Dienstag, 21. Oktober 2014

9. Kriegstag

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 27- 2
- 9. Kriegstag -
- Auf dem Schlachtfeld -

Tausende haben ihr Leben
Jetzt im Kriege hingegeben.

Wer Glück hatte wurd nur verletzt.
Von Hobbefarsk durchs Feld gehetzt,
Erlagen in ihren viel zu warmen Jacken
Zwei flüchtende Mäuse Herzattacken.

"Ich habe sie zu Tod gejagt"
Hat der Mörder stolz gesagt,
Als dem Hauptmann hinterher
Gehorsam Meldung machte er.

Mancher hat sich übernommen.
Auch Peggert ist zu Tod gekommen.
Er wollte, um im Kampf zu siegen,
Am Schilfrand ein paar Tsetsefliegen,
Um sich damit aufzuputschen,
Vor dem Kampfe schnell noch lutschen.

Doch die Dosis war zu hoch.
Er atmete ganz flach nur noch,
Als ein Kamerad ihn fand
Und war statt grün nun purpurrot.
Das Pulsfühlen an seiner Hand
Ergab schließlich der Frosch war tot.

"Ich muss den Armen liegen lassen"
Dachte der Kamerad im Geh'n.
"Der Storch wird sich mit ihm befassen,
Er wird ihn sicher seh'n."

Des toten Kriegers Kamerad,
War ein gar tapferer Soldat.
Mit Namen hieß er Binsengacker.
Er schnappte sich Maus Erdnussknacker,
Die ihm grad in die Quere kam.


Bevor er ihr das Leben nahm
Schrie er sie an: "Du dummes Tier,
Du Blödian, was willst du hier?
Du hast, scheint mir, wohl kein zu Haus;
Und dann erstach er sie die Maus.

Keinen Mucks mehr konnt' sie sagen.
Der tapfere Grüne ohne Zagen,
Nahm im Feld am Binsenrohr,
Sich gleich den nächsten Gegner vor.

Der war aus andrem Holz geschnitzt
Und obendrein noch arg gewitzt.


Weil er sein Schwert zu Haus vergaß,
Focht er aus der Halbdistanz,
Er hatte obendrein Humor,
Mit seinem steifen Mäuseschwanz.
Es machte ihm, so schien es Spaß
Und er kam sich tapfer vor.

Doch als dem Frosch zu nah er kam,
Der Lümmel kannte kein Pardon,
 Dieser ihm das Leben nahm.



Er trennte ihm am Moorteichsumpf
Den Schädel ab vom grauen Rumpf
Und zwar so, dass hinterher
Er zu gebrauchen war nicht mehr.
Das hatte die tapfre Maus davon!
Gestorben wurd jetzt überall!
Gleich nebenan, ein Stückchen weiter,
Gab's einen schlimmen Zwischenfall.

Datschger Hödsch, ein Froschgefreiter,
(Dissertation: Ursula Wiepen, S36 und 56)
Hielt sich nicht ans Völkerrecht
Und stutzte eine Maus zurecht,
Indem mit Hinterlist und Tücke,
Ihr den Mausschwanz schnitt in Stücke,
Dass nie wieder sie im Leben
Versuchen konnt' so anzugeben,
Wie sie es zum Frosch just grad
Vor zehn Sekunden hänselnd tat.

Der Mauser hat den Frosch verflucht
Und dann das Lazarett besucht.

Datschger Hödsch, den Übeltäter,
Traf wenige Minuten Später,
Er aß just grad sein Pausenbrot,
Das belegt war mit drei Mücken,
Ein Schwert von hinten in den Rücken.

Er starb sofort und war schon tot,
Bevor er auf den Lanzenstiel,
Der vor ihm lag, zu Boden fiel.

Auch Kakscher Krottas hatte Pech,
(Ursula Wiepen, S. 64/72)
Als am Schilfrand er grad frech
Mit seinem langen, spitzen Degen,
Im Sprung wollt eine Muck erlegen,
Er ging dabei wie stets aufs Ganze,
Sprang er in Maus Kornliebs Lanze,
Die, das wurd ihm sterbend klar,
Genau dorthin gerichtet war,
Was der dreiste Mauser wusste,
Wo nach dem Sprung er landen musste.

Auch Schötzer Schrösch erging es so.
(Ursula Wiepen S. 113)
Er schrie Zetermordio
Als er im Feld beim Waffengang,
In Kornliebs spitze Lanze sprang.



Trotz all der Orden an der Brust
War er in dessen Hinterhalt geraten.
Vergessend seine Heldentaten,
Starb jammernd er an Blutverlust.

Als nächstes traf's, es war ein Graus,
Gleich zwei, 'nen Frosch und eine Maus.
Im Zweikampf durchschlugen ihre Lanzen,
So wie man sieht es hier im Bilde,
Der beiden Kämpfer Waffenschilde.

 

Dabei hatten Glück die beiden.
Sie mussten nicht erst lange leiden!
Aus ihrer großen Schmerzensnot
 Befreite schnell die Zwei der Tod.

Gleich nebenan, zu selben Zeit,
Traf es im heldenhaften Streit,
Den bis dahin unbesiegten
Tapfren Krieger Freschegretsche,
Den Sohn des General von Fresche,
(Ursula Wiepen, S. 39)
Welcher mit Freud und Lust und Spaß
Am Krieg im Führungsstabe saß
Und dort grad in der letzten Nacht,
Den Schlachtplan hatte ausgedacht,
Welchem just, es war ein Hohn,
Zum Opfer fiel der eigne Sohn.


Maus Speckner glücklich drüber quiekte
Als dem Frosch beim Waffengang
Ihr Speer durch Schild und Brustkorb  drang.

Der Mauser setzte sogleich nach.
Mit des Gegners Lanze stach,
Er ließ mit sich nicht spaßen,
Dem Frosch er in den Unterleib,
Dort wo dessen Hoden saßen.
Ach was war das ein Trara.
Er traf des Gegners Prostata.

Der Frosch dacht noch, "Oje mein Weib,
Was wird die zu Hause sagen?"
Dann wurde flau es ihm im Magen
Und vor den Augen schwarz, dann rot.
Dann fiel er endlich und war tot.

***
Wie die Feldschlacht weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.