reine

Süße kleine Scham.

Wie er dann weiter sich benahm

Das sah mir sehr nach Petting aus.

Er war eine sonderbare Maus.

Als der Lover ging dann fort

Stöhnte sie als Abschiedswort

So etwas wie „Käsedieb

Ich hab dich ja so schrecklich lieb“.

So ähnlich hat sich’s angehört.

Ich hab mich nicht daran gestört.

Das ganze sah mir komisch aus.

Ich sah nie wieder diese Maus

Und auch nicht die abstruse

Gut gebaute Muse“.

Quax Zwie legte `ne Pause ein.

Maus Springer dacht „wer könnt das sein?

Den Mauser müsst ich kennen“.

Ohne den Namen laut zu nennen

Dachte er an Krümeldieb.

Doch sein Gedächtnis war ein Sieb.

„Dummkopf“ schalt er sich selber dann;

„Krümeldieb der Königssohn,

War zwar auch ein Edelmann

Aber längst verstorben schon“.

Er wollte den Gedanken grad

Noch einmal verdichten

Als neben ihm der Kamerad

Fortfuhr zu berichten:

„Für einen Zwitter so wie mich

Ist hier der schönste Ort.

Drum liebster Springer bitt ich dich,

Geh auch du nicht fort.

Stell dir vor, du bliebest hier

Und zögest nicht von dannen;

Was könnten dann gemeinsam wir

Im Schilf zusammen spannen“.

Springer hat es überhört

Und sich nicht dran gestört.

Drum fuhr der grüne geile Wicht

Weiter in seinem Spann-Bericht.

„Selbst das Manntier kommt hierher

In unsern Teich zum Schwimmen.

Manchmal tun sie auch noch mehr

Die Zweibeiner die garstig schlimmen.

Erst gestern hab ich aus Versehen

Zweien im Schilfe zugesehen.

Sie nannten es verliebt „sich lieben“.

Doch wie sie’s miteinander trieben;

Ach war das lustig“, fuhr er weiter:

Sein Grinsen wurde immer breiter;

„Sie nennen’s Striptease, Stück für Stück

Ziehen sie ihre Kleider aus

Und schlüpfen gleich in sie zurück

Nachdem dich Sach‘ ist aus“.

„Des Manntieres Sexualverhalten

So denke ich als Frosch“,

So fuhr er fort mit frecher Gosch,

„Ist wirklich reichlich sonderbar

Und der Akt selbst viel zu kurz

Bei denen, doch das ist mir schnurz.

Sie treiben es gar lustig zwar

Doch Quickie’s, wie sie das Manntier nennt,

Sind Gott sei Dank, uns Fröschen fremd.

Da lob ich mir die hässlich kalten

Kröten: Die nehmen, sind sie laichbereit,

Sich beim Amplexus richtig Zeit.

Um schön das Ganze zu gestalten

Schleppen ihre Lover sie,

Ganz egal, wie schwer sind die,

Im Sexual-Delirium

Tagelang mit sich herum.

Und glaube mir, die Sache tut

So wie wir sie hier machen, gut“!

Springer grinste: „Wie du weißt,

Das dumme Tier, das Manntier heißt,

Ist gar prüd‘ in Sachen Sex.

Die haben alle `nen Komplex.

Sie machen sich das Leben schwer

Und schützen sich gar beim Verkehr

Mit einem weißen Luftballon.

Sag mir, was haben sie davon“?

„Mit Gummi steckt man sich nicht an“

Sagte das Weib zum Manntier-Mann

Als ich ihnen habe zugeschaut.

Der schien davon nicht sehr erbaut

Als sie den weißen Gummiring

Ihm an sein Manntier-Schwänzchen hing

Und es ihm langsam überzog.

Dass sie sich damit selbst betrog,

So schien es mir, war ihr ganz gleich“.

Qaux Zwie der Spanner-Frosch sodann

Fügte das Folgende noch an:

„Wenn wir Frösche bei der Laich

Es dem Manntier gleich tun müssten

So wie die zwei als sie sich küssten,

Mit Kondomen beim Verkehr

Wäre sicher das Verlangen

Am Sex mir längst vergangen.

Der ganze Spaß wär mir verdorben

Und unser Volk schon ausgestorben“!

„Wenn wir so furchtbar dumme Sachen

Mit Kondomen beim Verkehr

Wie das Manntier würden machen

Dann gäb’s auch keine Mäuse mehr“

Sprach Springer drauf mit flinkem Wort

Und fuhr erklärend weiter fort:

„Ja das Geschlecht des Manntier’s ist

Voll Selbstbetrug und Hinterlist.

Doch die schlimmste List von allen

Sind die tück’schen Mausefallen.

Diese angefüllt mit Speck,

Dienen nur dem einen Zweck

Unser Mausvolk zu verspotten

Und uns alle auszurotten.

Doch Gott sei Dank, wir sind vital;

Wir schafften es nach allemal;

Selbst vom Weltkrieg-Mauspogrom

Haben wir erholt uns schon.

Gift und Gas sind überstanden

Weil wir uns zusammenfanden

Zur Gruppensex-Kopulation.

So stieg die Mäuse-Population

Sprunghaft, wie man sehen kann,

Im Ergebnis wieder an.

Drum Lust und Sex recht angewandt

Gelten bei uns als Garant

Für unser Volk in Kriegen

Den Gegner zu besiegen.

Kinder, was man wissen muss,

Wenn man sie hat im Überfluss,

Sorgen in der Altersnot

Dafür, dass immer frisches Brot

Und Käs und Speck im Hause sind.

Selbst Landsern welche kriegsversehrt,

Verkrüppelt, ausgezehrt und blind

Aus der Schlacht sind heimkehrt

Wurde das Essen nicht verwehrt.

Dafür sorgen bei uns die Kinder

Mal mehr oder mal minder.

Drum ist es für uns Mäuse gut

Wenn zahlreich ausfällt unsre Brut“!

„Damit bist du beim Thema eins

Wieder angelangt. Es ist auch meins“!

„Stell dir vor“ sprach Quax Zwie weiter

Und er grinste dabei heiter;

„Das Manntier um seine Lust zu stillen,

Frisst täglich jetzt Viagra-Pillen

Um sich aufzugeilen für die Nacht“:

Springer hat darauf gelacht.

„Denen ist jedes Mittel recht.

Ach wie dumm ist das Geschlecht

Der Tiere die sich Menschen nennen.

Ich lernte einmal eine kennen,

Die schluckte gegen Beißkopf’s Willen

(Beißkopf wird bei Rollenhagen der Papst genannt)

Zwecks Verhütung weiße Pillen

Und setzte unter ihrem Kleide

`Ne Uhrfeder sich in die Scheide.

Dann spülte sie mit Shampoo nach

Bevor sie drauf im Schlafgemach,

Gar vorsichtig, dass nichts passierte,

Argwöhnisch ängstlich masturbierte“.

„Ach, was ist das Manntier dumm;

Die bringen sich noch selber um“

Lachte vergnüglich drauf die Maus.

„Die rotten sich noch selber aus“!

Dann erzählte Quax Zwie weiter:

„Im ersten Krieg, ich war Gefreiter,

War der Hauptverbandsplatz hier.

Mein Freund Mull, ein Sanitätsoff’zier,

Hat Tag und Nacht nur operiert

Und manches Froschbein amputiert“.

„Im Zweiten Weltkrieg“ sprach er weiter,

„War die Führung schon gescheiter.

Ein Lazarett mit tausend Betten,

Größer als jedes Zirkuszelt

Hatte man hier aufgestellt.

Ich denk noch heut an all die netten

Süßen, grünen Krankenschwestern.

Doch das ist Schnee bereits von gestern.

In diesem Krieg“ er grinste heiter,

„Ich erzähl dir das noch schnell,

Die zivilen Mitarbeiter

Der königlichen Froscharmee

Betreiben im Schilfe nah am See,

Ein erstklassiges Front-Bordell.

Hundert Nutten und Mätressen

Sorgen dort höchst angemessen,

Für das Wohl der Frontsoldaten.

Es ist zwar etwas klein geraten

Aber die Frösche nachts im Suff,

Finden gut das Kriegsfront-Puff.

Wenn du wartest noch zwei Stunden

Zeig ich dir’s. Die ersten Kunden,

Allesamt von hohem Rang,

Schleichen durchs Schilf bereits gar bang

Und hoffen, dass er ihnen steht

Bis die Sonne untergeht.

Jede Nacht seit Kriegsbeginn,

Zieht es das halbe Heer dorthin

Um bei den Kröten Nacht für Nacht

Sich zu erholen von der Schlacht.

Das Puff ist rund ein Hektar groß

Und alles ist dort kostenlos.

Für jeden ist etwas dabei.

Selbst die Getränke sind dort frei“!

„Ich denke“ fuhr er fort zur Maus,

„Bei euch gibt’s so was nicht zu Haus.

Es ist wirklich sehenswert

Und auch für dich empfehlenswert.

Für einen der wie du gebaut,

Findet sich immer eine Braut.

Sogar unsre hohen Tiere,

Die Gereralitäts-Off’ziere

Kommen hier zu Ihrem Recht.

Für einen aus dem Mausgeschlecht

Findet sich da sicher eine

Die kostenlos ist mal die deine“.

„Schau mal, schau mal“ rief er, „dort“:

Schlimmer als ein Marine-Lord

Triebs im Gebüsch der General

Hipper-Hux von Heppemoll

Mit Krötchen Kuhlpogg wieder mal.

„Der alte Frosch ist liebestoll;

Bereits zwei Stunden vor der Zeit,

Treibt er täglich sich hier rum.

Eine ist dann stets bereit

Und kümmert sich darum

Dass der geile Offizier

Befriedigt wird von ihr“.

„Schau nur, schau nur, wie er lacht

Während er’s der Kuhlpogg macht“.

Ruckzuck, zack-zack, schon war‘s vorbei.

„Das war eine schnelle Sache“

Hat da Quaxe Zwie gestaunt

Und angefügt gar gut gelaunt:

Ja, der war heut ziemlich schnell.

Wahrscheinlich hat er heut nicht frei.

Vermutlich hat er Wache

Und darf deshalb nicht ist Bordell.

„Pass auf mein Freud, was ich schlag vor“

Sprach Quax Zwie, der Spanner heiter:

„Wir legen uns erst mal auf’s Ohr

Und spannen später weiter.

Wir müssen ja nicht pennen.

Ich lern dich erst mal kennen.

Ich kann ganz nah dann bei dir sein

Und du löst dein Versprechen ein.

Wie vorgeschlagen wurd’s gemacht.

Das Ganze ging bis Mitternacht.

Es war genau um null Uhr zwei.

Da entfuhr der Maus ein Schrei

Dass die Frösche am Teiche all gestö´rt

Verschreckt zu quaken haben aufgehört.

„Pass auf, pass auf, jetzt kommt es mir,

Schrie Springer und begann zu zucken.

Dem Frosch platzten die Wangen schier.

Er musste erst mal schlucken.

Nach zwei Stunde zum Entspannen,

Die wie Minuten schnell verrannen,

Hüpfte Quak Zwie ganz plötzlich hoch.

„Mein Freund wir wollten uns doch noch

Den Betrieb im Puff ansehen.

Komm, mach Dich klar um hinzugehen“.

Springer strich sein Schwänzchen glatt.

Er war zwar noch ein bisschen matt

Doch er wollt die Frosch-Epheben

Einmal ja im Puff erleben.

Da wurde dem Andern plötzlich übel.

„Verdammt noch mal, wo ist der Kübel“

Brüllte er den Mauser an.

Der hat was nötig war getan

Und dacht bei sich „mir ist es recht,

Ich kann ja auch allein losgehen

Und mir den Puff-Betrieb ansehen“.

„Dein Samen war bestimmt schon schlecht“

Schimpfte der Frosch und gleich danach

Übergab er sich. Ganz schwach

Hörte er Springer dann noch sagen:

„Ja sicher, der war längst verdorben,

Den hab ich zu lange rumgetragen“!

So ist Quax Zwie der Frosch gestorben.

Die Forscher sagen es wär klar

Dass die Seuche Aids schuld war.

Der Mauser dacht: „So ist’s im Krieg.

Dem klugen Man gebührt der Sieg.

Wer allzu schneidig ist doch dumm

Kommt schnell im Übermute um.

Er ließ den Frosch am Ufer liegen.

Der Adebar sollt auch was kriegen.

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Was der Maussoldat am Teich

Erlebt hat noch in Pausbacks Reich,

Es war wirklich ein Skandal,

Berichte ich das nächste Mal.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.