Donnerstag, 11. August 2011

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 8 – 32

-Sorge um die Macht im Olymp-


m Olymp

um Zeus die Götter

Sahen zu. Bacchus der Spötter

Grinste schäbig als er sah

Was unten mit dem Frosch geschah.

Erst nachdem am Kreuz sein Leben

Der hatte gänzlich hingegeben

Machte sich Zufriedenheit

Im Rausch beim Griechengotte breit.

Sein Vater Zeus jedoch im Stillen

Dacht bei sich „um Gottes Willen,

Warum lässt Jahwe denn das zu?

Der alte Fuchs ist ein Filou.

Sicher hat als Unterpfand

Für seines Reiches Fortbestand,

In dem er schon so lange haust,

Er einen Trumpf noch in der Faust.

Sonst würd er, was nur schwer zu fassen

Seinen Sohn nicht sterben lassen“.

Dann nahm er die Schriftrollen zur Hand

Und las was prophezeit dort stand:

Jesaja, so konnt‘ er erfahren,

Hatte vor siebenhundert Jahren

Prophezeit, dass Griechenland

Dem alten Herrscher geht zur Hand.

Aus Jawan würden jene Frommen

(Jes 66,19-20)

In Jahwes Heimat kommen,

Die, so stand es aufgeschrieben,

Einst vor langer Zeit vertrieben

Wurden aus Tyrus und Sidon.

„Kam von dort her Jahwes Sohn“?

So fragte Zeus sich und las weiter

Was Sacharja einst hat prophezeit.

Jener deutlich wie kein zweiter,

Hatte vorausgesagt den Streit

Den unten just am großen Teich

(Sach 9,9- 17)

Austrug man in Pausbacks Reich.

Auch bei Joel stand zu lesen

Wie der Sachverhalt gewesen

(Joel 4,1-21)

Damals vor siebenhundert Jahren

Und wer die Jawaniter waren.

Zeus las weiter: Allerhand

Interessantes er noch fand.

Manches was er dort erfuhr

Trieb ihm die Zornesröte pur

In sein bärtiges Gesicht.

Im Korinther-Brief-Bericht

Unter sechzehn, siebzehn stand

Wie Stephanas zum Glauben fand.

Erwähnt wird auch Fortunatus

Und der Korinther Achaikus.

„Gib Acht“ sprach Zeus „Apoll mein Sohn,

Noch sitzt du nicht auf meinem Thron.

Die Saat geht auf: Stephanas ist

Der erste Grieche der nun Christ

Sich schimpft was mir gar sehr missfällt

Weil er, der einst auf meiner Seite

War im Religionen-Streite

Nun wieder zum alten Jahwe hält.

Mein eignes Volk, die Jawaniter,

Deren Göttlicher Gebieter

Ich bin seit vielen tausend Jahren

Will mir an die Karre fahren.

Die Lage hier wird immer trüber.

Die ersten laufen bereits über.

Wenn das, wie jetzt, so weitergeht

Ein neues Götterreich entsteht

In welchem wir nicht mehr gefragt,

Zum Teufel werden all gejagt.

Am Ende, die Gefahr ist groß,

Sind wir den Olymp gar los.

In der Offenbarung steht,

Dass es mit uns bald abwärts geht.

Hör zu Apoll, mein lieber Sohn,

Johannes nennt dich Abaddon.

(Offb 9,11)

Ich hoffe, es bleibt dir erspart

Was er damit offenbart.

Ich bring für dich es auf den Nenner.

Verderber nennt dich dieser Penner“.

„Wir müssen all gemeinsam nun

Für unser Imperium etwas tun.

Ich werde meine Brüder fragen,

Was die zu dieser Lage sagen“.

Er griff zum Handy, Poseidon

War unterwegs zu Hades schon

Um mit dem in Charons Nachen

Sich auf den Weg sofort zu machen.

Zeus grübelte; dann kurzerhand

Gab das Ergebnis er bekannt.

„Ich ruf die Vollversammlung ein.

Die Lage will beraten sein.

In einer Stund‘ um siebzehn Uhr

Raum ich die Besprechung an.

Im Göttersaale zur Klausur

Treffen wir uns pünktlich dann“.

Dann folgten militärisch knapp

Die Befehle: „ Äskulap,

Du sorgst dafür, dass alle heil

An der Besprechung nehmen teil.

Ares du und Apollon

Ihr putzt das Gold nochmal am Thron.

Ich will glänzen noch einmal

Drüben dann im Göttersaal“.

„Hephaistos“, befahl er weiter dann,

„Du sorgst zusammen mir mit Pan

Dafür, dass sauber wird gemacht.

Hier sieht es aus wie nach `ner Schlacht;

Räumt auf, beeilt euch, macht schon, schnell;

Wir sind hier doch nicht im Bordell;

Tut mir bitte den Gefallen

Und lüftet durch die heil’gen Hallen

Denn hier fehlt seit langem schon

Ein frisches Lüftchen mit Ozon.

Und du, mein Sohn Dionysos,

Lieg nicht herum so tatenlos.

Komm hoch, es ist schon spät am Tage.

Räum auf die Reste vom Gelage

Damit die Gäste nicht gleich sehen

Was in der Nacht ist hier geschehen.

Wasch dich, kämm dich, zieh dich an,

Dass nicht jeder sehen kann

Was für ein schlimmes Lotterleben

Du geführt hast noch bis eben.

Und Hermes, du als unser Bote,

Bringst allen von mir diese Note“.

Er kramte nach einem Stück Papier,

„Als Einladung; nun mach schon, hier;

Beeil dich, es wird höchste Zeit;

Du weißt es ja, der Weg ist weit“!

Hera, zu ihrem Gatten simultan,

Nahm sich der Götter-Damen an.

„Athene, Latona, Aphrodite, wir

Machen uns schick, kommt mit zu mir.

Sucht euch aus meiner Garderobe

Das Schönste aus. Papa zum Lobe

Und um die Gäste zu entzücken,

Wollen wir mit Gold uns schmücken.

Und Hebe, du mein liebes Kind,

Besorg Ambrosia geschwind,

Damit die Götter sich dran laben,

Und Nektar auch, falls Durst sie haben.

Artemis, ich bitte dich und du,

Mach deinen Keuschheitsgürtel zu,

Denn Hades, meines Gattens Bruder

Vergreift sich gern an einem Luder

Und auch Poseidon im Reflex,

Neigt zu Gewalt in Sachen Sex“.

Während in den heil`gen Hallen

Des Olymps der Götterclan

Dem Obergotte zum Gefallen

Hat alles erdenkliche getan

Um die Tagung zu bereiten.

Zeus sah den Tieren zu beim Streiten.

Was er unten am Teiche sah

Ging dem Weltenlenker nah.

Selbst ihm, der manchen Krieg erlebt

Und der nach Frieden nie gestrebt,

Der manches Gräuel mitgemacht,

Sträubte das Haar sich. Diese Schlacht

Übertraf alles: Niemals zuvor

Wurde ein Krieg in Sumpf und Moor,

So blutig und derart brutal

Geschlagen so wie dieses Mal.

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Was sich auf dem Schlachtfeld tat

Ich Euch demnächst hier verrat.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.