Dienstag, 30. Januar 2018

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 49 - 3
Bei Hofe
Buch III

Mäusli sah den König an
Und erwiderte intim,
Scheinbar resignierend ihm:

"Ich glaube nicht, dass irgendwann
Ich jemals hier auf dieser Erde,
Eigene Kinder haben werde,
Denn du weißt was mir geschah!"

Pausback, der ihre Trauer sah,
Nahm sie sogleich in seinen Arm.



"Du strahlst Anmut, Liebreiz, Wärme, Charme,
Treue, Herzlichkeit und Güte aus,
Wie ich noch nie bei einer Maus,
Es bis du kamst, je gesehen habe.
Du bist eine Himmelsgabe,
Wie ich sie wünsche mir als Frau.
Du bist für mich wie Morgentau,
Welcher, wenn der Tag erwacht,
Mich glücklich, wie die Sonne macht,
Wenn sie zum neuen Tageslauf,
Über meinem See steigt auf."

"Glaub mir, ich bin mir sicher dessen,
Du wirst sehr bald bei mir vergessen,
Was Troxartes, dein Vater dir im Wahn,
Gar schädliches hat angetan!"

"Ich werde, wenn du wirst einst mein,
Und wir feiern Honeymoon,
Besonders zärtlich zu dir sein,
Und dir bestimmt kein Leid antun."

"Du wirst sehen, mit der Zeit,
Werd ich Zugang zu deiner Seele finden."

Wenn du dazu bist dann bereit,
Mit mir im Bett dich zu verbinden,
Wird es geschehen ohne Schmerzen!"

"Dann verbinden sich zwei Herzen,
Weil sie sich lieben inniglich."

***

Mäusli strahlte Pausback an.
"Physignatus, ich liebe dich!"
Glücklich zu piepsen sie begann.

Und dann fuhr sie froh und heiter,
Ganz locker plaudernd plötzlich weiter.

"Wenn ich die Ängste einst besiege,
Die ich immer wieder kriege,
Seit mein eigner Vater mir
Gewalt antat, vor Mutters Augen,
Könnt als Weib ich vielleicht taugen.
Es wäre sicher schön mit dir,
Zusammen in Frieden hier zu leben."

"Ich würde alles dafür geben,
Dir eine gute Frau zu sein.
Doch meine Seele voller Pein,
Das weißt so gut wie ich auch du,
Lässt solch ein Glück wohl nie mehr zu."

"Abwarten", sprach der König da,
Indem er ihr in die Augen sah,
Um mit Zuneigung ihr zu bekunden.
"Die Zeit", denk ich, heilt alle Wunden!"

"Und wenn den Krieg wir heut gewinnen,"
So fügte er sogleich spontan,
Sie zu beruhigen, weiter an,
"Ein neues Leben wir beginnen,
Und sicherlich nach einem Jahr,
Erquickt dich eine Kinderschar,
Von der du niemals angenommen
Hättest sie noch zu bekommen!"

***

Die Worte aus des Königs Kehle,
Streichelten ihre geschundene Seele.

"Was du sagst, tut mir so gut,"
Sprach sie zu ihm mit neuem Mut,
Als sie merkte wie die Kühle
Aus ihr wich und neue Gefühle,
Sich in ihr bemerkbar machten,
Und ihr Blut in Wallung brachten.

Ihre schlimme Seelenpein
Begann sich zu lösen und der Stein,
Der verursacht hatte all die Schmerzen,
So schien es ihr, fiel ihr vom Herzen.

"Du bist so gut zu mir", sprach sie,
Und sah den König lächelnd an.

"Dein Wort als Seelentherapie,
Hat mir wirklich gut getan."

"Du hast tatsächlich es erreicht,
Dass all die Kälte von mir weicht,
Die ich in all den schlimmen Stunden,
Nachdem ich schändlich ward missbraucht,
Im Herzen bis eben hab empfunden."

Dann leise, so wie hingehaucht,
Etwas stockend noch im Wort,
Fuhr weiter sie zu Pausback fort:

"Ja, Physignatus, ich liebe dich!"

"Du wärst fürwahr der Mann für mich,
Bei dem nach einer Schicksalswende,
Hin zum Glück, vereint in Liebe,
Ich bis an mein Mäuse-Lebensende,
Wenn es ginge, gerne bliebe."

"Doch was wie wollen, darf nicht sein!"
Sprach sie traurig hinterdrein.

***

"Es ist die verdammte Religion,
Die als unüberwindliche Bastion,
Da wo's um unsre Zukunft geht,
Abwehrend uns im Wege steht!"

"Du glaubst, so wie ich weiß, als Christ,
Auf deines Reiches goldnem Thron,
Dass Jesus wäre Gottes Sohn,
Was für Muslime Sünde ist.

Einen Sohn sich zugesellen,
Ziemt für einen Gott sich nicht.
(Gemeint ist hier:  Koran Sure 19, 36)
Allah, aus des Propheten Sicht,
So beten wir im Sahada,....
(Im Koran festgelegtes Glaubensbekenntnis der Moslems.
"Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed
ist der Gesandte Allahs.")

"Et cetera,  et cetera...."
Hakte Pausback, ohne bös zu sein,
Da in ihre Rede ein.

"Glaub mir, ich kenne all die Stellen."

"Die Bibel, wie auch er Koran,
Bieten mancherlei uns an."

"Doch man darf nicht alles glauben!"
Sprach er weiter unter Schnauben,
"Was uns, um es nachzubeten,
Auftrugen alle die Propheten,
Durch die Zeiten wundersam."

"Seit dem alten Abraham,
Über Moses, Elias und Hesekiel,
Bis hin zu Jesus und zu Mohammed,
Hatten alle nur ein Ziel,
Uns zu erklären an wen konkret,
Wir unsere täglichen Gebete richten."

"Auch ich kann nicht auf Gott verzichten,
Denn er half mit oftmals schon,
Beim Regieren auf dem Thron."

"Du weißt, ich wurde getauft als Christ."
Fuhr er ihr zu erklären fort.

"Wie du höre ich auf Gottes Wort,
Weil es wichtig für mich ist,
Und befolge auch was ungefragt,
Er mir ganz leise manchmal sagt."

"Ich glaub an ihn, so wie auch du.
Sein Wort war stets mir noch tabu!
Doch wend' ich, wenn ich zu ihm bete,
Mich nicht, wie du, nach Mekka hin.
Schon seit als Kind ich zu ihm flehte,
Weiß ich, was ich dir nicht verhehle,
Gott wohnt in unser aller Seele!"

"Er ist in jeder Kreatur
Als der Schöpfer der Natur,
Anwesend seit Anbeginn!"

Er, welchen schlicht man Gott nur nennt,
Die Welt seit Anbeginn schon kennt.
Es hat ihn ja bereits gegeben,
Bevor wir, das Manntier und die Affen,
 Damit wir konnten auf ihr leben,
Er die Erde hat erschaffen.

Dass mit dem Wort "Es werde"
Entstanden ist die Erde,
An einem dunklen Tage,
Wie die Jahwisten sich's erlauben,
Es zu schreiben, dass wir's glauben,
Ist nichts als eine fromme Sage.

"Er ist jener Demiurg,
Der mit einem lauten Knall ,
Die Welt einst aus dem All,
Und die Erde uns so akkurat,
Wie sie ist, erschaffen hat!"

"Als Regisseur und Dramaturg,
Lenkt er, was er hat gegeben,
Unser aller Erdenleben."

"Er ist es, der von früh bis spät,
Als Gewissen uns berät,
Auch wenn wir's oft nicht hören wollen,
Was wir tun und lassen sollen."

"Er macht es uns dabei bequem.
Weder nach Jerusalem,
Noch nach Mekka oder Rom,
Müssen wir beim Beten blicken."

"Er ist jenes Axiom,
Das unsre Herzen kann erquicken,
Wenn wir in uns geh'n im Stillen,
Und gehorchen seinem Willen."

"Glaub mir Mäusli, süße Maus,
Gott wohnt in uns und sein zu Haus,
Ist weder die Kaaba noch die Bundeslade,
Und auch nicht der Petersdom,
Deren christliche Parallele.
Sein Platz ist jedes Lebewesens Seele."

"Völlig frei und autonom
Umsorgt er uns mit seiner Gnade."

"Ohne dass wir ihm dafür
Steuern zahlen als Gebühr,
Berät er uns, wenn wir ihn bitten,
Vor allen unsern Lebensschritten."

"Es kommt nur auf uns selber an!"

"Die Bibel oder der Koran,
Und all die andern heiligen Schriften,
Nicht nur Heil und Frieden stiften."

"Götter vor denen wir nur bangen
Wie die Frösche vor den Schlangen,
Passen nicht mehr in die Zeit."

"Die Globalisierung ist die Gelegenheit,
Weil sie schon weit ist fortgeschritten,
Dass wir weltweit in unsrer Mitten,
Sollten fortan einen Gott nur preisen."

"Ihm die Ehre zu erweisen,
Die ihm, weil er uns alle führt,
Ganz alleine nur gebührt,
Wäre zeitgemäß jetzt angebracht:"

"Alles was ist, hat er gemacht!"

"Dich und mich, das Manntier auch."

"Wir sollten in unserm Sprachgebrauch,
Auch wenn wir ihn nicht persönlich kennen,
Ganz schlicht und einfach  Gott nur nennen,
Und ihm keinen andern Namen geben,
Denn Namen sind wie Schall uns Rauch."

"Die der alten Götter auch!"

"Früher am Nil, im alten Theben,
Wurde Amun er genannt.
In Karnak, wo einst sein Tempel stand,
Von dem aus er nach Luxor zog,
Um beim Haremsfest sich von den Massen
(Lexikon der Alten Welt S. 3038)
Der Ägypter feiern sich zu lassen."

"Sein Name mit der Zeit verflog."

"Viele Namen durch die Zeit,
War man zu geben ihm bereit,
Doch nur einer polyglott,
Ist passend für ihn, Gott!"

"Vom einstigen Götterapparat,
Der Griechen- und der Römerzeit,
Den Homer und Vergil so akkurat,
Bis in jede kleine Einzelheit,
In ihren Werken uns beschrieben,
Ist übrig nicht mal Zeus geblieben."

"Zu überleben in moderner Zeit bemüht,
So hab ich kürzlich es erfahren,
Sind sie allesamt im All verglüht,
Weil streit- und herrschsüchtig sie waren."

"Heut, wo die Völker all global,
Sich wie nie zuvor vermischen,
Sollte international,
Auch der Schöpfer sein inzwischen!"

"Es ist heut nicht mehr angebracht,
Dass man Unterschiede macht,
Im Buch der Bücher vehement,
Zwischen altem und neuem Testament!"

"Gott ist Gott, auch im Koran,
Kommt es allein auf ihn nur an!"

"Nur zu ihm gilt es zu beten!"

"Von dem was dereinst übertrieben,
Verblendet gläubig die Propheten,
Für die Nachwelt in ihre Bücher schrieben,
Mag manches stimmen. Vieles nicht!"

So sprach Pausback mit geschliffnem Wort
Und fuhr zu Mäusli erklärend weiter fort.

"Mein Kind, glaub mir, aus meiner Sicht,
Steht fest, dass all zu sehr auf Gott fixiert,
Viel Unsinn wurd' einst aufnotiert."

 "Offenbarungen durch Traumgesichte,
In der Religionsgeschichte,
Sind für mich", sprach er mit Hohn,
"Nichts als pure Zweckfiktion!"

***

"Ja aber", wollt da Mäusli sagen,
Und den König danach fragen,
Was seine Erklärungen denn nun,
Hätten mit dem Bund zu tun,
Welchen sie eingehen wollt intim,
In seinem Froschpalast mit ihm.

***

Da griff der König nach dem Buch
Der Bücher und machte den Versuch,
Seiner großen Liebe wegen,
Ihr die Bibel auszulegen,
Und danach noch ganz spontan,
Die Enumaelis sowie den Koran.
Und aus Ägypten dann zuletzt
Zum Verstehen hier im Jetzt,
Mit besonderem Betonen,
Das Totenbuch der Pharaonen.

Am Ende fügte er sodann,
Sein eignes Glaubensbekenntnis an.

"Ich glaube nur an einen Gott,
Und der trägt keinen Namen,
Außer dem Seinen, sapperlot,
So ist und bleibt es Amen.

 ***

Da gab Mäusli sich zufrieden,
Und hat sich dafür entschieden,
Ihrem Glauben abzuschwören,
Und auf ihr Herz nur noch zu hören,
So wie es auch der König tat,
Nachdem um ihre Hand er bat.



***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt





Samstag, 27. Januar 2018

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 49 - 2
Bei Hofe
Buch III

ausback

 mit traurigem Gesicht,
Tat im Thronsaal seine Pflicht,
Indem er Angehörige empfing,
Von Helden die gefallen waren.

Mit Anteilnahme im Gebaren,
So gut es eben für ihn ging,
Zu festigen der Heroen Ruhm,
Verteilte Orden er posthum.

Auch schien dem König es geboten,
Zu befördern alle Toten,
Um ihren Kriegseinsatz zu loben,
Um jeweils einem Grad nach oben.



Zudem für jedes frische Grab,
Es ein Gebinde auch noch gab,
Mit schick bedrucktem Trauerflor,
Im grünschwarzweißen Staatsdekor,
Auf welcher für Volk und Quakerland,
Schön säuberlich geschrieben stand,
Und nach gutem alten Brauch,
Ein Wort des Trostes dazu auch.

***

Als Mäusli in dem Prunksaal kam,
Pogg just den Kranz entgegennahm,
Welchem Pausback ihm vom Thron,
Reichte für seinen toten Sohn,
Der in der Schlacht für ihn sein Leben
Hatte mutig und treu hingegeben.

"Dein Sohn", sprach Pausback grad zu Pogg,
"Starb für mich im Waffenrock.
Er war ein tapferer Soldat.
Der so manche Ruhmestat
Vollbrachte für sein Vaterland.
Den Tapferkeitsorden am Band,
Möchte in seinem Angedenken,
Ich dir an seiner Stelle schenken."

"Richte, wenn du kommst nach Haus,
Der Gattin auch mein Beileid aus."

Und jovial fügte er an.
"Nun geh nach Haus, steh deinen Mann,
Sag deinem Wein, für Heldentaten,
Benötigt unser Volk Soldaten,
So wie dein Sohnemann es war."

"Weil gute Krieger werde rar,
Solltet ihr zu Hause nun,
Euch wieder mal zusammentun,
Um deinem toten Sohn zur Ehr,
Soldaten zu zeugen für mein Heer!"

*** 

"Das ist, wozu wir Frösche taugen,"
Dacht Pogg mit Tränen in den Augen
Und ließ vom Rex die Hand sich drücken,
Und sich mit jenem Orden schmücken,
Den sich sein Sohn durch Tapferkeit,
Erdient hat im Frosch-Mäuse-Streit.

***

Mäusli, als sie zum König trat.
Sprach "du bist gütig in der Tat
Und nicht so verdorben wie Schranzen,
Die hinter deinem Rücken tanzen,
Und Orgien feiern währen du,
Gutes tust nur immerzu.

Dann erzählte sie von dem Geschehen,
Das durch den Türspalt sie gesehen.


"Ach mein Kind", sprach Pausback da,
Indem er ihr ins Antlitz sah:

"Die Adeligen hier bei Hofe,
Mir selbst liegt solches freilich fern,
Tun mit Bediensteten es gern."

"Doch das ist keine Katastrophe.
Im Gegenteil das ist ganz gut,
Weil aufgefrischt wird so das Blut."

"Inzucht ist für Lebewesen,
Selten noch sehr gut gewesen."

"Für ein Volk ist der Inzest,
Schlimmer fürwahr als die Pest."

"Ich drückte stets ein Auge zu,
Wenn bei Hof die Herrn und Damen,
Sich Diener in die Betten nahmen,
Um sich mit ihnen zu vermischen
Und das Blut so aufzufrischen."


"Blutschande ist ein tabu,
Das nicht einmal ein Frosch wie ich,
Zu brechen erlauben würde sich."

"Ich schätze zwar das blaue Blut.
Doch zu dünn ist es auch nicht gut,
Weil es dann nicht mehr gerinnt,
Und zu verbluten man beginnt,
Wenn man verletzt sich einmal hat."

"Deshalb", so fuhr er fort zu ihr,
Die Sache erklärend, sie war platt,
"Mein süßes Mäuschen, bist du hier!"

"Wenn wir uns einst zusammentun,
Und nebst unserm Hab und Gut,
Zusammentun auch unser Blut,
Sind unsere Kinder all immun,
Und gegen Krankheiten gefeit,
Bis ans Ende ihrer Zeit.

***

Wie die Sache weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



Donnerstag, 25. Januar 2018

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 49 - 1
Bei Hofe
Buch III

Während die Fürstin abgeschlafft,
Ohn' jede Angst vor Schwangerschaft,
Einschlief neben dem Eunuchen,
Wollt Hugsch was anderes versuchen.

Er wollt als erster Frosch auf Erden,
Verwandelt in ein Manntier werden.

Weil er eine Prinzessin kannte,
Er heimlich sich an diese wandte.

"Küss mich!" sprach er im Schilf zu ihr,
Aus eben diesem Wunsch und Grund,
"Ganz heiß auf meinen nassen Mund,
Dann wird, mein Kind, du wirst es sehen,
Der Prinz, den du dir wünscht erstehen."

"Jeden Wunsch erfüll ich dir."

"Du wirst es sehn, ich bin ganz nett.
Als Prinz geh ich mit dir ins Bett,
Und wenn du gänzlich wirst dort mein,
Stellt auch für dich das Glück sich ein,
Nach dem du sehnst so lang schon dich!"

"Also, drum eben, küsse mich!"

Da nahm als ihres Glückes Unterpfand,
Den kalten Frosch sie in die Hand,
Und gab ein Küsschen ganz intim,
Aus seine breite Gosche ihm.





Hugsch wusste nicht wie ihm geschah.

Als er hinunter an sich sah,
Sprach er zu ihr mit Recht und Fug,
"Das war wohl, denk ich nicht genug."




"Drum schöne Maid, ich bitte dich,
Küss weiter und erlöse mich!"

Ob die Erlösung ihr gelang,
Ist nicht bekannt. Hugsch ist verschollen.

***

Noch heut vor ihrem ersten Kuss,
So manche schöne Jungfer bang,
Fragt sich, wie lang sie küssen muss,
Bis so ein Frosch aus der Provinz,
Endlich wird zum Märchenprinz.

Die Antwort ist: "Man muss es wollen!"

Skepsis ist nicht angebracht.
Bevor 'nen  Frosch man glücklich macht
Und ihn zum Prinzen will erküren,
Muss man es im Herzen spüren.

***

Nichts dergleichen an Gefühlen,
Hatten im Palast die kühlen
Frösche, die aus purer Lust,
Sich ihrer Sünden nicht bewusst,
Anstatt zu zweit sich nur zu lieben,
Es schamlos in der Gruppe trieben.

Nichts als ihr Trieb ward der Konnex,
Der geilen Neun beim Gruppensex.





Den Krieg, bei solch schnöden Interessen,
Hatten sie allesamt vergessen.
Und auch in der Gruppe auf dem Flur,
Direkt vor Mäuslis Zimmertür,
Hatte keiner Zeit dafür,
Einen einzigen Gedanken nur,
An die Schlacht jetzt zu verschwenden.

Sie hatten allesamt Beschwerden
Der Begierde in den Lenden,
Und um diese los zu werden,
Haben alles sie versucht,
Was sie an Beischlafvarianten,
Aus dem Kamasutra kannten.


Nichts von dem, was Unger einst beschrieb,
Unversucht hierbei nun blieb.

"Was ist die Bande doch verrucht."
Dacht Mäusli, die vor sich ganz nah,
Die Orgie durch den Türspalt sah.

"Mein Gott", dachte die hübsche Maus schockiert,
Von dem, was vor der Tür die acht
Geilen Frösche ungeniert,
Haben im dunklen Flur gemacht.


Dann musste sie an Pausback denken.
"Er wird mir wahre Liebe schenken.
Er hat nicht nur Sex im Sinn,
So wie seine Untertanen,
Im Flur mit ihren Kurtisanen!"

Sie dachte daran was vorhin,
Er leise ihr versprochen hatte.

"Du weißt ja dass wir Freunde sind!"
So klang es nach ihr jetzt im Ohr,
Was er gesagt hatte zuvor
Und dass er gerne würd' ihr Gatte.

Da lief sie wie ein Wirbelwind,
Vorbei an all den nackten geilen
Fröschen zum König hin geschwind,
Um dem Liebsten mitzuteilen,
Was durch den Türspalt von ganz nah,
Sie abstoßend und fürchterliches sah.

***

Wie es bei Hofe weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt






Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.