Sonntag, 21. Januar 2018

Die Muse und der Dichterling

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 48 - 23
Die Muse und der Dichterling
Buch II
Auf getrennten Wegen


"Dass Moses ein Ägypter war,
Ist den Forschern heut längst klar,
Die mit dem Thema sich befassen."

"Auch Sigmund Freud, der Neurologe
Und anerkannte Tiefenpsychologe,
Weil es gegen den Strich ihm ging,
Was über den um welchen es hier geht,
Hat sich nicht verunken lassen,
Von dem was über jenen in der Bibel steht."

So dachte am Strand der Dichterling,
Der mit dem Handy in der Hand,
Neben seinem Hochbett stand,
Aber online nicht recht weiterkam,
Um all das, der Wahrheit wegen,
Was er drüber wusste, zu belegen.




Als nach dem Motto in vino veritas,
Die Rotweinflasche und ein Glas,
Er drob frustriert und grübelnd nahm,
Draus erneut sich nachzuschenken,
Um all das, was er bereits wusste,
Nochmals erneut zu überdenken,
Stellte er verärgert fest,
Dass ungenießbar der Rest,
In der Flasche offenbar
Durch  die Wärme dort geworden war.

Um den Rest des Weins zu kühlen,
So wie er es, dafür probat,
Als Jüngling einst mit Wasser tat.
Ein Loch im Sand er graben musste,

***

Als er am Strand begann zu wühlen,
Mangels Spaten, mit der bloßen Hand,
Er einen alten Tonkrug fand,
Der aus jenen Zeiten stammte,
Als Ramses war am Nil im Amte.



Eine Inschrift hat auf eben diesen,
Der der Pharao des Auszugs war,
Schlecht erhalten darauf zwar,
Doch noch lesbar quer verwiesen.

Wasserdicht mit Wachs verschlossen
Und mit Pech dick übergossen,
Hatte der Krug das Wellenbranden,
Durch drei Jahrtausende und mehr,
Im Marsa Alam am Roten Meer,
Im Sand vergraben überstanden.
Den Deckel hatte einst ein Frosch verziert.
Der lag im Sand daneben ruiniert.



Hocherfreut über den Fund,
Die Finger noch vom Graben wund,
Schlug der Dichterling mit einem Stein,
Auf das Gefäß, um es zu öffnen, ein.

***

In den Scherben fand er eine geheimnisvolle
In Leinen gewickelte, brüchige Papyrusrolle.

Ganz behutsam rollte er sie aus.
Donnerlittchen, ei der Daus,
Es war wirklich allerhand,
Was er drauf abgebildet fand.

Es waren Texte und Zeichnungen aus dem Fajum,
Der Gegend aus welcher Sinhue einst stammte,
Wie auch Haremhab sein Freund der spätere Pharao.








Sie zeigten und beschrieben die gesamte
Ägyptische Schöpfer-Achtheit um Amun,
Dem  König aller Götter und zwar so,
Dass daraus auch heut noch jedermann
Eindeutig und klar erkennen kann,
Dass Amun Re ganz offenbar,
Der größte aller Götter war,
Die es am Nil vor Haremhab,
Bis Moses und Aaron kamen, gab.



Als Autor, hingekritzelt  klein am Rand,
Thothmosis  auf dem Papyrus stand.







Jener, das wurde dem Dichter sofort klar,
Thoths Sohn und Sinhues Großenkel war.

Der diente nach gutem alten Familienbrauch,
Wohl so wie sein Urgroßvater auch,
Der hoch angesehen war einst in Ägypten,
Als Leibarzt bei Hofe dem Pharao.

Verpflichtet seinen ärztlichen Gelübden,
Die als Heiler den Göttern er in Theben,
Und seinem Dienstherrn hatte gegeben,
Zog im Gefolge er von Ramses Zwo,
Als Truppenarzt in dessen Heer,
Auf einem Streitwagen ans Rote Meer,
Um die Israeliten rechtzeitig noch abzufangen.
Bevor sie in die Freiheit nach Sinai entkamen.
Doch das ist damals schief gegangen,
Weil die den Weg durchs Wasser nahmen.


Als Thothmosis hinter dem Pharao,
Um noch zu verhindern die Revolte,
Just grad ins Wasser preschen wollte,
Sah er im hektischen Geschehen,
Als vor seinem Wagen sich die Wogen,
Plötzlich teilten und zurück sich zogen,
Einen Mann auf einem Felsen stehen.

Thothmosis ihn sofort erkannte.
Es war sein Vater Thoth inkognito,
Welcher sich jetzt Moses nannte,
Und, was sich für einen Ägypter nicht gebührte,
Mit neuer, verschleierter Identität,
Die Israeliten in deren gelobtes Land entführte.


Als plötzlich die aufgetürmten Wellen wieder
Auf den Meeresgrund stürzten vor ihm nieder,
Der Arzt Thothmosis  angst und bang.
Schnell von seinem Wagen sprang,
Denn um das Gespann zu wenden,
War es im Wellengetose längst zu spät.

Da wandte der Heiler sich im Nu,
Flehendlich seiner Gottheit zu.

"Amun, mein Gott, so hilf mir doch,
Ich bitte dich, nur einmal noch,
Ich will hier nicht als Krieger enden!"

"Lass mich nicht ertrinken hier.
Ich werde immer dienen dir,
Und deinen Namen preisen,
Wenn du mir jetzt beistehst in der Not.
Ich bitt dich mir den Weg zu weisen,
Der mich errettest vor dem Tod."

Da hatte Gott Erbarmen,
Und ließ den braven armen,
Samt seinen schlimmen Angstgefühlen,
An Land durch eine Welle spülen.

***

Er ist in Marsa Alam geblieben,
Hat Urlaub dort erst mal gemacht,
Und dabei all das aufgeschrieben,
Über Amun und die Schöpferacht,
So wie es auf dem Papyrus stand,
Welchen der Dichterling just fand.


"Er muss es wohl vergraben,
Bevor er starb hier haben."

Dachte der und ihm wurd' klar
Dass dies das Beweisstück war,
Welches als adäquates Unikat,
Von ihm bereits so lange schon,
Maxi so dringend sich erbat,
Um Amun auf ihres Vaters Thron,
Was dem und der Menschheit ist zu gönnen,
Weil friedfertiger der ist offenbar,
Als es Zeus ihr alter Vater war,
Endlich inthronisieren dort zu können.


"Das war wirklich von ihm nett!"
Dacht der in seinem Himmelbett
Studierend die geheimnisvolle,
Uralte, vergilbte Schriftenrolle.

Es war spannend und hat ihm Spaß gemacht,
Nun nach gut dreitausend Jahren,
Über die Ägypter und deren Schöpferacht,
Über Sinhue, Thoth und dessen Sohn,
Und über Amun auf dem Götterthron,
Die Wahrheit endlich zu erfahren.


 



Er hat mit dem Handy all das abgelichtet,
Was Thothmosis hatte einst berichtet,
Und den Papyrus dann zuletzt,
Für Maxi schnell noch übersetzt.






Danach rief er ganz spontan
Sie oben im Olymp gleich an.

"Hallo Maxi, Grüß Dich, du"
Sprach er aufgeregt zu ihr,
Ich hab in meinem Urlaub hier,
Du weißt ja, ich bin am Roten Meer,
Etwas interessantes ausgegraben,
Was du schon immer wolltest haben,
Du wirst dich freuen drüber sehr."

"Es ist ein Papyrus der die Achtheit preist,
Und zudem klipp und klar beweist,
Dass im alten Reiche schon,
Ein Frosch saß auf  dem Götterthron."

"Ich sende es dir per Email zu."

Und als Anmerkung sodann
Fügte er noch an:

"Das wird auch Amun interessieren,
Der als Gott ist sehr erfahren,
Denn ein solcher war er schon am Nil."

"Im Olymp nun schon seit Jahren,
Denn das ist sein Daseinsziel,
Ohne dass er sich groß ziert
 Er auf den Posten spekuliert,
Sowie auf deines Vaters Thron,
Der leer steht seit jener Explosion,
Als die Götter dort, um Einigung bemüht,
 Sind allesamt im All verglüht."

 


"Du solltest Dich nicht länger zieren,
Und im Olymp es endlich nun,
Weil die Menschheit darauf wartet, tun,
Dem Frosch die freie Stelle neben
Jupiters Thron und Krone geben!"


Das hat Maxima spontan
Oben dann auch gleich getan.

So wie es ihr gebührte,
Als Lieblingstochter des Kroniden,
Den Neuen sie ins Amt einführte.

Dann hat sie ihn auf  Vaters Thron gesetzt,
Für diesen Job bestens prädestiniert,
Und ihn sogleich auch inthronisiert.

Dort regiert uns Menschen er hienieden,
Begleitend uns durch Freud und Leid,
Seit jenem Tage an schon bis jetzt,
Und wenn sie ihn nicht des Amt's enthebt
So lange wie die Menschheit lebt,
Bis ans Ende ihrer Zeit.

Das schreibt in seinem Namen
R.W. Aristoquakes, Amen!


***

Wie es hier nun weitergeht,
Hoffend dass Sie treu uns bleiben,
In unserm nächsten Buche steht,
An welchem wir schon schreiben.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.