Dienstag, 4. Februar 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-82
- Frosch und Kröte im alten China -
- Teil 2 -

Die Seelen blickten all verstört.
Das hatte keine noch gehört.
Doch Odysseus zu widersprechen
Wollte keine sich erfrechen.
Philoktètes indes, der bewährte
(Ilias 2/218 ff, Führer der thessalischen
Bogenschützen mit sieben Schiffen)
Treue einstige Gefährte
Des Heldenkönigs aus Ithaka,
Skeptisch in die Runde sah.
Doch auch er wollt' nichts riskieren.
Odysseus gar zu brüskieren,
Im heiligen Refugium
Hier oben im Elysium,
Das wäre eine Freveltat,
Schlimmer noch als Hochverrat.

So schwieg auch er und hörte zu
Wie Odysseus in aller Ruh
Auf seinem Computer-Monitor
Chinas Frösche stellte vor.


Der Sohn des Laèrtes klickte nun
Weitere Hongshan-Zeit-Bilder an
Um den Seelen kund zu tun,
Dass der  Frosch kein Untertan
In China war. Im Gegenteil
Ihm wurde höchste Ehr zuteil.

Schon lang vor Konfuzius
Kam man im Alten Reich zum Schluss,
Dass der Frosch ein Gott sein müsste.
 
Dass auch er genau es wüsste,
Wollte der Held von Ithaka
Anhand der Charakteristika
Von Hongshan-Zeit-Bildern nun erklären.


Als ob die Seelen Forscher wären,
Vom Studienfach Archäologie,
Konfrontierte er mit Fotos sie,
Er online im Internet just fand.

Er ließ sich nun durch nichts mehr stören.
"Seht alle her", so war er zu hören.

"Dieser Frosch steht auf 'ner Quappe
Und auf dem Kopf trägt er als Kappe
Sein geflügeltes Attribut.
Das Himmelshuhn als Sonntagshut
Nebst der Kaulquappe, auf der er steht,
Stellen im Bild, das ihr hier seht,
Das ist euch sicher doch nun klar,
Das Yin und Yang symbolisch dar!"

Odysseus mit ernstem Wort
Fuhr gleich erklärend weiter fort.


"Das nächste Bild, auch einwandfrei,
Zeigt eins Frosches Konterfei,
Den auf den Rücken tätowiert
Erneut das Jin-Yang- Zeichen ziert.

Dieses stellt das Gleichgewicht
Der Kräfte dar im Welten-All.
Die Energien, sieht man nicht!

Als Quappen dargestellt schön prall,
Kennen die beiden arg verruchten,
Nur ein Ziel, sich zu befruchten!

Im Kreise schwimmend, wie wir sehn,
 Treiben die beiden es gar kühn
Auf des Frosches Rücken.
Sie bilden dort das Welten-Ei
Und bewahren zu unserem Entzücken
Wie vorbestimmt ganz nebenbei,
Triebhaft und lüstern androgyn
Das Alpha-, sprich das Urknall- Gen!"

"So ist es, für wahr, beim alten Zeus;"
Sprach lachend danach Odysseus.
Dann stellte dem erlauchten Korps
Er weitere alte Frösche vor.



"Ihr seht, vor siebentausend Jahren
Die Frösche in China heilig waren.
Aus Jade oder Edelstein
Trug der Chinese sie bei sich.
Sie konnten für manches dienlich sein.
Als erstes dabei nenne ich,
Gesundheit, Reichtum, Lebensglück.
All das konnt' solch ein Froschschmuckstück
Den alten Chinesen damals geben
Und auch ein schönes, langes Leben.

Geschnitzt  aus Holz, Stein, Obsidian
Trug man den Frosch als Talisman
Stets bei sich. Der Fetisch brachte,
Wenn man alles richtig machte,
Reichtum und Glück in jedes Haus.
Deshalb trug man auch im Bett,
Den Frosch am Hals als Amulett!

"Und was schließen wir daraus?"
Wollte Odysseus gerissen,
Von seinen Mitbewohnern wissen.

*** 

Die Antwort darauf geben wir
Das nächst Mal ganz sicher hier.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.