Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 8 – 15
Die heroische Schlacht 3. Tag
grad unter Deck verschwinden
Als die Freveltat geschah.
Auch dem Matrosen ging es nah!
Eine Mücke, frech und gerissen,
Hatte frisch an Deck geschissen.
Die ganze Arbeit für die Katz.
Der Quakitän machte Rabatz
Als er die Sache ebenda
Auf seinem schönen Schiffe sah.
„Verflucht nochmal“ schrie er empört
Und zeigte auf den Haufen Dreck.
Die Mücke hat es nicht gestört.
Sie schiss ein zweites Mal an Deck.
Der Kapitän brüllte im Zorn:
„Das Ganze noch einmal von vorn,
Ich werde euch lehren Reinlichkeit“
Gab der Besatzung er Bescheid.
Wir hängen dran noch eine Stunde;
Dann mach ich wieder meine Runde.
Und wehe euch, ich find noch was,
So wie hier den Fliegenschiss,
Dann hört sich auf an Bord der Spaß,
Dann ist euch Rollenschwof gewiss
So wie an Bord von der „Gorch Fock“.
Ich vertreib euch die null-Bock-
Mentalität, die euch ist eigen.
Ich werd‘, was Seefahrt heißt, euch zeigen“!
So wurd erneut damit begonnen:
Farbe waschen, Decke fegen,
Der Krieg wurd so zwar nicht gewonnen
Aber verloren beinah deswegen.
Denn als der Ausguck schrie „oh Mann,
Die greifen aus der Luft uns an“
War alles auf Reinschiffstation.
Die Fledermaus- Fremdenlegion
Hatte leichtes Spiel. Zwei Luftangriffe
Kosteten der Flotte sieben Schiffe.
Viel zu spät ward reagiert.
Die Flotte war erneut blamiert.
Dann hieß es „auf Gefechtsstation“.
Bereits beim vierten Angriff schon
Wurd eine Flugmaus abgeschossen.
Im Wasser die Frösche mittels Flossen,
Versuchten die Mäus zu attackieren
Um ihre Zahl zu reduzieren.
Ein Froschmann, der aus Aurich kam,
Pogg Grünkohlgasides mit Nam‘,
Griff einer Maus ins Seitenruder.
Da stürzte ab des Flederluder.
Die Frösche schrien laut „hurra“.
Da waren die nächsten zwei schon da.
Ihnen erging es ebenso.
Was war der Admiral da froh!
Den Angriff tapfer abgewehrt;
Das war ihm ein paar Orden wert.
Auf dass es nicht vergessen wird,
Hat er die Helden dekoriert.
Tapferkeit vorm Feinde; alle
Erhielten die Medaille
Für Todesmut und Heldentum.
Allen hängte er sie um.
Dabei, der Sache angemessen,
Sprach er: „Die Tat bleibt unvergessen.
Bis in jedes Fürstentum
Wird gelangen unser Ruhm.
Pausbacks Dank ist uns gewiss.
Wer derart mutig beim Kommiss,
Wie wir, nachdem manch Schiff versenkt,
Im Wasser noch ans kämpfen denkt,
Dem gebührt für seine Tat
Die Anerkennung durch den Staat.
Das Volk wird es uns honorieren
Wenn wir zu Hause paradieren.
Bei der Siegesparade morgen dann
Schließt sicher noch manche Ehrung an.
Dass auch ich das honoriere,
So wie hier alle Offiziere,
Sollt ihr nun erkennen dran,
Dass Seemannssonntag ich setz an.
Kuchen auf die Back, bis vier
Wollen gemeinsam feiern wir“.
Nach eingeübtem Ritual
Bracht‘ man auf den Admiral
Einen Hochruf aus „Hurra“;
Was dieser hörte gern und sah.
Zwei Stunden Freizeit; nicht sehr lang.
Mit Kuchen Kaffee und Gesang
Verbrachte man die schöne Zeit
Und mit einem Singwettstreit:
Irgendeiner, irgendwann.
Stimmte den alten Shanty an.
„Auf jedem Schiff, das dampft und segelt
Ist einer der den Dienstplan regelt“
Diese Doppelverszeile bezieht sich auf einen alten marineüblichen
Weckruf, der ursprünglich jedoch den folgenden Reim nannte:
„ist einer der die Waschfrau vögelt“
Die Marinesoldaten kennen unzählige dieser zum Teil ziemlich
obszönen Weckrufreime die wir hier aber nicht einfügen werden.
Die Froschkameraden im Refrain
Sangen das „Fidiquaquaqua“
Nach der Vogelhochzeits-Melodie
Denn diese kannten all‘samt sie.
Der Ober-Maat Korax vom Laich
Sang die ersten Strophen gleich
In seinem höchsten Quak-Sopran
Fing fröhlich er zu singen an.
„Ein jedes Schiff, selbst die Gorch Fock
Muss zu Trocknen mal ins Dock“.
„Auf jedem Schiff, als kranker Mann,
Gilt wer am Tag nicht schlafen kann“.
„Auf jedem Schiff mit Wohnkultur
Wohnt man wie sonst bei Hempels nur“.
„Auf jedem Schiff gibt’s einem Mann,
Der Backbord rot behalten kann“.
Alle strengten sich nun an.
Ein jeder einen Vers ersann.
Krottig Krotte kannte drei
Sprüche mir Refrain dabei.
„Auf jedem Schiff herrscht dicke Luft
Wenn einer laut wir sinken ruft“.
„Auf jedem Schiff, selbst wenn es leckt,
Ist einer der den Kurs absteckt“.
„Auf manchem Schiff, ganz unverfroren,
Wird ein bisschen Öl verloren“.
Morax Moorig mit Humor,
Sang die nächsten Strophen vor.
„Auf einem Schiff kommt man nicht weit,
Wenn dieses Kiel nach oben treibt“.
„Auf manchem Schiff im Kabelgatt,
Ruht einer auf den Kabeln matt“.
„Auf jedem Schiff kennt man die Riemen,
Die zum Kutterpullen dienen“.
"Auf jedem Schiff der Relingzaun
Ist halbhoch nur zum Drüberschaun“.
Auch Moquartz Moorlieb kannte vier
Die er nun vortrug mit Pläsier.
„Auf jedem Schiff, das ist kein Fez,
Recht achteraus liegt achtzehn Dez“.
„Auf jedem Schiff die alte Leier
Der beste Seemann ist ein Bayer“.
„Auf jedem Schiff, das krängt und giert
Lernt man schwitzend, wie man friert“.
„Auf jedem Schiff die Außenhaut
Ist ringsherum um Mief gebaut“.
Ein jeder Frosch kam an die Reihe,
Paulquapp Matschke wusste dreie.
„Auf jedem Schiff, seit Magellan
Gibt’s einen der nicht schwimmen kann“.
„Auf jedem Schiff im Wellental
Geht es auch aufwärts wieder mal“.
„Auf jedem Schiff, in alter Frische,
Füttert einer mal die Fische“.
Als nächster in der Runde dann
War Moorquax Phyllobates dran.
Wie immer hat er übertrieben.
Ganz alleine sang er sieben.
„Auf jedem Schiff die größte Wonne
Ist ein Päuschen in der Sonne“.
„Auf jedem Schiff da weiß man wie
Man den Wind nutzt beim Pipi“.
„Auf Jedem Schiff schon vor acht Glasen
Die Männer träg zur Arbeit rasen“.
„Auf jedem Schiff da gibt es Messen,
Dort kann man trinken doch auch essen“.
„Auf jedem Schiff, des Seemanns Liebe
Gilt der Frikadellenschmiede“.
„Auf jedem Schiff, das ist halt so,
Wer seekrank spuckt, der schont den Po“.
„Auf unserm Schiff, beinah zu Grabe
Bringt uns der Admiral vom Stabe“.
Der letzte Spruch der hatte allen
Fröschen an Oberdeck gefallen.
Der Admiral, der ihn gehört,
Hat sich nicht daran gestört.
Man staunte, ganz im Gegenteil,
Nun bot er selbst, er hatt‘ die Gabe,
Lauthals grölend Sprüche feil,
Welche handelten vom Stabe.
„In jedem Stab wird laut gelacht
Wenn einer wieder Bockmist macht“.
„In jedem Stab, das ist bekannt,
Wäscht eine stets die andre Hand“.
„In jedem Stab dort ändert man
Fast alles was man ändern kann“.
„In jedem Stab der letzte Schrei
Ertönt am Freitag kurz vor zwei“.
„In jedem Stab wird diskutiert
Ob sich die Truppe noch rentiert“.
„In jedem Stab man lang bespricht
Was man dort tut und auch was nicht“.
„In jedem Stab, was man dort treibt
Den meisten ein Geheimnis bleibt“.
„In jedem Stab als Spezialist
Gilt wer beim Stab schon länger ist“.
„In jedem Stab ist man entzückt
Von dem der sich am tiefsten bückt“.
„In jedem Stab der Pessimist
Sieht das Problem wo es nicht ist“.
Was der Admiral sang laut
Hatte ihm keiner zugetraut.
Die Besatzung rief „Hurra“
Und grölte das Fidi qua qua qau.
Das hat den Admiral gefreut
Und so fuhr er fort erneut.
„In jedem Stab wird diskutiert
Was anderswo kaum interessiert“.
„In jedem Stab kommt der nach oben,
Der es versteht sich selbst zu loben“.
„In jedem Stab der alte Schnee,
Wer A sagt nur sagt niemals B“.
„In jedem Stab, was man dort treibt,
Das nennt man listig Stabsarbeit“.
„In jedem Stab man schreibt und knüllt
Papier das dann den Korb schön füllt“.
„In jedem Stab gilt als perfekt
Wer seine Fehler gut versteckt“.
„In jedem Stab schreibt ohne Grund
Sich mancher seine Finger wund“.
„In jedem Stab es sich bewährt
Wenn man ein bisschen Fahrrad fährt“.
„In jedem Stab so mancher Rücken
Wird krumm vom Sitzen und vom Bücken“.
„In jedem Stab Papier man macht
Damit die Truppe auch mal lacht“.
Die Truppe lachte, was vom Stab
Der Admiral da von sich gab
Hat erheitert die Matrosen.
Der Refrain im Beifalltosen
Ist abrupt jedoch erstickt
Als Quakestolz warf ein geschickt:
„Herr Admiral, wir singen weiter.
Lasst prüfen uns, wer ist gescheiter.
Wem zuerst fällt nichts mehr ein,
Der soll am End Verlierer sein“.
„Einverstanden Kameraden“
Sprach der Admiral nur knapp.
„Lasst uns beginnen in Dekaden.
Sicher macht ihr vor mir schlapp“.
Als erster sang vom Seemannschor
Quaki Quick von Quakador.
„Auf jedem Schiff, des Nachts noch spät,
Träumt einer was an Land er tät“.
„Auf jedem Schiff im Wellengetose
Killt nebst dem Segel auch manch Hose“.
„Auf jedem Schiff, wer’s glaubt liegt schief,
Parfüm riecht so wie warmer Mief“.
„Auf jedem Schiff das etwas größer
Ist ein Offizier der Flößer“.
„Auf jedem Schiff, des Käpten Ruhm
Sät stets die Crew mit ihrem Tun“.
„Auf jedem Schiff, die Moral ist gut
So lang an Bord ein guter Smut“.
„Auf jedem Schiff, hoch in den Wanten,
Turnt einer rum mit Käsequanten“.
„Auf jedem Schiff, besonders auf grauen,
Gibt’s Leute die gern Türken bauen“.
„Auf jedem Schiff im Kartenhaus
Kennt einer sich mit Karten aus“.
„Auf jedem Schiff im Jadebusen
Träumt einer schon vom Einlaufschmusen“.
Nachdem war der Refrain verklungen
Hat der Admiral gesungen.
Er sang gar fröhlich oh’n Gehabe,
Was er erlebt hatte beim Stabe.
„In jedem Stab man sich gern beugt
Auch wenn man längst nicht überzeugt“.
„In jedem Stabe lässt man schlendern
Was man nicht vermag zu ändern“.
„Im Stabe Spezialist sich nennt
Wer Probleme löst, die er nicht kennt“.
„In jedem Stab zieht stets ein Duft
Von Tee und Kaffee durch die Luft“.
„Wer im Stabe ist zu fleißig
Dem rast der Puls hinauf auf dreißig“.
„In jedem Stab, still irgendwo,
Liest einer Zeitung im Büro“.
„In jedem Stab den Dienst genießt,
Wer rechtzeitig den Schreibtisch schließt“.
„In jedem Stab, so manches Werk
Durchkreuzt ein Rotstift mit Vermerk“.
„In jedem Stab zum Stabsdienstton
Gehört ein bisschen Illusion“.
„In jedem Stab als erste Pflicht
Gilt; stell Dich stets ins rechte Licht“.
Die Frösche grölten, „Herr Admiral,
Ihr Wissen ist ja kolossal.
Doch schon sang Quäker Tricolor
Die nächsten Seefahrt-Strophen vor.
„Auf jedem Schiff, vom Rum noch benommen
Hat einer was er gar nicht wollt bekommen“.
„Auf jedem Schiff das größte Glück
Ist wenn es kommt von See zurück“.
„Auf jedem Schiff betroffen schweigt
Stets der, dem man den Daumen zeigt“.
„Auf jedem Schiff, sogar beim Bund,
Sind die Kugelschotten rund“.
„Auf jedem Schiff ein voller Magen
Lässt sich am besten liegend tragen“.
„Auf jedem Schiff der Grünspan blüht
Auf Messing, dass man ihn auch sieht“.
„Auf jedem Schiff nebst goldener Litze
Hat mancher noch was an der Mütze“.
„Auf jedem Schiff, du meine Güte,
Da tut sich was in der Kajüte“.
„Auf jedem Schiff die Kameraden
Sind jene die grad Backschaft haben“.
„Auf jedem Schiff fern von zu Haus
Trinkt einer mal ein Fläschchen aus“.
Da es so gut hat funktioniert,
Hat Quäker weiter komponiert
Und fügte im Stehgreif ganz spontan
Noch zehn weitere Strophen an.
„Auf jedem Schiff recht wohlgenährt
Ist der, der die Proviantlast fährt“.
„Auf jedem Schiff, meistens auf der Brücke
Übt man auf der Heimfahrt treue Blicke“.
„Auf jedem Schiffe sieht man sie stehen
Die Männer die Potacken drehen“.
„Auf jedem Schiff, mit forschem Schritt
Mal einer in die Farbe tritt“.
„Auf jedem Schiff, das defekt bleibt mal liegen
Wartet man vergebens auf die Leute die schieben“.
„Auf jedem Schiff fernab der Küste
Ist einer der an Land mal müsste“.
„Auf jedem Schiff das überladen
Geht die Freibordmarke baden“.
„Auf jedem Schiff das schwimmt und schwabbelt
Gibt’s einen der nur dämlich sabbelt“.
„Auf jedem Schiff ganz unerschüttert
Gibt’s einen der das Kielschwein füttert“.
„Auf keinem Schiff das voll gekentert
Gibt’s jemand der den Mast noch entert“.
Der Admiral, voll konzentriert,
Auf dass er sich nicht noch blamiert,
Fuhr nun fort mit Dichtergabe
Und sang zehn Singverse vom Stabe.
-Die Texte waren sehr fatal.
Mehr davon das nächste Mal-
-----
wird fortgesetzt
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen