Unendliche Ovationen für den Gast und auch den Despoten.
Da hat der letztere seinem Volke Einhalt geboten.
Er wies mit dem Zepter zum Swimmingpool hin.
Das war das Zeichen fürs Ballett zum Beginn.
Drei Froschjungfern zartgrün und hübsch in der Form
Traten aufs Sprungbrett. Es sah aus enorm
Wie sie von dort aus im Fluge synchron,
Ins Wasser glitten in Lotosfasson.
Formten gekonnt sie einen Froschschenkelstern.
Dann formierten sie sich zum drehenden Rad
Und schwammen als solches quer durch das Bad.
Dann schwamm das Trio, ohne die Flossen zu spreizen,
Auf den Mausprinzen zu ohne mit Reizen zu geizen.
Der applaudierte erregt und er klatschte zu Recht,
Denn die Reize der Nixen wirkten reizend und echt.
Jeder Zoll an den Jungfern, die heute so rar,
Anmutig frisch und wohlgeformt war.
„Ach wäre ich ein Frosch, ich zöge mich aus
Und hüpfte ins Wasser. Doch ich bin eine Maus“.
So dachte der Prinz, „es ist zum ergrimmen.
Im Wasser das Glück und ich kann nicht schwimmen“
Ein Fröschlein hat Käslieb besonders gefallen.
Es war Blähbauchs Tochter, die schönste von allen.
Die schwamm auf ihn zu, das Volk johlte „Oh“.
Sie sahen sich an und entbrannten lichterloh.
Dann tauchte sie vor ihm in die Tiefe hinab.
Die Wellen verschlangen sie als wär es ihr Grab.
Mein Gott dachte er, sie wird noch ertrinken,
Doch dann sah er unter Wasser sie winken.
Wenig später tauchten alle drei wieder auf
Und die Vorstellung nahm ihren weiteren Verlauf.
Nun formte das Trio, um das Froschvolk zu necken
Ein Jungfernkränzchen mitten im Becken.
Dann tauchten sie weg und waren verschwunden.
Den Zuschauern schien es als wär es für Stunden.
Dann tauchten sie auf. Das Volk grölte „Oh“,
Direkt vor dem Prinzen, doch voraus mit dem Po.
Die Vorführung ging noch länger so weiter.
Das Froschvolk sah zu gar fröhlich und heiter.
Der Mausprinz indes, weil er nicht war aus Pappe,
Hatte Augen nur noch für des Froschkönigs Quappe.
Die, so hatte er von Blähbauch erfahren,
Hieß Quapphild. Die Freier kommen in Scharen
Und stellen sich vor dem Palast im Modenschein
Nacht für Nacht vor ihrem Schafgemach ein.
Einer der Schurken hatte erst letzte Nacht
Ihr einen unsittlichen Antrag gemacht.
So mancher Möchtegern wollte sie schon besitzen.
Doch sie ließ bis dato noch alle abblitzen.
Man erzählt sich von ihr, sie glaube die Mär,
Dass sie ein verzaubertes Menschenkind wär.
So wartet sie, bis einer kommt und sie küsst.
Doch es kamen schon viele mit anderem Gelüst,
Und keiner von denen hat sie erlöst.
Man hat ihr laut quakend nur Angst eingeflößt.
Im Wasser indes nahm die Ballettvorstellung ihr Ende.
Die grünen Froschnixen kletterten ans Ufer behände.
Doch Quapphild die Prinzessin schwamm unter Applaus
Noch eine Extrarunde und nahm Kurs auf die Maus
Welche am Beckenrande im Gras
Begeistert Beifall spendend noch saß.
Käslieb spontan, als besonderen Clou,
Warf ihr sofort sein Mausschwänzchen zu.
Daran, weil sie ja nicht sehr viel wog,
Er die Prinzessin herauf zu sich zog.
Das Gelächter im Rund schwoll an zum Orkan.
Die Frösche zollten Respekt dem Galan.
Als das Gejohle schließlich sein Ende dann fand
Reichte die Prinzessin dem Prinzen die Hand:
„Ich heiße Quapphild“ sprach sie, “der Rex ist mein Vater.
Verzeih mir von vorhin, das dumme Theater,
Das ich vor dir mit den anderen zwo
Veranstaltet im Wasser hab mit dem Popo“.
Während sie das sagte, ganz wundersam
Färbten sich ihre Wangen rötlich vor Scham.
Dann rief sie schnell „tschüß, ich hoffe ja doch,
Dass wir, bevor du weiterreist, begegnen uns noch“.
Verdattert blieb er am Poolrand zurück.
Sein Herz pochte laut und es schlug voller Glück.
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