Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 8 – 49
Die Götter, der König und die Offiziere
dem Mund des Sonnengottes Re
Am Nil-Strom dereinst mit Juchhe,
So hat das damals angefangen
Vier Frösche und vier Schlangen sprangen.
Von der Schöpfergottheit auserkoren
Ward die Achtheit so geboren
Mit der am Nil begann
Was in Rom man weiterspann
Doch wie uns die Bibel lehrt,
Ins Gegenteil hat dort gekehrt.
Das was ganz Ägypten glaubte,
Nämlich dass Frösche Götter sind
Drehte der Klerus der Katholen,
Wie vom Papste anbefohlen,
Im Vatikan nun um geschwind
Damit es zu neuen Glauben passte.
Was sich Johannes da erlaubte
Als sein Machwerk er verfasste
Ist gleichzusetzen in etwa dem
Was mit Homers Epos einst geschah.
Auch in der Batrachomyomachia,
Wird die Aussage der Ilias mit System
Indem das Werk man parodiert,
Antithetisch routiniert,
Wie ihr später hier noch seht,
Genau ins Gegenteil verdreht.
Johannes im Religionsverlauf
Griff den ägyptischen Faden auf
Und hat weiter ihn gesponnen.
Er hat dereinst damit begonnen,
Das belegen alle Quellen,
Den Frosch als Satan hinzustellen.
In seiner Offenbarung steht
Wie einem Lügner es ergeht.
„Frösche springen Kaul für Kaul
Ihm aus seinem Lügenmaul
Gleich unreinen Geistern aller Art“.
So hat er uns es offenbart.
Damit sind wir bei der Bibel.
Ich erwähn‘ die alte Fibel
In der Johannes seinerzeit
Solche hat uns prophezeit,
Weil ich denk ihr kennt
Auch das Alte Testament“.
„Sie meinen sicher die Geschichte
Aus dem Exodus-Berichte“
Sprach hellwach drauf der Major
Und kam dem König fix zuvor.
“Genau“ rief der, „hier seht das Bild!
Die Frösche führten wahrlich wild
Sich in Ägypten damals auf
Als Moses sie zu Hilfe rief.
Doch die Sache, sie ging schief.
Der Pharao nahm es in Kauf.
Denn Frösche galten ja als heilig.
Er schloss die Landesgrenzen eilig
Damit kein Heiliger konnt‘ fliehen.
Er ließ das Hebräer-Volk nicht ziehen.
Er brauchte Moses! Ungezogen
Hat er zum Bleiben ihn bewogen,
So steht es im Exodus-Bericht,
Indem er die Grenzen machte dicht.
Bevor wir Moses ziehen lassen
Wollen wir uns dort“
So fuhr Troxartes, der König fort,
„Weiter mit dem Frosch befassen.
Der wurde Dank neuem, frischen Laich,
Im Nil-Strom-Land sehr einflussreich
Und bei Damen hochbegehrt
Denn mancher war sehr liebenswert.
Wir wissen dieses von Gott Thot.
Dem Weisesten der Weisen
Er ließ den Frosch heilig preisen
Und brachte, wenn es sich grad bot,
Ihnen im eignen Tempel gar
Ab und an ein Opfer dar.
Er weihte auch Nefretari ein.
„Frösche können hilfreich sein“
Sprach der ibisköpfige zu ihr,
„Zu stillen fleischliches Verlangen.
Mädchen, ach so glaube mir
Du kannst Unsterblichkeit erlangen.
Glaub mir Kind, das ist kein Stuss
Ganz einfach schnell mit einem Kuss“.
„Küss Ihn“, sprach er, „und du wirst sehen,
Ein Wunder wird mit dir geschehen“!
Sie küsste ihn und siehe da:
Was machte da der Hopsasa?
Er machte kehrt darauf im Nu
Und wandte ihr den Rücken zu.
Sie fragte Thot: „Was will der Frosch“?
Der sprach: „Dein Kuss auf seine Gosch
Hat ihm wohl nicht recht behagt“.
„Was will er dann“? hat sie gefragt.
„Küss den Hetscher auf den Rücken“
Sprach der Weisheitsgott zu ihr.
„Das wird ihn sicher mehr beglücken“!
„Ja und was wird dann aus mir“?
Wollte Nefretari wissen.
Thot ausweichend fuhr fort gerissen:
„Im Totenbuch steht was passiert“.
Die Königin hat sich geziert.
Die Gute hätte wissen müssen,
Dass einem Frosch den Po zu küssen
Unsterblichkeit all jenen bringt
Denen beim Kusse es gelingt
Dem Frosch im überzeugten Glauben
Küssend seinen Laich zu rauben.
So stand es einst im Totenbuch!
Wie viele machten den Versuch,
Steht dort leider nicht beschrieben.
Dies ist bis heut geheim geblieben“.
Brotnagers Offiziere staunten.
Troxartes hörte wie sie raunten:
„Des Königs Wissen ist grandios“
So tuschelten sie fassungslos.
Er hörte es und freute sich.
Dann fuhr er fort gar feierlich:
„Der Frosch, ich sage es nicht gern;
Doch Neid liegt mir als König fern,
Gehörte im Ägypter-Reich
Zu des Manntier’s Hochkultur.
Gefäße einem Frosche gleich
Fand man und mancherlei Skulptur.
Heute sagen die Archäologen
Auf die Froschfunde bezogen,
Welche man im Nil-Strom-Land
Zu vielen Tausenden schon fand,
Dass der Frosch ganz offenbar
Im Altertum ein Wesen war
Welches von Theben bis Alexandria
Man als Glücks-und Orakeltier ansah.
In des Manntieres Museen
Sind sie heute noch zu sehen.
Fröschen aus Elfenbein und Gold
Und solchen auch aus Edelstein
Waren die Ägypter hold.
Öllampen im Froschdesign
Gab einst den Toten man gar weise,
Mit auf ihre letzte Reise.
Der Frosch als Auferstehungstier
War auch den Göttern ein Pläsier.
Vom grünen Quax als Himmelszeichen
Ließ selbst Anubis sich erweichen.
Der Totengott beim Bandagieren
Legte Figürchen von den Tieren,
Das war dereinst der letzte Schrei
Den Verstorbenen mit bei.
Leere Gräber die sich fanden
Beweisen: Oft wurde auferstanden!
Wer einen Frosch nach dieser Masche
Hatte in der Mumientasche
Im Sarkophag bei sich versteckt
Der wurde wenn man diesen fand
Drüben dann im Totenland
Behandelt mit Vorzug und Respekt.
Die Götter, den Fröschen wohlgesonnen
Haben sofort dort begonnen,
Ohne sich erst lang zu streiten,
Die Auferstehung einzuleiten.
Ein Frosch im Grab, lebend mumifiziert
Hat die Auferstehung garantiert.
Die meisten Frösche so geschunden
Sind aus den Gräbern längst verschwunden
Weil Grabräuber welche sie fanden,
Die Auferstehungs-Grabbeigaben
In den Müll geworfen haben.
Die anderen sind auferstanden“!
Die Maus-Offiziere all‘samt blass,
Dachten, „wenn stimmen sollte, dass
Frösche auferstehen können,
Sie die Schlacht am End gewönnen.
Dann wär das ganze Morden ja
Nichts als reines Trallala
Und ganz umsonst bislang gewesen“.
„Lasst mich euch noch zwei Geschichten
Aus dem Meroer-Land berichten“
Fuhr der König weiter fort.
„Vor kurzem fanden Forscher dort
Metallschalen mit Lotusblüten
Und Fröschen d’rauf die sich bemühten,
Auf den Lotusstängeln hockend
Ein Kreuz zu tragen mit dem Mund.
Der Christenglauben sehr verlockend
Für Frösche, glaubt man wär der Grund.
Lotus, Frosch und Kreuz gleichwohl
Kannten die Nubier als Symbol,
Welches, wie ihr alle wisst,
Ein Auferstehungszeichen ist.
Anstelle von dem Horusknaben
Wollte man nun den Neuen haben.
Für Isis trat im Zeitenlauf
Ihn säugend nun Maria auf.
(siehe W. Hirschberg Frosch und Kröte,
unter Christliches Nubien / Kusch S.54 ff)
Weil anfangs man hat sich geschämt
Für Ihn, wurd er als Frosch verbrämt.
Manches was anderswo im Busch
Versteckt lag, trat im Lande Kusch,
Langsam zwar, gar keine Frage,
Immer mehr ans Licht zu Tage.
Wie im Nil-Strom-Lande auch
Wurd der Frosch in Nubien Brauch.
Selbst der König am Gewand
Trug ihn nun als Unterpfand
Für Auferstehung die dem Leben
Erfüllung und Sinn erst sollte geben.
Dem Skarabäus wuchsen kleine
Zart geformte Nacktfroschbeine.
(Skarabäus: Mistkäfer. Die Ägypter verehrten in seiner Gestalt die Sonne.
Sein Bild bedeutet als Schriftzeichen „Werden, Entstehen“. Aus verschiedenen
Materialien gearbeitete Skarabäen mit eingeschliffenen Namen dienten als
Siegelsteine und wurden bei der Mumifizierung als Auferstehungssymbol in
die Mumienbinden eingefügt. In Nubien wurden die Skarabäen mit Froschbeinen
dargestellt um auch den Frosch als Auferstehungstier für das neue Werden und
Entstehen nach dem Tode, zur Unterstützung des Mistkäfers symbolisch mit zu nutzen)
Dem Frosch als Auferstehungszeichen
Musste der Käfer fortan weichen.
Nicht nur in Sachen Religion
Tat damals in der Nil-Region
Der Frosch gar dreist sich nun hervor.
Auch im Zauberei-Ressort
Trat er an des Flusses Lauf
Immer unverblümter auf.
Auf manchem alten Zauberstab
Dem man Verstorbenen ins Grab
Legte zwecks der Wiederkehr,
Zeigt er sich im Profil uns her.
Er sitzt, so scheint’s, nebst dem Schakale
Gott Anubis auf der Schale
Der Waage der Gerechtigkeit
Zur Auferstehung schon bereit“!
Nach einer schöpferischen Pause,
Die erzwungen vom Applause
Der Offiziere war vor Ort,
Fuhr der König weiter fort.
„Lasst uns“ sprach er eilig „nun
Uns einen Blick nach Hause tun.
Auch bei uns im eignen Land
Sich manches Froschfigürchen fand
Das heut uns in der Gegenwart
Die Froschvergangenheit verklart.
Im Nationalmuseum zu Athen
Sah kürzlich einen Frosch ich steh’n.
Das Tier, ein echter Bronzeguss,
Trug zu allem Überfluss
Ein Manntier auf dem breiten Rücken.
Neben dem, durch angespanntes Drücken
Presste der Frosch ein Kind heraus.
Es sah nach Auferstehung aus
Was sich da meinen Augen bot.
Der Kleine schien in Atemnot.
Eben aus dem Hetsch gekommen
War er noch arg mitgenommen.
Er saß nur dort, sprach keinen Ton.
Geschafft. Die Reinkarnation
Stellte wohl ein Manntier dar,
Das er früher einmal war.
Der erwachsene Mann indes
Trug auf seinen Schultern Bes,
Den Schutzgott aller Wöchnerinnen.
Der Frosch trug alle drei von hinnen.
Bevor ich den Quax mir recht besah
War er weg und nicht mehr da“!
„Sagenhaft“ pfiff der Major,
„Das kommt mir recht phantastisch vor“.
Der Oberst keck zum Feldmarschall:
„Ein wahrhaft sonderbarer Fall“!
Der Leutnant sah den Hauptmann an.
Der glaubte offenbar daran.
Er fragte den König: „Diese Lehr
Von Seelenflucht und Wiederkehr
Die glaubst du doch wohl selber nicht“?
Der König drauf: „Aus meiner Sicht
Sind die Frösche in der Lage
Zu zaubern, das steht außer Frage.
Denkt an den Froschkönig von Grimm.
Er wurd zum Manntier, es war schlimm.
Stellt euch vor, den Fröschen fiele ein
Ein Volk gemischt mit uns zu sein,
So wie es dereinst Alexander
Zur Hochzeit von Susa im Iran
Angeordnet hat im Größenwahn“.
„Das gäb‘ ein tolles Durcheinander“
Lachte da der Hauptmann laut:
„Ein Mauser mit `nem Frosch als Braut“!
„Doch“, so fuhr mit Ernst im Wort
Troxartes der Mäusekönig fort:
„Verschmelzungspolitik betrieben
Haben auch schon uns’re lieben
Ahnen und zwar mit den Ratten
Weil die läng’re Schwänze hatten.
Doch Pausback Geist ist viel zu klein.
So was fällt dem niemals ein.
Dazu ist der ja viel zu dumm
Und außerdem fehlt ihm der Mumm“!
„Sie wissen tatsächlich allerhand“.
Hat im Schmeicheln gut erprobt
Der Oberst nun den Rex gelobt.
„Majestät ihr Sachverstand
Und ihr herpetologisches Wissen
Ist im Krieg ein Ruhekissen
Auf dem man selbst in einer Schlacht
Noch ruhig schlafen kann bei Nacht“!
Der König freute sich. Das Lob
Er abwinkend beiseite schob
Um sogleich, ohne Luft zu sparen,
In seiner Rede fortzufahren:
„Will man sich Rex und Feldherr nennen
Dann muss man seine Feinde kennen“
Ergänzte er im Redeschwall
„Deshalb hab ich so wie sie,
Mein lieber Oberfeldmarschall,
Auf der Führungs-Akademie
Damit man keinen Krieg verliert
Das Hauptfach Taktik gut studiert.
Wissen was der Gegner macht
Ist das A und O in einer Schlacht“
Sprach er. „Drum Männer hört mir zu“.
Dann fuhr er fort in aller Ruh:
„Der Frosch, das wissen alle wir,
Ist ein gar sonderbares Tier.
Er ist nicht riesig, eher klein;
Doch mischt er sich in alles ein.
Mit seinem nächtlichen Tumult
Hat er schon manchen eingelullt.
Er ist zwar nicht besonders schlau
Doch macht er manchmal so Radau
Dass eine jede Kreatur
Staunen über ihn kann nur.
Jahrtausendelang gab er den Ton
An in des Manntiers Religion.
In Ägypten, das hab ich schon erklärt,
Hat er sich lang als Gott bewährt.
Doch auch in Rom, im Mithras-Kult
Mischte er heimlich mit. Okkult
Diente der Frosch in Pergamon
Um die Zeitenwende schon.
In den Kulthöhlen von Kapikaya
Leuchtete zur Weihnachtfeier
Geformt in Lampen er aus Ton
Dem Neuen zur Inkarnation.
Bruchstückhaft sind diese alten
Öllampen heute noch erhalten.
Hier seht, ich hab aus Pergamon
Zwei Fragmente auch davon“.
Der König, der ein Sammler war,
Sprach weiter: „Auf manchem Kultaltar
Leuchteten Frösche insgeheim
Erst Mithras , dann dem Neuen heim.
Wie in Ägypten es war Brauch
Machten es die Unsern auch.
Der Frosch als Auferstehungstier
Rückte vor ins Mausrevier.
Am Eridanos einst zur Zeitenwende
Half er bei der Samenspende.
So wie zuvor im Nil-Strom-Reich
War auch bei uns begehrt sein Laich.
Wie einst Osiris ward das Leben
Posthum damit zurückgegeben
So tat man es im Griechen-Reich
Der froschköpfigen Heket gleich“!
Wobei Troxartes kurzerhand
Zum Gefäß griff welches vor ihm stand.
Das zeigte er den passionierten
Helden damit sie es kapierten.
„Seht euch dieses Kunstwerk an.
Schaut nur was er macht der Mann
Dann wird auch euch die Sache klar
Wie sie früher bei uns war“!
Der Oberst sagte nur „igitt“.
Der König sprach: „Aus dem Verschnitt,
Den man im Fass gesammelt hat
Wurde was. Das Zölibat
Zwang die Priester dies zu tun.
Die Frösche, gegen Aids immun
Waren, sagt man, in jener Zeit
Zur Samenspende gern bereit.
Sie taten es ohn‘ Widerworte.
So zeugte man in der Retorte
Krieger, Heroen und Götter gar.
Weil das ziemlich schwierig war
Und noch nicht recht ausgegoren,
Wurd manches Zwitterding geboren.
Eine Kröte mit Manntierkopf
Und feminin gewirktem Zopf
War eines dieser Zwitterwesen.
Dass eine Göttin sie gewesen,
Das ist den Manntier-Forschern klar.
Indessen wie ihr Name war,
Um das Bild uns abzurunden,
Hat man noch nicht herausgefunden.
Der Archäologe der sie fand
Einstmals im Achaierland
Erklärte sie wäre in Person
Die neueste Inkarnation
Von Heket der göttlichen Ägypter-Kröte
Weshalb zur Allgottheit er sie erhöhte“!
Die Mäuse staunten. Der Oberst sprach:
„Das macht den Fröschen keiner nach“!
Der Hauptmann schimpfte: „Sapperlot
Treibt mit den Göttern keinen Spott.
Eine Kröte auf dem Thron
Das gab es in der Religion
Noch niemals nicht, das darf nicht sein“!
Da mischte sich der Leutnant ein:
„Ich hab einmal ein Buch gelesen,
Es hieß „Auf den Frosch gekommen“.
Der Autor hat es ganz genau genommen,
Mit jedem Worte das er schrieb.
Drum manches mir im Kopfe blieb.
In Japan ist es so gewesen.
So schrieb R.W. der Buchautor,
Und dann trug er Verse vor
Mit denen jener irgendwann
Als er das Vorwort schrieb, begann:
Auf den Frosch gekommen
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Wie Die Sache weitergeht
In der nächsten Folge steht
Wird fortgesetzt
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