Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 8 – 35
Wahlkampf im Olymp
noch im Göttersaal
Tat seine Meinung kund zur Wahl.
Hera, von Zeus dazu befragt,
Hat das Folgende gesagt:
„Ob es so, oder so, oder anders kommt,
Mir ist alles recht.
Es kommt sowieso nicht so
Wie ich es gerne möcht“!
Mit Blick auf ihr durchsichtiges Dessous
Fragte er: „Athene was meinst du“?
Sie antwortete ihm: „Ach Papa,
Ich denk divide et impera!
Du bist alt, hast kaum noch Schwung.
Ich denk, mit einem der noch jung
Solltest du dich arrangieren.
Mit Apoll zu koalieren,
Wäre, denk ich in der Tat,
heut ein zeitgemäßer Rat“!
Artemis pflichtete ihr bei:
„Deine Zeit ist wohl vorbei“!
Demeter zog das Resümee:
„Die Diktatur ist längst passee!
Wenn du das Ruder in der Hand
Behalten willst in Griechenland,
Dann musst du aus Regierungsgründen
Mit dem Neuen dich verbünden“!
Und dann hat sie ein Wort gesagt,
Welches Zeus hat nicht behagt.
„Deine Zeit ist abgelaufen!
Such Dir einen andern Haufen
Um ihn zu regieren.
Mir kannst Du nicht mehr imponieren.
Der junge Jesus unten der
Gefällt mir sicher dreimal mehr,
Ich sag das ohne Werturteil,
Als Du mit deinem Donnerkeil“!
Dem Alten wurde die Stirn gar kraus.
Laut schnaufend atmete er wütend aus
Und wandte sich fragend dann im Nu
Seiner andern Tochter zu.
„Aphrodite, liebes Kind“
Sprach er: „sage du es mir geschwind
Was du in dieser Sache denkst.
Wenn du mir dein Vertrauen schenkst
Dann stelle ich mich noch einmal
Als Alleinherrscher zur Wahl“!
„Ach Papa“ sprach Aphrodite,
„Ich bin auf anderem Gebiete
Viel geschickter. Für Politik
Hab ich nichts übrig, doch Kritik
Kann auch ich Dir nicht ersparen.
Du hast seit über tausend Jahren
Stets getan, was dir gefiel.
Dein herrschaftlicher Führungsstil
Hat mich so oft schon angekotzt.
Du hast den Schneid mir abgetrotzt.
Selbst Hades und auch Poseidon
Verjagtest Du von deinem Thron.
Mit Donnerwetter und potzblitz
Hieltest du vom Regierungssitz
Selbst die eignen Kinder fern.
Wie oft hätten wir alle gern
Ein bisschen Spaß mit dir gehabt.
Als Vater warst du unbegabt
Und wenn die Lage war verzwickt
Hast du uns Kinder losgeschickt
Um die Wogen schnell zu glätten.
Glaub mir Papa, viel lieber hätten
Wir alle im Olympus hier
Blinde Kuh gespielt mit Dir.
Und auch Hera die sture Kuh
( Hinweis auf des heilige Tier der Muttergöttin Hera)
War in punkto Liebe so wie du.
Ich sag es dir ganz unverhohlen:
Ihr habt die Kindheit uns gestohlen“!
Und weiter voller Bitterkeit:
„Ihr hattet niemals für uns Zeit
Zum Spiel mit Würfeln, Karten, Steinen.
Du zanktest dich lieber mit den Deinen.
Mit Bacchus hat du Nacht für Nacht
Unser Kostgeld durchgebracht.
Gesoffen hast du und gehurt.
Selbst bei Athenes Kopfgeburt
Hocktest du in `ner Destille
Randvoll mit Wein; so zehn Promille
Sind es bestimmt damals gewesen.
So fand Hephaistos dich am Tresen“!
„Ich weiß es noch, ich musst‘ dem Alten
Mit meinem Beil den Schädel spalten“
Schaltete der Schmied sich ein.
„Das Kind fiel vor ihm in den Wein
Und wär beinah im Fass ersoffen.
Hera war zutiefst betroffen
Als sie erfuhr, dass er die Nacht
Im Bordell hatt‘ zugebracht“.
Zeus wurde rot und sprach verlegen:
„Ich soff damals der Schmerzen wegen
Und nicht etwa aus Unvernunft.
Im Suff ließ sich die Niederkunft
(Querverweis auf die Kopfgeburt der Tochter Athene)
Athenes fröhlich und ohn‘ jedes Klagen
Und viel leichter doch ertragen
Als mit den Schmerzen die mir drohten
Von meinem Schmied dem arg verrohten
Der ohne den Rost vom Beil zu schaben
Und ohne es geschärft zu haben,
Die Kopfgeburt hat eingeleitet.
Es machte flutsch und ganz geschwind
Hatte geboren ich das Kind“!
Hephaistos grinste, wollte sagen:
„Ich hab noch nie dir Schmerz bereitet“
Da hörte er Athene klagen:
„Ich war als Baby dir schon Schnuppe.
Als ich mir wünschte eine Puppe
Wurdest du vor Wut ganz gram“.
„Was soll denn dieser Zatterkram“
„Hast du gezetert und geflucht.
Da hab nie wieder ich’s versucht.
Als es nach Zärtlichkeit hat uns gelüstet
Hast du uns Kinder hochgerüstet,
Als Spielzeug schon im Kinderleben
Den Schild uns in die Hand gegeben.
Statt Liebe, die uns hätt‘ beglückt
Hast du uns zu Gewalt gezwungen,
Das Schwert uns in die Hand gedrückt
Und dir Gehorsam ausbedungen.
Ares hatte als Kind null Bock
Für’s Militär und für den Krieg.
Du zwangst ihn in den Waffenrock
Um im Feld mit Unbehagen
Schlacht um Schlacht für Dich zu schlagen.
Und wehe er kam ohne Sieg
Heim zum Olympus aus der Schlacht,
Dann hast du ihn zur Sau gemacht.
Artemis, mit all den schönen Busen,
Geschaffen zum Nähren und zum Schmusen,
Verbanntest du nach Ephesos.
Im Tempel blieb sie ehelos,
Hat aller Fleischeslust entsagt.
Stattdessen ging sie nachts auf Jagd
Und erlegte auf der Pirsch,
Im Dunkel manchen wilden Hirsch
Damit Wildbret hattest du zum Mahl.
Dir waren alle wir egal“!
„Ach Papa“ so sprach sie vorwurfsvoll:
„Als Vater warst du nicht grad toll.
Ich hör noch heut Hephaistos klagen.
Zum Krüppel hast du ihn geschlagen.
Als er dich dann ängstlich mied
Befahlst du herrisch: Du wirst Schmied:
Er hat aus Wut sein Bett zertrümmert.
Dich hat das alles nicht gekümmert.
Du standst niemals als Berater
Uns zur Seite und als Vater,
Aphrodite hat es schon gesagt,
Hast du von Anfang an versagt!
Apoll, der Klügste von uns allen,
Fand an Gesang und Kunst Gefallen.
Er wollt zur Bühne. Nicht auf Erden
Wie du befahlst ihm, Hexer werden.
Sein Job in Delphi als Orakel,
War für die Menschen ein Spektakel
Doch Apoll in ihrer Mitten
Hat als Frosch dort sehr gelitten.
Auch sein Dienst als Smintheus
Kränkte ihn, war zu abstrus
Für deinen Sohn. Ein Gott wie er,
Mit Intellekt konnt‘ weitaus mehr.
Ihm, dem Gesang und Saitenspiel
Mehr als alles sonst gefiel,
Machtest du zum Maus-Ausrotter
Und als Frosch zum Leut‘-Verspotter“!
Pallas Athene nun in Rage
Fuhr fort: „Noch heut manch Kolportage
Stellt Apoll als Trottel dar
Der für Mäus‘ zuständig war“!
„Ach Papa“ sprach sie wohlbedacht:
„Du hast so vieles falsch gemacht.
Du dachtest wohl, du wärst vollkommen.
Du hast uns kaum noch wahrgenommen.
Wann hast du nach durchzechter Nacht
Hera etwas mitgebracht?
Sie lag allein des Nachts im Bette.
Ein paar Worte wirklich nette,
Hat sie von dir niemals gehört.
Du hast Dich nicht daran gestört,
Dass sie weinte. Nacht für Nacht
Hat heimlich sie allein gemacht,
Ohne zu klagen und zu murren,
Was sich in ihrer Fleischesnot
Als letztes Mittel nur noch bot.
Ich hörte den Vibrator surren
Und dacht bei mir: Dem arme Weib
Fehlt der Gott zum Zeitvertreib“!
Zeus schrie böse: „Sie lag prüde
Im Bette morgens immer müde
Wenn ich heimkam gegen vier
Und verkehren wollt mit ihr.
Wenn ich dann zärtlich zu ihr sprach.
„Hera, mein Schwesterchen, werd‘ wach“
Dann furzte sie und drehte sich um.
So, nun wisst ihr auch warum
Ich am Abend immer wieder
Themis und andern ging ans Mieder“!
Die Götter grinsten, keiner wagte
Zu lachen. Was der Alte sagte
Klang irgendwie gar nicht so schlecht.
Drum gaben Zeus sie heimlich Recht.
Hera die Göttin zornesrot
Schimpfte: „Was mein Mann mir bot
Im Weinrausch morgens ungewaschen,
War weiß Gott nichts zum Vernaschen
Und außerdem, so früh am Tage
Wer hat da Lust schon zur Poussage“?
Da sprach Persephone burschikos:
„Ich teil mit dir das gleiche Los.
Mein Mann verbringt, so wie dein Bruder
Manch Nacht mit irgendeinem Luder
Und wenn er heimkommt, via Styx
Ist er müd, hat Lust zu nix,
Ohne mich auch nur anzusehen
Pflegt er zu Bette dann zu gehen.
Mit meinem Mann, sprach sie im Spott
Ist nichts mehr los. Von einem Gott,
Hab ich erwartet mir einst mehr.
Die geben alle nichts mehr her“.
Hades hat zornig nur geschnaubt.
„Du weißt, dass keiner dir das glaubt.
Ich hab dich schon so oft gefragt
Ob du schlafen willst mit mir.
Du hast immer nein gesagt.
Erst vor zehn Minuten hier
Gabst du mir zur Antwort prüde:
„Ach nein, ich bin noch gar nicht müde“.
Jetzt lachten alle schallend offen.
Persephone saß betroffen
Auf ihrem Hocker. Purpurrot
Hat Hades Schläg‘ sie angedroht
Und dass, wenn sie zu Hause wären
Sie ihm den Rest noch würd erklären.
Gott Hermes, voller Ungeduld
Hob die Hand um den Tumult
Ein schnelles Ende zu bereiten.
„Von den guten alten Zeiten“
So fing er an, „lasst mich euch sagen,
Ich denk daran mit Unbehagen.
Wie Grass dereinst mit Zornesbeben
(Gemeint ist der politische Krach zwischen
Günther Grass und Buddha-Kanzler H. Kohl
nach einer Äußerung von J. Fischer)
Gott Buddha kontra hat gegeben,
Prangerte zornig nun spontan,
Gott Hermes Zeus den Vater an.
„Mein Vater“ sprach er voller Spott,
„Gibt sich hier als Ober-Gott.
Er möcht‘, dass wir ihn noch einmal
Nominieren für die Wahl“.
„Ich“ fuhr er weiter, „bin dagegen!
Für den Olymp wär es ein Segen
Wenn wir den Neuen nominierten.
All die alten etablierten,
Die nebst Zeus sich wohlbedacht,
Hier oben haben breitgemacht,
Sind für den Götterfortbestand,
So denk ich, nicht mehr relevant.
Wir brauchen hier oben endlich einen
Den die Menschen nicht verneinen.
Wir brauchen einen, der statt Waffen
Ambrosia uns kann beschaffen.
Wir brauchen einen der als Vater
Hinter uns steht als Berater
Und hilfreich sorgend jederzeit,
Schlichtet friedlich jeden Streit.
Wir brauchen einen der den Kindern
Das auferlegte Leid kann mindern.
Wir brauchen einen der mit Mut
Etwas für den Frieden tut.
Wir brauchen einen der uns liebt,
Der uns Glück und Freude gibt.
Wenn ich an meine Kindheit denk;
Nicht ein einziges Geschenk
Brachte mir mein Vater mit“!
„Die Schläge machten alles quitt“
Rief Hephaistos laut dazwischen
Ohne sich weiter einzumischen.
Zeus wurde bös. „Erst Samstagnacht
Hab ich euch was mitgebracht.
Das Spielzeug ist der letzte Schrei“.
Bacchus rief: „Ich hab’s dabei“
Und griff in seine Hosentasche.
„Das ist Papas Erziehungsmasche.
Ein Computer, sapperlot;
Dieser Tamagotschi-Gott
Bringt mich zur Verzweiflung noch.
Wie den Ochsen man ins Joch
Zwingt, zwingst mit diesem Spiel
Du uns deinen Führungsstil
Auf, wie jeder weiß ganz ungeniert.
Du hast das Ding selbst programmiert.
Ich spiele damit schon seit Tagen.
Der Tamagotschi hat das Sagen.
Er befiehlt und ordnet an.
Ich bin schon jetzt sein Untertan“.
Hermes fluchte. „So wie Dir
Geht es Apollo auch und mir.
Seit Samstagabend Nacht für Nacht
Hab ich ein kein Aug mehr zu gemacht.
Das Ding ist fast noch rabiater
Wie unser aller Göttervater.
Es hält seit Tagen mich auf Trab“.
„Das Piepen bringt mich noch ins Grab“
Hakte da Hephaistos ein;
„Und so was soll ein Spielzeug sein.
Du hast uns all mit Hintersinn
Wieder einmal angeschmiert“
Rief er zu seinem Vater hin;
„Das blöde Ding uns vordiktiert,
Auch wenn wir ganz was andres wollen,
Wie wir uns hier verhalten sollen;
Es wird uns sicher gleich erzählen
Dass wir erneut dich sollen wählen.
Mit diesem Tamagotschi-Gott
Fädelt Vater ein Komplott
Gegen uns Untergötter ein.
Wie kann man nur so schäbig sein
Uns so etwas Schlimmes anzutun“.
Zeus lachte: „Das ist opportun!
Ich hab, als ich es mitgebracht
Dabei nicht nur an euch gedacht
Und sein Lachen wurd noch breiter
Denn er wusste allzu gut
Was man mit den Seinen tut
Um sie sich in Wahl-Tags-Sachen
Gefügig allesamt zu machen.
Hephaistos indes schimpfte weiter:
„Mit diesem Pieps-Computerspiel
Zwingt Zeus uns seinen Führungsstil
Spielend auf; er will und trimmen,
Dass wir im Strome mit ihm schwimmen
Und nicht so wie der grüne Mann
Dort unten mannhaft gegen an.
Wir sollten uns all aufbequemen,
An Pausback uns ein Beispiel nehmen.
Der lässt von Zeus sich nichts mehr sagen.
Er hat ihn lang genug ertragen“!
Nun ergriff Apoll das Wort:
„Ich werf‘ das blöde Ding noch fort.
Immer wieder piepst es laut,
Dass man vor ihm Männchen baut.
Zur Morgen-, Mittags-, Abendstund‘
Reißt es den Computermund
Auf so wie ein Deus ex machina
Und brüllt ich will Ambrosia.
In der Nacht ist es noch schlimmer;
Da zwingt das Kunststoff-Ding mich immer
Von Stund‘ zu Stunde vorwurfsvoll,
Dass ich ihm gehorchen soll.
Es befiehlt mir immer wieder
-Bete zum Vater, wirf Dich nieder-
Dank dem Kroniden deinem Gott.
Obgleich mir das nicht recht behagt
Hab ich‘s getan und nicht gewagt
Der inneren Stimme, jener frechen,
In der Nacht zu widersprechen.
Was soll ich tun nur sapperlot“?
Zeus lächelte nur schadenfroh.
„Know how ist heut das A und O“
Sprach er. „ein Herrscher muss gerissen
Sich jederzeit zu helfen wissen.
Wer nicht auf dem neuesten Stand
Der Computertechnik ist, wie ich,
Und immer weiß zu helfen sich,
Der kann den Olymp und Griechenland
Nicht sicher in die Zukunft führen.
Die Achaier müssen spüren,
Dass ein Gott mit Sachverstand
Das Ruder führt mit starker Hand.
Darum bitte ich euch noch einmal,
Stellt mich auf zur Wiederwahl“!
Auf Vorschläge den eig‘nen Sohn
Zu nominieren für den Thron
Ging der alte Herr nicht ein.
Er wollte herrschen. Ganz allein
Wollt‘ er regieren weiterhin.
Es kam ihm gar nicht in den Sinn,
Dass er abgewählt könnt werden.
Wie die Machthaber auf Erden
Clinton, Jelzin oder Kohl
Dacht er nur ans eigne Wohl.
Lange noch am Göttersitze
Auf des Olympus höchster Spitze
Haben die Götter diskutiert
Wen für die Wahl man nominiert.
Schließlich gegen siebzehn Uhr,
Nach exakter Inventur
Standen die Namen für die Wahl.
Die Liste hing im Göttersaal
An der Wand. Ein jeder wollte
Dort lesen wen er wählen sollte.
Zeus stand als Spitzenkandidat
Ganz oben auf dem Wahlplakat.
Darunter als die Nummer zwei
Apoll, sein Sohn. Die Zeus-Partei
Hatte in der Wahlkampfschlacht
Beide wieder durchgebracht.
Im Bund der Dritte war Gott Pan.
Er schloss den beiden brav sich an.
Schwenkte sein Fähnchen brav in Lee
Wie in Berlin die FDP,
Wollte listig es probieren
Mit ihnen erneut zu koalieren.
Als Oppositionelle waren
Poseidon und Hades wie vor Jahren
Auch diesmal wieder aufgestellt.
Gott Hades für die Unterwelt.
Poseidon mit dem Dreizack-Speer
Als Gott für Tümpel, Flüsse und das Meer.
Herakles aus der Partei der Grünen
War ebenfalls neu nominiert.
Der Name für den neuen Kühnen
War mit Chi und Rho notiert.
Nachdem die Kandidatenfrage
Geklärt war dann am Nachmittage
Setzte sofort der Wahlkampf ein.
Erstaunlich war es wie gemein
Die jeweiligen Kandidaten
Ihre Meinungen vertraten.
Da wurde gehetzt und nach Belieben
Intrigiert und übertrieben.
Da wurde dies und das verheißen
Um den Wähler zu bescheißen.
Da wurde politisch unverdrossen
Gift und Galle ausgegossen.
Da wurden die Wähler arg verschaukelt.
Was ihnen wurde vorgegaukelt
Das war vergleichbar nur mit dem
Was das politische System
In Schlicktau einst am Jadestrand
An Augenwischerei erfand
Um sich und alle ihre alten
Gauner an der Macht zu halten.
Machtgierig, infam wie sonst noch nie
Wurde versprochen allerlei
Zu retten sich und die Partei.
Es war die reinste Utopie
Was man da alles hat versrochen.
Da wurde mancher Eid gebrochen
Den man noch in der Wahldebatte
Dem Obergott geschworen hatte.
Da wurde gemauschelt und gelogen
Und die Wahrheit so verbogen,
Dass die Hinterbänkler dachten
Sie müssten auf all die Phrasen achten
Die man ihnen schön verziert
Hat hinterlistig suggeriert.
Die Schlammschlacht um die Wählerstimmen
Ließ manchen Wähler arg ergrimmen.
Mit schönen Worten arg bigott,
Vertuschte Zeus den Staatsbankrott
Welchen er mit aller Macht
Ausgestattet dem Olymp gebracht.
Alle Kandidaten logen,
Dass sich im Saal die Wände bogen.
Es war alles so wie immer
Doch weil Wahlkampf war, noch schlimmer.
Die Wahlhelfer höchst routiniert
Haben die Wege plakatiert.
An jedem Baum im Gottesstaat
Hing nun ein solches Wahlplakat.
Ein jeder wollt der Sieger werden.
Der Frosch-Mäusekrieg auf Erden
War Spielerei in Anbetracht
Oben zur Götter-Wahlkampf-Schlacht.
„Zeus muss weg“ stand auf dem einen.
„Grün muss ran, die Welt zu einen“
Stand auf dem andern Wahlplakat.
Alle wollten ihr Mandat
Welches sie dereinst vom alten
Epiker Homer erhalten
Hatten auch in Zukunft wahren.
Noch keiner war sich recht im Klaren
Darüber, dass die Zeit war reif
Für den Wechsel. Viel zu steif
Und unflexibel hatten sie
Im Olymp regiert. Die Hierarchie
Der Götter wankte. Jahwe’s Sohn
Erhob nun Anspruch auf den Thron.
Er hatte seinen klugen Vater,
Der ihn, was er schon immer wollte,
Ins Amt als Gottheit heben sollte.
Dazu als Strategieberater
Rex Lymnocharis Physignatus
Der unten am Eridanos-Fluss
Gar heldenhaft und klug
Sich im Kriege für ihn schlug.
Sein Programm stand fest: Den Krieg
Schnell beenden! Nach dem Sieg
Wollte der Sohn, auf Vaters Rat
Nach dem Levitikus-Traktat
Sechsundzwanzig ohne Waffen
Unten endlich Frieden schaffen.
Jede Gottheit vor der Wahl
Sich auf ihre Art empfahl.
Alle wollten eines nur:
Die Macht und jene möglichst pur.
Alle in der Wahlkampf-Schlacht
Waren nur darauf bedacht
Entweder an der Macht zu bleiben
Oder an die Macht zu kommen.
Es war ein ekelhaftes Treiben,
Dass sie nun trieben all die Frommen.
Damit man stets an sie auch denke,
Verteilten alle Wahlgeschenke.
Gelogen haben alle!
Oben in der Götterhalle
Wie auch unten ihre Krieger.
Jeder wollt nur eins, als Sieger
Aus der Schlacht hervorzugehen.
Schlimmer als jedes Kriegsgeschehen
War was im Wahlkampfe geschah
Im Olympus und in Attika.
Alle Parteien, schwarz bis braun,
Umwarben die Wähler welche traun,
Die Stimme sollten ihnen geben
Um sie auf den Thron zu heben.
Das ganze Spektrum war vertreten.
Alle haben drum gebeten,
Das bei der Wahl der Souverän
Zum Steuermann und Kapitän
Sie erhebt und jeder dacht:
„Ich muss nun endlich an die Macht“
Doch es sollte anders kommen
Als es sich mancher vorgenommen.
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Wie die Sache weitergeht
In der nächsten Folge steht.
wird fortgesetzt
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