Freitag, 10. Oktober 2008

Abschießende Bewertung
von Rollenhagen

Dann sprach er an Madam Sinnierlich gewandt:
„Was sie da vorhin als Anstoß genannt,
Den Froschmeuseler ins Hochdeutsche zu übertragen
Ist eine Sache, die würde mir durchaus behagen.
Doch denk ich an Joachim Campe dabei,
Geht der Anflug von Behagen schnell wieder vorbei.

Leider konnte Joachim H. Campe nur noch dss erste Buch
seines Werkes vollenden. Schade!

Er ist gestorben beim Übersetzungsversuch.
Von Rollenhagens Werk schaffte er nur ein Buch.

Roderich Benedix, zehn Jahre danach,
Auch er ein Mann vom Schulmeisterfach,
Brachte Rollenhagens Batrachomyomachie
Auf den Stand der damaligen Orthographie.


Das Werk wog ein Kilo und bracht ihm kein Brot,
Und Roderich selbst ist inzwischen längst tot.

Ich aber möchte leben, denn ich find es so nett
Mit ihnen zusammen in Literatenquartett“.

Max Schmäh unterbrach das Gelächter sofort
Und erteilte dem Kollegen Konträr nun das Wort.

Der hatte zum Froschmeusler nicht viel zu sagen:
„Ich mag ihn nicht den Rollenhagen.
Er war ein Pauker und Lehrer liegen mir nicht
Und das allermeiste über sein Gedicht
Wurde ja so wortreich bereits vorgetragen.
Den Rest, so wie ich sie kenne, Herr Schmäh,
Werden sie ja bestimmt auch gleich noch sagen.

So war es: Es folgte des Moderators Essay:
Als erstes putzte Max Schmäh Meister Goethe herunter:
„Was der sich erlaubte, zu sagen mitunter,
Grenzt an Frechheit, gehört aus den Analen entfernt.
Gerade Herr von Goethe hatte allen Grund
Hierzu zu schweigen denn so mancher Schund
Wird noch heut in seinem Nachlass entdeckt,
Welchen er besser hätte im Ofen versteckt.

Das einzige was am Dichter Rollenhagen
Ich kritisieren vor euch hier heut muss,
Ohne die Pauker allgemein anzuklagen,
Ist das lateinische Wörtchen Amen am Schluss.


Da fehlt eine Zeile: „In Gottes Namen“
So würde sich reimen auch noch das „Amen“.

Ansonsten eine Glanzleistung der Literatur.
Anlage, Aufbau, Sprachgewalt und Nomenklatur,
Das hab ich erkannt, sofort gleich beim Lesen,
Sind zuvor in der Dichtkunst noch nie da gewesen.
Ein Werk, wie das von Rollenhagen,
Um es noch einmal deutlich zu sagen,
Bereichert die Welt und Ihre Kultur.
Ein Lesevergnügen durch und durch. Nur
Ist der Gesang in manchen Kantaten,
Doch etwas lang dem Meister geraten.
wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.