Dienstag, 14. Oktober 2008

Jakob Balde

Nicht ganz so lang ein andrer Skalde
Besingt den Krieg uns: Er heißt Balde.

Die Batrachomyomachia
Nahm er als Stimulantia
Und hat uns so ein Werk gedichtet
Welches vom Schwedenkrieg berichtet.

Die Frösche stellen, das ist klar,
Die Seemacht Schweden darin dar.
Vor ihnen galt es sich zu schützen.
Auf dem Schlachtfelde bei Lützen
Schlugen diese erstmals Wallenstein.
Der ging in die Geschichte ein
Als Herzog und als Pfiffikus
Und als Maus-Generalissimus.

„So steht es bei Balde ungefähr“,
Führte im Studio aus Konträr.
Sechzehnhundertsiebenunddreißig
Reimte der deutsche Horaz fleißig
Die „Batrachomyomachia
Tuba Romana Cantatia” .


Zweitausend und sechshundert Verse lang
Ist Jacob Baldes Kriegsgesang.

Auch er, wie könnt es anders sein,
Schrieb über Sinn und Widersinn
Des Krieges. Er schrieb in Latein,
Denn das war damals in.

Zwei Jahrhunderte danach
Bracht Berchem unter Dach und Fach
Baldes Werk. Für uns und jetzt
Hat er das Epos übersetzt
Ins Deutsche wo man es sodann
In unsrer Sprache lesen kann.

Der übersetzte Urtext nun,
Lässt uns zurück den Blick heut tun
Und auf drei Jahrzehnte schauen,
Die angefüllt von Leid und Grauen.

Jakob Balde nichts verschwieg
Vom Drama Dreißigjähriger Krieg.


Er prangerte an das Mordgeschehen
Welches täglich er gesehen.
Er forderte auf, den Verstand zu gebrauchen
Damit Völker und Länder im Krieg nicht verrauchen.
Er schrieb in die Batrachomyomachie
Viele Weisheiten im Poetenesprit,
Darauf sei heute noch hingewiesen.
Zum Beispiel einen Vers so wie diesen:

„Einmal erretten sich noch vor den Kriegen
Ist mehr aus tausend und einmal zu siegen“.

So und so ähnlich steht es bei Balde bisweilen
Zwischen den Frosch- und Mäusekriegzeilen.

Selbst Goethe, der sonst zu andern war grob,
Zollte Jacob Balde ausdrückliches Lob.

„Die Sprache gewandt und gerade im Flusse
Bleibt lebendig sogar beim Wiedergenusse“.

So preist er das Werk des Ordens-Jesuiten
Und anerkennt Baldes Dichtermeriten.

„Auch ich bin der Meinung“, unterstrich nun Konträr,
„Das Werk Jakob Baldes ist revolutionär.
Das vierte Buch ist besonders gelungen.
Wunderschön wird die Schlacht dort besungen.
Ein Hauen, Stechen, Bluten und Sterben hinterdrein,
Genau so wie es im Kriege halt eben muss sein.
Geschildert poetisch, in der Sprache gewandt,
Wird das Gemetzel den Lesern brillant.

Ich füge hier an und übernehm’ die Gewähr,
Dass authentisch sind die Quellen,
So sprach von Balde begeistert, Konträr,
Ein paar der interessantesten Stellen,
Übersetzt ins deutsche aus dem Latein.
So schön kann Krieg und Sterben sein.





wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.