Dienstag, 15. April 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 24-15
- Frosch und Kröte in anderen Kulturen
- Die Olmeken -

Während die Frauen noch all diskutierten
Und auf die schönen Molas stierten,
Klickte Demokoon schon auf die Maus
Und wählte neue Bilder aus.

"Seht mal, was ich habe hier,"
Rief er begeistert in die Runde;

 
 

"Der Frosch, das schöne grüne Tier,
Das beweisen meine Funde,
War den Olmeken schon bekannt!"

Und dann hat Fakten er genannt:
"Die Zeit der Olmeken reicht ein Stück
Vor die unsre gar zurück.

Als wir im Krieg bei Troja standen
Sie die Schrift bereits erfanden
Und auch ihre Kalender waren
Schon Spitze vor viertausend Jahren.

Die Gummimenschen waren auch
(Die Leute aus dem Kautschukland)
Mit der Kröte sehr vertraut.
Sie ritzten sie sich in die Haut,
Wie wir auf Steinfiguren sehen
Die noch in ihrer Heimat stehen.


Kannten sich die Olmeken aus.

Aus einem Olmeken- Häuptlingshaus
Stammt dieses alte Kultgerät.


Eine Kröte aufgebläht,
Hält es der Halluzinogene wegen,
Ihrem Gönner just entgegen
Damit dieser draus sodann
Eine Prise schnüffeln kann.

Wie man das Krötengift gewann
Zeigt diese Maya-Glyphe an.


Die Kröte mit der rechten Hand
Drückt auf die Drüse mit Verstand.
Und schon tropft dort, ei der Daus,
Das Halluzinogen heraus,
Das als Seligmacher rar,
Doch andrerseits nicht teuer war.

Die Olmeken, heute glaubt man's kaum,
Melkten die Kröten wie den Gummibaum
(Die Leute aus dem Gummiland)
Der ihnen ihren Namen gab.

Das Schnüffeln des Giftes war in Mode.
Mancher, weil zu viel er nahm
Dadurch gar ums Leben kam.
Und manchem, nach seinem Schnüffeltode
Gab man das Tier gar mit ins Grab,
Damit zu Auferstehungszwecken
Der Tote konnte daran lecken.

Den Löffel für das neue Leben
Hat man auch ihm mitgegeben!



All das ist heute nachgewiesen.
Skelettfunde von ebendiesen
Agakröten in Gefäßen
Fanden die Archäologen.

In tönernen Urnen, ungelogen,
Als ob als Schutzgeist sie dort säßen
Hockten die Lurche skelettiert.


Die Urnen außen schön verziert,
Mit Kröten die die Zunge blecken,
Als wollten dem Toten sie sogar
Erlauben, weil der einst süchtig war,
Weiterhin an ihr zu lecken,
Damit zum Jaguar transformiert
Sich dieser neu regeneriert."

"Weshalb denn das?" wollte beflissen,
Apollo nun vom Redner wissen.
Was hat der Jaguar denn nun
Mit einer toten Krott zu tun?"

***
Dieses in den heil'gen Sphären
Dem Sohn des Chefs nun zu erklären
War schwierig für Demokoon.

"Bei Walter Hirschberg ließt man schon,"
So begann der uneheliche Spross
Des einst so großen Priamos,
"Dass die Kröte mit dem Jaguar
Vor langer Zeit liiert einst war!"


Danach fuhr mit ernstem Wort
Er erklärend sogleich fort.

"Jaguar und Kröte galten
Als Schutzgottheiten bei den alten
Leuten einst im Gummiland
Und als des Glückes Unterpfand.

Deshalb in der Ikonographie
Findet man nun beide sie,
Wie wir bei Coe und Kerr heut lesen,
Als eine Art von Doppelwesen
Das tapfer wie der Jaguar
Und giftig wie die Kröte war."

***

"Ob stimmt was die drei Männer wagen
Den andern Forschern all zu sagen,"
Sprach Democoon, "das lass ich offen!"


Dann fuhr er fort: "Es bleibt zu hoffen,
Dass Aristoquakes mit Gespür,
Weil eine Nas' er hat dafür,
Die oft sich hier schon hat bewährt,
Es demnächst besser uns erklärt,
Wenn im Vers, wie hier gedichtet
Er über die Mayas uns berichtet."

"Doch eines," so fügte er spontan
Seiner  Erklärung noch hintan,
"Das steht fest heut klipp und klar:
Die Kröte den Indios einst heilig war.
Denn auch in der sakralen Kunst
Stand sie hoch in deren Gunst.



Auch der alte Olmeken-Gott
Quetzalcoatl war 'ne Krott,
Den die zum Christentum bekehrten
Indios vor jenem Gott verehrten,
Den die Spanier ihnen brachten
Und zu ihrer Gottheit machten.

***

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.