Machwerk R.W.
Aristoquakes
Teil 10 – 106
Froschmedizin und
Krötengift
Teil XI Votivkröten
Gesichtskröten aus
Österreich
Waren verziert gar
einfallsreich.
Sie trugen, so wollt es
der Brauch
Und um christlich sich
zu schmücken,
Ein großes Kreuz auf
ihrem Rücken.
Das Ur-Symbol der
Fruchtbarkeit
Mit dem Symbol der
Christenheit
Auf dem Votivbild
angebracht
Hat die Krott zu dem
gemacht
Was sie am Nil ganz
offenbar
Zu Isis Zeiten bereits
war.
Als Zeichen für
Reinkarnation,
Schon damals auf dem
Götterthron,
Wie erinnern all uns
noch,
Schätzte man die Kröte
hoch!
Die gute Isis einst am
Nil
Hatte dank der Kröte
leichtes Spiel.
(gemeint ist Heket, die
Frösch/Kröten-Göttin)
Sie ließ von ihr Osiris
klonen.
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Das Original
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Um ihre Vagina zu
schonen
Musste Heket die Kröte
ran;
Und sie hat es gut
getan.
Wie Isis und Hekt den
Horus-Knaben
(Hekt = andere Name / Kurzform für
Heket)
Am Nil-Strom einst das
Leben gaben
Auf gar sonderbare
Weise,
Geschah es noch oft im
Altertum.
In manchem
Tempelheiligtum
Fand man Kröten als
Beweise
Dafür dass der
Schwanzloslurch
Ein Schöpfergott war
durch und durch.
Durchstöbert auf des
Lurchen Spur
Man heut die alte
Literatur
Stößt man auf den Arzt Aurelianus
Und den Dichter
Petronius.
Der erste schreibt von
`ner Geburt
Bei der ein Frosch
geboren wurd‘.
Der zweite schreibt,
der Satz steht fest:
„Qui fuit rana nunc rex est“!
Wenn Dichtung und
Wahrheit sich befruchten
Entstehen Mythen und
Geschichten.
Forscher die nach der
Wahrheit suchten
Unglaubliches deshalb
berichten.
„Aus dem Frosche wurd‘
ein Rex“,
Gezeugt vermutlich ohn‘
dass Sex
Die Mutter mit `nem
Manne hatte.
Vermutlich gab dem Weib
ihr Gatte,
Wie es Gesner später
schrieb,
Froschlaich zu trinken
versehentlich,
Was nicht ohne Folgen
blieb.
Dass Frauen heut
gelegentlich
Frösche und Kröten noch
gebären
Ließ ich von Wilkes mir
erklären,
Der im Buch von
Hirschberg schrieb
Was mir im Gedächtnis
blieb.
Dort steht und er hat
es beschworen,
Dass von `ner Frau `ne
Krott geboren
Ward an der Unstrut
wundersam
Und dass gesund zur
Welt sie kam.
Weiter steht bei ihm zu
lesen
Dass Vierlinge als
Krötenwesen
Hätt ein Weib zur Welt
gebracht.
Doch wer die Kröten ihr
gemacht
Erwähnt G. Wilkes im
Bericht,
Obgleich es interessant
wär, nicht.
Ich gebe hier, das sag
es leis,
Zur Bibel einen
Querverweis
Welcher in dem
Zusammenhang,
So denke ich, ist von
Belang!
„Auch Maria, ganz
gediegen,
Als man sie fragte, wer
es war
Hat nur verschämt drauf geschwiegen.
Für mich steht fest es
klipp und klar“,
So fügte Äskulap
spontan
Zu alten Bibel-Story
an,
„Dass Krötenlaich im
Spiele war“.
Und glaubhaft fuhr er dann sofort
Weiter zu erzählen
fort:
„Wie mit Jesus es den
Anfang nahm
Und wie Maria zu dem
Kinde kam,
Ist falsch erzählt. Aus
meiner Sicht
Ergibt sich, das steht
außer Frage,
Betrachtet man’s im
rechten Licht,
Eine gänzlich andre
Lage
Als die, von der
Matthäus dreist
Sagte es war der Heil‘g
Geist.
Die Dichter, die dem
Mythos schufen
Haben aus Ägypten Ihn gerufen
(Matthäus 2,15;)
Und Aristoquakes den
ich fragte,
Mir wie es wirklich
einst war sagte.
Er erzählte mir, dass
er als Christ,
So wie es in der Bibel
steht,
Seit langem schon der
Ansicht ist
Dass Amun es war, den
der Prophet
Als Gottheit an den
Jordan rief.
Er wies mich deutlich
hin darauf
Und zeigt die
Parallelen auf,
Und er lag bestimmt
nicht schief,
Die, so wie er es hat
gesehen,
Zum Pharaonenreich
bestehen.
Würd‘ ich, was er
meint, hier skizzieren
Würde ich manchen
provozieren,
Der von euch, das sei
erlaubt,
Noch an die alte
Fassung glaubt
Und an die
Jungfrauen-Geburt
So wie sie einst
gepredigt wurd.
Doch ich will hier
keinen Streit
Und außerdem fehlt mir
die Zeit.
(Eduard Norden, „Die Geburt des
Kindes“,
Geschichte einer religiösen Idee, Berlin 1924)
Zu lesen dem der’s
lesen will!
„Aus dem bin ich nicht
schlau geworden“
Meckerte erneut Achill.
Aineias lachte nur
spontan:
„Was bist du für ein
Dummerjan.
Die Eklogen von Vergil
Sind für deinen Geist
zu viel.
Du bist zwar stark und
hast auch Mumm
Doch ansonsten bist du
dumm“.
Und lauthals fügte er
sodann
Noch ein paar weitre
Sätze an:
„Wahrlich Freund, ich
sage dir
Du bist fehl am Platze
hier.
So wie auch den grünen
Seelen
Möcht ich dir dringend
anempfehlen“,
So hörte man ihn giftig
zischen,
Dich nicht in alles
einzumischen.
Verstünd‘ ich nicht was
uns die alten
Dichter haben
aufgeschrieben,
Würde ich meine Klappe
halten
Und nicht wie du so
dreist durchtrieben,
Als Heros im Elysium
Zu präsentieren mich
als dumm“.
Und als Nachwort
ähnlich spröde:
„Mann Achill, wie bist
du blöde“!
Wäre nicht Asklepius
gewesen,
Der weiter laut hat
vorgelesen,
Hätt es einen Tumult
gegeben.
Das ward verhindert
grad noch eben
Weil jener hat nun
forsch gesprochen:
„Du hast mich schon
wieder unterbrochen.
Hör doch lieber zu
Achill
Sonst blamierst du
dich, sei still.
Lass die reden die
Geistesgaben
Und Ahnung von der
Sache haben.
Was ich sagen will ist
dies:
Wies vor langer Zeit
drauf hin
(Rollenhagen: Zu Buch II. Anm. 266)
Dass manch verkrotteter
Kretin
Zur Welt kam, ähnlich
sehr dem Frosch.
Auf die Geburtsstätte
der Medizin
Weis‘ ich ausdrücklich
nochmal hin.
Dort dachte manches
dreiste Luder
Dass die Kröte wär ihr
Bruder.
Um von den beiden
loszukommen
Hat Eppich man und
Lauch genommen.
*
Doch nun zurück ins
Alpenland
Wo man die Wachskröten
erfand.
Die wurden dort in
alter Zeit
Der Gottesmutter meist
geweht.
Die sollte dafür Sorge
tragen,
Dass in den schweren
Kindsbetttagen
Alles glatt und gut
verlief
Und beim Gebären ging
nichts schief.
Als himmlische
Gynäkologen
Den Schwangeren gar
wohl gewogen,
Standen der
Gottesmutter drei
Kröten-Heilige noch bei
Die Leonhard, Rasso und
Rochus hießen
Und sich als
Geburtshelfer erwiesen
Und in den
Alpen-Wachskrott-Landen
Den Weibern gern zur
Seite standen.
Wie es in Franken ist
gewesen
Steht bei P. Assion zu
lesen
Und was in Schwaben man
einst trieb
Erwin Richter uns
beschrieb.
Hirschberg und Nikui
schrieben auch
Über den
Krötenopferbrauch.
Ein andrer Forscher
überdies,
Den man auch erwähnen
muss,
Schrieb über die Krott
als Uterus.
Er trug den Namen Karl
von Spieß.
Noch viele wären hier
zu nennen.
Ihr müsst ja nicht
gleich alle kennen.
Nur ein paar noch ganz
geschwind
Weil sie alle wichtig
sind:
„Bernfeld, Sartori,
Höfler, Hein
Ließen sich auf Kröten
ein.
Auch Andree, Blind,
Tilenius
Schrieben drüber. Doch
zum Schluss
Erwähn ich einen der
gewiss
(Siehe auch Kriss Rettenbeck)
Wie Heket einst im
Nilstromland
Man mit der Niederkunft
verband,
Wurd‘, so sprach der
Sanitäter,
(gemeint ist Äskulap die vortragende
Seele im Elysium)
Das hat die Forschung
rausgefunden,
Drei Jahrtausende noch
später,
Die Krott mit der
Geburt verbunden.
So wie die Froschlampen
am Nil
Vom Papste wurden einst
verboten,
Machte jener nun mobil,
Da sie die Christenheit
bedrohten,
Gegen die Dank-und
Opferkröten.
Ohne dabei zu erröten
Ließ er sie über Nacht
verschwinden.
Die spanische Krone war
nicht hold,
Hat um den Glauben zu
entholzen
Der Klerus alles
eingeschmolzen,
Was als Kernholz so
probat
Dem Volksglauben
gedient gut hat.
Die paar, die dennoch
übrig blieben
Wurden all bereits
beschrieben.
Es wäre schön noch mehr
zu finden,
Denn manch Votiv-Krott
zweifelsfrei
Könnt erzählen
mancherlei
Was für die Forschung
wäre interessant.
So bleibt vieles
unbekannt
Was den Päpsten nicht
genehm
War und dem Klerus
unbequem“.
„Eines im Zusammenhang
Ist auch für uns hier
von Belang“
So erklärte Äskulap
Und schwang dabei den
Schlangenstab:
„Schau’n wir die Kröten
näher an
Finden Schwänze wir
daran.
Dies zu erklären ist
vonnöten.
Was außer mir noch
keiner weiß
Das gebe ich euch hier
nun preis.
Das dicke Ende von den
Kröten
Stellt, übertrieben
vergrößert zwar,
Die geschwollenen
Kloake dar,
Aus welcher, wie
dargestellt im Bild
Der Stoff des Lebens
just grad quillt.
Ein Satz dazu sei mir
gestattet:
Außerhalb des Leib‘s
begattet
Werden aus dem Stoffe
Kröten.
Auch dies zu erklären
ist vonnöten.
Bei Zwitterlurchen
hermaphrodit,
Was viele Forscher
untersuchten,
Es heute noch recht oft geschieht,
Dass Krott und Frosch
sich selbst befruchten.
Vater und Mutter in
Person
Sind in der
Lurchen-Population
Auch heut noch keine
Seltenheit“!
„Ich nutze die
Gelegenheit“
So fuhr Asklepios heiter
Im Kreis der Seelen vor
ihm weiter,
„Und spann noch weiter
jetzt den Bogen.
Im Nilstromland die
Theologen
Wussten dies im
Altertum.
Das ist der Grund dafür
warum
Der Frosch ward dort
als Gott verehrt.
Was Aristoquakes uns
gelehrt
Hat zur
Dritt-Jahrtausendwende,
Gestattet, dass zurück
ich blende,
Hat durchaus seine
Richtigkeit.
Noch mehr! Es ist von
Wichtigkeit
Was im Olympus
unverzagt
Der neue Chef zum alten
sagt.
Denkpause
Es ist ein wichtiger
Querverweis
Zu dem was Norden gibt
uns preis:
(Eduard Norden: Die Geburt des Kindes“)
Was der Gelehrte dort
berichtet
Zu dem was Vergilus
gedichtet
Hat gemäß dem
Werke-Kataloge
In der vierten
bukolischen Ekloge
Stimmt mit Aristoquakes
überein.
Dass dieses kann kein
Zufall sein
Gilt es später zu
beweisen.
Doch nun zurück zur
Krott! Aus Eisen
Wurden Kröten auch
gemacht“.
„Ich hab euch ein paar
mitgebracht“
So sprach er und zog
aus seiner Tasche
Sechs eiserne Krotten
dazu heraus.
„Bei mir in
Griechenland zu Haus“
Ergänzte er, „zog diese
Masche
Bei den Göttern nicht
so recht.
Unsere Götter damals
schon
Bevorzugten Kröten mehr
aus Ton
Die zum Dank man ihnen
brächte.
Doch diese hier sind
auch nicht schlecht“!
Dabei breitete im hohen
Haus
Er die Kröten vor sich
aus.
„Schaut sie euch an,
sie stammen wohl
Aus Bayern, dem Elsass
und Tirol“
„Die Kröte galt als
Wegbereiter“
Fuhr er in seinem
Vortrag weiter
„Für das Leben. Wie
einst am Nil
Den Ägyptern es gefiel
Hekt die Geburtskrott
zu lobpreisen,
Zu widmen für ihr Tun
als Lohn,
Opferten diese Kröten
hier aus Eisen
Die Schwangeren im
Alpenraum,
So wie es sich auch
dort gebot,
Ihren Helfern in der
Not.
Man kann es glauben
heute kaum.
Als Motivgeschenke sie
Nach uralter
Mythologie,
Der Mutter Gottes
dargebracht,
(Gemeint sind Maria die christliche
Jungfrau
und Isis ihr ägyptisches Vorbild)
Hat diese dann darob gewacht,
Uns scheint das heute
gar absurd,
Dass glatt ablief die
Kindsgeburt.
In den Alpenländern
wurd die Krott
Als Geburtshelferin
bigott,
Wie in Ägypten
seinerzeit
Der Gottesmutter schon
geweiht.
Daraus schließen heut
und hier
Als Seelen im Elysium
wir,
Dass ein Zusammenhang
bestand
Zwischen Isis und Maria
der
Wie bereits Eduard
Norden fand,
Sich vom Frosche leitet
her“!
***
Was die Seel von Äskulap
Im Heroen-Seelen-Saal
Noch weiter dann so von sich gab,
Berichten wir das nächste Mal.
---
wird fortgesetzt
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