Samstag, 4. März 2017

Die Muse und der Dichterling

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 46
Die Muse und der Dichterling
Buch I

Auf Spurensuche
 - Teil 1 -

ährend 

die Muse Aristomyomaximus
Sich drob freute, dass hienieden,
Amun beim Durchgang durch die Hallen,
Die Froschausstellung hat gefallen,
Denn er zeigte sich zufrieden,
Mit dem was sie im Haus am Nil,
Geschaffen hatte im Lurchenstil,
War der Dichterling, ihr Intimus,
Im Museumskeller immer noch.

Der reinen Wahrheit auf der Spur,
Er in alle Winkel kroch,
Und hat gar heimlich und verrucht
Nach Exponaten dort gesucht,
Mit denen sich beweisen ließ,
Dass Jesus, wie es im Volk hieß,
Gut gemacht vom Klerus zwar,
Gar clever und mit Hinterlist,
Nur die Kopie von Amun war
Und es noch heute ist.

***

Er fand in seinem Forscherdrang,
Im dunklen Loch mit Unbehagen
Zwar so manche Froschskulptur,
In den Sarkophagen,
Doch nichts weiter von Belang,
Das als Beweis verwertbar war.



Nebst Froschlampen fand er sogar
Unter einem Mumienbrette
Ein paar uralte Froschskelette
Die eingelagert waren dort.





Er wollte just grad von dort fort,
Und nach oben wieder gehen,
Um nach Maxima zu sehen,
Als im Regal, vor sich ganz nah,
Er die alte Büste sah,
Die Kuk hatte dorthin gebracht
Als oben wurde Platz gemacht.


Er sah sie an sich ganz genau
Denn er kannte diese Frau.


Die von Kuk im Museumskeller abgestellte Büste
die dem Dichterling versehentlich aus den Händen fiel,
und zu Bruch ging


Er hatte sie gestern oben stehen
In der Eingangshalle schon gesehen.

Als er die Büste wenden wollte
Um nach einer Gravur zu suchen,
Kam es wie es kommen sollte,
Sie glitt ihm aus den Händen.

Als mit einem leisen Fluchen,
 Vor den dunklen Kellerwänden,
Die Scherben er beiseite schob.
Einen Zettel er entdeckte,
Der mittendrin im Haufen steckte
Auf welchem geschrieben klar von Hand
Schon ziemlich verblichen etwas stand.


Als er diesen unter seine Lampe hob
Dachte der Dichterling im Licht,
"Wie schön, das ist ja ein Gedicht!"

Aufgeschrieben in Latein,
Konnte den Sinn er nicht verstehen,
Gewusst wie, gab er im Handumdrehen,
Die erste Zeile davon ins Handy ein.

***

Als er die Worte  "Sicelides Musae" eben
Hatte tippend eingegeben,
Hat das Handyprogramm sofort erkannt,
Als wäre es ein Philologe,
Dass der Text von Vergil stammte
Und gleich den Titel ihm genannt.

"Publius Vergilius Maro, vierte Ekloge"
Also nur ein Teil und nicht das gesamte
Antike virgilische Gedicht,
In dem ein Hirte aus Prophetensicht,
Die Geburt eines Kindes kündigt an,
Welches die Welt befrieden soll und kann.

***

"Das ist es!" dachte der Dichterling,
Als selbstzufrieden und auf leichtem Fuß
Die Stufen hinauf zurück er ging
Zu seiner Muse Aristomyomaximus.

***

"Amun war mit mir zufrieden
Das hat er amtlich mir beschieden!"
Maxi ihren Freund, den Dichterling,
Froh lachend im Foyer empfing.

"O, das freut mich wirklich sehr!"
 Erwiderte drob glücklich der
Und fügte an ganz unumwunden,
"Auch ich hab endlich was gefunden,
Was uns in Sachen Forschung nützt."

"Wenn Du mich weiter unterstützt,
Finden wir hier in Amuns Haus,
Den Rest bestimmt auch noch heraus."


"Doch dazu muss ich von dir wissen,
Denn sonst sind wir aufgeschmissen,
Wen die Büste stellte dar,
Die Kuk, als Platz er für dich machte,
Gestern in den Keller brachte
Wo sie mir in Scherben ging."


"Ich denke, dass es Kleo war!"
Erwiderte Maxima dem Dichterling,
Ich hab, bevor sie wurden weggebracht,
Ein Foto noch von ihr gemacht."

Anhand des Fotos, ei der Daus,
Als er sich auf die Suche machte,
Fand der Dichter online schnell heraus,
Dass stimmte was seine Muse dachte.

***

Ohne sich von Maxi abzulenken
In der Sache erst zu lassen,
Begann er sofort nachzudenken.

"Um die Lage richtig zu erfassen,"
Sprach er danach zu ihr,
"Sollten nun gemeinsam wir,
Bevor wir's publizieren
Ganz genau erst recherchieren,
Damit wie keine Fehler machen
Und andre uns darob verlachen,
Ob tatsächlich der Herr Jesu Christ
Nur eine Kopie von Amun ist."

***
Nach diesem Wort hoch konzentriert,
Die Sache galt als heißes Eisen,
Beim Klerus und in der Wissenschaft,
Haben mit ihrer ganzen Schaffenskraft
Sie gemeinsam weiterrecherchiert
Um was sie glaubten, zu beweisen.

***

Wie es in Kairo weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.