Freitag, 14. Februar 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-87
- Apokalypsedarstellungen  -
- Teil 1 -

"Was willst du in der Zukunft, sprich?"
Wandte er an die Schöne sich.
"Orientier' dich an der Gegenwart,
Dann bleibt viel Kummer dir erspart!
Noch besser ist, du nutzt die Zeit
Und blickst in die Vergangenheit
Mit einem Lächeln froh zurück.
Freu dich über all das Glück,
Das dir im Leben widerfuhr.
Denk an die schönen Stunden nur!
Vergiss die Schmach mit Aias doch
Sonst grämst du dich auch morgen noch.
 

Such Frösche, so wie wir im Chat
Es alle tun im Internet,
Dann wirst du mit uns im Verein
Ganz sicherlich zufrieden sein!"

So sprach Hades und sodann
Fügte an alle gewandt er an:

"Wir sollten nun, um Zeit zu sparen
Folgendermaßen all verfahren:
Ein jeder sucht für sich allein.
Gebt -Frosch, Religion und Mythos- ein!

Mich interessiert seit Jahren schon
Welcherlei geheimnisvolle
Und gar sonderbare Rolle
Die glitschignasse Wasserratte,
Mit der grässlich großen Gosch,
In punkto Kunst und Religion,
Im Lauf der Zeiten inne hatte.
  
Also sucht all nach dem Frosch.
Wird einer fündig, schickt er flink
Das Bild mir zu per E-Mail-Link.
Und ich erklär es dann für alle
Auf dem Bildschirm in der Halle
Wo per Beamer ganz famos
Es dargestellt wird riesengroß."

Gesagt, getan, so wurd's gemacht.
Es wurde eine lange Nacht.
Die Seelen all, anstatt zu ruh'n,
Suchten Bilder alle nun
Und eine jede, die was fand
Gab ein Zeichen mit der Hand
Bevor sie zweimal doppelt klickte
Und die Mail zu Hades schickte.

Der hat sie sogleich wahrgenommen.
So ist man schnell vorangekommen.

Als erster gab Bukolion,
(Ilias 6/21ff; Gemahl der Nymphe Abarbarea , Vater des
Aisepos und des Pedasos, ältester Sohn des Laomedon)
Der Älteste von Laomedon,
In abgemachter Disziplin,
Sein Zeichen in Richtung Hades hin.

Der klickte gleich die E-Mail auf.
Zehn Bilder waren dort darauf.


Das erste, es war wunderbar,
Stellte die Apokalypse dar.
Es zeigte Drachen im Detail
Und grüne Frösche, Stücker drei,
Die aus deren Rachen sprangen
Um in die Freiheit zu gelangen.
Es waren die Dämonengeister
(Off 16,13)
Welche Wunderzeichen tun,
So wie es der Prophetenmeister
Johannes, ewig soll er ruh'n,
In der Bibel prophezeit.
  
Die Zeichnung wurde seinerzeit,
Vor etwa knapp eintausend Jahren,
Da sind die Forscher sich im Klaren,
Von einer meisterlichen Hand,
Angefertigt im Frankenland,
Um mit all den bösen Tieren
Den Bibeltext zu illustrieren.


Das nächste Bild, nicht ganz so alt,
Hat den gleichen Sinngehalt.
In Oxford ziert es eine Schrift,
Die was das Thema anbetrifft,
Apokalypse wird genannt.

***

In Trier war solcherlei Geschehen,
Wie es Johannes hat gesehen
Schon lang zuvor bereits bekannt.


***

"Nun geht es wirklich kreuz und quer
In Europa hin und her,"
Lachte Hades, seht mal hier,
"Nach dem alten Bild aus Trier
Habe ich aus Spanien zwei."
Und dann fügte er sie bei.




***

Aus dem Berliner Beatus dann
Fügte das nächste Bild er an.


Es zeigt zum wiederholten Male,
Den Engel der aus seiner Schale
Wasser in den Euphrat goss
Damit der wieder stärker floss
Und dem Herrscher aus dem Partherland
Keine Furt mehr offen stand.
Im Vordergrund sieht man als Drachen
Den Antichrist gehässig lachen.
(Gemeint ist hier Terentius Maximus, der als
Pseudo-Nero als neu erstandener Anführer und
 Bewahrer des römischen Kaiserkultes gefürchtet war)
Und die Frösche müssen nun
Ihrerseits ein Wunder tun
Um des Parther- Ansturms wegen,
Den Grenzstrom wieder trocken legen.

***

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.