Mittwoch, 22. Oktober 2014

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 27- 3
- 9. Kriegstag -
- Auf dem Schlachtfeld -

Am Teichufer, nicht weit davon,
Traf es Maggaga, Maquaks Sohn.
(Ursula Wiepen S. 73)
Der Mäuseheld von Krümeling
Hieb dem Frosch ein Froschbein ab.


Der knickte mit dem andern Bein,
Vor Schmerz laut quakend sofort ein
Und wollte seine Händen heben,
Um sich dem Mauser zu ergeben,
Als der den Todesstoß ihm gab.

Gott sei Dank, der Exitus
Machte mit dem Gejammer Schluss,
Das der Frosch mit einem Bein,
Von sich gab in seiner Pein.

Frosch Huckeutz, welcher von nah,
Den Mord am Kameraden sah,
Stürmte auf den Mörder zu.


"Du verdammter Mauser du"
Schrie er den Mäusekrieger an;
"Das hast Du nicht umsonst getan!"
Und dabei drückte der Filou
Krümeling die Kehle zu,
Bis der die Farbe von mausgrau
Verändert hat in leichenblau.


"Rache ist süß", dacht Huckeutz,
"Auch wenn sie selten ist von Nutz!"

Der Frosch wollt grade weitergehen,
Da ist ein Unglück ihm geschehen.
Das lebenslang er niemals mehr
Vergessen sollte. Maus Spitzzahn's Speer
Hat ihn in den Kopf getroffen.



Zeternd, zappelnd unter Schreien,
Konnte klug er sich befreien.
Er hieb mit seiner letzten Kraft,
Die Lanzenspitze ab vom Schaft
Und sprang darauf gar einfallsreich,
Den Schmerz zu lindern in den Teich.

"Dort ist er dann ersoffen."
So liest man es im Kriegsbericht,
Denn er war nicht mehr wasserdicht.

Auch die nächste Ruhmestat
Im Kriegsbericht notiert man hat,
Wo noch heut, was einst gewesen,
Schwarz auf weiß ist nachzulesen.

Frosch Kühtutler von Kuhlipogg
(Froschnamen aus der Dissertation von Ursula Wiepen S. 76)
Hat mit einem Binsenstock,
Den vorn er hatte zugespitzt,
Der Maus den Mauspelz aufgeschlitzt.
Dann stieß er zu, so dass das Rohr
Kam hinten aus der Maus hervor.


Maus Spitzzahn dachte schwer verletzt,
"Das ist das End von mir wohl jetzt"
Und zog die Stirn dabei in Falten.

Und sie sollte Recht behalten!

Es wurde Nacht um sie herum.
Dann ging's zu Ende mit dem Tier.
Die graue Seele wich aus ihr
Und hat Reißaus schnell genommen,
Durch den Pelz mit Weh und Ach,
Um lebend noch davon zu kommen,
Bevor der Frosch auch sie erstach.

Der Mörder zog die Lanze stumm
Aus dem toten Feind heraus
Und dachte: "Schade um die Maus.
Hätte sie sich mir ergeben,
Dann würde sie vielleicht noch leben."

***

Was weiter noch im Feld geschah,
So wie's der Kriegsberichter sah,
Und für die Nachwelt niederschrieb,
So dass es uns erhalten blieb,
Berichten wir aus alter Quelle
Demnächst hier an dieser Stelle.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.