Freitag, 29. Juli 2011

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 8 – 26

Im Olymp


eus im

Olymp war irritiert.

„Der Priester hat uns angeschmiert“

So dachte er bevor er sprach.

„Apoll mein Sohn, schau doch mal nach

Was deine Priesterschaft da treibt.

Mir scheint, dass sie sich einverleibt

Was eigentlich für uns gedacht,

Als Kostenaufwand für die Schlacht.

Schließlich sind wir es, die seit Tagen

Die Verantwortung hier tragen

Für all das was unten geschieht.

Der Pfaffe Mausgrau, der Bandit,

Lässt das Geld, das sie uns spenden

Zweckentfremdet nur verwenden.

Mit unserem Lohne verlustieren

Sich die Brüder, wie es scheint

Und mit dem Reste finanzieren

Sie den Feldzug gen den Feind.

Schau den Burschen auf die Pfoten,

Dass sie nicht noch ihren Toten

Daheim die letzten paar Obolen

Aus den Totenhemden holen“.

Apollo unterbrach den Vater.

„Einhundertsiebzehn Millionen Stater

Hat der Pfaff, der gottverdammte

Bereits auf der hohen Kante

Und es werden täglich mehr.

Das arme Maus-Volk leidet sehr.

Für die Trauer-Red‘ allein

Streicht er tausend Drachmen ein.

Ich hörte ihn beim Lehrer prahlen:

„Lass das dumme Volk doch zahlen.

Lass die armen, braven, guten,

Für uns doch und den Adel bluten“.

Der Lehrer lachte nur gemein

Und beide tranken deinen Wein“.

Zeus wurd‘ zornig: Ungehalten

Zog er seine Stirn in Falten

„Ares“ schrie er, „hör mir zu,

Hau mal dazwischen unten. Du

Kannst die Priester hart anfassen!

Wenn es sein muss auch entlassen.

Bring die dreisten Kerle die,

Schnell zur Ordnung irgendwie

Bevor sie uns noch weiter schaden,

Sonst gehen wir noch alle baden“.

Dann sprach zu Hermes er: „Und du

Sorgst mir beim Pöbel schnell für Ruh.

Wenn das Volk erst mal beginnt

Zu denken und sich drauf besinnt

Unsere Priester zu verfluchen

Und andre Götter sich zu suchen,

Ist es vorbei mit unsrer Macht

Und Herrlichkeit und all der Pracht,

Mit der wir seit tausenden von Jahren

Hier oben sind recht gut gefahren“.

Und dann sprach weiter er zu allen:

„Wir lassen uns das nicht gefallen.

Doch ich denk, wir müssen nun

Für unser Image etwas tun“.

„Die Christen“, fuhr er weiter bang,

„Laufen uns noch ab den Rang.

Der alte Jahwe, sonst recht bieder,

Will, so schein mir, einmal wieder

Ein Exempel statuieren

Um uns hier alle zu blamieren.

Es wird gemunkelt, dass sein Sohn

Bei den Fröschen mitmarschiert“.

„Ja, ja“ ergänzte Apollon,

„Du hast das auch schon mal probiert.

Du hast damals als Jung-Titan,

Als die Lage war verzwickt,

Mich kurzentschlossen und spontan

Hinab zur Priesterschaft geschickt.

In Delphi unten musst‘ ich ihnen

Als Frosch getarnt im Tempel dienen.

Im eignen Heiligtum vor Ort

Musst‘ ich orakeln immerfort.

Ich hielt gut tausend Jahre lang

Dein Imperium für dich in Gang.

Was musste ich in all den Jahren

Für einen Unsinn offenbaren.

Was Priester wie Plutarch wollten tat

Ich wenn einer suchte Rat.

Erkenne dich selbst und Nichts zu viel

Das war mein Orakel-Stil.

All die Großen auf der Welt

Haben sich dort eingestellt,

Reisten zu mir zum Parnass

Wo ich als Hetsch orakelnd saß.

Könige und Fürsten kamen

In jenen längst vergangenen Tagen

Zu mir um mich in Pythia’s Namen

Hilfesuchend zu befragen.

Wenn ich ihnen dann mit Rat

Zur Seite stand für ihre Tat,

Hat man mich, man war mir hold,

Überhäuft mit Geld und Gold.

Ich hab geschuftet Tag und Nacht

Oft unterm Dreibein zugebracht

Und orakelte zum Wohl der Welt

Und auch für unsre Götterwelt.

Zig Milliarden habe ich gemacht.

Und Ihr habt alles durchgebracht.

Machtet euch ein schönes Leben;

Habt alles wieder ausgegeben.

Gesoffen habt ihr und gehurt.

Allesamt, es war absurd.

Mancher von euch in Athen

Ward im Bordell sogar geseh’n.

Ich spreche von dem ganzen Clan;

Bacchus, Hermes, Hephaistos, Pan

Und auch du, mein lieber Vater

Hast manchmal hunderttausend Stater

In einer durchgezechten Nacht

Mit geilen Weibern durchgebracht.

Gehurt habt damals alle ihr.

Unten auf der Erde wie auch hier

Habt ihr für euer Lotterleben,

Was ich verdiente, ausgegeben.

Ich schuftete unten ohne Rast.

Ihr habt alles hier verprasst;

Habt sinnlos all mein Geld verbraten.

Es waren keine Heldentaten

Die ihr bezahlt habt mit den Kohlen

Die ich verdiente. Zehn Obolen

Hat sparsam Pythia mir zum Leben

In Delphi unten abgegeben.

Während ich musst Hunger schieben

Haben alle meine lieben

Verwandten im Olymp zu Haus

Gefeiert nur in Saus und Braus.

Von den Damen ganz zu schweigen.

Jede von euch wollt im Reigen

Der Göttinnen die Schönste sein.

Behängt mit Gold und Edelstein

Habt ihr die Götter ungeniert

Zu Buhlschaft oftmals animiert.

Und die dummen Kerle gaben

Alles was ihr wolltet haben.

Unser ganzes Gold im Zeitverlauf

Ging bei all den Orgien drauf.

Es war wahrlich schlimm, die Gier

Regierte nebst euch Göttern hier.

Demeter gar, das dreiste Luder

Triebs mit Papa, dem eig‘nen Bruder“.

„Verfluchet Unzucht“ schrie Gott Pan.

„Was in der Jugend wir getan

Brauchst du uns nicht zu verkünden.

Wir kennen unsre Jugendsünden.

Man muss, was einst war, nüchtern sehen.

Es war mehr Spiel als ein Vergehen“!

Und weiter sprach er ungerührt:

„Wie viele Nymphen ich verführt

Und wie viele, die ich wollte necken,

Starben in meines Namens Schrecken

(Anspielung auf panische Angst)

Geht im Olympus außer mir

Keinen was an. Ich rate Dir:

Kümmre dich um deinen Dreck.

Auch du hast manchen dunklen Fleck

Auf deiner Seele, denk nur dran

Was du als Frosch hast einst getan.

Ich bin nun mal auf Weiber scharf.

Wenn ich als Gott selbst das nicht darf,

So frag ich dich, ja sapperlot,

Wozu bin ich denn ein Gott“?

Die andern lachten doch Apoll

Im Redeflusse überquoll.

„Selbst Papa auf seinem Liebeslager

War ein schlimmer Weiber-Plager.

Metis nannte er sein eigen.

Dione auch nicht zu verschweigen.

Zu fast allen war er nett.

Auf dem Ida in seinem Bett

Ging es, bis es wurde hell

Nachts oft zu wie im Bordell.

So war er bis er Hera fand

Und mit dieser sich verband.

Schließlich nahm ihn diese dann

Endgültig zum Ehemann.

Die eigne Schwester, dieses Luder

Tat es fortan mit dem Bruder.

Doch selbst dann in der Ehe noch

Papa in fremde Betten kroch.

Er war als Liebhaber bekannt

Damals in ganz Griechenland

Und zeugte über hundert Kinder.

Mit Göttinnen trieb er’s doch nicht minder

Stieg er zu Sterblichen ins Bett.

Ob schwarz, ob blond oder brünett,

Er nahm was schön war von Gestalt

Wenn’s sein musste, sich mit Gewalt.

Mit Themis zeugte er die Horen.

Mit Dione traumverloren

Aphrodite. Maia schenkte ihm

Hermes in Liebe ganz intim.

Mnemosyne nach dem Schmusen

Gebar dankbar ihm die Musen.

Artemis und mich, in lauer Nacht,

Hat bei Leto er gemacht.

Von Demeter stammt Persephone,

Die Chariten von Eurynome.

Athene hat bei Metis er

Gezeugt im Außer-Eh-Verkehr.

Mit Leda zeugte er beim Huren

Helena und die Dioskuren.

Der braven näherte als Schwan

Im Bade er getarnt sich an.

Hat wie ein Vogel sich benommen

Und vögelnd sie gut hinbekommen.

Mit Aigina zeugte er Aiakos.

Mit der Jungfer Europa den Minos.

Auch Rhadamanthys und Sarpedon

Stammen beide ab davon.

Auch mit Danae war es nett.

Sie legte Perseus ihm ins Bett.

Semele, in die er sich verschoss

Gebar ihm den Dionysos.

Antiope gab als Lohn

Ihm Zethos und den Amphion.

Von Io stammt ein andrer Spross.

Mit Namen heißt er Epaphos.

Mit Kallisto zeugte Arkas er.

Doch er hat noch weitaus mehr

Kinder, die er unvermählt

Zeugte. Keiner hat sie je gezählt.

Der Sohn Herakles beispielsweise

Hat er auf der Hochzeitsreise

Der Alkmene angedreht“.

Apoll sah auf und sprach „ihr seht,

Und es klang gar sehr nach Spott:

„Vater ist ein echter Gott“!

Homerisches Gelächter war

Die Antwort denn die Götterschar

Kannte Zeus. Ein jeder wusst‘

Wie groß war dessen Fleischeslust.

„Mein Sohn“ sprach darauf vorwurfsvoll

Der Kronide zu Apoll

Und fügte an streng väterlich:

„Ich muss mich wundern über dich.

Du gibst dich hier als weiser Mann

Der das Regieren besser kann

Als Hades, ich und Poseidon.

Doch nun hör‘ zu mein lieber Sohn.

Als du noch lagst im Wickelkissen

Und in die Windeln hast geschissen

Bestritt ich für die Dynastie

Und dich die Titanomachie.

Zehn Jahre dauerte der Krieg

Bis ich errungen hatt‘ den Sieg.

Meine Brüder einst im Streite

Standen treu mir stets zur Seite.

Wir teilten brüderlich das Reich.

Poseidon nahm den großen Teich.

Ich habe den Olymp gewählt

Und hier mit Hera mich vermählt

Und Hades hat, ihm war‘s willkommen,

Sich die Unterwelt genommen.

Seit jener Zeit regieren wir.

Doch es wird schlimm und schlimmer hier.

Du kannst es ja einmal probieren

Für unser einer zu regieren,

Für eine Stunde dich bequemen

Und mein Zepter übernehmen.

Ich gäb‘ dir keine fünf Minuten.

Den Fröschen, den so resoluten

Käme Schwäche jetzt gerade recht.

Es erginge uns gar schlecht.

Sie würden sofort einmarschieren.

Wir würden den Olymp verlieren.

Die Krone würde Dir genommen

Und unser Ende wär‘ gekommen“!

So sprach Zeus zu seinem Sohn

In weisem väterlichen Ton.

Und dann fügte er spontan

Noch zwei weit’re Sätze an:

„Glaubt mir, es ist schwer zurzeit

Hier oben an der Macht zu bleiben

Denn die Grünen sind bereit

Auf die Spitze es zu treiben,

Uns die Krone abzunehmen

Um sie zu überreichen jenem,

Den sie vom Hörensagen kennen,

Welchen sie Messias nennen.

Glaub‘ es mir Apoll mein Sohn,

Gar wackelig steht unser Thron.

Lache nicht, das ist kein Spaß.

Unsere Zeit auf dem Parnass,

Schau nur wie sie darum raufen,

Ist, so scheint mir, abgelaufen.

Ich fürcht‘ den Fröschen könnt‘ gelingen

Jenen an die Macht zu bringen.

Der obwohl als Gott vom Fache

Hält bedeckt sich in der Sache.

Er wartet ab: „Mein Reich wird kommen“,

So erzählt er es den Frommen

Die bei uns nicht glücklich waren.

Es laufen zu ihm ganze Scharen.

Alle die uns bisher mieden

Folgen ihm. Er predigt Frieden

Im Gegensatz zu uns will er

Kein waffenstrotzendes Götterheer

Sondern eine friedfertige Herde

Die ihm nachfolgt auf der Erde.

Er selbst ist einer von den ihren.

Letztendlich werden wir verlieren,

Weil wir es uns nicht leisten können

Eine Armee uns hier zu gönnen

Die unten für uns, wenn es kracht

Auf Erden all die Arbeit macht.

Um was uns droht von seinen Heeren

Hier vom Olymp aus abzuwehren.

Bräuchten wir eine Armee

Wie König Pausback sie am See

Heut Morgen aufmarschieren ließ.

Und wie ich hörte überdies

Meidet der Neue jede Schlacht.

Man sagt, dass er mit Sanftmut macht

Was unsereins im Zeitengang

Mit dem Schwerte nur gelang.

Wenn dich einer schlägt, sagt Er,

Mit dem Schwert, reich ihm den Speer.

Aug um Aug, und Zahn für Zahn,

Predigt Er, ist schlecht getan.

Gegen Gewalt ist Widerstand,

Sagt Er, gewiss kein Unterpfand.

Selig die Gewalt verschmähen

Und stattdessen Frieden säen.

Selig all jene die gelassen

Ihre Feinde leben lassen.

Selig all jene, die statt zu treten

Für ihre ärgsten Gegner beten.

Selig jene die statt zu nehmen

Sich zum Geben aufbequemen.

Selig die im Geiste Armen.

Denn ihrer ist das Himmelreich.

Selig jene die mit Erbarmen

Verzichten auf des Schwertes Streich.

Selig all jene die auf Erden

Hungern und dürsten nach Gerechtigkeit.

Sie werden bald gesättigt werden

Und von ihrem Durst befreit“.

Die Götter saßen alle stumm

Um ihren Ober-Gott herum

Und hörten ihm in aller Ruh

Hoch interessiert, so schien es, zu.

Zeus Sprach weiter ungestört:

„Manches hab ich schon gehört:

Sie nennen ihn den Nazaräer

Erzählte mir ein Mäuse-Späher.

Aus Ägypten soll er kommen,

Das hätte ein Spion vernommen.

Er wurde gezeugt, so wie es heißt

Unerkannt von einem Geist.

Ein Weib, das keiner so recht kennt

Die man schlicht nur Jungfrau nennt

Soll seine Mama gewesen sein.

Unberührt statt defloriert

So redet man dem Volk es ein

Und verbreitet es ganz ungeniert

Sei er in die Welt gekommen.

Das Volk hat es so hingenommen“.

Zeus dachte nach: Es wurde still.

„Jahwe weiß schon, was er will“

Hakte Hera ein, sein Eheweib.

„Der Retter in eines Frosches Leib

Soll der Welt den Frieden bringen.

Ich hoffe, es wird ihm gelingen

Denn die Früchte hier von euch gesät

Eifersucht, Gier und Brutalität

Mit welcher Kronos hat einst angefangen

Sind nun alle aufgegangen.

Für den Olympus naht das Ende“!

Und weiter sprach sie mit Bedacht:

„Nach der Frösche-Mäuse-Schlacht,

Die unten am Eridanos tobt,

So hat der Neue es gelobt

Unten nach der Zeitenwende

Will er, was Jahwe einst begann

Umsetzen so gut er kann“.

Ares sprang auf: „Verflucht noch mal“

Brüllte quer er durch den Saal.

„Was seid ihr denn für Götter?

Bestraft ihn diesen Spötter.

Die Menschen unten ihrerseits,

Lästern über uns bereits

Denn der Frosch hat ganz geschickt

Das Volk mit Glauben neu erquickt.

Die Grünen glauben was er sagt

Obwohl er puren Unsinn quakt.

Mumpitz, was der Frosch erzählt“

Er sei vom Vater auserwählt

Um die Welt von allem Bösen,

Wie er predigt, zu erlösen.

Warum nennt er sich Gottes Sohn?

Er ist scharf auf deinen Thron.

Deshalb das Theater“.

„Glaub mir“, sprach er weiter „Vater,

Der Grüne ist ein Scharlatan,

Macht sich die Frösche untertan.

Er nimmt sie vollends in Beschlag.

Gestern erst im Areopag

(Apg 17,19.22)

Hörte ich ihn lauthals tönen

Als wollte er uns all verhöhnen.

Mir klingt sein Wort noch jetzt im Ohr.

Wie Volksverhetzung kam’s mir vor.

Es ging dort um Gerechtigkeit.

Dreimal verflucht, vermaledeit

Hab ich den Redner. Alles Stuss!

Dass man Frieden stiften muss,

Sagte er ohn‘ zu erröten.

Auch soll man, sprach er, niemals töten.

Wie soll man so `nen Krieg gewinnen?

Ich kann, weiß Zeus mich nicht entsinnen

An einen Gottes-Kandidaten

Der zu Feigheit hat dem Volk geraten.

„Schlägt rechts dich einer auf die Wange

Sei guten Mutes und nicht bange;

Schläge machen keinen Sinn,

Halt auch die linke Wange hin“.

Und weiter sprach er zur Gemeinde:

„Liebet alle eure Feinde“!

„Was soll“, fuhr Ares fort zum Alten,

„Man denn von solchem Blödsinn halten“

Zeus grübelte, bevor er sprach:

“Der Grüne bringt uns Ungemach,

Ist für das Volk wie Opium.

Am besten wär’s man brächt ihn um“!

Athene mischte sich nun ein:

„Wir wollen keine Mörder sein“!

Und weiter sprach sie wohlbedacht.

„Vielleicht fällt er ja in der Schlacht.

Die Mäuse sind, ihr seht’s, im Streite,

Dort unten nicht auf seiner Seite.

Ich denk, es sollte uns gelingen

Jemand dafür zu verdingen,

Der als Verräter sich bewährt

Und für uns die Lage klärt“.

„Ein Säckchen Gold wär in der Tat

Anreiz für einen Hochverrat“,

Erwiderte ihr da perfide

Lächelnd ihr Vater, der Kronide.

„Du hast Recht mein Töchterlein.

Mit den Mäusen im Verein

Müssten wir ihn kriegen

Um ihn zu besiegen.

Ich schick am besten Hermes gleich

Hinab in Pausbacks Königreich

Jemand dafür anzuwerben.

Im Krieg am Kreuze sterben

Lassen wir den Gottessohn.

Den Mörder werden sie verfluchen.

Den Schuldigen bei uns zu suchen

Fällt den Blöden niemals ein.

Für die hat’s dann den Augenschein

Als wär es einer nur von allen

Fröschen die im Krieg gefallen“!

„Hermes“ rief er lapidar,

„Mach die Flügelschuhe klar.

Nimm das Säckchen hier mit Gold.

Fünf Mäuse als Verräter-Sold

(Siehe 1 Sam 6, 1-18)

Hat Hepaistos wohlbedacht

Für jenen feigen Frosch gemacht

Der, falls er am Leben bleibt

Jesus in Mäuselager treibt.

Fünf Goldmäuse als Judas-Gabe

Sollen künden es vom Grabe

Des Ganoven immerdar

Wer der Schuft im Kriege war

Der den Rabbi so borniert

Verraten hat und angeschmiert“!

Bacchus sprach grinsend „ja mit Moos

„Wird man die ärgsten Feinde los.

Wie die Philister einst die Bundeslade

Verloren durch eine Maus-Blockade

Und obendrein zu Davids Hohn

Auch noch Aschdod und Ekron.

(Siehe: 1 Sam 6, 1-18)

Wie Israel bezwungen hat

Aschkelon, Gaza und Gat,

So wird der neue Gott verlieren.

Als König wird er nie regieren“!

So sprach Bacchus voller Spott.

Und dann zum Vater: “Du bleibst Gott!

Die Mäus‘, so wird das Froschvolk denken,

Brachten den Messias um.

Auf jene den Verdacht zu lenken

Ist genial, du bist nicht dumm.

Wir werden wie in all den Jahren

Seit Uranos in der Titanen-Schlacht

Dir hat anvertraut die Macht

Die Welt für uns allein bewahren“!

So lallte laut der Meisterzecher

Und hob erneut den vollen Becher.

„Hoch lebe Zeus“ so klang sein Toast.

„Wir machen weiter, na denn prost“.

Doch es sollte anders kommen

Als man es sich vorgenommen.

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Wie die Sache weitergeht

In der nächsten Folge steht

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.