Freitag, 30. Dezember 2011

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 8 – 81

Maus Springer der neue Bordell-Chef


ring ein

Stück Kohle aus dem Ofen

Dann diktiere ich die Strophen

Dir für den Zweisamkeitsvertrag.

Während Kräte, was er wollte tat

Legte er ein Blatt parat

Und als die Kröte wieder kam

Fing er zu diktieren an:

Erstens: Was ich gar nicht mag

Wenn ein Weib, ohn‘ mich zu fragen,

Was ich zu tun hätt‘ will mir sagen.

Als Ergänzung füge an:

Eins a, dass man’s auch lesen kann.

Der Ehemann hat immer Recht

Weil er das stärkere Geschlecht

Von beiden ist, gar keine Frage.

Das gilt für alle Jahrestage.

Zweitens: Im Ehebett bei Nacht

Wird was der Mauser sagt gemacht.

Drittens: Frühstück um halb sieben.

Speck mit Käs‘ fein drauf gerieben.

Viertens: Um zehn ein Schinkenbrot,

Mettwurst tut es auch zur Not.

Fünftens: Genau zum Zwölf-Uhr-Schlag

Mittagessen jeden Tag.

Nüsse, Käse, Rahm und Speck

Gehören immer aufs Gedeck.

Kokos-Keks mit Mandelkern

Nehme ich zum Nachtisch gern.

Dazu Milch ein volles Glas

Gesüßt mit etwas Ananas.

Auf den Tisch ein Blumenstrauß

Wie es sich ziemt für eine Maus.

Sechstens: Dann ist Ruhepause

Bis zur Tee- und Kaffee-Jause.

Siebtens: Zur Brotzeit um halb Drei

Ein Käsebrötchen oder zwei.

Achtens: Hast du es notiert?

Um Sechs wird Abendbrot serviert.

Pasteten, Käse und Wein dazu.

Neuntens: Danach beginnt die Ruh.

Ein Schläfchen, so wie’s mir behagt.

Falls mehr ich will, wird’s dir gesagt.

Zehntens: Was im Puff geschieht

Ist in Zukunft mein Gebiet.

Elftens: Das Ganze gilt ab morgen.

Du hast den Haushalt zu besorgen.

Zwölftens: Merk’ dir’s, last not least,

Dass du mich nicht erst verdrießt;

Sollte mir mal beim Ehe-Raufen

Ein kleiner Fehler unterlaufen

Und du, das schwächere Geschlecht

Hast tatsächlich einmal Recht,

Tritt sofort, dafür ist er ja da,

In Kraft der Paragraph Eins a“.

„Hast Du alles? Unterschreib!

So, jetzt sind wir Mann und Weib“!

„Neben den definierten Dingen

Gehört auch das Pantoffelbringen

Ab sofort zu deiner Pflicht;

Also mach und reiz mich nicht.

Auch möchte ich, dass du mir morgen

Pfeifentabak gehst besorgen

Und auch die Zeitung, jeden Tag

Lässt du kommen vom Verlag.

Und jetzt marsch, marsch, ins Ehebett

Damit ich nackt dich auch mal sehe.

Dort machen wir die Sach‘ komplett

Und vollziehen unsre Ehe.“!

„Sofort mein Mauser“ rief sie „ja

Ich bin jetzt nur für dich noch da“.

„So ist es recht mein Fröschlein, du“

Sprach er glücklich denn der Coup

Den er ohne jegliche Debatte,

Bei der Puffmutter mit Bedacht

Just gerad gelandet hatte

Ersparte ihm die nächste Schlacht.

Nach dem Vollzug der Ehe dann,

Als er erwachte irgendwann,

Es war schon dunkel, gegen Zehn,

Ging er sich den Puff anseh’n.

Als erstes sprach er mit den Damen

Die dem Geschäft den Rahmen

Gaben oder geben sollten.

Sie waren alle unbescholten.

Auf König Pausbacks Kosten

Waren sie angereist vom Osten

Um mit ihren Waffen

Für die Armee zu schaffen.

Die Unterkunft hatten sie frei

Und als Essen nebenbei

Brachte ihnen Kräte Kratsch

Täglich frischen Fliegenmatsch.

Mittellos waren sie gekommen.

Kräte hat sie gern genommen

Weil, so dacht sie, junges Blut

Dem Geschäft im Haus tut gut.

„Guten Morgen meine Damen“

Sprach er obwohl es Abend war.

„Ich komm in Kräte Kratsches Namen;

Wir sind ab heut ein Ehepaar.

Ich kenn mich im Geschäft gut aus.

Ab heut‘ leite ich das Haus“!

„Oha“ hat Madam Uüz gelacht,

„Wie hast du’s dazu denn gebracht?

Bist wohl in’s Bett zu ihr gesprungen.

Sie macht es gerne mir den jungen

Soldaten aus dem Mäuseheer

Denn deren Schwänze mag sie sehr.

Weil die viel länger sind als die

Unserer Krieger macht es sie

Mit Mäusen am liebsten sowie mit dir“.

Die anderen grinsten nur verstohlen.

Madam von Quarkpoch unverhohlen

Sprach was die andern dachten aus:

„Du willst der Chef wohl werden hier;

Doch wir lassen uns von einer Maus

In unserm Puff nicht kommandieren;

Wir werden es nicht akzeptieren,

Dass du das große Wort hier führst

Und zum Zuhälter dich kürst“!

„Pass auf“ sprach er darauf zu ihr;

Komm ruhig her dann zeig ich dir

Wer ab heut‘ ist hier der Herr.

Sie konnte nichts mehr darauf sagen

Sondern musst mit Angstgeplärr

Was Springer tat ertragen.

Er zog sie roh am Hinterbein

Und führte sie zum Tanze.

Sie schrie „Um Gottes Willen nein“

Aus Angst vor seinem Schwanze.

Er biss sie listig in den Po

Und küsste sie darunter so,

Dass zappelnd mit den Beinen sie

Im Handstand stehend „Hilfe“ schrie.

Durch ihre Hinterbeine dann

Schrie Springer sie nun zornig an:

„Du weißt doch sicher was ich will:

Als los mach es mir wie Bill

Damals in den USA

Es gemacht hat Monika“!

Dabei reckte er verwegen

Den Schwanz ihr so entgegen,

Dass sie, sie hatte keine Wahl,

Es machen musste ihm oral.

„Mein Gott, was tut der nur mit mir“

Dachte Madam von Quarkepoch.

Da küsste er den Kitzler ihr

Und so manches andre noch.

Dann hat sein Mauseschwanz gezuckt.

Sie hat es wieder ausgespuckt.

Er ließ nicht locker, froh und heiter

Knutschte er intim sie weiter.

Die andern Damen saßen still

Und sahen den beiden zu.

Die Poddatz bat ganz plötzlich „Du

Erzähl uns mehr von Bill“.

Nach einem letzten Zungenstoß

Ließ Springer Madam Quarkpoch los.

Die hauchte dabei im Lust-Gestöhn:

„Oh danke, das war wirklich schön.

Jetzt weiß ich weshalb Kräte Kratsch

Nachmittags zum Kaffeeklatsch

Anstatt von einem Frosch `ne Maus

Sich einlud hier ins Freudenhaus“.

Er ließ sie ganz zu Boden gleiten

Und begann: „In jenen Zeiten,

Als im großen Manntierreich

Drüben über’m großen Teich

Und hier die Ratten noch regierten

Und was zu machen war diktierten,

Hat der stärkste Mann der Welt

Die Untertanen arg verprellt.

Ich erzähl euch die Geschichte

Vom Präsident der USA

Wie sie im Kongressberichte

Steht von ihm und Monika.

Ich Springer, eine graue Maus,

War selbst dabei im Weißen Haus.

Mein Onkel, der zur Untermiete

Dort ein Mauseloch besaß

War auf dem Gebiete

Der Spionage einst ein As.

Aus seinem Mauseloch heraus

Konnten wir im Weißen Haus

Alles was dort so geschah

Gut beobachten von nah.

Als Clinton, der so arg verruchte

Präsident der USA

Es immer wieder neu versuchte

Sich an Weiber ranzumachen

Hab ich gelernt so manche Sachen

Die ich zuvor noch niemals sah.

Mein Onkel Pieps, `ne noble Maus

Kannte sich aus im Weißen Haus.

„Vom Oval Office bis zum Dreckwäsche-Kabuff“,

So pflegte er zu sagen,

Und so hörte ich ihn klagen

„Ist das hier der reinste Puff“!

Die Praktikantin Monica

Beim Praktikum einst ebenda

Bot flirtend Bill beim Bücken

Zur Ansicht ihren Rücken

Und zwar den attraktivsten Teil,

Aufreizend und anzüglich feil.

Sie hat mit Reizen nicht gegeizt

Den Präsidenten angeheizt,

Dass dem die Hose wurde eng

Und er, nicht grade sittenstreng

Lustvoll mit gekonntem Griff

Sie dort wo sie es wollte kniff.

Vor’m Oval Office auf dem Flur

Kam es schließlich zum L’amour.

An die Badezimmertür

Gelehnt stand er. Mit viel Gespür

Die Rückenschmerzen ihm zu lindern

Oh’n am Regieren ihn zu hindern,

Massierte sie ihn und neun Mal

Nahm den Schmerz sie ihm oral.

Er, so steht’s im Starr-Bericht,

Tat indessen seine Pflicht

Als Präsident der USA.

Als es ihm kam und Monica

Sich beinah hätt‘ daran erbrochen,

Hat er mit Helmut grad gesprochen.

„Hello Bill, How do you do“

Rief ihm der Bundeskanzler zu.

„Thank you Helmut, I am fine“

Sprach in den Hörer er hinein

Und knöpfte sich die Hose zu.

„I am just fine and how are you“?

“Oh thank you Bill” sprach darauf Kohl:

„Auch mir geht’s gut, ich kann nicht klagen.

Ich hab hier noch das Monopol

Zum Regieren: Mich zu verjagen

Und in der Wahl mich zu bezwingen

Wird Gerhard Schröder nicht gelingen“!

„Und was macht Boris“ fragte Bill.

(gemeint ist Boris Jelzin der damalige russische Präsident)

Am andern Ende wurd‘ es still.

Dann kam die Antwort: „Kaum zu fassen,

Der kann das Saufen nicht mehr lassen

Und zwickt in Suff nicht zimperlich

In manchen Arsch gelegentlich

Wobei er sich nicht daran stört

Wem der gerade so gehört“.

Clinton erwiderte darauf:

„Ja so ist der Weltenlauf.

Der eine frönt dem Alkohol

Und fühlt sich dabei pudelwohl.

Der andre stopft sich mit Behagen

Den Pansen voll mit Schweinemagen.

Wir haben alle unsre Mucken“,

Und mit sexuellem Zucken

Fügte er spontan

Das Folgende noch an:

Wenn wir all mit unsern Schwächen,

Ich und Du und Jelzin brächen

Wär das Regieren nicht mehr schön“:

Vor ihm Monica obszön

Spreizte ihre Beine breit.

Er nutzte die Gelegenheit

Mit `ner Havanna sie zu necken

Und diese sich dann anzustecken.

„Auch ich hab meine kleinen Schwächen“

Gab er dem Deutschen zu verstehen

Ohn‘ näher darauf einzugehen

Was er bei seinen Amtsgesprächen,

Dazu war es zu privat,

Noch nebenbei erledigt hat.

Während er genüsslich paffte

Und lustvoll Monica begaffte

Sagte er „Grüß Hannelore“;

Ihr Kochbuch macht auch hier Furore“!

(Hannelore Kohl-Kulinarische Reise durch Deutschland. Mit mehr als zehn verschiedenen

Kohl-Gerichten und Helmut Kohls Leibgericht dem Pfälzer Saumagen)

Von Monicas Mund erneut erregt

Hat abrupt er aufgelegt“!

„Was ich erlebte einst im Weißen Haus“

Ließ Springer sich noch weiter aus,

„Würde ganze Bände füllen.

Ich könnt viel mehr euch noch enthüllen

Doch das wäre wie ich mein‘

Hinterhältig und gemein,

Wo es mir in meinem Loch

Im Weißen Haus so gut ging doch.

Was Bill und Monica dort trieben

Hat Kenneth Starr einst aufgeschrieben“.

„Wen’s interessiert“, so fuhr er fort:

„Im Internet – Whitehouse-Report

Kann man wie es einst gewesen

In allen Einzelheiten lesen.

Vierhundertfünfzig Seiten dick.

Verschafft euch selbst `nen Überblick.

Alles steht in dem Bericht,

Nur mich erwähnt er leider nicht

Obwohl ich Mäuschen spielte dort

Für Kenneth’s Sexual-Report“.

Die Damen staunten, keine wagte

Zu widersprechen als es sagte:

„Ihr seht ich kenne mich gut aus;

Drum leite ich das Freudenhaus.

Es ist ab heute mein Milieu.

Ihr nennt mich Chef nun und Monsieur.

Was Ich befehle wird gemacht.

Ich wünsch euch eine schöne Nacht.

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Was der neue Chef im Puff

Noch erlebte im Kabuff,

Sprich in Kräte‘s Freudenhaus,

Denke ich mir demnächst aus.


wird fortgesetzt

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 8 – 80

Kräte Kratsch, die Puffmutter


ann

machte er sich auf den Weg

Um das Bordell sich anzusehen.

Unten am alten Schilfrohrsteg

Sah er eine Kröte stehen.

„Hallo du wack‘rer grauer Mann“

Sprach Springer sie, den Mauser an.

„Wo willst du denn so spät noch hin?

Was hast du heut denn noch im Sinn.

So wie dein Schwanz dir steht, denk ich,

Dass du nach einem Weib sehnst dich.

Ich hatte heut noch keinen Mann.

Wenn du willst, mein Freund, na dann…“!

Dabei raffte das rote Kleidchen sie

Und zog es hoch von ihrem Knie

Bis zur Hüfte, so dass Springer

Vor sich sah ihren Freudenbringer.

Diesen aus der Näh‘ zu seh’n

Empfand er als sehr angenehm.

Ihr Schoß war, ach wie raffiniert

Das sah er gleich, schön glatt rasiert.

Er schlug die Händ‘ aus gutem Grund

Sofort vor seinen spitzen Mund.

Am liebsten hätt‘ was ihn begrüßt

Dort unten hat, er gleich geküsst.

Sie lachte weiter: „Jederzeit,

Wenn du es willst, bin ich bereit“!

Sie himmelte ihn sichtlich an.

„Nein danke“ sprach der Mausemann.

„Ich hab gerad erst onaniert“!

Sie lächelte, war nicht pikiert

Und sprach: „Watt mutt dat mutt,

Da bist du sicher noch kaputt“!

Sie ließ ihr Kleid nach unten gleiten.

„Doch könntest du mich Heim begleiten“

Hat sie Springer eingeladen

„Da ist doch nichts dabei,

Ich könnte dir ein Mahl bereiten

Und du könntest bei mir baden.

Danach gäbe es Hirsebrei

Mit Käs und Schinken angemacht;

Das tät dir sicher gut.

Mein Haus ist warm und überdacht

Und sicher absolut.

Du brauchst auch keine Angst zu haben,

Denn ich bin im Krieg neutral.

Ich steh auf kluge tapf’re Knaben

Und treffe meine Wahl

Nach dem was mir mein Froschherz sagt.

Das ist, da es schon sehr betagt

In Sachen Männer sehr erfahren.

Doch es hat mir in all den Jahren

Bei all den vielen Kandidaten,

Noch nie so deutlich zugeraten

Wie gerade jetzt bei dir.

So komm doch ruhig mal mit zu mir.

Wir können uns schön unterhalten,

Die Nacht gemütlich uns gestalten

Und wenn sich mehr ergeben sollte…“

Sie sah wie er die Augen rollte,

„Dann ist ja niemand sonst dabei;

Wir sind alleine dort: Wir zwei

Sind doch keine Kinder mehr“!

„Na gut“ sprach darauf zögernd er

Und dann hakte er sie munter

Mutiger werdend sogleich unter.

So ging die Kröte mit der Maus

Arm in Arm zu ihr nach Haus.

Kräte Kratsch“ stand an der Türe

Und eingerahmt von `ner Bordüre

In großen Lettern übertrieben,

„Puffmutter“ in Rot geschrieben.

Springer stutzte, diesen Namen

Trug eine von den Haremsdamen,

Er hatte ihn einst dort gelesen

Als er bei Hof war mal gewesen.

Wie Schuppen fiel’s ihm von den Augen;

„Wozu die Leut‘ bei Hof all taugen“

So dachte er, da sagte sie:

„Es ist des Schicksals Ironie,

Die mich zu dem Beruf gebracht

Der immer mir hat Spaß gemacht.

Weil ich nichts lernte und nichts konnt‘

Warf mich das Schicksal an die Front.

Entsprechend meinem Naturell

Leite ich hier nun das Bordell.

Es macht mir Freud‘ und passioniert

Gelt‘ ich hier als renommiert“.

Die Soldaten mögen mich

Und meine Mädels die parieren.

Also warum, so frag ich dich

Sollte ich mich strapazieren

Und als eine unter vielen

Pausbacks Haremsdame spielen.

Das ist ein Titel nur und Name.

Hier im Puff bin ich `ne Dame

Die unabhängig von einem Mann

Selbständig und frei noch schaffen kann.

Hier werde ich so akzeptiert

Wie ich bin“! Ganz ungeniert

Erzählte Springer sie ihr Leben.

„Manches ging mir einst daneben:

Als ich ein junges Quappchen war

Und noch glaubte an den Adebar

Da kam doch der beim Mondesschein

Tatsächlich zu mir. In mein Bein

Hat er damals so geschickt

Mit seinem Schnabel mich gezwickt,

Dass dort wo er mich hat getroffen

Die Wunde klafft noch immer offen;

Warte mal ich zeig es dir.

In der Mitte, genau hier…;

Sie wollt ihr Kleidchen wieder heben

Doch Springer winkte ab:

Er sprach. „Auch ich hab viel im Leben

Bereits schon durchgemacht, als Knab‘

Hat einer, ich konnt‘ nicht entkommen,

Mir meine Jungburschenschaft genommen.

Zweimal, ich weiß es ganz genau noch heute

Wie sich der freche Mauser freute

Als er mir meine Kindheit nahm.

Als es zum zweiten Mal mir kam

Hat dumm er vor sich hin-gelacht

Und sich’s im Stehen selbst gemacht.

Kräte schüttelte den Kopf

Und hat wütend nur gefaucht:

„Auch ich wurde als Kind missbraucht!

Rate mal woher mein Kropf

Stammt: Ich war damals sieben alt;

Da nahm ein Manntier mit Gewalt

Mich am Teichufer gefangen

Und ist mit mir nach Haus gegangen.

Ich musste seinem Weib die Brüste

Die zuvor er selbst nur küsste,

So lang lecken und sie knutschen

Und die ganze Milch leerlutschen

Bis sie nichts mehr von sich gaben.

Anfangs konnt‘ ich mich dran laben.

Doch später, ich war längst schon satt,

Obwohl ich keinen Durst mehr hatt‘,

Setzte mich der Ehemann

Wieder an ihren Busen an.

Ich war längst voll und konnt‘ nicht mehr;

Da schrie er „Sauf sie gefälligst leer“

Und fluchte dabei ungezogen.

Ich hab `nen Kropf mir angesogen;

„Schau mich an“ sprach sie zu Springer.

Der sah den Kropf zwar. Ihre Dinger

Die rund und prall darunter hingen,

Von denen war er momentan

Mehr als vom Kropfe angetan.

Sie mit den Augen zu verschlingen

War interessanter als der Kropf

Unter ihrem Kopf.

Sie erzählte ohne Pause

Weiter: „Auch bei uns zu Hause

War die Jugend keine Gnad‘.

Im Gegenteil ein Höllenpfad

Der mich herab vom Krötenstuhl,

Dort wurde ich dereinst geboren,

Führte mich durch manchen Pfuhl.

Selbst mein Vater unverfroren,

Hat sich oft an mir vergangen“.

Sie sprach weiter unverfangen

„Und meine Mutter Kotzerpoch

War zu mir viel schlimmer noch.

Sie verkuppelte, ich war grad acht

Mich gar schamlos. Jede Nacht

Musst ich mit einem andern pennen.

Ich lernte damals Frösche kennen,

Du glaubst es nicht wie viele kamen.

Ich weiß noch heute ihre Namen:

Höppepät und Kunkelux,

Itsche, Kneter, Hoppetutz,

Kroddel, Kicker, Krotteler,

Grünberger und Grunderer,

Mullkäckert und Krottesack,

Das ganze grüne Lumpenpack;

Huckeperre, Höpfekraat;

Immer war ich stets parat.

Kulldux, Urks und Unkerich;

Itzeporker, Kreterich;

Graf Höpfe Krotsch von Kruttchenbaben

Wollt dreimal in der Nacht es haben;

Ich hatt’s nicht leicht in jener Zeit.

Immer hatt‘ ich die Beine breit.

Datschga, Batschga, Tatschkerer

Und der feiste Brotzerer

Fürsten, Grafen, die feinsten Herrn

Hüpften nachts auf mir herum

Und taten was sie hatten gern.

Oft war es mir fürwahr zu dumm

Was die Kerle mit mir machten.

Doch weil sie Mama Mücken brachten

Musst ich es ertragen

Ohne was zu sagen“.

„Gott sei Dank“ sprach sie verroht:

„Nachdem Mama war endlich tot

Wurde meine schlimme Lage

Ein bisschen besser, keine Frage.

Als mein Vater war gestorben

Hat mein Opa mich umworben.

Die Oma saß dabei, sah zu.

Sie trug ihr schwarzrotes Dessous

Und fummelte an sich herum

Und kümmerte sich auch darum,

Trotz der Gicht in ihrer Hand,

Dass Opas Grüner ihm auch stand.

Ach was haben wir gelacht.

Manchmal ging’s die ganze Nacht.

Opa kannte wie kein Zweiter

Bei den Kröten sich gut aus.

Der zitterige alte Penner

War ein echter Krötenkenner“!

Kräte lachte und sprach weiter

Zu Springer, ihrem Gast im Haus:

„Doch das ist alles lang schon her.

Die beiden leben längst nicht mehr.

So war mein bisheriges Leben.

Holperig und niemals eben

Ging es durch meine Jugendzeit.

Wenig Glück doch sehr viel Leid

Musst‘ ich in den schlimmen Tagen

Meiner Pubertät ertragen“!

„Doch rückblickend“ ergänzte sie

„Bin dankbar ich doch irgendwie,

Dass es kam so wie es kam.

Als ich die Stellung hier annahm

Und blickte ohne Zorn zurück,

Empfand zum ersten Mal ich Glück“!

„Man muss das Leben wie es kommt

Nehmen und wenn’s einem frommt“

Sprach Springer zu ihr mit frohem Lachen,

„Nur das Beste daraus machen“!

„Du bist klug“ sprach sie darauf.

„Du kennst nun meinen Lebenslauf

Und weißt, dass mir mein Job macht Spaß.

Hör zu mein Freund, ich sag dir was:

Du könntest bleiben hier zu wohnen.

Ich würd mit Liebe dich belohnen.

Du könntest mich gut unterstützen.

Als Türsteher vor meinem Haus

Würdest du als kriegsgediente Maus

Uns vor den geilen Leutnants schützen

Die täglich es gar aggressiv

Dreimal wollen zum Nulltarif.

Gute Kost und freie Logis

Würdest du bei mir hier haben“.

Sie fasste ihm dabei ans Knie,

„Und auch noch andre Gaben

Hättest du hier kostenlos“.

„O ja“ sprach er, „das wär famos“.

Er schielte dabei auf ihre bloßen

Wunderschönen, vollen, großen,

Und wohlgeformten grünen Brüste.

„Aber“ sprach er dann, „ich müsste

Den Dienst in der Armee quittieren

Oder aber desertieren.

Dann wär ich brotlos nach dem Krieg“.

Als er dann bedächtig schwieg

Versuchte sie es noch einmal:

„Bei mir“ so machte sie ihm Mut,

„Hast du’s auch nach dem Kriege gut.

Das Geschäft, du wirst es sehen

Wird nach dem Krieg noch besser gehen.

Sie werden alle wiederkommen.

Wenn wir uns jetzt um sie bemühen

Wird das Gewerbe weiterblühen“!

Er dacht bei sich „genau genommen

Stimmte es was da Kräte quakte“.

Bevor er „Ja“ zu sagen wagte

Hörte er sie weiterwerben.

„Du könntest im Krieg womöglich sterben.

Mir würd’s vergeh’n. Vor lauter Trauer

Könnt ich nicht auf meine Kröten achten

Die mir diesen Wohlstand brachten.

Die steckten dann nach Nutten-Masche

Was sie verdienen in die Tasche

Ohne die Hälfte mir zu geben.

Ich müsste den Puff am Ende schließen

Und hätte nichts zum Leben.

Ich könnt‘ oh’n dich nicht mehr genießen.

Drum bitt ich dich, sei etwas schlauer

Als all die anderen Soldaten.

Verzichte ab heut auf Heldentaten,

Zieh nicht mehr an die Front hinaus.

Tob dich bei mir zu Hause aus.

Lass lieben uns! Verzicht auf Krieg!

Dann ist auf unsrer Seit‘ der Sieg!

Niemand wird dich bei mir suchen.

Troxartes wird dich zwar verfluchen

Weil du bei ihm ein hohes Tier

In seinem Heer warst als Off’zier.

Ohne dich, so denk ich, wird er binnen

Drei Tagen dann den Krieg verwinnen

Und Pausback wird der Sieger sein“!

Sie sprach sie weiter auf ihn ein

Um Halt bei ihm zu finden

Und ihn an sich zu binden.

„Ich würde alles für dich machen;

Nachts an deinem Bette wachen;

Dir deinen Lieblingskuchen backen;

Für dich sogar die Nüsse knacken

Die du als Mauser so sehr liebst

Und in Sachen Liebe, ja,

Wenn Du mir die deinen gibst,

Da wär ich immer für dich da“!

„Ach was wär das angenehm

Für mich und auch so schön bequem“

So dachte er und sagte „Ja

Wenn du es willst, dann bleib ich da“!

„Ach meine liebe kleine Maus,

Ab jetzt bist du fest bei mir zu Haus.

Alles werd‘ ich mit dir teilen;

Alles werde ich ab nun

Nur noch für dich alleine tun“!

„Du könntest ruhig dich mehr beeilen

Und mir die Pantoffel bringen

Denn meine Füße frieren hier

Im feuchten Hause sehr bei dir“

Gab er zur Antwort ihr darauf.

„Doch nun zu den andern Dingen“!

Und dann zählte er sie auf.

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Wie es im Puff dann weiter geht

In der nächsten Folge steht


wird fortgesetzt

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.