Hatte vorgestellt die alten Zeilen,
Fragte er die andern vom literarischen Fache
Was sie hielten von der literarischen Sache.
Frau Sinnierlich sprach: „Der Balde - Poem
Ist zwar brutal, doch wunderschön.
So wie der Schwedenkrieg gewesen,
Beschrieb Balde ihn für uns all zu lesen.
Wie der Jesuit, der fromme
Im Kloster zu solcher Schreibkunst komme.
Die bis heut konnt’ nicht verblassen,
Ist wirklich schwer nur zu erfassen.
Manchmal hat er übertrieben
Wenn er das Morden hat beschrieben.
Doch ansonsten, wie gesagt,
Hat mir sein Werk recht gut behagt“.
Aristoquakes stimmte zu:
„Aus dem X macht er kein U.
Beschreibt den Krieg, so wie er ist.
Dreckig, hinterhältig, Mist.
Grausam, sinnlos, verroht und dumm
Bringen sich die Völker um.
Morden, marodieren, rauben.
Man könnt beim Lesen beinah glauben,
Dass Balde selbst sich im Ornat
Im Kriege schlug als Frontsoldat.
Lebendig schreibt er und gewagt.
Das unterstreicht was Logau sagt:
„Über seinen Schatten springen
Kann dem Leisen nicht gelingen.
Dichtern aber kann gelingen
Über ihren Tod zu springen“!
Dass Jacob dieser Sprung gelang
Ist uns längst klar! Als Abgesang
An sein Werk, das uns erhalten blieb,
Füge ich an was er selbst schrieb:
„Dass ich einen grimmigen Tierkrieg besungen,
Ist nicht meine alleinige Schuld.
Doch wenn ihr einst sagt, es wär’ mir gelungen,
Dank ich Euch allen und Ihm für die Huld“.
Titelblatt und Illustrationen
Dann setzte in Prosa, Konträr jetzt putzmunter,
Die Vorrede des deutschen Horaz darunter.
Er las aus dem alten Buche sie vor.
Selbst Schmäh, der Nörgler, war diesmal ganz Ohr.
Max Schmäh war beeindruckt! "Das ist Literatur,
Wie sie hervorbringt das Kriegselend nur".
Dann gab er als Wertung, alle hörten es gern,
Baldes Tierkrieg Note eins mit 'nem Stern.
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