Mittwoch, 12. Februar 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-86
- Frosch und Kröte im Tarot -

Während die hübsche letztgenannte
Muse die CD's noch brannte,
Gönnten sich im hohen Hause
Die andern alle eine Pause.

Ganymedes schenkte Wein
Den Seelen zum Ambrosia ein.
Die Nereiden spielten Domino.
Auch Kassandra musste warten.
Sie legte neugierig die Karten
Weil sie daraus erfahren wollte
Wie es weitergehen sollte.

Ihr Lieblingsspiel war das Tarot.
"Oh" rief sie plötzlich, staunend auf,
"Da sind ja lauter Frösche drauf!"
Und dann zeigte unumwunden
Sie was sie hatte just gefunden.

 
 
Sonne, Mond, sogar die Sterne
Am Firmarmente in der Ferne
Waren als Frösche dargestellt.
Glücksrad, Justiz, die ganze Welt,
Was sie bemerkt bis jetzt nie hatte,
Ward grün auf ihrem Kartenblatte.



Priester, König, alle gleich,
Als kämen sie aus Pausbacks Reich;
Selbst der Teufel war ein Frosch
Wie auch der Narr mit breiter Gosch.

***

Die Seelen staunten; keiner von allen
War das bisher aufgefallen,
Obwohl manche ja bekanntermaßen,
Oft nachts in ihrer Runde saßen
 Um Priamos Tochter, im Vertrauen,
Über die Schulter zuzuschauen,
Wie mit den Karten in der Hand
Sie zu mogeln gut verstand.

Dass Frösche die Akteure waren
Beim Spiele oft in trauter Runde,
Drob war keine sich im Klaren.

Nach einer guten halben Stunde,
Als Ganymedes Krug war leer
Und keiner hatte Hunger mehr,
Gab Odysseus lautstark bekannt
Dass Maxima die letzte CD gebrannt
Und ihren Job erledigt hatte.

Er fügte an gar gönnerhaft,
Dass fortan die Wissenschaft
Auf der Erde, wenn sie wolle
Beschäftigen sich damit solle.

"Die Froscherforschung in der Tat,
Ist dort unten noch vakat,"
"Was..." so ergänzte ein mit List,
"Ne Schande für die Menschheit ist!"

Und grinsend warf er gleich dabei,
Damit sie eine Hilfe sei,
Dort unten für die Wissenschaft,
Seine CD gar einfallsreich
Einem Diskuswurfe  gleich,
Damit sein Wort auch Wahrheit werde,
Mit Flügelschwung und aller Kraft,
Wütend hinunter auf die Erde.

Achilles grinst als danach
Zu Odysseus er sprach:
"Dafür verdienst du einen Orden!
Mit diesem Wurfe in Athen,
Das muss dir jeder eingesteh'n,
Auch ich gebe das neidlos zu,
Wärest ohne Zweifel du
Olympiasieger einst geworden!"

Da mussten alle lauthals lachen.

Hades, Persephones Gatte,
Der mit Zeus sich die Regierung teilte
Und deshalb im Elysium weilte,
Ergriff nun ungefragt das Wort.
"Lasst uns endlich weitermachen!"
Und dann fuhr er auch schon fort

"Ich bitte, schaut euch irgendwann
Die CD noch einmal an,
Die Maxi für euch alle brannte.
Dann werdet ihr beim Bilder lesen
Finden so manche interessante
Alte Weisheit der Chinesen,
Von der selbst Buddha noch nichts wusste
Als er, welcher ein Frosch einst war,
Erwachte und ein Mensch sein musste."

Dann wandte er in aller Ruh
Sich dem Wolkentische zu,
Wo Kassandra grübelnd saß
Und im Tarot die Zukunft las.

***
wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.