Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 25-2
- Ein Zwischenspiel -
Auf Ägyptens
Götterbühne,
Damit sein Ruhm
niemals verblasst,
Bekam 'ne
Kaulquappe verpasst.
Huh, der Gott der
Ewigkeit,
Nutzte die
Gelegenheit,
Als er die Quappe
bracht als Bote,
Mit Osiris ohne
Zaudern,
Ein paar Worte
kurz zu plaudern.
So hörte er die
Anekdote
Vom Brudermord
welchem am Nil
Der Grüne einst
zum Opfer fiel.
In einer knappen
Viertelstunde
Vernahm er aus
beruf'nem Munde
Was dem Gott vor
vielen Jahren,
Für ein Leid ward
widerfahren.
Von Isis erfuhr er dann noch mehr
Als er wusste
schon bisher.
Vom Phallus des
Gottes war die Rede,
Welcher bei der
Geschwisterfehde,
Als sich die
beiden Götter stritten,
Dem älteren ward
abgeschnitten.
Huh erzählte, was
er nun wusste,
Seinem
Vierlingsbruder Nun.
Weil etwas
geschehen musste,
Konnten die
beiden nicht mehr ruh'n.
Die Brüder, alle
zwei vom Fache,
Ganz ohne lange
Worte
Zu machen in der
heiklen Sache,
Trieb es sogleich
zum Tempel hin.
Von hinten durch
die Tempelpforte,
Besuchten sie die
Göttin drin,
Welche das ward
beiden klar,
Einst des Osiris
Gattin war.
Aus Gold
geschmiedet hing sie da.
Huh, der sie als
erster sah,
Las was auf der
Tempelwand
Und auf der
Kanope stand.
"Du bist der
Lebenswiederholer" las
Ganz leise
flüsternd er ins Ohr
Seinem
Götterbruders vor.
"Hör zu
Bruder, ich ahne was,"
Gab dieser
flüsternd ihm zurück.
Dann versuchten
sie ihr Glück.
Sie wurden fündig
bald fürwahr.
Was in der Kanope
war,
Brachten sie gar
einfallsreich,
Zu Amuns
Oberpriester gleich.
Mit des Osiris
bestem Teil
Hat jener dann
sogleich versucht,
Es zu verwenden
für die Zucht,
Welche er zu
Amuns Heil,
(Erdogan Ercivan: "Verbotene
Ägyptologie", Rottenburg 2001)
Im heiligen
Bezirk betrieb.
Was er wollte,
ist geglückt.
Ach was war der
Mann entzückt
Als die ersten
Tropfen Samen
Aus dem toten
Phallus kamen.
Das war die
Zutat, die er brauchte!
Als er die in
Krötenlaich
Vorsichtig dann
untertauchte,
Trat ein was er
ideenreich,
In Amuns Diensten
hat ersonnen.
Es hat zu wachsen
gleich begonnen.
Der neue Keim
ward noch bei Nacht
Zum Isis -Tempel
hin gebracht,
Wo Huh und Kuk
ihn dann zuletzt,
Dem Toten haben
eingesetzt.
Man hat sich
nicht umsonst bemüht.
Die Frucht ging
auf und ist erblüht.
Ein neuer
Froschgott war geboren.
Von Amun dazu
auserkoren,
Sein Nachfolger
im Amt auf Erden,
Wenn die Zeit
reif ward, zu werden.
***
Um die
Zeitenwende schließlich dann,
Trat er sein Amt
als Gottheit an.
Ob es tatsächlich
jener war,
Den unter dem
Kürzel F.R.O.G. die Leute,
Vermehrt verehren
wieder heute,
Ist nicht
gesichert. Doch eines ist klar:
Die Menschen
welche ihm vertrauen,
Obwohl sie ihn
nicht näher kennen
Und ihn schlicht
nur Frosch heut nennen,
(Gemeint ist das Kürzel F.R.O.G.)
Können fest heut
auf ihn bauen."
Nach diesen
Worten fügte dann
Telemachos Bilder
an,
Welche klipp und
klar bewiesen,
Dass weltweit
heut die Menschen diesen,
Alten Glauben neu
beleben
Um ihrem Dasein
Sinn zu geben.
Hundert Fotos
oder mehr,
Eröffnete den
Seelen er.
Amun, Buddha,
Jesus, Yin und Yang;
Der Frosch im
Mythen-Zeitengang,
Weltweit im
Religionsgeschehen,
War überall
darauf zu sehen.
Vom Nil und über
Griechenland,
Den Weg er in die
Neuzeit fand.
Der Grüne, ganz
nach Lurchenart,
Erobert in der
Gegenwart,
Ihr seht es alle,
brustgeschwellt,
Mit seiner
Religion die Welt.
Die Leute
glauben, wenn er quakt,
Dass "es
gibt nur einen Gott" er sagt.
Und weil sie
wissen, dass das stimmt,
Den Frosch man
sich als Vorbild nimmt,
So wie er es ganz
offenbar
Am Nil und auch
bei uns einst war.
"Bei uns?"
hat Achilles eingehakt
Und sogleich weiter
nachgefragt:
"Meinst du
Troja oder Attika?"
"Beide!"
sprach Telemachos da.
"Frösche,
wie jene welche wir hier sehen"
So gab Achill er zu verstehen,
"Gab es
dereinst in jedem Land.
Nur wurde uns das
nicht bekannt,
Weil wir ja all
in jenen Tagen,
Im Kampf vor
Trojas Mauern lagen
Und unter hohen
Blutverlusten
Helenas Ehre
retten mussten.
Wir hatten einst
in unserm Streit,
Vor lauter
Kriegslust keine Zeit,
Dass muss auch
ich euch eingestehen,
Die Frösche uns mal
anzusehen,
Die unser Volk
als Schmuck einst trug."
"Die armen
Leute waren klug!"
Fuhr er fort,
"so glaubt es mir.
Sie folgten in
Sachen Religion
Alleinig ihrer Intuition.
Der Frosch war
als Orakeltier
Auch in Delphi
hochgeschätzt.
Und unsere Götter
nicht zuletzt,
Bekamen ihn als
Opfergabe.
(Gemeint sind die steinernen
Froschfigürchen
die in den Tempeln zur Ehre der Götter
abgelegt wurden)
Für Hera und
Aphrodite gar,
Der Frosch ein
Attribut einst war.
Doch auch in
manchem Herrschaftsgrabe
Fanden ihn die
Archäologen.
Dem Frosch war
stets man wohl gewogen!
Das belegen alle
Zeitberichte
Seit man
aufschrieb die Geschichte."
Und dann fügte er
spontan
Ein paar
Frosch-Schmuckstücke an,
Er hatte online
ja genug,
Wie sie das Volk
zu Haus einst trug.
Nach der Bildvorstellung
dann,
Er zu erzählen
neu begann:
"Doch als
dann die Päpste kamen,
Sie seinen guten
Ruf ihm nahmen.
Man tilgte alle
seine Zeichen.
Der Frosch musste
dem Kreuze weichen.
Es war Rom einst
nicht genehm,
Dass der Prophet
Moses in Person
(Erdogan Ercivan: "Verbotene
Ägyptologie", Seite 100 ff)
Nachweislich war
Echnaton,
Der Ketzerpharao
vom Nil.
Jener mit neuem
Führungsstil,
Wollt Götter, die
ihm unbequem,
Wie die
Chronisten uns berichten,
Damals allesamt
vernichten,
Um den
Monotheismus einzuführen.
Aton zum
Alleinherrscher zu küren,
War ein Schritt,
ihr werdet's ahnen,
Der Jahwe den Weg
zum Thron sollt bahnen.
Amun, Heket, Nun,
Huh, Kuk,
Fielen zum Opfer
jenem Spuk,
Den Echnaton
heraufbeschwor.
Der Frosch an
Einfluss schnell verlor.
Dem Grünen,
welcher war so groß,
Versetzte Rom den
Todesstoß.
Der Klerus,
evangeliengeil,
Verkehrte ihn ins
Gegenteil.
Bis ins hohe
Mittelalter
Verbannte man ihn
au dem Psalter
Oder stellte ihn
dort gar
Als den Satan
selber dar.
Erst heut, auch
Päpste werden schlauer,
Befasst man sich
mit ihm genauer.
Doch dass der
Frosch, der schon so alt,
Jahrtausende
hindurch als Gottheit galt,
Wird vom Klerus
ganz gediegen,
Leider immer noch
verschwiegen."
"Doch wer
sich für Ihn interessiert,
Fuhr
Telemachos, keck im Wort,
In seiner
Froscherklärung fort,
"Im Internet
heut recherchiert.
So wie es ich
just hab getan,
Wird man kurz
drauf fündig schon.
Wenn man sich
dort dann geschickt
Weiter durch die
Website klickt,
Wird selbst dem
dümmsten sehr schnell klar,
Dass der Frosch
ein Gott einst war,
Der alle andern
auf der Welt,
In den Schatten
hat gestellt."
Achilles
applaudierte zag.
Da gab es einen
Donnerschlag,
Dass ein jede
Seel im hohen Haus
Bei sich dacht
"nun ist es aus
Mit ihnen allen
zweifelsfrei
Und die Ewigkeit
vorbei".
Telemachos
instinktiv,
Nach Helm und
Schild und Rüstung rief.
Während noch der
Donner grollte,
Er zum
Langschwert greifen wollte.
Doch unter seinem
neuen Kleide
Fand er weder
Griff noch Scheide.
Da wurd dem alten
Recken klar,
Dass er ja eine
Seele war,
Und unbewaffnet
den Rest der Zeit
Bleiben würd' in
Ewigkeit.
Sein Vater
indessen, Odysseus,
Sprach
respektvoll: "Das war Zeus!
Ich kenne seinen
Donnerkeil.
Es schadet deinem
Seelenheil,
Wenn Du in seinem
Reich hier oben
Den Frosch setzt
auf den Himmelsgloben."
"Ich weiß
Papa!" sprach da der Sohn.
"Hier sitzt
ja Zeus noch auf dem Thron!
Und weil der das
Zepter führt,
Ihm meine
Hochachtung gebührt;"
Und flüsternd,
ganz, ganz leise dann,
Fügte er als
Nachsatz an:
"Seit
Jupiter er lässt sich nennen",
So sprach zum
Vater er intim,
"Ist kaum er
wieder zu erkennen.
Mir scheint, es
geht bergab mit ihm!"
Da gab es einen
Donnerschlag.
Telemachos fuhr
zusammen
Und auch Odysseus
erschrak.
"Der Alte
will uns zwei verdammen;"
Hat halblaut
plötzlich und verzagt
Er zum Sohnemann gesagt.
Der hat sich
schnell wieder gefasst.
"Wenn es dem
alten Zeus nicht passt,"
Sprach er zum
Vater, "dass ich hier
Mit den anderen
und dir
Online geh ohn'
ihn zu fragen,
Dann soll er's
uns persönlich sagen
Anstatt hier
solchen Lärm zu machen."
Die Antwort war
ein Donnerkrachen
Wie es noch
keiner hatte je erlebt.
Die ganze Welt
hat nun erbebt
Und im Elysium,
ungelogen,
Haben die Wände
sich verzogen,
Und alles hüllte
sich in Staub,
So hat der Alte
losgewittert.
Selbst Achill hat
nun gezittert,
Vor Angst wie
sonst nur Espenlaub.
"Das hättest
du nicht sagen sollen"
Hat Odysseus grad
sagen wollen,
Als vom Olymp
herab ein Lachen scholl,
So übermächtig
laut und toll,
Dass es die Welt
im Widerhall
Erschütterte. Ein
Lachanfall
Hatte den alten
Zeus befallen.
Alle hörten
seinen Brummbass schallen
Als grölend er
herüber schrie:
"Dort unten
kämpfen weiter sie!
Nehmt alle
schnell die Plätze ein.
Es wird uns ein
Vergnügen sein
An Pausbacks
Teich dem Kriegsgeschehen
Von hier oben
zuzusehen!"
Dann rief er
halblaut, fast diskret
Nach dem
Mundschenk Ganymed
Und hat dem
Schönen anbefohlen
Ambrosia-Chips
herbei zu hohlen
Und Nektar einen
ganzen Krug.
"Ich hoff
wir haben noch genug,"
Sprach er, als der
die Sachen brachte,
Wobei er sich's
gemütlich machte.
Die Seelen im
Elysium
Suchten sich als
Publikum
Allesamt im hohen
Haus,
Die besten
Aussichtsplätze aus.
Und auch die
Untergötter alle
Am Wolkenrand der
Götterhalle,
Haben es sich
bequem gemacht,
Für den nächsten
Teil der Schlacht,
Die sogar Homer
einst kannte,
Und Froschmäusekrieg sie nannte,
Welcher ward in
jenen Tagen
Am Eridanos
ausgetragen.
***
wird fortgesetzt
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