Freitag, 17. Oktober 2014

Froschmäusekrieg - Die Götter -

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 27
- 9. Kriegstag -
Im Olymp, im Elysium und im Himmel
- Die Götter sehen zu -

 Zeus in seinem Wolkensitze
Auf des Idas höchster Spitze,
Sah von dort in aller Ruh,
Dem Truppenaufmarsch unten zu.



Er konnte kaum es noch erwarten
Bis die zwei sonderbaren Arten,
Welche Frösche und Mäuse hießen,
Endlich aufeinander stießen.

"Ganymed schenk noch mal ein!"
Sprach er zum Mundschenk ganz spontan.
"Und schaff ein neues Fass heran,
Von jenem teuflisch guten Wein,
Ich hoffe du erinnerst doch
Dich an jenen Jahrgang noch,
Von dem ich, aller Sorgen bar,
Dereinst so schön besoffen war,
Dass ich ein ganzes Jahr lang schlief,
Bis Hera schließlich nach mir rief.

Ach was war die Alte sauer.
Sie hat mir den Krieg erklärt.
Doch das war nur von kurzer Dauer.
Als ich zu ihr aufs Lager stieg,
Was sich bei Weibern stets bewährt,
Hat beendet sie den Krieg."

"Oh ja," hat Ganymed gelacht.
"Das war eine lange Nacht.
Ich musste immer wieder springen
Um euch neuen Wein zu bringen."

Doch dann, wie ihm ward anbefohlen,
Hat er sich auf den Weg gemacht,
Das Weinfass fix herbeizuholen,
An welches Zeus hat just gedacht.

***

Auch im großen Göttersaal
War es so wie jedes Mal
Wenn die Kämpfer nach der Nacht,
Erneut begannen mit der Schlacht.

Die Götter unterbrachen ihren Schwatz
Und nahmen auf der Tribüne Platz.


Von Hephaistos aufgestellt,
Sah man von dort die ganze Welt.
Und vornan, im Zentrum gleich,
Lag silbern glänzend jener Teich,
An dem, wie bereits seit acht Tagen,
Auch heut wurd eine Schlacht geschlagen.

***

Auch im Elysium die Seelen
Wollten als Zuschauer nicht fehlen.
Sie saßen längst schon dort bereit
Um life zu erleben jenen Streit,
Den die zwei Völker, die sich grollten,
Unten erneut beginnen wollten.

Am Wolkenrand ganz vorne saß
Die schöne Helena und sprach,
So als wäre sie vom Fach,
In Sachen Krieg zu Maxima,
Die neben ihr hinunter sah:
"Das wird bestimmt ein Heidenspaß!"


Maxi erwiderte ihr darauf:
"Ich denke, dass im Schlachtverlauf,
Die Frösche heut die Sieger bleiben.
So hat ein Freund gar hoch betagt,
Es unten mir vorausgesagt.
Er muss als Kriegsberichterstatter
Berichten über das Gezatter
Das die beiden Völker treiben.
Die Mäuse werden all vernichtet;
So hat mein Freund es mir berichtet"

Die hübsche Muse Maxi lachte,
Indem sie an jenen Schreiber dachte,
Welchem, wenn er den Reim nicht fand,
Und er in seinem Kriegsbericht
Mal wieder weiter wusste nicht,
Sie helfend gern zur Seite stand.

Der Muse, die sich Maxi nannte,
Oder auch mal Maxima,
Saß der dort oben wohl bekannte
 Atride Menelaos, Atreus Filius,
Und schrie lauthals "Heureka,
Ach wie schön ist doch ein Krieg.
Ich wünsch den Mäusen heut den Sieg".

Die andern seiner hoch bewährten
Heldenhaften Kampfgefährten
Haben mit Hektors Kampfgenossen
Wetten darüber abgeschlossen,
Wer die Schlacht diesmal beginnt
Und den Krieg am End gewinnt.

Die Quoten standen nicht sehr hoch
Weil die Wetten pari standen.
Die Seelen wetteten dennoch,
Weil sie ihren Spaß dran fanden
Und man dabei sich die Zeit
Verkürzte in der Ewigkeit.

***

Im Himmel, der an jenem Tag
Noch unter dem Elysium lag,
Hatte Jesus just grad eben
Die Genehmigung dazu gegeben,
Das Frohlocken einzustellen,
Um mit ihm dem Kriegsgeschehen
Am Froschteich, nah den Dardanellen,
Nun gemeinsam zuzusehen.



Der Herr, der auf 'ner Wolke saß,
Genüsslich grad sein Frühstück aß,
Das Rosa, als sie ist erwacht,
(Gemeint ist Rosa Schröppel aus Oberndorf)
Hatte ihm dort hin gebracht.
Jesus ließ sich die Speling schmecken.

Die Kriegsparteien zu erschrecken,
Spie er die Kerne froh und munter,
Ins Schilf zum Schlachtfeldrand hinunter.

Aus jedem Kern, man  glaubt es kaum,
Wuchs sogleich ein neuer Baum,
Welcher, des Wunders nicht genug,
Auch sogleich reife Früchte trug.

Die vier Krieger mit den großen Namen,
Als sie vorbei am Schilfrand kamen,
Stärkten in des Feindes Reich,
Bevor sie Pausback wohl gewogen,
Für ihn in die Feldschlacht zogen,
Sich an den Spelingen sogleich.

***

Dann ging es los, es war brutal,
Mit der Schlacht zum neunten Mal.


Die Truppen stießen aufeinander.
Es begann die schlimmste Schlacht,
Die je auf Erden ward geschlagen.
"Sie zu sehn hat Spaß gemacht."
Sollten die Götter später sagen.

Der große Feldherr Alexander,
Der die halbe Welt bekriegt
Und stets im Kampfe hat gesiegt,
Weil strategisch hoch begabt,
Hätt' seine Freud daran gehabt.

***

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.