Dienstag, 18. Februar 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-91
- Apokalypsedarstellungen  -
- Teil 5 -

Die Seelen im Elysium
Wetteiferten nun all darum
Beim Apokalypsebildersuchen
Den nächsten Treffer zu verbuchen.

Ein jede wollt sich profilieren
Und am Computer demonstrieren
Wie schnell sie war und wie anhand
Der Maus im Netz sie Frösche fand.
Selbst Achill wollt es nun wissen.
Deshalb klickte er gerissen
In Übersee auf eine Seite
Die, weil er sie hatte aufgeschrieben
Ihm im Gedächtnis war geblieben.

Es dauerte nur drei Sekunden
Ruck zuck, da hatte er sie schon
In Michele Makis Block gefunden.

"Auch Brosamer," rief er "wie Duvet und Nas"
Zeichneten zu Thema was.



Der letztere machte uns klar,
Dass der Frosch gar selbst es war
Welcher aus breitem Maul koppheister,
Unter lautem Quaken, Weh und Ach,
Ausspeit die Prophetengeister
Wovon dereinst Johannes sprach."

"Mir scheint" so fügte er gar schelmisch an,
" Johann Nas war ebenso ein Scharlatan
Wie der Seher mit dem gleichen Namen.
Und dann sprach er lachend "Amen!"

Die Seelen allesamt im Rund
Taten flügelschlagend kund
Dass ausnahmsweise diesmal sie
Zustimmten des Peliden's Theorie.
Worauf der tat, was gut er konnte,
Prahlerisch seiner Analyse wegen,
Nahm er den Applaus entgegen,
Wobei er sich im Zuspruch sonnte
Und wie ein stolzer Hahn im Mist
Herumstolziert im Saale ist.

***


Da rief Hades laut: "Als nächstes nun
Lasst uns 'nen Blick nach Cambridge tun."
Und dabei klickte er spontan
Die Trinity- Apokalypse an.


Auch hier war es wie überall.
Drei Drachen, neun Dämonengeister;
Alles Frösche, klarer Fall,
Hat ein unbekannter Meister,
Weil er Johannes wörtlich nahm,
Ins Bild gemalt gar wundersam.

***

Auch in Angers, an der Loire,
Die Sache nicht viel anders war.

Zwei böse Drachen ebenfalls,
Die anstatt sie all zu schlucken,
Vier Kröten sie aus langem Hals
Gar listig in die Umwelt spucken.



Den Belzebub gar in Person
Zeigt das Textilienkunstwerk dort
In einen der Bildteppiche geknüpft,
In Frankreichs bekannten Wallfahrtsort
Und wie ein Frosch vor Jahwes Sohn
Dem Satan aus dem Maule hüpft.


"Die Frage, die sich uns da stellt,
Lautet: Weshalb macht der Frosch so was?"
Auf Hades Frage brustgeschwellt,
Sprach Nestor, der ganz vorne saß:

"Um dieses Bildnis zu verstehen
Muss man es genau ansehen.
Ich hab die Mühe mir gemacht
Und das Bild mir mit dem Zoom
Angesehen autonom."

Dann klickte mit der Lupe er
Die Bilder all in Sachen Lurch
Mittels Computer-Lupe durch,
Und zeigte das Ergebnis her.




"Schaut euch das letzte Bild hier an,"
Lachte zufrieden er sodann.
"Es zeigt warum der Frosch das tut!"

***
"Hier ist Kenntnis vorausgesetzt!"
Fügte er in aller Ruh
So wie Johannes einst hinzu,
(Offenbarung 13,18)
Und lächelnd dann zu guter Letzt:
"Schaut ganz genau das Bild euch an!
Dann begreift ihr irgendwann
Weshalb der Frosch im Bild das macht
Und dann schwieg er frohgemut
Und hat in sich hineingelacht.

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.