Machwerk R.W.
Aristoquakes
Teil 10 – 105
Froschmedizin und
Krötengift
Teil X Votivkröten
Äskulap rief bös „Sei bitte still,
Wir sprechen hier von
unsern Müttern
Die, als sie schwanger
mit uns gingen,
Vor der Geburt sich
Kröten fingen
Darüber bin ich mir im
Klaren,
Weil sie in argen Nöten
waren“.
„Und das insbesondere
mit Dir,
So fügte zu Achill er
an ganz trocken;
Denn Du warst ein
riesen Brocken
Vor der Geburt in
Thetis Bauch.
|
Achilles Mutter Thetis vor Zeus
|
So wie es damals war
der Brauch,
Fing auch sie, sie ist
ja hier
Und kann bestätigen was
ich sage,
Dass ich nicht lüge,
keine Frage,
Sich auch ein solches
Seelentier“.
„Ja das stimmt, da hast
du Recht.
Mir ging es damals
ziemlich schlecht.
Bevor Achilles wurd
geboren
Habe Peleus ich
geschworen
Nie mehr mit ihm ins
Bett zu steigen“.
„Da hat mein Mann, er
war da eigen
Gesagt: „Ach stell Dich
nicht so an“
Und dann ist er
losgegangen
Vermutlich nur des
Sexes wegen
Eine Kröte mir zu
fangen.
Und ich sage euch das
war ein Segen.
Ich war aller Sorgen
bar.
Die Kröte half mir das
ist wahr“!
„Seht ihr“ sprach
Äskulap danach
Und dann erklärte er
die Sach`.
„Die Kröte ist, so
glaubt es mir,
Hilfreich weil als
Seelentier
Auch wenn sie selbst
muss dabei sterben
Sie ihre Seele kann
vererben.
Das wussten unsre Alten
schon“.
Und dann sprach er mit
ernst im Ton:
Wie wir alle hier ja
sehen
Ist das auch mit uns
geschehen
Denn sonst wäret ich
und ihr
Als Seelen allesamt
nicht hier.“
Und dann fügte er
spontan
Auch das Folgende noch
an:
„A. Guldner, selbst ein
Mann vom Fach,
Wies es in seiner
Arbeit nach.
Seine These „Krott
gleich Embryo“
Steht widerspruchslos
ebenso
Wie der Satz von
Plinius,
An den ich just grad
denken muss:
„Qui fuit rana nunc rex est“.
Frosch und Kröte, das
steht fest,
Auch wenn es euch
erscheint abstrus,
Das sage ich ganz klar
hier nun,
Haben mit der
Schwangerschaft zu tun.
Die Gleichsetzung Kröte
/ Uterus
Hat Rudolph Kriss schon
nachgewiesen
Und Guldner erwähnt wie
nebenbei,
Dass auch der Fötus
eine Kröte sei.
Bei allen beiden eben
diesen,
Kann man über das
Krötenwesen
Der Leibesfrucht gar
manches lesen.
Bei Guldner kann man
auch erfahren,
Dass vor gut
zweitausend Jahren
Der Kaiser den Leibarzt
konsultierte
Weil er dafür sich
interessierte
Gar plötzlich, es war
sonderbar,
Wie einem Weib zumute
war
Welches schmerz- und
fieberhaft
Das Ende ihrer Schwangerschaft
Herbeisehnte, die
Niederkunft.
Der Arzt in seiner
Unvernunft
Verschrieb, von Nero ist die Rede,
Seinem Kaiser stante pede
Ein Puder welches Borax
hieß.
Dieses Pulver alsbald
ließ
In des Kaiser Neros
Magen,
Zwecks der ersehnten
Kindbettnöte
Langsam wachsen eine
Kröte.
Ob Nero sie hat
ausgetragen,
Hat Guldner, das ist
schon gediegen
Leider Gottes uns
verschwiegen.
And’re Autoren wussten
mehr.
Von Fehlgeburt wurde
gesprochen.
Auch dass die Sach‘
wurd abgebrochen
Weil des guten Kaisers
Schmer
Zu platzen drohte. Die
Geburt
Wohl künstlich
eingeleitet wurd`.
Die Frucht war ein
verkrottet Ding
An dem nicht mal der
Vater hing.
Vermutlich warf er den
Abort
Herb enttäuscht gar
selber fort.
Gar manches wurde schon
geschrieben
Über Kaiser Nero und
seinen Wahn.
Doch manches was er hat
getan
Ist bis heut geheim
geblieben.
Vieles im Zusammenhang
Wäre hier noch von
Belang.
Zum Beispiel jener
Querverweis
Den Aristoquakes gab
uns preis
In Bezug auf jene Zahl
Die Johannes einst
transzendental
Mit Nero in Verbindung
brachte.
Der ging sogleich ins
Eingemachte.
Er stellte den Kaiser
an den Pranger.
Wer mit einer Kröte
schwanger
Gegangen ist dereinst
in Rom,
Der Satz steht fest als
Axiom,
Der ist unmöglich
selbst ein Gott
Wie der gute Nero
dachte
Als er sich zum Kaiser
machte.
Er war selber eine
Krott“.
Im letzten Satz steckt
tiefer Sinn
So wie in jener Zahl
auch drin,
Welche der Welt ist
wohlbekannt
Seit Johannes sie
genannt.
Hier braucht man
Kenntnis; ohne Hirn
Kräuselt vergebens man
die Stirn.
(Offenbarung des Johannes; Offb.
13,18)
Doch wer Verstand hat
so wie wir
Der kennt den Namen von
dem Tier
Das uns der Seher hat
beschert
Und auch seinen
Zahlenwert.
Ich werde euch danach
nicht fragen;
Ich weiß ihr seid all
sehr gescheit.
Ihr werdet es mir
selber sagen“!
Dann schwieg er eine
ganze Zeit.
Ziemlich lange war es still.
Wieder mal war es
Achill
Der das Wort ergriff
und sprach:
„Wenn Wahrheit und
Dichtung sich bekriegen
Wird die Phantasie
stets siegen.
Und nach diesem Worten
ach,
Fügte er die Antwort
dann
Auf die Frage auch noch
an.
„Ich kenn das Tier, ich
sag’s euch gleich:
Für Groß und Klein, für
arm und reich,
Für die Bösen und die
Braven,
Für die Freien wie die
Sklaven
Ist das Tier auch heut
vonnöten.
Man kann nicht kaufen
ohne Kröten“!
„Und die Zahl“? wollt Äskulap
Wissen noch. Achilles
gab
Zur Antwort ihm: „Ist
dreimal sex“.
(Hinweis auf die Schlüsselzahl der
Johannes-Offenbarung 666. Offb. 13/17,18)
Da war Asklepios
perplex.
Später hat er
zugegeben,
Dass weder Bettler noch
der Rex
Ohne Kröten können
leben
Und schon gar nicht
ohne Sex.
„Sex, ich greif das
Thema auf“
Fuhr er in seiner Rede
fort,
„Ist genau das rechte
Wort“.
Und dann ging er ein
darauf.
„Die Kröte im
Mittelalter noch
Den Weibern unter die
Röcke kroch,
So noch heut die
Forscher sagen,
Um sie nachts im Schlaf
zu plagen.
Guldner schrieb
dereinst sie wäre
Gleich zu setzen mit
der Shäre,
Das würden auch andre
Forscher meinen,
Rund um die Vagina.
Zwischen den Beinen
Wurd sie nicht immer
gern getragen.
Friedrich-Heinrich von
der Hagen
Schrieb im „Weißen
Rosendorn“
Dass sie gar lästig war
dort vorn.
Von einer Jungfer ist
die Rede
Die mit ihrer Scham lebte
in Fehde
Und sich wollte von ihr
trennen.
Für die, die das
Gedicht nicht kennen
Füg ich hier `nen
Auszug an
Aus dem man wohl
ersehen kann
Weshalb die Jungfer
sich einst grämte.
Weil sie sich der Kröte
schämte,
Und das wohl auch mit
Recht und Fug,
Die sie unterm Höschen
trug“.
„Nun will ich in
bescheiden
Wie der vut ir ding
ergie
Swä sie sich sehen lie
Dä ward ez ir
misseboten
Wan man het sie vür ein
kroten“.
„Was seh’n wir im
Zusammenhang“?
„Die Kröte galt als
Vulva lang
Oder aber umgekehrt
Die Vulva wurd als
Krott verehrt“.
„Und daraus dann im
Umkehrschluss
Brachte man im
Wachsabguss
Die „vut“ ganz offen
und spontan
Auf den Opferkröten
an“!
Sie Seelen im Elysium
Staunten allesamt nur
stumm.
Doch dann fuhr der
Redner heiter
In seinem Vortrag
wieder weiter:
„Ich hab euch Bilder
mitgebracht
Die Aristoquakes hat
gemacht“
Sprach er und hielt die
Fotos hoch.
„Später zeig ich euch
andre noch“.
Acht Votivkröten aus
Wachs!
Aus verschied’nen
Almanachs
Hat Aristoquakes sie
entnommen.
Die Bilder sind mir
höchst willkommen
Weil sie beweisen klipp
und klar
Wie fruchtbar einst die
Kröte war.
Sie stammen aus Bayern
und aus Österreich
Und sind sich ähnlich,
doch nicht gleich.
Von Wachsbildnern mit
Phantasie
Wurden einst geschaffen
sie
Aus dem Wachs der
Bienenwaben.
Als Opfer- und als
Dankesgaben
Der Muttergottes
dargebracht
Hat jene dann darob
gewacht,
Dass im ehelichen Leben
Alles glatt lief und
schön eben.
Auf den Kröten
einfallsreich,
Das haben Forscher uns
erhellt,
Wurde der Sexualbereich
Der Frauen offen
dargestellt.
Auf jeder Wachskröte
verwegen,
Wenn wir genauer sie
betrachten
Prangt eine Vulva uns
entgegen.
Den Sachstand gilt es
zu beachten
Wenn wir uns damit
befassen
Und mit der Sache ein
uns lassen.
Die Kröte, das wird
jedem klar
Symbol für Sex und
Leben war.
Sie diente einst der
Bauernzunft
Als Helfer bei der
Niederkunft.
Wie Heket die Kröte in
Ägypten
Half nach
entsprechenden Gelübden,
Heut klingt das
freilich arg absurd,
Den Weibern sie bei der
Geburt.
Schau’n wir die Kröten
näher an
Fällt uns so manches
auf daran.
An einer Kröte hängen
Schnüre
Als ob noch Laich sie
mit sich führe.
Eine andere hingegen
Schien ihre Eier erst
zu legen
Oder ist es schon die
Nachgeburt
Die dort ausgestoßen
wurd?
Bei einer Krott ganz
offenbar,
Wohl als Fluch `ner
bösen Tat
Die Scheide zugebunden
war
Mit einem Stückchen
Eisendraht.
Eine vierte heut sehr
rare
Zeigt an der Scham uns
ihre Haare
Und die Ovarien nebenan
Man auch recht gut
erkennen kann.
Eine andre überdies,
Zeigt uns gar die
Klitoris.
Die Schamlippen, ob
groß, ob klein,
Laden zu Betrachten
ein.
Auch was wir Arcus pubis
nennen
Ist an den Kröten zu
erkennen.
Zwei Kröten zeigen ein
Gesicht
Das ihrer Art nicht
recht entspricht.
Man sieht es deutlich,
es sind Feten
Mit großem weiblichen
Geschlecht.
Sie schauen drein gar
sehr betreten.
Vermutlich ging es
ihnen schlecht.
Sie geben uns im Querverweis
Ihr Geheimnis beide
preis
Indem mit erogenen
Zonen
Sie an die alten
Pharaonen
Uns erinnern welche
Föten
Vom Menschen
darstellten als Kröten.
***
wird fortgesetzt
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