Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 8 -13
Die heroische Schlacht 3. Tag
Schiff der grünen Flotte
Stand an Oberdeck Hein Krotte.
Er hatte ganz genau geseh’n
Was mit den Mäusen war gescheh‘n .
Erst dachte er „die sind all tot“.
Als er sah im Riff das Boot
Hat er „die fang ich“ sich gedacht
Und gleich die Pinass‘ klar gemacht.
Als er beim Havaristen war
Machte er dem Käpten klar,
Dass die Besatzung sollt sich sputen
Zu ihm ins Rettungsboot zu steigen.
„Ihr Schiff“ sprach er, „in zwei Minuten,
Es beginnt sich schon zu neigen,
Wird wie’s der „Titanic“ ist geschehen,
Genauso schnell zu Grunde gehen.
Kommen sie, noch ist es Zeit,
Ich halt zur Rettung mich bereit.
Schmierback rief „ich danke dir.
Als Käpten bleib an Bord ich hier.
Auf der Brücke will ich steh’n.
Mit meinem Schiffe untergeh’n,
Wie sich gehört als Offizier“.
„Ich wünsche gute Reise dir“
Erwiderte der Frosch Hein Krotte.
Dann sah er sich den Untergang
Der Maus-Fregatte ohne Zwang
In aller Ruhe erst mal an.
Kapitän Schmierback affektiert
Hat nochmal tapfer salutiert.
Dann versank er samt dem Kahn
Den er so stolz befehligt hatte.
Nur einer nämlich Leutnant Ratte
War lebend noch von Bord gekommen.
Bewusstlos trieb er im nun im See.
Hein Krott hat ihn in Schlepp genommen
An Backbordseite so in Lee
Dass die schiffbrüchige Maus
In der Hecksee achterraus
An einer Trosse ziemlich stramm
Am Halse festgebunden schwamm.
Auf gradem Kurs ging es zurück
Zur Reede wo die grüne Flotte
Immer noch vor Anker lag.
Gleich an dem ersten dicken Potte
Mit Palstek und `nen halben Schlag
Hat Hein der Seemann festgemacht
Und die Maus an Bord gebracht.
„Ich gratulier, ein Meisterstück,
Worauf die Flotte stolz sein kann“,
Sprach der Oberquakbootsmann.
Ich schlag dich vor für einen Orden.
Noch nie ein Frosch vor dir im Norden
Hat solch eine Ruhmestat vollbracht“.
Und dann fügte er spontan
„Bravo-Zulu, gut gemacht“
Seiner Lobesrede an.
„Ich melde es dem Admiral.
Den Lebensrettungsorden allemal
Hast Du verdient. Doch nun geschwind
Häng den Mauser in den Wind
Damit er trocknet. Irgendwann
Schau ich ihn mir genauer an“.
Hein Krotte salutiere stramm.
Dann zog er ohne viel Tamtam
An Deck die Maus am Hinterlauf
Und hängte sie zum Trocknen auf.
Im Großmast hing sie tropfend nass.
Die Frösche hatten ihren Spaß.
Die Maus jedoch im Mast allein,
Ließ alle fünfe grade sein.
Sie dachte nichts in ihrer Not
Denn dazu war sie schon zu tot.
Neben ihr hing übertrieben,
Auf Flaggen in den Wind geschrieben,
Als buntes wehendes Signal
Das Schlachtmotto vom Admiral
„In diesem Zeichen werd‘ ich siegen“.
„Ich werde wohl den Orden kriegen“
Dachte Hein indes und zog
Die Maus, die gut ein Kilo wog,
Ein Stück höher in die Rah,
Dass sie auch ein jeder sah.
Unter Deck indessen war
Der Admiral mit seiner Schar
Von adeligen hoch studierten,
Gold-Kolbenringe verzierten,
Ausgewählten gut sortierten,
Mit bunten Blechen dekorierten
Helden beschäftigt mit dem Angriffsplan.
Ein jeder hat das dazugetan
Was er gelernt im Flottenstabe.
Frosch Glitschig sprach: „An Geistesgabe
Sind wir dem Mäusen überlegen.
Da wir die klügeren Strategen
Haben all in unsern Reihen,
Wird was wir planen auch gedeihen“.
Grünbauch, gewohnt zu renommieren,
Ergänzte: „Wir können nicht verlieren,
Denn unser Volk von edler Rasse
Ist auch im Seekrieg Spitzenklasse.
Helden, die das A und O
Auf Schiffen sind, gibt’s nirgendwo
So zahlreich wie in unsern Reihen.
Die Götter ließen angedeihen
Unserm Volke wohlbedacht
Vervierfachung der Kampfesmacht.
Zum Landkrieg, Seekrieg gar zum Tauchen
Kann man unsereins gebrauchen.
Da einige von uns auch fliegen,
Werden wir letztendlich siegen.
Es kommt nur noch auf eines an.
Auf den Schlacht- und Angriffsplan.
„Genau“ ergänzte Höperling,
„Als Quakitän trug er `nen Ring
Aus Dotterblumen-Blütengeflecht
Am Arm, welchen er kunstgerecht
Nach vorne schob, dass jedermann
Sich erfreuen konnte dran.
Da erschien durchs Kugelschott
Crapaude Hetsch von Grünekrott.
Er ergriff sofort das Wort:
„Herr Quakiral, im Maste dort
Oben hängt, an Backbordseite
Eine Maus; um Haaresbreite
Hätt‘ ich an der nassen bloßen
Leiche mir den Kopf gestoßen.
Das riecht mir sehr nach `nem Komplott“.
„Wie kommt die Maus auf unsern Pott“?
Hat der Admiral gefragt,
Doch niemand hat es ihm gesagt.
Alle dachten krampfhaft nach
Bis Hetsch von Grünkrott sprach:
„Das Schlimme an der Sache ist,
Die Maus schaut aus wie Krümeldieb
Welcher bisher als vermisst
Auf unserm See im Wasser trieb“.
„Man will uns Pausbacks Mord anhängen“
Sprach Flopps, „die Leiche muss verschwinden.
Die Mäuse werden uns bedrängen
Und uns alle zu Tode schinden
Wenn sie sehen, dass mit einem Toten,
Was nach dem Kriegsrecht ist verboten,
Wir schändliche Grausamkeit betreiben.
Die Maus darf dort nicht hängenbleiben.
Denn sie könnte, wie einst Bin Laden
Noch als Tote uns sehr schaden
Und all den Terrorristen nützen
Die weltweit rund um unsre Pfützen
Ihr verbrecherisches Tun vermehren.
Dies gilt es ihnen zu verwehren.
Wie wir von Bin Laden wissen
Wurd der nach feiger Mordattacke,
In einem bleibeschwertem Sacke
Einfach über Bord geschmissen.
Doch ob auch wahr ist die Geschichte
So wie sie in Obamas Kriegsberichte
Steht, das ist eine andre Frage.
Doch zurück zu unser Lage.
Was denkt ihr, sollen wir denn nun
Mit der Maus im Maste tun“?
Ratlosigkeit in der Kajüte:
Der Admiraliral: „Du mein Güte“
Sprach „ja was machen wir denn da“?
Keiner wusste es zu sagen.
Da trat der Käpten Großkopf vor,
Vom Admiral der Junior.
„Lasst uns den Laichmatrosen fragen,
Der ist im Sumpfe dort zu Haus
Und kennt mit allen Tricks sich aus.
Sicher kann uns der erzählen
Welche Taktik hier zu wählen
Sei und welche Art von List
In diesem Fall das Beste ist“.
So wurde dem Steuermann befohlen
Jenen Frosch herbeizuholen
Um ihn zu befragen,
Was er würde dazu sagen.
Doch der war über Bord gegangen
Aus Sehnsucht nach der hübschen jungen
Quarzi die er schon als Quappe kannte,
Und die ihn zärtlich Fröschlein nannte,
Seit er in kühner Rettungstat
Sie einst vor'm Hecht errettet hat,
Welcher die Kleine frischgewaschen
Beim Baden wollt im Teich vernaschen.
Mit ihr lag er im Schilfrohr froh
An Land und sumpfte irgendwo.
Indes der Steuerfrosch an Bord
Trat an zum dienstlichen Rapport.
„Es tut mir leid Herr Quakiral,
Was ich melden muss ist ein Skandal.
Der Frosch ist über Bord gegangen;
Er hatte zum Kämpfen kein Verlangen.
Die Sehnsucht hat ihn überkommen.
Da ist nach Hause er geschwommen.
Ganz ohne Urlaubskarte ging er von Bord
Und schwamm in Richtung Osten fort
Dorthin, wo wenn ums Schilf man biegt
Sein Heimatdörfchen Schlicktau liegt“.
Der Admiral darauf frustriert:
„Der erste der uns desertiert“.
„Die Lage“ sprach er weiter dann
Zum Quakitän und Steuermann,
„Verschärft sich, doch was machen wir?
Wisst ihr es, dann quakt es mir“.
„Herr Quakiral“ sprach da mondän,
Im Geistesblitz der Quakitän,
Und dann fügte er noch bei,
Was zu tun das Beste sei.
So rief man nach dem Ober-Maat
Und fragte den nach seinem Rat.
„Als erstes solltet ihr dran denken
Die Maus im Mast schnell zu versenken.
Sie fängt bereits zu stinken an.
`Nen Gruß vom Oberquakbootsmann
Soll ich dem Quakiral noch sagen.
Hein Krotte wäre vorzuschlagen
Für die Frosch-Tapferkeitsmedaille.
Er hätt‘ Verdienste sich erworben
Als er die graue Maus-Kanaille
Gerettet hat die hier verstorben
Ist plötzlich Deus ex machina
Oben in der Hauptmast-Rah“.
Danach zum Thema Angriffsplan
Fügte er Details noch an:
„Unsere Flotte ist in Gefahr;
Die Mäuse wollen uns vernichten;
Wir sollten die Kanonen richten
Und schleunigst uns dazu entschließen
Mausulina zu beschießen.
Also nicht erst lang Trara;
Wir bombardieren ihr Terrain;
Legen nach altbekannter Masche
Ihr ganzes Land in Schutt und Asche,
Dass die Erde nur so bebt
Und alle ihre Löcher stürzen ein;
Wenn es kein Mausschwanz überlebt
Dann wird auch endlich Frieden sein.
Der Quakiral von Quaks de Quapp
Gab Befehl drauf kurz und knapp:
„Herr Quakitän, ihre Fregatte,
Nach dem Vorbild Westernplatte,
Um dem Feinde es zu zeigen,
Soll eröffnen nun den Reigen.
Sagen sie den Männern dass
Vorbei ist endlich nun der Spaß
Und dass, was nun wird gleich geschehen
In die Kriegsgeschichte ein wird gehen
Und dass, wie hier an Bord noch nie
Gefordert ist die Artillerie.
Und wenn es klappt das Fernziel-Morden;
Bekommt ein jeder einen Orden
Der mit Mut als Mann der Tat
Tapfer dazu beigetragen hat
Dass das Froschvolk eliminiert
Gänzlich wird und ausradiert“.
Gesagt, getan, so wurd‘s gemacht.
Einmal hat es nur gekracht.
Die Überraschung, war sehr groß.
Der Schuss er ging nach hinten los.
So wie man‘s aus der Praxis kennt:
Der Feuerleiter hat gepennt
Und der Artillerist gedöst.
So wurde der Schuss zu früh gelöst
Die Rohre in der Kasematte
Lagen deckend. Die Fregatte
Welche achteraus vor Anker lag
Traf donnernd der Kanonenschlag.
Die Glut fuhr in den Mast hinein.
Ein Zetern, Quaken, Jammern, Schrei’n
War zu hören als sie sank.
Die Besatzung, Gott sei Dank
Wurde gerettet. Aus den Wogen
Hat man Frosch um Frosch gezogen.
Der SWO sprach unterdessen
Wir haben zu zielen ganz vergessen.
So ward versenkt aus dem Geschwader
Das eigne Schiff per Vorderlader.
Verstört darauf der Admiral:
„Versuchen wir es noch einmal“!
Zum Kapitän gewandt „und sie:
Achten mir auf die Artillerie,
Dass die, obgleich nun aufgewacht,
Nicht wieder einen Fehler macht.
Beachtet vor allem mir dabei,
Bevor das Feuer ihr gebt frei,
Dass ihr die Türme richtig schwenkt,
Und nicht noch ein Schiff versenkt,
Denn das wär eine Ruhmestat
Für die keiner Verständnis hat.
Die Quakiraltität daheim,
Fällt uns auf so was nicht herein.
Sie würde solcherlei Versehen
Am Stabsschreibtische nicht verstehen.
Denkt beim Kanonen richten dran
Und peilt Mausulina an.
Das liegt an Steuerbord voraus.
Macht es platt, löscht Mausheim aus“!
„Mach ich sprach der SWO“
Glücklich darüber und froh,
Dass er nach wie vor vom Alten
Zu allem fähig ward gehalten.
Diesmal sollte es sich lohnen.
Dann ließ er richten die Kanonen.
„Nehmt den Kirchturm ins Visier“
Befahl er „dann treffen Mausheim wir
Im Landeszentrum so zentral
Dass endlich und ein für alle Mal,
Mit den Mäusen ist es aus
Weil zerstört ist jedes Haus
Und jedes Loch in ihrem Reich.
Volle Breitseite, habt alle Acht,
Nun kommt die Wende in der Schlacht.
Der Friede naht, ihr seht es gleich
…..
Dann der lang ersehnte Schrei.
„Alle Rohre Feuer frei“!
Mit Rumsen, Dröhnen und Getose
Löste sich die ganze Chose.
Stahl und Eisen tonnenweise
Ging Richtung Mausheim auf die Reise.
Doch nichts davon ins Ziel je fand
Weil etwas noch im Wege stand.
„Was ist los, verflucht noch mal“
Schrie aufgeregt der Admiral.
Doch es war bereits zu spät:
Zwecks der Plausibilität
Schimpfte der Quakitän indessen:
„Was habt ihr diesmal denn vergessen“?
Man musste es schließlich eingestehen;
Die Rohrerhöhung aus Versehen
Hatte man nicht einbedacht.
Erst als es hatte schon gekracht
Merkte es ein Offizier,
Dass der Winkel im Visier
Stand zu flach, genau auf eine Rotte
Von König Pausbacks Froschteichflotte.
Vier eigene Kreuzer explodiert.
Die Besatzungen so schwer lädiert,
Dass für die Seefahrt und zum Tauchen
Keiner war mehr zu gebrauchen.
Korax Pfützenlaicher in seiner Not
Obwohl er kein Ganove,
Charterte ein Rettungsboot
Und entkam der Katastrophe.
Weil ihn der Krieg nicht interessierte
Er seemännisch flüchtend desertierte.
Auf Heimatkurs, schön geradeaus
Segelte er schnell nach Haus.
Gerade recht zu Kaffeezeit
Kam er daheim am Laichgrund an.
Schlammrose mit Kindern stand bereit
Und begrüßte froh den Ehemann.
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Wie es weitergeht an Land
Mach ich demnächst Euch bekannt.
wird fortgesetzt
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