Donnerstag, 16. März 2017

Die Muse und der Dichterling

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 50
Die Muse und der Dichterling
Buch I

Auf Spurensuche
 - Teil 5 -


Um Vergils Verse zu verstehen,
Beim Fahnden nach dem Menschenkind,
Müssen, wie wir bei Norden sehen,
Um die Sache weiter zu erhellen,
Erneut die Vexierfrage uns stellen,
Die Wissenschaftler gar nicht lieben.
"Wo ist denn nur das Kind geblieben?"

***

Die Antwort dazu ließ auch Norden offen.
Er bat dazu, nun selbst betroffen,
Seine Leser einlullend, zu betören,
Doch endlich damit aufzuhören,
Mit solchen Einzelheiten ihn zu plagen,
(E. Norden, I. Das Problem, Seite 12)
Denn dazu könnte er nichts sagen.

***

Dass über der Geburt des Kindes
Ein Geheimnis schwebte offenbar,
War dem Gelehrten durchaus klar.

Danach forschend dachte er "Ich find es!"

***

Doch dann beim weitren Fährtenlesen,
Erkannte er, dass jene frommen Exegeten,
Die aus ihrem Glauben heraus ganz ungebeten,
Ohne Erfolgsdruck und Wissenschaftlerbürde,
Zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen waren,
Er über deren kindlich naiven Exegesen,
Hinaus nicht viel mehr finden würde!

***

Um das den Wissenschaftlern zu verklaren,
Damit der Schatten des Plagiats nicht auf ihn fällt,
Hat einleitend vor seine Thesen,
Er den markierten Satz vorangestellt.
E. Norden "Die Geburt des Kindes" Seite 13


***

Danach stieg in Griechisch und Latein,
Um anerkannt am End auf Erden,
So wie Vergil einmal zu werden,
Er ins Scholieninterpretieren ein.

***

Am Nil indes, dem Dichterling
Die Lust am Lesen schnell verging.
Mit Scholien kannt' er sich nicht aus.

Mit Maxima in Amuns Haus
Hat er drum gar konzentriert,
In Deutsch nur weiter recherchiert.


***

Der Satz "Dies ist mein geliebter Sohn"
Vers neunundvierzig bei Vergil,
Wie bei Mathäus unter drei eins sieben,
(Mathäus Evangelium, Taufe Jesu, 3,17)
Von Gott gesprochen aufgeschrieben,
Kannten Horus, Osiris und Amun am Nil
Vor vielen tausend Jahren schon!

Das Wort ist also in der Tat
Nichts andres als ein Plagiat,
Das Mathäus sich hat einst genommen,
Um groß damit herauszukommen.

***

"Ich denk, wir liegen gar nicht schlecht,
Mit unserer These, nämlich dass,
Auch jener, der sich Jesus nannte,
Weil es ihm kam gut zupass,
Die Wendung von den Priestern kannte,
Mit denen als Jugendlicher am Nil gezielt,
Er sich über deren Götter unterhielt."

"Indem er es den Seinen hat später mitgeteilt,
Hat zu seiner Lebzeit er am Mythos mitgefeilt,
Der unter Christen ihm ist heut noch eigen!


***

Nach einem kurzem einträchtigen Schweigen,
Sprach Maxima zum Dichterling:

"Dieses war der erste Streich.
Doch der nächste folgt sogleich."

Mit welcher Idee sie dabei schwanger ging,
Berichtet sie uns klerikal
Ganz bestimmt das nächste Mal

***

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.