Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 8 – 45
Wahlvorbereitungen im Hades
und im Olymp
Und weiter
fügte Minos dann
Im Hades das Folgende noch an:
gar tief gespalten
Ließ göttlich Zeus die Götter walten.
Poseidon, Hephaistos und Athene
Nebst Hera und Hermes waren jene
Welche den Achaiern nützten
Und sie im Kampfe unterstützten.
Leto, Aphrodite, Artemis und Apoll
Schlugen sich gar ehrenvoll
Im Kampf um Troja seinerzeit
Gar ruhmreich für die Minderheit.
Der alte Zeus hielt sehr geschickt,
Im Hintergrund sich anfangs raus.
Er hatte die Lage überblickt
Und spielte mit ihnen Katz und Maus.
Er wusst‘, bei allen Teufelsfesten
Wirkt der Parteienhass am besten.
So dacht er schon im Troja-Krieg
Und schenkte Aias drum den Sieg
Jener, nach der neuen Masche,
Stieg wie ein Phönix aus der Asche
Und kam in Rom zu Rang und Ehren.
Was will uns die Geschichte lehren“
Fragte Minos: Aiakos darauf
Sprach: „Die Dinge nehmen ihren Lauf
So wie der Schöpfer sie geplant.
Zeus hat das alles vorgeahnt!
Deshalb konnt‘ er sich nebst dem alten
Gott Jahwe dort so lange halten.
Doch der hat, sagt man, einen Sohn.
Die Seelen munkeln längst es schon.
Dem hat der Alte wohlbedacht,
Den Job dort oben zugedacht.
Messias nennt er sich! Man sagt
Er wurd als Ketzer angeklagt
Und starb am Kreuz der arme Frosch“!
„Er war ein Nachfahr von Enosch“
Schaltete sich Rhadamanthys ein.
„Ich kenn den Fall. Gar hundsgemein
Und feig hat man ihn umgebracht.
Am Kreuz starb er! Es ist vollbracht
Waren seine letzten Worte.
Er war einer von der Sorte
Der die Welt verbessern wollte.
Dass er am Kreuze enden sollte,
Er der keinem jemals was getan,
War seines eignen Vaters Plan.
Übrigens, damit ihr’s wisst:
Als Herkules gestorben ist
Schrie im Feuer er in Forte,
Wie Kyrios die gleichen Worte.
„Vater, ich komme, es ist vollbracht“.
(Gerhard, R.Steinhäuser,
Jesus - Erbe der Astronauten, Wien 1973, S. 105)
Nach diesen Worten stieg er auf
Zu Zeus welcher mit Gottesmacht
Reagierte mit Donner und Blitzschlag drauf.
Doch nun zurück zu Jeschua
Dem so viel Unrecht einst geschah.
Er wollt der Welt den Frieden bringen.
Das wird ihm wohl nun nicht gelingen,
Denn Tote, das weiß jedes Kind,
Zu nichts mehr recht geeignet sind.
Das Sonderbare an der Sache,
Weshalb ich Sorgen mir hier mache,
Ist, dass die Seele von dem frommen
Mann ist noch nicht angekommen.
Irgendwas an diesem Frosch
Ist sonderbar. Schon bei Enosch,
Verfolgt man dessen Ahnenreihe
Ist manches nicht koscher, Gott verzeihe.
Der Sohn des Set und Adams Enkel“
Sprach er und kratzte sich am Schenkel,
„Wurd neunhundert und siebzig Jahre alt“.
„So war das damals eben halt“
Grinste Aiakos: Minos fuhr indes schon fort:
„Im Buch der Bücher manches Wort
Darf man nicht so wörtlich nehmen.
Auch bei Lamech taucht als Schemen
Im biblischen Geschichts-Verlauf,
Aus dem Nichts Sohn Noah auf.
Den greisen Sohn Metusalechs,
Lamech, vertrat ein Frosch beim Sex
Sofern den Bibelrollen von Qumran
Man ernsthaft Glauben schenken kann.
Ohne dass ihr greiser Gatte
Mit der Gemahlin Beischlaf hatte
Wurde ihr ein Sohn geboren.
Sie hatte `nen Frosch sich auserkoren.
Bat Enosch, des Lamechs Weib
Küsste ihn wohl zum Zeitvertreib.
Einige Forscher sagen klar,
Dass Krötenlaich im Spiele war.
Der andre Teil der Exegeten
Spricht von himmlischen Sekreten,
Die in Form von Tröpfchen-Samen
Regnerisch vom Himmel kamen.
Däniken schrieb, er wüsste gar
Wer der Samenspender war.
Wächter des Himmels nennt er ihn
Der seinen Samen so gedieh’n
Hat in Bat Enosch’s Schoß gelegt.
Die hat sich nicht lang aufgeregt;
Auf Bitten des Wächters hin entschloss
Sie sich und nannte Noah ihren Spross.
Der wurde später wie man weiß
Seefahrer auf göttliches Geheiß.
Er erlangte Ruhm für seine Tat
Der Landung auf dem Ararat“.
Rhadamanthys der Oberrichter sprach
Indem er Minos unterbrach:
„In den alten Bibelrollen
Die Jahrtausende verschollen
Waren, fand sich so manches Sonderbare.
Da steht über die unfruchtbare
Frau von Lamechs Sohne Nir
Etwas das bekannt nur ihr
Bis vor kurzem ist gewesen.
Schwarz auf weiß steht da zu lesen,
Dass Sopranima schwanger war.
Es war nicht der Adebar!
Melchisedech, so hieß der Knabe,
War eine reine Gottesgabe.
Der Herr gar selbst hat ihn gepflanzt.
Das Kind ins Paradies verschanzt
Weil die Sintflut stand bevor.
Nach Abrahams Sieg über Kedor
Taucht er, wie wir heute seh’n
Wieder auf im Weltgesche’n.
(1 Mose, 14, 17-20)
Die Exegeten wissen nicht
Wie sie den Geburtsbericht
Aus den alten Qumran-Rollen
In die Bibel übertragen sollen.
Melchisedech ist plötzlich da.
(Jerusalemer Bibel-Lexikon Seite 581 Text anbei)
Taucht auf wie Deus ex machina“!
„Du bist ganz schön bibelfest“
Staunte Minos. Aiakos schwieg.
„Ich erzähl euch jetzt den Rest“
Fuhr der Oberrichter heiter
Sogleich zu berichten weiter:
„Damals nach dem Laomer-Krieg
Segnete mit viel Tamtam
Der Aufsteiger gar Abraham.
Unvorstellbar der Faux pax!
Doch es kam nicht zum Eklat.
Im Gegenteil nach `nem Schluck Wein
Strich Melchisedech die Steuer ein“!
„Was war mit Abraham nur los,
Dass er verschenkte so sein Moos“
Wollte Minos geschichtsbeflissen
Nun von Rhadamanthys wissen.
Der Oberrichter sprach darauf:
„Er wusst‘ das göttlich war das Wesen
Welches ihm gegenüber stand.
Dies ist eine von den vielen Thesen
Welche im Geschichtsverlauf
Um Melchisedech entstand.
Bestätigt wird in dieser Sache
Der Exeget welcher vom Fache,
Wenn er fleißig und nicht verdrießt,
Auch in den Psalmen weiterliest.
Der Psalm einhundertzehn, dort eins bis vier,
Erhärtet was schon ahnen wir;
Und wer im Neuen Testament
Auch die Hebräer-Briefe kennt,
( Hebr 5,1-8,2 Hebr 7,1-28)
Der weiß, auch wenn es nicht so scheint,
Dass jener Frosch ist dort gemeint,
Dessen Seele, wie wir wissen
Wir noch immer hier vermissen“.
Aiakos staunte. Fassungslos
Sprach er: „Die Sache ist dubios.
Es könnte sein, bei solchen Banden
Zum Wächter des Himmels dort ganz oben,
Dass sie ist wieder auferstanden
Um den Herrn Papa zu loben
Der sie einst mit Gottesmacht
Hatte auf die Welt gebracht“!
Da hakte Minos nochmal ein:
„Ja aber es könnt durchaus sein,
Dass, er sich im Olymp zu Wahl
Der Götter stellt nun auch einmal.
Ich hab gehört da gibt es einen
Von dem die Frösche oben meinen,
Dass er, wenn er sich dafür stellt,
Gewinnt und Frieden bringt der Welt“!
„Er wurde dort grad nominiert.
Mit Chi und Rho steht er notiert
Auf der Kandidatenliste“
Das ist sie unsere vermisste
Grüne Seele“! Aiakos
Freute sich und lachte los
Dass sich unten ungelogen
Im Hades alle Wände bogen.
Und Rhadamanthys, im Hades Oberrichter,
Sprach grinsend bis über beide Ohren,
„Von all dem seligen Gelichter,
Ging noch nie etwas verloren“!
Im Olymp indessen lief
Der Wahlkampf und so manches schief.
Zeus spann die Fäden und konnte walten.
Er hatte die Macht ja noch dazu.
Und um diese zu behalten
Riskierte er so manchen Coup.
Die Bilder die man plakatiert
Hatte zwecks der Götterwahl
Ließ er entfernen raffiniert.
An der Wand im großen Saal
Hing neben seinem Wahlplakat
Nun mancher fremde Potentat
Dessen Konterfei arg störte
Weil es dort nicht hingehörte.
Die Helden alle von Homer
Wie jener sie hat arg durchtrieben
In seinem Hauptwerk einst beschrieben,
Mit Helmen, Dolchen, Schwert und Speer,
So wie in Troja sie sich vor Jahren,
Mutig und all kampferfahren
Im Kriege gegenüberstanden,
Sich an den Wänden wiederfanden.
Diomedes, Patroklos,
Aineias, Hektor, Priamos.
Memnon, Qdysseus, Achill,
Paris, Aias und Menelaus
Bereicherten nun das Idyll
Im Göttersaal. Auch eine Maus
Welche damals weltbekannt
Ward Troxartes kurz genannt.
Ihr Bild hing neben dem von Zeus.
Wie das der andern tapfer‘n Mäus‘
War es von Alten arg verschandelt.
Dass um Apoll es sich gehandelt
Hatte der dreiste Obergott,
Dem eig‘nen Sohn im derben Spott
Durch einen Zettel querverwiesen
Auf dem „Der Mäusegott“ groß stand
Der hing drunter an der Wand.
Als Sminteus so angepriesen
Machte dieses zwar der Maus
Im Bild nicht das Geringste aus,
Doch Zeus war sicher, dass sein Sohn
Nicht ertragen würd den Hohn.
Im Hinblick auf die Götterwahl
War das Ganze ein Skandal.
Auch die andern Nominierten
Gehörten zu den so Blamierten.
Alle Götter-Kandidaten
Waren auf den Wahlplakaten
Als Mäuse und Frösche dargestellt.
Zeus hatte allesamt verprellt.
Poseidon hing gleich rechterhand
Als Peleus Dreckpatz an der Wand.
Linkerhand, gleich einem Titan,
Schloss Rex Schinkenklauber an.
„Gott Hades“ stand auf einem Schild
Quergeklebt über das Bild.
Noch etwas weiter, links daneben
Der alte Marx Kerdarlamar,
Welcher, so hat es sich ergeben,
Als Herakles beschriftet war.
Gerüstet mit einem Eberzahnen-Helm
Porträtiert als grüner Schelm
Wie Ihn einst in alten Tagen
Hatte auch Odysseus getragen.
Auch Topfkriechers Bildnis an der Wand
Im Olyp `nen Platz noch fand.
Mit „Hermes“ war es übermalt.
Embasichytros schien‘s geprahlt
Doch das sah dem Mäusemann
Auf dem Bildnis keiner an.
An der Goldwand hinter Throne
Wo festlich schon an diesem Tag
Ausgerollt der rote Teppich lag
Hing ein Bild von Persephone.
Die Göttin aus der Unterwelt
War als Kröte dargestellt.
Gleich nebenan die andern Frauen
Es war schlimm sie anzuschauen.
Denn einer jeden stand die Gosche
So wie auf Erden einem Frosche.
Vermutlich war es Latona,
Die von Zeus dazu gedrängt,
Denn sie stand ihm noch immer nah,
Hatte die Heldenbilder aufgehängt.
Unmittelbar daneben dann
Schlossen die Gemälde an
Von den Untergöttern die in Scharen
All im Olymp zu Hause waren.
Die Götter-Portraits von Leto ersetzt
Durch Frösche und Mäuse hingen jetzt
In Pausbacks Palast seit etlichen Stunden.
Ein Frosch hatte sie im Schilf gefunden
Wohin sie der Kronide warf
Vom Olympus aus zwecks Platzbedarf.
Als die Götter nun zur Wahl
Schritten in den Göttersaal
Sahen sie die Blasphemie.
„Das ist Hochverrat“ so schrie
Hades dem Bruder Zeus verwegen
Und noch Schlimmeres entgegen.
„Unlautere Wahlkampfmethode“ schrie
Nun auch Pan. „Die Dynastie
Wird dir diesmal nicht verzeih’n.
„Papa das war hundsgemein“
Äußerte auch Athene sich.
„Sogar Mama, Helena und mich
Hast zu Fröschen du gemacht.
Zeus lachte schrill: „Die Wahlkampfschlacht
Ist beendet, lasst uns wählen.
Ich werd‘ euch nun, wie’s geht erzählen.
Macht einfach ein kleines Kreuzchen dort
Wo Zeus steht“ und dann fuhr er fort:
„Ihr wollt doch sicher euern alten
Gott der für euch sorgt behalten.
Für jeden der mich wählt als Lohn
Das schwör ich hier auf meinem Thron
Lass ich ein neues Bildnis malen
Das viel schöner ist na klar
Als Euer altes zuvor war.
Den Maler werd‘ ich selbst bezahlen.
Die Götter, die noch unerfahren
In Sachen Demokratismus waren
Hat er, wie es sich hatte stets bewährt
Geschickt an der Urne aufgeklärt.
Die meisten hatten, denn es war neu,
Vor Demokratie noch etwas Scheu.
Man schluckte sie in kleinen Dosen.
Nach den ersten Wahlprognosen
Galt Zeus ganz klar als Spitzenreiter.
Doch da war auch noch der Außenseiter
Von welchem keiner recht was wusste.
Ob man mit jenem rechnen musste
Konnte keiner der Demoskopen sagen.
„Die Götter werden es nicht wagen,
Gegen mich für ihn zu stimmen“
Dachte Zeus. „Ich müsste sie
Alle nach der Wahl vertrimmen
Für solch schändliche Häresie.
Keiner wird es sich erlauben
Dem Neuen mehr als mir zu glauben.
Keiner wird den Mut aufbringen.
Ich müsste meinen Blitzkeil schwingen,
Sollte einer doch es wagen,
Und ihn vom Olymp verjagen.
Doch nichts dergleichen wird passieren.
Ich kann die Wahl gar nicht verlieren“
Dachte lächelnd schelmisch heiter
Er siegesgewiss dann noch weiter.
Gott Bacchus hatte ungeniert
Zwecks der Wahl er längst geschmiert.
Für seine Stimme ein Fass Wein
Sollte die Belohnung sein.
Und den bockbeinigen Pan
Bot er `ne neue Flöte an
Als Belohnung für den Zweck,
Dass er das Kreuz am rechten Fleck
Zu machen hatte bei der Wahl.
Hera stand zu ihm loyal,
So dachte er, denn nachts im Bett
War er zu ihr besonders nett.
Er konnte auf sie zählen
Denn er hatte letzte Nacht,
so wie immer vor der Wahl
So wie sie wollte es gemacht
Und das sogar ein zweites Mal.
Sie würd bestimmt ihn wieder wählen,
Denn er hatte ihr versprochen,
Dass er in den nächsten Wochen
Wieder öfter zu ihr käme
Und noch mehr Zeit sich dafür nähme.
Auch die Musen, Nymphen und Gorgonen
Ließen sich von ihm entlohnen
Dafür, dass beim Wahlvorhaben
Sie ihm ihre Stimme gaben.
Die meisten Götter schon seit Wochen
Hat Tag für Tag er dreist bestochen.
Dass sie ihm bei der Stange blieben
Bot er ihnen listdurchtrieben,
Im Olymp falls er gewann,
Die lukrativsten Posten an.
Er kannte alle Wahlkampftricks
Und er handhabte sie fix.
Ja der Kronide wusste wie
Funktioniert Demokratie.
Gekauft auch Ares. Seine Stimme,
Das war am Wahlkampfe das Schlimme,
Kam reichlich teuer ihm zu stehen.
Neue Waffen wollt er sehen.
Zeus ging auf die Forderung ein.
Er wollt gewählt ja wieder sein.
Hephaistos und auch das war Schmu,
Schob er dafür den Auftrag zu.
„Das kostet dich“ sprach der zum Vater
Hundert Minen nicht nur Stater“.
Dabei hielt er um nichts verlegen
Gott Zeus die hohle Hand entgegen
Und lächelte. „Wie jeder weiß
Hat alles heute seinen Preis“.
Er hat was er verlangt bekommen
Und ohne Scheu es angenommen.
Danach ins Fäustchen sich gelacht
Und die Waffen schnell gemacht.
Auch Eros, Perseus, Bellerophon,
Demeter, Artemis und Jason
Waren längst von Zeus geschmiert.
Dass die Wahl er nicht verliert
Hatte, divide et impera,
Gold geschenkt er Helena.
Er wusste dass sie Reichtum liebt.
Dass sie ihm ihre Stimme gibt
Das stand fest, so dachte er.
Doch Helena die wollt noch mehr.
Schmuck, Anerkennung, goldene Roben.
Sie wollte endlich ganz nach oben.
„Welch ein Gott welch ausgekochter
Ist er“ so dachte Helena.
„Doch schließlich bin ich seine Tochter.
Er schuldet es mir und Mama
Dass nach dem Wahlsieg er zum Lohn
Mit mir teilt den Götterthron.
Was will er denn mit Hera noch.
Die bringt doch nichts mehr in der Nacht.
Für Zeus wär eine jüngere doch
Wirklich langsam angebracht.
Und außerdem bei seiner Alten
Werden mehr und mehr die Falten.
Die alte Schachtel auf dem Thron
Ist wirklich keine Attraktion.
Zeus ist doch kein Dummerjan.
Eine jüngere muss ran
Um den Alten zu beleben
Und ihm neuen Schwung zu geben.
Hera, so ihr Resümee
Schadet seinem Renommee.
Er braucht frisches Blut um sich.
Etwa eine so wie ich.
Ein Weib das neu ihn inspiriert
Und hundert Söhne Ihm gebiert.
Eine Schönheit muss dort hin,
An seine Seite auf den Thron.
Eine so wie ich es bin“.
Soweit Helenas Vision.
Wir sehen Zeus hatte das Feld
Für seine Wiederwahl bestellt.
Selbst des Bruders Gattin Persephone,
Die im Totenreich die Krone
Teilte mit Hades dem Gemahl,
Hatte bestochen er zwecks Wahl.
Auch Äskulap und Aphrodite
Waren gekauft. Die halbe Miete
Hatte Zeus, die Macht zu wahren,
So schien es, bereits eingefahren.
Siegessicher kollegial
Stand er vorn im Wahllokal
Und gab den Wählern seinen Rat:
„Ich habe dazu das Mandat
Euch den Wahlschein zu erklären“
Rief der durchtriebene Filou
Laut durch den Saal, den Wählern zu.
Die Götter ließen ihn gewähren
Und so fuhr er weiter fort:
„Macht euer Kreuz am Besten dort
Diskret gleich hinter meinem Namen
Ins Kästchen mit dem schwarzen Rahmen.
Dann faltet ihr den Schein zweimal
Und steckt ihn lotrecht, vertikal,
Dass sich nicht öffnet das Papier,
Durch diesen Schlitz der Urne hier.
Wenn ihr alle habt gewählt
Wird die Sache ausgezählt.
Keine Angst das mach ich schon.
Nach guter alter Tradition
Wird der Sieger dann gekürt
Und zu seinem Thron geführt“.
Die Götter staunten. Was er sagte
War allen klar. Nur einer fragte.
Bacchus, vom Alkohol benommen
Hatte nicht alles mitbekommen.
„Und wann bekomm ich mein Fass“?
Lallte er. Zeus wurde blass.
In Geistesgegenwart jedoch
Sprach er: „Ach ja, das eine noch.
Der Wahlsieger gibt einen aus“!
Auf diesen Satz folgte Applaus.
Danach endlich wurd‘ gewählt.
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Wer, nachdem die Stimmen waren ausgezählt,
Die Wahl im Olymp gewonnen hat
Das steht auf einem andern Blatt.
wird fortgesetzt
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