Sonntag, 26. Oktober 2008

Das Werk von G. Mensch

Ich danke ihnen Aristoquakes, für all ihre Müh.
Doch nun weiter in unserer Autoren-Revue.
Als nächster ist dran, einer der öfter genannt
Und als bescheidener Mensch ist bekannt.
Auch sein Name hört sich ziemlich human,
Wenn man ihn hört zum ersten Mal an.
G. Mensch ist gemeint. Konträr wird uns jetzt
Berichten, was er von ihm hat gelesen zuletzt.

Der angesprochene rückte seine Brille zurecht
Alle wussten, Konträr sah ziemlich schlecht.

„Das Buch“, so begann er, „heißt Froschmäusekrieg“
Nach kurzem Räuspern tiefer ins Werk er einstieg:

Froschmäuseler, frei bearbeitet für Jung und für Alt.
Die Bilder im Buch hat Gustav Süs ihm gemalt.













In der Vorrede weist G. Mensch auf den Sinn
Seiner Rollenhagen- Überarbeitung hin.

„Ich möchte“, so schreibt er, „in gebührender Weise
Rollenhagen einem größeren Leserkreise,
Der fortgeschrittenen Jugend zum Lernen und Lachen,
Als zeitgemäßes Lehrgedicht zugänglich machen“.



„Ich denke“, urteilte Aristoquakes, „dieses Unterfangen,
Ist für seine junge Leserschaft recht gut aufgegangen,
So dass ich nun zur Drittjahrtausendwende
Einen Teil der „menschlichen“ Dichtung verwende,
Um sie in mein eigenes Werk einzufügen.
Damit mich meine Leser später nicht rügen,
Werd ich die Zeilen, die von ihm ich verwende
Deutlich kennzeichnen alle am Ende.
So erspar ich mir auch die Bilderbeschreibung.
Doch pauschal schon hier und ohne Übertreibung:

Die Bilder von Süs im Tierkriegsjournale,
Sind graphische Spitzenkunst im Originale.


Ich hab davon so manches kopiert
Und in meinem Buch Aquarell koloriert.
Einzelheiten berichte ich später euch dann,
Wenn endlich mein Werk zur Besprechung ist dran.
Eines noch, was auch bei G. Mensch sonderbar:
Das Werk ist datiert am siebzehnten Januar
Achtzehnhunderteinundsiebzig, auch hier dieser Code
Welchen zu entschlüsseln G. Mensch uns gebot.
Und auch das „G“ vor Mensch gehört dazu.

„Ach geben sie doch endlich Ruh.
Sie mit Ihrer Zahlenspinnerei“
Polterte Max Schmäh und fügte noch bei.
„Sie sind ja schlimmer als die von der Urchristensekte,
Die ihre ganze Theologie hinter Zahlen versteckte“.

Doch dann mäßigte er sich und fuhr heiter
Im Programm als Moderator weiter.
Er sprach zu Madam Sinnierlich verschmitzt
Und schielte dorthin wo ihr Rock war geschlitzt.
„Darf ich bitten Madam, Friedrich Seidel ist dran.

Der Froschmäuseler, illustriert von Wiedemann“,
Begann sie und ordnete am Rock das Plissee.
Dann rückte sie zurecht gekonnt das Dekollete
Damit gegenüber ihr auch die drei Herrn
Aufmerksam zuhören konnten und gern.

Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.